.
16. April 2009

hach.
nur mal so
16. April 2009
Wunderbar, die Welt jubelt, denn der Präsident hat einen neuen Hund. Muss auf die Titelseite der Zeitung und seit zwei Tagen immer wieder in die Nachrichten. Ein Wasserhund. Toll.
Ich krieg demnächst ´nen neuen Wasserhahn in der Küche. Schlagzeilenverdächtig?
Kaffeepause
15. April 2009
Die Tochter reist morgen früh bis Sonntag ins Trainingslager der Leichtathleten und muss deshalb ihre Tasche packen.
„Mamaaa? Wo ist …?“
„Mama, wo sind eigentlich …?“
„MAMAAA, hast du … gesehen?“
„Mama, brauche ich …?“
Ich hätte die Tasche schon dreimal gepackt. Und es kostet mich wesentlich mehr Energie, milde zu lächeln und hin und wieder auf den „Das brauchst du alles“ -Zettel des Sportvereins zu verweisen. Und zu sagen, wo sie frische Waschlappen findet. (ohne mich darüber zu wundern, wie man von gestern abend auf heute mittag vergessen kann, wo die frischen Waschlappen üblicherweise liegen)
Ich bin so was von entspannt und ruhig.
Vor allem auch deshalb, weil das große Kind, dem heute morgen die Cousins bis morgen abend entführt wurden, das Haus gegen elf Uhr verlassen hat. Nach dramatischen Szenen, die sich allesamt um das nichtvorhandene coole Outfit drehten. Sprüche der Mutter: „aber du gehst doch nur zu einem Freund und ihr seid HOFFENTLICH nur draußen und nicht die ganze Zeit am Computer und reisst keine Mädchen auf und nicht auf einer Modenschau“ wurden mit verächtlichen Blicken gestraft. Als die Mutter dann das Outfit des Knaben, das aus grüngemusterter Hose und blaugraugestreiften Hemd bestand, bekicherte, war das Drama perfekt: „Ich HAB´ nun mal nix anzuziehen!“, jaulte das Kindelein und verließ beleidigt das Haus. Bis heute Abend sind die Wogen geglättet und wir werden den Kleiderschrank auf gravierende Lücken hin untersuchen. Die gibt es wahrscheinlich, da das Kind nicht mit dem Wachsen aufhören will.
Ich bin noch entspannter im Hier und Jetzt …
denn auch das jüngste Kind hat sich gerade verabschiedet. (übrigens das am Besten gekleidete Kind, da immer mal wieder coole Klamotten vom großen Bruder der liebsten Tochterfreundin abfallen). Das jüngste Kind ist ein gar wonniges und fröhliches. Leider ist es mit einer eher tiefen, seltsam unmodulierten Stimme bedacht worden und mit sehr mangelndem Gespür für Text, Reim und Rhythmus. Dies hindert ihn, aufgrund seiner Fröhlichkeit, allerdings nicht am lauten Trällern munterer Weisen. Sein derzeitiges Lieblingslied ist garantiert nicht meines und es löst schrecklichen Juckreiz bei mir aus. Es singt nämlich voller Inbrunst: „Ei kän fli, ei kän flei.“ (ein englischer Text, hier in Lautschrift. Und nicht ganz originalgetreu. Und obendrein eine schreckliche Schnulze. Sie können ja mal raten)
Vor lauter Entspannung hatte ich die Idee, dass ein wenig Nähen auf der Terrasse vielleicht eine gute Idee sei. Und da die Sonne so hübsch lacht und die Vögelein so lieblich zwitschern, soll es ein leichtes Sommerröckchen sein. Die allerliebste Freundin brachte mir einen zauberhaften Kissenbezug, der ein perfektes Röckchen werden könnte. Leider habe ich mich beim Auftrennen des Kissens bereits so verausgabt, dass an Zuschneiden, geschweige denn Nähen, nicht mehr zu denken ist. (=ich hab keine Lust mehr, nur hübscher ausgedrückt, irgendwie)
Die Tochter hat das Packen beendet und ein neues Drama nimmt seinen Lauf. Es ist nicht die leidliche Klamottenfrage (Töchterlein ist da nicht so), sondern vielmehr der Mangel an Lesestoff. Von vorgestern auf gestern hat sie rasch zwei Bände von Artemis Fowl gelesen, den dritten hat sie auch schon beinahe durch. Danach wird sie in das tiefe Loch des „Ich hab nix mehr zum Lesen!“ fallen und das wird sehr schmerzhaft. Auch für mich.
