oder sagen Sie mir, dass ich recht habe, wenn ich gleich über eine von Töchterleins Lehrerinnen schimpfe.

Vorneweg: Töchterlein ist durch einen glücklichen Zufall in einer reinen Mädchenklasse gelandet (an einem gemischtgeschlechtlichen Gymnasium). Die Klasse ist noch nicht sooo sehr in den Klauen der Pubertät, dass aus den zarten Mädchen Furien und Hyänen geworden wären.

So kommt es, dass die eine oder andere Lehrkraft in den höchsten Tönen von der freundlichen, leistungsstarken Klasse schwärmt. Das ist ganz prima so.

Eine Lehrerin allerdings … schießt etwas über das Ziel hinaus. Um den Mädchen zu zeigen, dass sie eine überaus kompetente Vertrauensperson und Ansprechpartnerin ist, lässt sie sich gerne im Schneidersitz auf dem Lehrerpult nieder (natürlich mit nackten Füßen, denn Schuhe gehören nicht auf den Tisch). Sie spielt den Mädchen gerne die neuesten Klingeltöne ihres Handys vor und erzählt ausführlich, was der Typ in der Kneipe, da neulich abends, zu ihrer missglückten Frisur gesagt hat. Und da sie die Klasse SO SEHR in ihr Herz geschlossen hat, hat sie abstimmen lassen, wer dafür ist, dass sie als Klassenlehrerin im nächsten Schuljahr eingesetzt wird.

Aha.

Unabhängig davon, ob diese Abstimmung tatsächlich Einfluss auf die Klasse/Lehrer-Einteilung hat … ich bin äusserst gereizt. Es gibt viele weitere Punkte, die ich hier nicht näher ausführen werde. Töchterlein ist eher angenervt vom Getue der Lehrerin.

Und genau aus diesem Grund brauche ich sozusagen eine unvoreingenomme Meinung von außen. Kann es sein, dass ich über-reagiere? Ist meine Vorstellung des Lehrer-Schüler-Verhältnisses womöglich antiquiert und es ist völlig normal, richtig und wichtig, dass eine Beziehung auf „wir sind ja ach so gute Freundinnen“-Beziehung gepflegt wird? Bitte ehrliche Meinungen, schonen Sie mich nicht.

(ich muss zum Elternabend einladen und will das Thema ansprechen, will mir aber vorher klar im Kopf sein.)

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Nachtrag, weil Platypus gezielt nachfragte:

Die Lehrerin unterrichtet zwei Nebenfächer. Dem einen – ihrer Passion –  opfert sie allzu gerne die Stunden des anderen Faches. Ansonsten ist sie eine „seid bitte nicht so laut und schreibt den Text in euer Heft, ich habe Kopfschmerzen“-Lehrerin. Meiner Meinung nach vermittelt sie den Stoff nicht.

Übrigens ist die Klasse geteilter Meinung. Die eine Hälfte findet´s gut, weil es ist nicht anstrengend und durch nettes Betragen gibt´s auch gute Noten. Die andere Hälfte … is not amused.

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Ein weiterer Nachtrag, auch um Missverständnisse auszuschließen:

Vor ca. einem halben Jahr habe ich die Situation bereits mit dem Klassenlehrer besprochen. Die Situation hat Klärungsbedarf, warum nicht einen Tagesordnungspunkt daraus machen? Vielleicht kann die Situation völlig anders dargestellt werden? Schlechter kann es jedenfalls nicht werden. Ich möchte übrigens nicht, dass die Lehrerin autoritärer im Sinne von strenger oder wasweißich wird, ich möchte dass sie aufhört, sich mit elf/zwölfjährigen KINDERN auf ein Level zu begeben.

Sollte sie diesen Artikel lesen … tja. Sollte sie sich wiedererkennen, erwarte ich ausreichend Professionalität, um evtl. vorhandenen Frust nicht an meinem Kind auszulassen, sondern ggfs. mit mir zu klären. Wobei ich weder über Fachrichtung geschrieben, noch sonstige „Erkennungsmerkmale“ gegeben habe.

Und ich möchte unbedingt erwähnen, dass ich riesig dankbar für die vielen Rückmeldungen bin. Nicht nur für die, die mich in meinem Gefühl bestätigen, sondern auch gerade für die, die kritischer hinterfragen und von verschiedenen Seiten beleuchten. Danke, Sie sind einfach großartig!

Kaffeepause

21. April 2009

heute mit Tee.

Hier wird sich gefragt: „Das ist auch so ein Ding. In so gut wie keinem der hier verlinkten Muddi-Blogs regt sich jemand über die Internet-Zensur von Zensursula auf. Faszinierende Sache, warum das so ist erschließt sich mir nicht.“

Die Antwort ist eigentlich ganz einfach, braucht aber ein paar Sätze.

