Verliebt

13. April 2009

und immer noch in Übung ist die alte Frau … äh … Mutti, denn nach einer halben Stunde Herummarschierens mit dem Babymädchen der Familie auf der Schulter, schlief dieses ein und ließ sich gemütlich in die Armbeuge lagern. Und so ein Babymädchengesicht, das man so von oben runter betrachtet, während es im Schlaf an seiner Unterlippe nuckelt und ab und zu ein verschmitztes Lächeln im Mundwinkeln blitzen hat …

Hach. (willauch!)

Es ist mir wirklich schwer gefallen, sie wieder herzugeben. Zum Glück kommt sie morgen wieder und übermorgen und überübermorgen … fährt erst am Sonntag wieder heim. Danach freue ich mich auf den jüngsten Herr Brüllen :-)

Ostermontagmorgen

13. April 2009

Sonne am Himmel und viele, viele kleine Sonnen in den Zeilen im Wingert.

Ein Lob an die Winzer, die eingesehen haben, dass es den Reben nicht schadet, wenn „Unkraut“ darunter wächst. Leider gibt es noch eine Menge Winzer der alten Schule, die gnadenlos jedes Kräutchen mit Gift niederspritzen. Und die sich dann sehr wundern, wenn ihnen die kostbare „Roter Hang„-Erde vom Regen weggeschwemmt wird.

Außer dem berühmten Roten Hang gibt es in Nierstein übrigens auch die älteste, dokumentierte Weinlage Deutschlands, die „Glöck„. Falls Sie also mal zufällig in Nierstein sind … laufen Sie mal drumherum.

Gebüsch und Bäume in den Wingerten treiben fröhlich aus und ich stelle mit Entsetzen fest, dass ich ziemlich wenig über die heimischen Gehölze weiß. Oder wissen Sie, welche Bäume/Büsche hier kurz vor oder mitten in der Blüte stehen? (Klick macht groß)

Ich habe Ihnen bisher immer nur die Weinberge gezeigt. Nierstein liegt aber bekanntlich auch am Rhein. Dort gibt es Enten, Schwäne und den untrüglichen Beweis, dass Ostern fast vorbei ist. (klick!)

Der beste Vater meiner Kinder tut merkwürdige Sachen. Was wohl?

(und wenn Sie auf´s Bild klicken, sehen Sie die geblendete Frau … äh … Mutti vor dem Rhein, von dem Sie in nächster Zeit vielleicht ein bißchen mehr sehen.)

Einen feierlichen Restostermontag wünsche ich, hier trudelt gleich eine Menge Familie ein.

Und bei Ihnen?

12. April 2009

Osterfrühstück mit Brioche, Toast und Zitronenkuchen. Die Eier wurden gestern abend noch schnell gefärbt, hatten wir fast vergessen, nach einem sonnigen Tag draußen. Verschiedene Konfitüren und die vom jüngsten Kind heißgeliebte Erdnußbutter, Milch und Kaffee.
Ein bißchen improvisiert, längst nicht so opulent und festlich wie an manch anderem Osterfest.

Früher gab´s in der Grünen Villa das Osterfrühstück mit den Freunden und deren Kindern. Dann war es voll im Haus und später auch voll im Garten.

Die Kinder legten Karotten in den Garten, um den Osterhasen anzulocken. Wir Erwachsenen sammelten die Karotten ein und tauschten sie gegen Süßigkeiten.

„Können wir uns gar nicht mehr dran erinnern!“, sagen die Kinder und das ist schade. Deshalb erzählen wir gerne davon.

Nach dem Frühstück gingen wir in den Garten.

„Aber wir haben doch noch gar keine Karotten versteckt!“, witzelt das Töchterlein und es ist ihr anzusehen, dass sie losrasen und Schokolade suchen will.

Ich hatte genau gezählt, was ich da verstecken wollte: drei Hasen in verschiedenen Geschmacksrichtungen, denn die Kindelein sind da eigen: weiß, Vollmilch, Bitterschokolade. Ausserdem achtzehn kleine Schokoeier. Je fünf Marzipan- und Krokanteier, Marzipan für den besten Vater meiner Kinder, Krokant für mich. Und sechs Nougat-Schokladen-Karotten.