(Sie las in den letzten zwei Wochen: „Der Schrecksenmeister“ (Walter Moers), zwanzig „5 Freunde“-Bände“ (Enid Blyton), „Nur Du kannst sie verstehen“, „Nur Du hast den Schlüssel“, „Nur Du kannst die Menschheit retten“ (alle drei Terry Pratchett), „Mieses Karma“ (keine Ahnung von wem, es lag halt so herum hier), „Unten am Fluss“ (Richard Adams), die Tageszeitung, diverse Lucky Luke, Marsipulami und Clever&Smart – Comics … was bleibt da noch? Ich gebe nun sämtliche Scheibenwelt-Bücher frei, das gewährt uns ca. drei Wochen Ruhe. Vielleicht.)
„Mama“, spricht das Töchterlein gerade; „Ich habe eigentlich gar keine Laufschuhe die mir passen mehr.“
Nun. Somit ist das weitere Nachmmittagsprogramm entschieden. Fein. Und die Kaffeetasse ist ja auch leer.
(Nachtrag: reduzierte Laufschuhe gefunden. Töchterlein lebt auf großem Fuße: 39 !!)
hmpf.
15. April 2009
Vielleicht ist es pädagogisch wertvoll oder es steht einfach so im Lehrplan oer es ist irgendwie ganz logisch zu begründen oder ich stelle mich da einfach nur an, ABER: ich finde es völlig bescheuert, dämlich und fies, dass das jüngste Kind während der Ferien einen dreiseitigen Aufsatz ÜBER die Ferien schreiben muss.
Klar könnte man jetzt argumentieren, dass zweieinhalb Wochen eine Menge Zeit sind, um lächerliche drei Seiten zu schreiben. Und dass man das schon von einem zehnjährigen Kind erwarten kann, läppische drei Seiten voll zu schreiben, ABER: es macht wohl erst Sinn über die Ferien zu schreiben, wenn diese nahezu beendet sind und tatsächlich etwas passiert ist. Das jüngste Kind saß demnach heute morgen eine halbe Stunde am Tisch und grübelte: „Soll ich schreiben: ich habe gespielt, geschlafen und gegessen?“
„Vielleicht ein bißchen mehr“, riet Frau … äh … Mutti.
Deshalb erwähnte das jüngste Kind in einem Satz mit vielen „und“´s, dass sein Patenonkel mit seiner Frau und sehr kleinem Baby zu Besuch gekommen ist, genauso wie seine Cousins aus Rom und dass er an Ostern Schokoladenkarotten im Garten gefunden hat. Ausserdem war er im Schwimmbad, wo er viel getaucht hat und gerutscht ist.
„Mehr fällt mir nicht“, jammert das Kind.
Klar, er könnte schreiben, dass er jeden Morgen bis halb acht geschlafen hat. Nach dem Aufstehen hat er meistens zwei Stunden mit seinen Geschwistern Lego gespielt bis es irgendwann Frühstück gab. Hinterher ging das Spiel weiter, entweder in seinem Zimmer oder im Garten. Wir haben gegrillt und in der Sonne gelacht und viel gelesen. Einmal waren wir mit dem Rad unterwegs, doch der Ausflug endete verfrüht, weil der Jüngste plötzlich fieberte. Besondere Ereignisse gab es nicht, nur viel Ruhe, Frieden und Erholung. Ein zehnjähriger Quirl profitiert durchaus davon, doch kann er das nicht in einem Aufsatz ausdrücken, das fällt selbst mir schwer, diese Zufriedenheit mit mir und dem Leben und dem Rest zu vermitteln.