1. Weil ich eben ein Muddi-Blog schreibe und kein politisches.

2. Und weil ich mir, allein durch die Tatsache, dass ich über meine Kinder schreibe, schon selbst jede Menge Zensur auferlegen muss :-)

3. Nein, ernsthaft. Es genügt mir, ein reines Muddi-Blog zu schreiben. Ich muss nicht auf allen Diskussionshochzeiten tanzen. Es reicht mir, dass ich manchmal nur aufgrund meines harmlosen Muddi-Contents bestehend aus Kinderbildern, Katzenbildern, Blumenbildern und einigen Berichten über Dämlichkeit an der Nähmaschine (und zwei, drei Sachen mehr) Anfeindungen ausgesetzt bin, die auf keine Kuhhaut gehen. Da muss ich mir nicht Content ins Bog holen, der deutlich mehr Explosionsmaterial bietet. Schließlich betone ich immer wieder, dass ich aus reinem Spaß an der Freude blogge.

Danke übrigens für Aufnehmen in diese … äh … abwechslungsreiche Liste :-)

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Kennen Sie das, dass Sie von jetzt auf gleich eine Laune haben, die so richtig im Keller ist? Hab ich gerade. Vorsicht bissig.

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Und dann wollte ich noch erwähnen, dass ich langsam aber sicher ein  leicht angsterfülltes Flattern in der Magengegend verspüre, wenn ich auf das Datum schaue. Nur noch knapp ein Monat, dann erfahren wieder einmal eine Menge Menschen, wie die Frau … äh … Mutti so in echt ist. Und lebt. Die Gartenparty rückt näher und die Brennnesseln im Garten wachsen ungehemmt. Ich bin … besorgt. Oh. Natürlich auch vorfreudig, irgendwie.

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Ausserdem wollte ich noch erwähnen, dass mir Frau Budenzauber sehr in meiner Blogroll fehlen wird. Mönsch, Sie. Und dass Frau Miez nun endlich das Kind rauspressen soll, das hält ja keiner aus, dieses ständige Veratmen von mitgefühlten Wehen. Und sollten Sie sich mal sehr langweilen, dann lege ich Ihnen das Blog „Pfundiges“ ans Herz. Es steht schon länger da links in meiner Blogroll, aber ich wollt´s nur noch mal erwähnt haben, dass die Frau gut schreibt.

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Pause aus.

Kaffeepause

20. April 2009

Gestern mussten wir unseren Cache „Stairway to Reben“ auf „unavailable“ setzen, weil irgendwelche Idioten die Schilder abgeschraubt haben, die man braucht, um die Endkoordinaten zu errechnen. Deppen, alle. Und das, wo ich so hübsches Schnickeldi in die Cachedose gesteckt habe.

Dafür haben wir gestern einen neuen Cache gelegt, „Glöck“ heisst er und beim Verstecken sind fünf Rehe unmittelbar an uns vorbei galoppiert. Zwei Fußgänger gingen an uns vorbei und schauten irritiert, weil wir mit bematschten Händen ganz unauffällig in die Luft schauten. Und ein lustiges Liedlein pfiffen. Der Cache wurde heute bereits gefunden. Das ist solch ein tolles Gefühl, wenn Sie eine mail im Postfach finden, die mit XYZ found … beginnt. Hach.

(zwei weitere Stellen sind in der näheren Auswahl, bzw. kurz vor Veröffentlichung.)

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Frau Antonmann schrieb da sehr nett eine Auflistung, die ich nun mehr gnadenlos übernehmen möchte:

1. Die Blogger, die ich kenne, habe ich durchs Bloggen kennengelernt. Die meisten Blogger, die ich kenne, habe ich auch durchs Bloggen kennengelernt , drei aber auch nur deshalb, weil sie sich für die Gartenparty anmeldeten und sich dabei als Blogger outeten.
2. Ansonsten habe ich noch nie jemanden kennengelernt, der auch bloggt. Jepp.
3. Die Leute, die ich kenne, die wissen entweder nicht, was ein Blog ist und würden vermutlich allein das Wort anders schreiben oder Die Leute, die ich kenne, wissen mittlerweile ganz genau was ein Blog ist
4. sie wissen durch mich oder so, was Bloggen ist, lesen vielleicht auch mal hier und da, schreiben aber nicht selber. und lesen meines auch regelmäßig. Das ist sehr merkwürdig, wenn die allerliebste Freundin anruft und fragt, ob es mir wieder gut geht. Weil sie nämlich im Blog gelesen hat, dass es das nicht tut. Hm. Sie kommentiert hier auch. Genau wie die Mutter der liebsten Tochterfreundin und der Vater der Mutter der liebsten Tochterfreundin. Insbesondere in letzterem Fall gibt es schon komische Situationen,  z.B. wenn er interessiert nachfragt, beim Geburtstag des Mannes der Mutter der liebsten Tochterfreundin (der Schreinerfreund)  zum Beispiel, ob meine Zyklusbeschwerden nun im Griff seien. Ähem, man vergisst dann doch, dass viele Menschen lesen.
5. Ich kenne niemanden, der durch mich zum Bloggen gekommen ist, jedenfalls hat sich mir noch niemand vorgestellt.
6. Es ist noch nie jemand Fremdes mit den Worten Sie sind doch „Frau Antonmann, oder?“ auf mich zugekommen. Neulich, bei diesem Stoffausverkauf im blaugelben Möbelhaus kam eine Frau auf mich zu und erkannte mich als Frau … äh … Mutti, DAS war sehr schräg, aber auch irgendwie toll. Bin ich jetzt prominent?
7.  Ich bin noch nie jemandem begegnet, bei dem mir plötzlich klar wurde, dass ich das Blog dieser Person kenne. Ich habe noch nie andere Blogger erkannt, weil ich an bloggertypischen Plätzen wie Stoffmärkten immer damit beschäftigt bin, meine hysterischen Platzangangst-Panikattacken in den Griff zu kriegen.
8. Es gibt nur fünf Personen aus meinem Freundeskreis, denen ich meine Blogadresse direkt gegeben habe, von denen ich aber nicht weiß, ob sie regelmäßig mitlesen. Oh, äh. Ich verteile munter meine niedlichen Moo-Cards und vergesse umgehend, wem ich eine zukommen ließ.  Aber ich schreibe öffentlich, weswegen sollten also Bekannte/Verwandte nicht auch in den Genuss meiner Ergüsse kommen?
9. Es gibt eine Person, von der ich weiß, dass sie mitliest, der ich jedoch die Adresse nicht direkt gegeben habe. Hm.  Wahrscheinlich sind das viele, viele. Die meisten, denn die haben die Adresse von Herrn Gugel oder sind beim Bloghoppping hier gelandet. Aber kennen tue ich niemanden.
10. Wenn ich über einen Link zu einem neuen Blog komme, dann frage ich mich immer wenn sich die Seite öffnet, ob das vielleicht eine Person ist, die bereits aus meinem echten Leben kenne. JA! Das finde ich echt spannend! Und wenn dann kein ausführliches Impressum da ist, bin ich erstmal beleidigt.
11. Wenn ich andere Mütter treffe oder anderen Müttern begegne, dann überlege ich manchmal „Ob die wohl bloggt?“ oder „Ob ich die vielleicht im Bloggerdorf kenne?“ … Ich versuche mittlerweile die Rede toootaaal unauffälig auf das Thema Internet zu bringen. Gibt es da gewisse Vorkenntnisse, bohre ich ganz subtil weiter :-)

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Ich habe seit drei Wochen dem überschüssigen Fett an meinem Körper den Kampf angesagt. Leider ist das Fett taub.

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Ich vermisse jetzt schon wieder das süße Ferien-Lotterleben, denn mir wurde vorhin bewusst, dass ich ab heute wieder nach einem etwas geregelteren Zeitplan leben muss. Dieser Plan beinhaltet zum Beispiel ein liebevoll zubereitete Mahlzeit um 13:30 und danach viel fröhliche Motivationsbereitschaft bei der Hausaufgabenbetreuung des jüngsten Kindeleins. Sommerferien beginnen in zwölf Wochen, vorher zum Glück noch etliche lange Wochenenden.

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Kaffeetasse leer, zurück in den Garten.

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Nachtrag, später. Ohne Kaffee,  beim Kochen.

Snailmail … ist eigentlich viel toller, als so blöde mails. Vor allem wenn ein allerliebstes Babyphoto drinsteckt! Familie Brüllen, ich freue mich auch und danke sehr, auch im Namen der Familie :-)

Fräulein Letterschming

20. April 2009

residiert nun in der Grünen Villa.

Sie lebt in Gesellschaft einiger Schmetterlinge auf einen groben Leinenrock. Derzeit hängt der Rock über der Stuhllehne im Schlafzimmer, da Frau … äh … Mutti quasi auf dem Sprung in den Garten ist. Gestern allerdings durften Fräulein Letterschming und neuer Rock direkt mit auf die große Tour durch die Weinberge.

Vorher wollte ich zu gerne einen ansprechendes, bezauberndes Bild für die interessierten Leser knippsen, doch irgendwie …

klappt das nie so …

wie man es eigentlich möchte. Als der dicke Martin schließlich noch – stets hilfsbereit – den letzte baumelnden Faden am Rock fangen wollte und stattdessen nur mein Schienbein erwischte, brach ich das Shooting ab. Ich habe heute leider kein Photo für dich, liebe(r) Leser(in).
Dafür aber eine kleine Erklärung, warum die zauberhaften Letterschminge von Frau Maki von wirbelnden Blättern verfolgt werden. Ist doch gar kein Herbst, mögen sie vielleicht denken.