Erfahrungsgemäß fehlt immer ein Ei. Das findet sich dann Wochen später, zerlaufen und von Ameisen benagt. Heute fehlte ein Krokantei und ich schwor mir, dass ich im nächsten Jahr die Verstecke fotografieren werde. Oder per GPS „fixiere“. Aber dann fand es sich doch noch, unterm blau blühenden Lungenkraut.

Die Kindelein spielen jetzt. Der beste Vater meiner Kinder backt einen Kuchen für morgen, wenn sich das Haus mit der Familie füllen wird. Und ich werde einen geruhsamen Ostersonntag im Garten verbringen, zwischen Brennnesseln und Schöllkraut finde ich vielleicht ja auch noch die Pflanzen wieder, die ich letztes Jahr gesetzt habe.

Ihnen da draußen ein Osterfest genau so, wie Sie es sich wünschen!

Gourmetgrillambitionen

10. April 2009

Frau … äh … Mutti ist begeisterte Kochblog-Leserin.

Manchmal stehen da nämlich total einfach nachzukochende Rezepte unter einem mundwasserankurbelndem Bild und dann will ich sofort in die Küche stürzen und gezeigte, beschriebene Köstlichkeiten zaubern.

Vor Wochen zeigte Frau Chili und Ciabatta einen wundervollen Backfisch. Muss ich machen, will ich essen, jetzt.

Zufällig war aber kein passender Fisch im Haus.

Beim nächsten Einkauf dachte ich an den passenden Fisch, doch die Zeit war unpassend. Dann war die Zeit noch unpassender. Dann hatte ich den Fisch vergessen. Dann war meine Figur unpassend für fritierten Backfisch. Dann fiel er mir wieder ein, der Fisch in der Tiefkühltruhe.

Viele Fische mit einer Bratpfanne wollte ich heute schlagen. Karfreitag, Kühltruhenleerung, mal was Neues und leichte Küche, diese Faktoren galt es abzudecken.

Nun habe ich zum letzten Mal so richtig mit Fisch gekocht, als ich in der Kochprüfung ein Fischfilet zu Fischmus murxte und eine vier dafür kassierte. (eine vier, denn zum Glück war mir der Nachtischkuchen gelungen) Seitdem hatte es höchsten Thunfisch aus der Dose oder geräucherte Lachsfilets mit Sahnemeerrettich in der Mutti´schen Küche gegeben.

Ich warf also gestern abend „Fisch + lecker“ oder so ähnlich in die Suchmaschine meines Vertrauens und las zwei Rezepte. Da ich zwei Drittel der geforderten Zutaten nicht im Haus und das letzte Drittel schon anderweitig verplant war, schickte ich Herrn Gugel nach Hause und begann zu improvisieren.

Ein Teil des Fisches wurde mariniert, der andere Teil wurde gerade auf ein allerfeinstes Gemüsebett gepackt.

In ca. zwanzig Minuten werden wir meine Kreationen kosten. Und es gibt stets nur ein „saulecker“ oder „nie wieder“, Zwischendinger kriege ich nicht hin. Ich bin aufgeregt, wie damals bei der Kochprüfung. Und diesmal habe ich nicht mal einen Kuchen, der die Bewertung retten kann.

Guten Morgen,

10. April 2009

helles Ding am Himmel.

Ich kann dich heute nicht leiden, denn die Nacht war viel zu kurz.

Normalerweise lächelt Frau … äh … Mutti leise und nachsichtig, wenn Jungmütter ihr Leid klagen. Das Kindelein habe die Nacht zum Tag gemacht, habe ständig gestillt werden wollen oder sei nur durch Herumtragen zur Ruhe gekommen. Man selbst habe kaum geschlafen und fühle sich wie gerädert.

„Wenigstens DAS muss ich nicht mehr erleben“, sagt sich Frau … äh … Mutti und vergisst, dass es da auch Ausnahmesituationen gibt. Wenn das deutlich dem Babyalter entwachsene Kind krank wird.

