Für die Lakritzefrau und für den Autor, mit allerherzlichstem Dank für die großartige Widmung! (liebe Lakritzefrau, ich vergaß es zu erwähnen: richten Sie bitte Grüße aus!)

Töchterlein genießt den Liegestuhl und die Komplettausgabe „Die fünf Freunde“, während die Lakritzefrau und Frau … äh … Mutti hinten im Garten auf dem Mäuerchen sitzen und über dies, das und jenes plaudern. (und dem jüngsten Kind zusehen, wie es mit sich selbst die erste Wasserschlacht des Jahres startet)

Später wird die Terrasse vom großen Kind und dessen Freund fein für die Konfirmation gemacht, während Frau … äh … Mutti ihre Mithilfe auf Anweisungen beschränkt.

Großartiger Tag!

(so ´ne Art Spiegelmutti in der Fensterscheibe. Barfuß, ärmelfrei und ein selbstgenähtes Röckchen. Sommerklamotten!)

Trösterchen

2. April 2009

Als ich gestern ziemlich traurig und gefrustet vom Orthopäden in der Uniklinik heimkam und gerne vor Wut ein paar Teller zerschmissen oder wenigstens Unkraut gejätet hätte (was ja nicht geht, weil bücken, hocken, knieen nicht geht), dachte ich: „na der Tag ist gelaufen“

Sie kennen das vielleicht, man steigert sich dann in so eine „alles schlecht“-Laune rein, die garantiert nicht besser wird, wenn der Partner Sie nur noch mit Samthandschuhen anpackt und verständnisvoll lächelt. Bevor es allerdings so weit kam, musste ich ein Päckchen auspacken, das mich vom Küchentresen aus anlachte. Ich wusste ja, dass ich zu Testzwecken komische Metallbügel bekommen sollte und dass diese Gesellschaft von ein paar Röllchen Garn und etwas Schnickeldi bekommen sollten. Es war dann ein bißchen mehr im Päckchen, im kunterbunten Päckchen, und ich habe wirklich vor Rührung ein paar Tränchen verdrückt.

Ausser den den vielen Metern Stickgarn in leuchtenden Farben befanden sich jede Menge wahre Schätzchen im Päckchen und das ist ein echter Trost, denn Gartenarbeit ist erstmal in weite Ferne gerückt (liebe Gartenpartygäste, der Garten wird noch wilder sein als letztes Jahr! Verzeihung!), aber sticken, nähen und rumwurschteln als Ausgleich geht ja immer.

Danke Sonja!

Um auf die merkwürdigen Metallbügel zurück zu kommen … es handelt sich um Schnappverschlüsse die man braucht, um genauso tolle Portemonnaies wie Frau Maki zaubern zu können.

Diesmal hatte ich weder Probleme beim Sticken noch beim Nähen, auch der Umgang mit der Kneifzange war keine Herausforderung. Mein Portemonnaie ist trotzdem noch verbesserungswürdig :-)

Die Stickdatei und die passenden Metallbügel gibt es ab 10. April bei Frau Kunterbunt im Shop. Ich habe mir das Gänseblümchenmuster ausgesucht, obwohl mich Schwein, Mäuse und besonders die Kröten doch sehr lockten. Allerdings hatte ich nur lila Filz im Haus. Meine Gänseblümchen bekamen noch eine Blütenmitte aus Miniperlchen und dabei habe ich wohl die ganze mir vorhandene Geduld verbraucht, denn die Aussennähte sind dann schon nicht mehr so ordentlich, wie sie hätten sein können. Trotzdem ist das Portemonnaie niedlich und ein feines Mitbringsel. Und beim nächsten werden die Aussennähte sie hübsch wie die, die Frau Maki näht. Versprochen.

Wer den Schaden hat,

1. April 2009

kann warten.

Ich behaupte ja, dass es System hat, die Menschen in der Uniklinik einfach warten zu lassen. So lange, bis sie spontan geheilt oder verstorben sind oder einfach entnervt aufgeben.

Als wir ankamen und ich mit bebender Unterlippe meine Symptome schilderte, ausserdem brav ergänzte, dass es sich NICHT um einen Unfall handelt, wurden wir heimgeschickt. „Wir sind voll. Es gibt keine Ärzte und die Orthopädie hat keine Zeit.“

Frau … äh … Mutti musste den nahenden Nervenzusammenbruch nicht simulieren und man versprach, beim Orthopäden nachzufragen, ob er nicht doch ein Minütchen frei habe.

Ich mach´s kurz.

Er hatte ein paar Minütchen Zeit, war höchst interessiert an der Vorgeschichte und sehr fasziniert von den Geräuschen, die so ein Knie von sich geben kann. Es gibt sogar eine Art Diagnose: „beschädigter Meniskus und eine Baker-Zyste“ Diese Diagnose ist aber nur vage, denn zuerst muss Mutti in die Röhre. Die Röntgenaufnahme zeigt natürlich nichts (wie immer halt), ausser dass die Kniescheibe klein und zierlich ist und obendrein hübsch zentriert sitzt. Hat der Arzt vor zwanzig Jahren also gute Arbeit geleistet, als er sie operativ gefesselt hat. Nach der Diagnosebestätigung folgt ein Gespräch mit dem Oberarzt wegen evtl. Operation. Aber das ist ja noch in weiter Ferne.

In der Hand halte ich jetzt ein Rezept für Paracetamol, viermal täglich eine, bzw. Novalgin, 30-40 Tropfen, weil andere Schmerzmittel sich nicht mit dem zickigen Magen vertragen. Und meine Unterarmgehstützen darf ich bei Bedarf benutzen.

Wenn ich jetzt richtig Glück habe, kriege ich vor Mai einen Termin für das MRT. Und ein aussagekräftiges Ergebnis.

„Immerhin haste drei Wochen gespart“, spricht der beste Vater meiner Kinder und das stimmt ja auch. Danke für die Daumen, entspannen Sie sich bitte, ich tu´s auch.

(„Wenn das Knie plötzlich dick, rot und heiß wird, kommen Sie bitte sofort in die Klinik.“ „Wiesoho?“ „Weil dann die Zyste geplatzt ist.“ „Ach so, na dann, Tschüss.“)

Heute

1. April 2009

nähme ich gerne zwei, drei gedrückte Däumchen.

Dem vorangegangen:

Frau … äh … Mutti: „Guten Morgen, ich hätte gern ein neus Knie. Krieg ich einen Termin? Ich kann nämich nicht mehr laufen.“

Frau, die Termine macht: „Ich hätte da was in zwei Wochen. Mit Wartezeit.“

Frau … äh … Mutti: „Und was mache ich in der Zwischenzeit? Ich kann nicht mehr laufen.“

Frau, die Termine macht: „Na, sie gehen zum Hausarzt und lassen sich Schmerzmittel verschreiben. Oder sie fahren ins Krankenhaus.“

Nun raten Sie mal, was ich wohl tue. Jetzt.