Herbst ist nicht, aber Zeit für schusselige Aktionen. Wenn man nämlich beim Einspannen des Stoffes in den Stickrahmen nicht sooo sehr aufpasst, vielleicht weil gerade im Nebenzimmer vier Jungs die Einrichtung zertrümmern, dann kann es vorkommen, dass sich eine Stofffalte mit in den Rahmen mogelt, die da eigentlich nicht hin soll. Falten sind sowieso und immer schlecht, doch in diesem speziellen Fall ganz besonders. Denn ich stand nun vor der Wahl, den bereits fertigen Rock in die Tonne zu kloppen, was mir äusserst schwer gefallen wäre, da ich ihn sehr hübsch finde oder den letzten Schmetterlin fein säuberlich wieder aufzudröseln, was mir sehr schwer gefallen wäre, weil „fein säuberlich“ sehr viel Geduld braucht oder ich könnte die Falte einfach wegschneiden und dann schauen, was ich mit dem entstandenen Loch anfange. Letzteres schien mir die größte kreative Herausforderung und das 50Cent große Loch war da.

Zuerst dachte ich an eine Art Blütenblatt, doch dann hätte ich ja auch noch irgendwo eine Blüte hinzaubern müssen und dann wäre der Rock überladen. Deshalb eben Blätter, die der Wind über den Rock pustet. Einfach so halt. Und ein Blatt hätte doof ausgesehen.

Die ganze Stickdatei mit Fräulein Letterschming  mit verschiedenen Schmetterlingen gibt es ab dem 24. April bei Frau Kunterbunt. Allerdings – natürlich – ohne die allerliebsten Blätter :-)

Der Schnitt des Rockes ist übrigens der altbewährte, modifizierte aus der Ottobre von irgendwann (Mai 07? Keine Ahnung) und der Stoff aus dem Stofflagerladen in  Mainz. Und da ich jetzt endlich auf den Geschmack gekommen bin, was diese Applikationssachen anbelangt, ist es mir noch unmöglicher geworden Stofffetzchen wegzuwerden. Da könnte man ja noch ein Kleidchen für die Little LouLou Girls machen oderoderoder. Hmpf.

Fräulein Letterschming hat es sich auch auf einer türkisfarbenen Samtpompadura gemütlich gemacht, doch das zeige ich Ihnen noch nicht, da die Tasche a) noch nicht ganz fertig ist, b) noch einige weitere Taschen fertig werden wollen und ich c) jetzt raus in den Garten gehe. Wärme und Sonne auf drei Tage Regen macht alle Pflanzen froh. Auch die, die ich nicht haben will.

(das Auge ist übrigens beinahe ok und ich danke nochmals herzlich für die vielen guten Wünsche!)

Maulwurf

16. April 2009

Frau … äh … Mutti ist sozusagen ein bißchen blind. Das linke Auge hat seit meiner Geburt etwa 5% Sehvermögen. Das schwankt, manchmal schaffe ich sogar annähernd 10%. Der Sehnerv arbeitet nicht so, wie er soll und gibt bei Überlastung einfach auf. Das bedeutet nichts anderes, als dass das linke Auge, sowie ich das rechte Auge zuhalte, erst keine Farbe mehr sieht und sich dann eine Art Schatten vor den Blick schiebt. Und dann … ist nichts mehr.
Das rechte Auge ist ein bißchen kurzsichtig, schafft aber mit minimalem Brillenausgleich 100% Sehleistung. Obendrein beginnt gerade die Altersweitsichtigkeit und bald wird das Auge perfekt sein :-)

Warum ich hier so ellenlang schreibe und erkläre?

Nun. Mein rechtes Auge entwickelt gerade eine Entzündung. Nicht die Bindehaut, sondern irgendwo aussen im Augenwinkel. Augenbewegungen schmerzen, das Schließen des Auges schmerzt und wenn mir die Tränen kommen, kommen mir die Tränen weil´s weh tut, was wiederum noch mehr schmerzt. Usw.
Ich hatte so was schon mal. Damals hat man mir das Auge mit Klappe in Ruhestellung geschickt. Damals das linke Auge.

Ich bin vielleicht die nächsten Tage ein bißchen blind. Ja, ich habe Angst davor. Ich habe Angst, dass ich nicht lesen kann und sowieso, weil da fehlt halt einfach was.
Ich erzähle Ihnen das nur, damit sie sich nicht wundern, weswegen ich nicht schreibe.

(oh, und: natürlich. Irgendwas ist immer.)