Der erste Fehler gestern abend war wahrscheinlich, erst in den jungen Morgenstunden des neuen Tages (ca. halb eins) ins Bett zum Fieberklößchen zu steigen. Der zweite Fehler war, nicht direkt zu schlafen, sondern erst noch ein halbes Stündchen zu lesen.

Das kranke Hühnchen nämlich warf sich im Fieber und von unruhigen Träumen geplagt im Bett hin und her. Strampelte die eigene Bettdecke weg, um dann frierend nach der seiner Mutter zu angeln. Die Fieberphantasien ließen es wirre Dinge vor sich hinbrabbeln und an mütterlichen Schlaf war nicht zu denken. Um drei Uhr morgens war die Versuchung groß, einfach auf das Sofa umzuziehen oder ins verwaiste Hochbett des Kindes zu klettern. Doch das Kindelein erwachte und fiepste gar jämmerlich, wollte etwas zu trinken und eine Hand zum Festhalten.

So verabreichte ich dem Kindelein eine Vierteltablette Paracetamol, in der Hoffnung, die Kopfschmerzen würden weichen, das Fieber sinken und der Schlaf für beide tief und erholsam sein.

Meine Hoffnung wurde erfüllt, eine halbe Stunde nach Verabreichung schlummerte das Kind selig und auch mir fielen die Augen zu.

Um halb acht heute morgen erwachte ich, weil das jüngste Kind beherzt meine  Hand ergriffen hatte.

„Ich bin wach!“, verkündete es und das ließ sich nicht leugnen.

„Ich will noch schlafen!“, erwiderte ich, doch die Erfahrung hatte gelehrt: das wird nix mehr.

„Ich habe Hunger. Und keine Kopfschmerzen mehr!“, berichtete das jüngste Kind und ich freute mich ein bißchen.

Spontan genesene Kinder können alleine zurechtkommen, beschloss ich und schickte das Kind in die Küche. „Kannst dir ja einen Joghurt nehmen!“

Das Kind tänzelte aus dem Schlafzimmer und vergaß, die Tür zu schließen. Das war dann die Chance für den dicken Martin Silberblick auf das Bett zu hüpfen und nach dem Rechten zu sehen. Nichts war richtig, denn das Frauchen lag auf der falschen Seite des Bettes.  Irritiert biss mir der Kater in die große Zehe, woraufhin er vom Bett flog. (und beleidigt den Raum verließ)

„Nur noch fünf Minuten …“ gähnte ich und schloss die Augen, kurz bevor das jüngste Kind joghurtverschmiert neben meinem Bett auftauchte um mir zu erzählen, dass ihm ein wenig langweilig sei.

„Mach dir die Heizung an und geh spielen. Geh. Bitte. Geh.“

Da in diesem Moment der Rolladen der Schwester nach oben gezogen wurde, war ich erlöst. Ich döste weg.

Und wurde von Rumpeln und Poltern im Flur geweckt.

„Tschuldigung!“, rief das jüngste Kind, „Ich rolle nur meinen Schreibtischstuhl in das andere Zimmer.“

„Guten Morgen!“, sprach das große Kind, das mittlerweile auch aufgewacht war, „Wann gibt´s Frühstück?“.

Eventuell reagierte ich etwas grantig, denn der Kopf des großen Kindes verschwand und tauchte erst Minuten später hinter meiner großen, wohlgefüllten Kaffeetasse wieder auf. Mein Wunsch nach einem Stück Buttercremetorte konnte nicht erfüllt werden, stattdessen gab es eine Nougatpraline. Auch fein.

Mittlerweile ist das Frühstück beendet, die Kindelein haben sich in verschiedene Zimmer zurückgezogen, der beste Vater meiner Kinder wurschtelt im Arbeitszimmer herum und ich könnte schlafen.

Wenn ich nicht bloggen müsste, dass mein ganzes Mitgefühl den Jungmüttern gilt, die seit Wochen oder Monaten keine vier Stunden am Stück geschlafen haben. Als Trost sei Ihnen da draußen gesagt: die Tatsache, dass ich komplett vergessen hatte, wie grausam Schlafmangel sein kann, beweist doch, dass es irgendwann besser wird, bzw. ganz aufhört.

Durchhalten!