Wenn

9. Juli 2009

ich so richtig gefrustet und traurig bin, dann zieht das häufig eine Menge nach sich. Mindestens eine schlaflose oder doch sehr unruhige Nacht. Und wenn´s dicke kommt, auch noch KaKoKo* am nächsten Tag.

KaKoKo ist schlimm, nur in absoluter Stille und Dämmerung auszuhalten.

Kommt zum Glück nur zwei, dreimal im  Jahr vor (weil ich so selten richtig gefrustet und traurig bin) und verschwindet dann ja auch wieder. Wird schon besser. Morgen.

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*KaKoKo ist KaffeeKotzKopfweh, Kopfweh, das so schlimm ist, dass nicht mal Kaffee geht. Nur Wasser und irgendwann irgendwelche sehr trockenen Kekse.

Hoch die Tasse IV

8. Juli 2009

Das Wandertässchen ist im wilden Süden, wurde weder mit Wasser, noch mit Wein oder gar Bier gefüllt, dafür aber mit ganz viel Espresso. Und sorgte dafür, dass gleich zwei Frauen eine Menge Spaß hatten.

Da.

ach Sch … impfwort.

8. Juli 2009

Nix ist gut.

„Ich sag´s Ihnen gleich“, sprach der Orthopäde, „das läuft auf eine weitere Athroskopie raus. Aber erst ab 15. August, vorher sind wir im Urlaub.“

„Ich auch, also Urlaub.“ erwiderte Frau … äh … Mutti.

Vielleicht ist der Meniskus erneut oder weiter eingerissen. Oder diese eine Sache da, die man auf den MRT-Bildern ahnt, wurde nicht behoben. Oder irgendwas mit einem Schleimbeutel. Oder ein freier Gelenkkörper?

Jetzt erstmal so schnell wie möglich ein neues MRT und halt weiterhin … gehen so gut es geht.

(den OP-Bericht habe ich nicht bekommen und der Orthopäde meinte, dass er ihn nun auch nicht mehr will. Entweder isser nun trotzig oder so ein OP-Bericht ist auch nicht so viel aussagekräftiger als der Bericht an den weiterbehandelnden Arzt. Schikane, vermute ich. Alles reine Schikane.)

(die Rubrik „Mutti goes fit“ kann ich eigentlich in die Tonne kloppen oder durch „Mutti tries not durchzudrehen“ ersetzen)

heute: kühl und Regen

Braune Cordsamthose, braunes Langarmshirt und als Sommerzugeständnis barfuß in den Schuhen. Das türkisfarbene Flatterröckchen entstand gestern und musste deshalb direkt angezogen werden.

Ein schlichter Wickelrock mit zwei Bindebändern.

Für den besseren Sitz auf ausladenden Hüften sorgen sowohl das (mittlerweile perfekt gearbeitete) Knopfloch zum Durchfädeln des längeren Bindebands und fünf Abnäher auf der hinteren Rockhälfte. Und weil Streublümchen auf türkis mit rosa Samtband allzu freundlich (=langweilig) aussahen, musste Frau Riegers verrückter Hase mit auf den Rock. Und eine handvoll Perlmutknöpchen, die dem flatterigen Stoff genau so viel Gewicht geben, dass er noch hübsch schwingt, aber nicht mehr hochgepustet wird.

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Dem Tässchen geht es gut, demnächst werden Sie erfahren, wo es sich herumtreibt.

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Zehn vor elf sitze ich heute beim Orthopäden und erfahre hoffentlich neue, erfreuliche Dinge. Damit das so sein wird, dürfen Sie gerne Daumen halten, an mich denken und gutes Karma oder so rüberschicken.

Trotz fieser Kopfschmerzen (danke, schwüle Suppe da draußen) habe ich auf Paracetamol verzichtet, damit ich ganz genau sagen kann, wo es nicht weh tut, im Krüppelknie. Seufz.

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Einschließlich heute noch drei Tage Schule. Wobei Freitag nicht zählt, weil da gibts Zeugnisse und der Tag endet nach der vierten Stunde. Und heute irgendwie auch nicht, jedenfalls für den Großen, der hat Bundesjugendspiele; der Jüngste hat einen Römertag, zu dem er ein sehr großes T-Shirt, eine Schärpe, ein Kissen zum Draufliegen und Obst zum im Liegen essen mitnahm. Und morgen machen die Großen einen Ausflug.

Ich bin ferienreif.

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Kaffee leer.

Immer wenn dieses längere Schweigen aus dem Telefonhörer kommt, glaube ich, jetzt doppelt soviel reden zu müssen.

Wahrscheinlich doppelt soviel Blödsinn, denn meistens folgt dann ein gedehntes: „ach sooo“, gerne kombiniert mit einem Lachen, das klingt, wie grünes Apfelshampo riecht.

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Ich kann das einfach nicht, dieses Telefonierding. Ich rede mit Händen und Füßen, nicke mit dem Kopf und ziehe süffisant die linke Augenbraue hoch. Das ist am Telefon so einseitig.

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Der ideale Einstieg in ein „Ich bring dich in Verlegenheit, damit du Müll erzählst“-Gespräch ist die Erwähnung, dass meine Stimme ganz anders klingt, als man sie sich vorgestellt hat. Frau Antonmann sprudelte damals im Mai frisch, frei, fröhlich von der Leber weg: „HA! SIE haben ja eine komische Stimme!“  Ich fürchte, es folgte sinnloses Gestammel meinerseits.

Gestern am Telefon erfuhr ich, dass ich irgendwie „anders als ich schreibe“ klinge, worauf ich mich genötigt sah, wirre Sätze von mir zu geben.

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Es geht mir aber auch so. Ich lese ein Blog und habe die Stimme der Autorin im Kopf. Manchmal bin ich dann sehr erstaunt, dass diese „in ehecht“ ganz anders klingen, als sie das in meinem Kopf tun. Noch manchmaler kommt es dann vor, dass ich trotz bekannter Originalstimme, das entsprechende Blog immer mit der Kopfstimme lese. Das ist oft so, wenn Menschen Dialekt sprechen.

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Wenn ich sehr verlegen bin, rede ich zwar keinen Dialekt, aber ich verhaspele mich, fange an zu stottern oder packe Buchstaben an Stellen wo sie nicht hingehören. Und ich überlege während ich rede, ob das jetzt einigermaßen sinnvoll ist, was ich da rede, ob ich „als und wie richtig“ gebraucht habe und was verdammt nochmal der Unterschied zwischen „der gleichen und der selben Hose“ ist. Dies ist üblicherweise der Moment, auf den dann die längere Telefonpause folgt. Oder im Gespräch das Gegenüber die Sauberkeit seiner Nägel kontrolliert oder interessiert in den wolkenlosen Himmel stiert.

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Schreiben ist einfacher. Schweigen eigentlich auch.