Obendrein ist dieser idiotische Aufsatz wie ein kleine dunkle Wolke, denn er MUSS ja noch fertig geschrieben werden.
(Ich habe als Kind diese „was in den Ferien geschah“-Aufsätze gehasst. Aber immerhin wurden die NACH den Ferien geschrieben. Hmpf.)
Kaffeepause
14. April 2009
Die Sache mit dem Bloggen ist so eine.
Immer wieder komme ich an den Punkt, an dem ich nach dem großen „Warum?“ frage. Warum blogge ich denn noch, habe ich nicht alles erzählt was es zu erzählen gibt, kann ich meine Leser noch irgendwie glücklich machen und könnte ich meine Freizeit nicht wesentlich sinnvoller verbringen?
Naja, und dann passiert irgendwas oder mir ist gar schwurbelig zumute (mit einem freundlichen Gruß an Frau Antonmann) und schwupps! schon ist die Eingabemaske offen und die Gedanken strömen durch die Finger ins www. Und bringen Reaktionen, die mich erstaunen, erfreuen, erschrecken. Vorgestern zum Beispiel bekam ich eine mail von „istegal“, der/die mir auf ausgesprochen liebevolle Art und Weise schrieb, dass ich, statt zu bloggen, doch lieber meinen Arsch in den Garten, mit dem ich immer so angäbe, schieben solle. Der (Garten, nicht der Arsch) sähe nämlich ziemlich schlimm aus. Hab Dank, „istegal“, für diese Motivationsspritze.
Manchmal lese ich mich so durch die Blogs, auch durch solche, die nicht in der Blogroll stehen, weil ich sie eigentlich gar nicht so richtig mag. Und dann lese ich womöglich Dinge, bei denen ich dann sehr süffisant die linke Augenbraue nach oben ziehe und gerne ein „Haha, na DU wirst dich wundern“ kommentieren möchte. Oder einfach ganz vehement widersprechen will. In Gedanken formuliere ich dann einen Kommentar oder einen passenden Artikel in meinem Blog – und lasse es dann. Weil ich gar nicht so genau weiß, warum ich das machen sollte. Ob ich wirklich die Energie aufbringen will, mit wildfremden Menschen über irgendein Thema zu diskutieren oder ob ich mich auseinandersetzen will, womöglich über ein Thema, das jeder ganz individuell handhabt und bei dem jeder seine eigenen Erfahrungen machen muss?
Und dann passieren so witzige Dinge, dass ich sehr froh bin, ein Blog zu schreiben. Zum Beispiel fragte man freundlich an, ob ich Werbung schalten möge, denn das Layout und der Inhalt meines Blogs seien so frisch und spritzig und so passend. Es gäbe eine finanzielle Vergütung und obendrein eine dreimonatige Mitgliedschaft im zu bewerbenden Verein: eine Partnervermittlung. :-) Ein anderer bot einen 15,- Euro Prämiengutschein für ichweißnichtwas.
Also ist die Bloggerei schlussendlich doch eine feine Sache, denn immerhin weiß ich dadurch, dass es einen Grillsportverein gibt, behauptet jedenfalls der VaterderMutterderliebstenTochterfreundin.
Kaffeepause beendet und gleich kommt das allerbezaubernste Mädchenbaby. Es ist übrigens überhaupt nicht schwer, vom Mädchenbaby in knapp drei Stunden 200 Bilder zu knippsen. Schwer ist es allerdings, sich dann zu entscheiden, welches der Bilder direkt vom tollen Leihdrucker ausgedruckt und den verliebten Großeltern für die Enkelbilderecke in der Küche überreicht werden kann.
Ihnen einen schönen (wieder Arbeits-)Tag!