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12. Mai 2010
Der Tag beginnt, wie bereits beschrieben, mit Nasenspray und Kräutern aus der Schweiz.
Leider nicht deutlich auf dem Bild zu erkennen: die leuchtend rote Nase, mit der ich um die Weihnachtszeit wahrscheinlich eine große Karriere als Rudolph machen könnte.

Das jüngste Kind bei den Mathehausaufgaben. Die verfilzten Strähnen sind mittlerweile gereinigt, doch die Müdigkeit ist nach einem halbstündigen Vollbad nicht verschwunden. Trotzdem: Übernachtungen in der Schule sind toll. (sagt auch das Kind)

Freuden, die Fliederbesitzern vertraut sind. Zwei Wochen im Jahr ist der Busch eine helle Freude, danach ist er langweilig grün. Kurz vor der Langeweile macht er aber noch mal ziemlich viel Arbeit.

Der Blick von den vertrockneten Fliederblüten auf dem Boden hoch zum Himmel macht aber auch nicht glücklich. Kalt isses, grau isses und ja, heute ist Pankratius. (der zweite der Eisheiligen, keine Krankheit der Bauchspeicheldrüse) Ich hab´s ja verstanden.

Hausfrauenfreuden: Wäsche waschen. Auf der Waschmaschine das, was Kinder so in ihren Hosentaschen mit sich herumtragen. Und was sie niemals vor dem Waschen der Hosen aus den Taschen entfernen. Und dann auch nicht vermissen. Mysteriös.
Was die Bioqualität anbelangt, so vermute ich, dass die Steine deutlich älter sind und der Flummi wahrscheinlich aus bösen chinesischen Weichmachern besteht.

Schönere Hausfrauenfreuden: sehr orangefarbene Biodotter mit Zucker verrühren und Milch mit Kakao und Bitterschokolade erhitzen. Künftiges Schokoladeneis.

Und dann noch das Karamellige für ins Schokoladige. Für´s Hüftige :)

Zwischendurch mal Narbenpflege = gründlich eincremen für mehr Geschmeidigkeit und ich vermelde: alles wunderbar verheilt und bereit für einen erneuten Schnitt nächsten Mittwoch.

Listen. Immer wieder. Lebensnotwendig, denn das Hirn liegt ja trocken und ist deshalb nur eingeschränkt betriebsbereit.

Pakete, die nicht für mich sind, sondern morgen weitergegeben werden. Auf der alten Nähmaschine, vor der hellhellhellrosa Wand an der viele Bilder verstörend schief hängen.

„Und du räumst heute ganz dringend noch dein Zimmer auf, ok?“
„naaa guuuut.“

Und du auch, Frau … äh … Mutti.

Danke Frau Kännchen für´s Erinnern und danke auch an den reizenden Assistenten.
Hallo Welt,
12. Mai 2010
geh weg. Schnupfen ist widerlich. Mein Taschentuchverbrauch reisst große Löcher in die Haushaltskasse, fürchte ich. Und was da so alles aus meiner Nase herauskommt, will ich im Detail gar nicht beschreiben. Wobei es mir wahrscheinlich gelungen ist, das eine oder andere Kopfkino in Gang zu setzten. Bitte sehr, gern geschehen :)
Erinnern Sie sich an die GA-Folge mit dem jungen Mann, dem ständig die Nase lief? Und der ständig mit der Diagnose „Schnupfen“ heimgeschickt wurde, bis Miranda zufällig entdeckte, das dem armen Kerl Liquor aus der Nase tropfte? Ja genau, so ähnlich fühle ich mich. Mein Hirn liegt fast trocken, dafür ist die Nasenspitze kalt und feucht. Ein gutes Zeichen in der Veterinärmedizin, das mit der Nasenspitze, glaube ich.
Nun denn, ich will ja nicht jammern. Höchstens ein bißchen.
Ernähren werde ich mich heute wahrscheinlich von irgendwelchen Kräuterbonbons, weil die den Hustenreiz stillen, literweise Tee, damit ich was zum aus-der-Nase-tropfen habe und Nasenspray, damit die Nase zwischen tropfen und putzen mal ganz kurz Luft schnappen kann.
Heute nacht übrigens fieberfrei, es geht also aufwärts.
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kurzer Einschub: die Post hat geklingelt, liebe Sabine, und ein Päckchen gebracht. Sieht alles heil aus. Ich gebe es morgen weiter.
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Ich sah das jüngste Kind gerade nur sehr kurz, bevor er nach seiner Lesenacht in der Schule wieder verschwand, zurück zur Schule. Er hat nämlich die grüne Mappe vergessen und die braucht er zum lernen, Dienstag gibt´s einen Test in Sachunterricht. Ich glaube jedenfalls, dass dieses blasse, übernächtigte Kind mit den dunklen Augenringen meines ist.
Das wird ein Spaß heute, denn zu allem Überfluß hat das Kind ziemlich viele Mathehausaufgaben über´s lange Wochenende aufbekommen, die er aber am Wochenende wegen Besuch im Haus eher nicht machen werden will und kann. Also heute. Am Besten heute morgen, wenn es noch ruhig ist und Frau … äh … Mutti beinahe frisch und fröhlich.
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zeitnahes Bloggen – perfekt demonstriert: das Kind ist von der Schule zurück und es ähnelt nahezu unheimlich der jungen Frau … äh … Mutti. Elf Jahre in die Vergangenheit, eine junge Frau, blass mit Augenringen, nach durchstillter Nacht.
Das Kind kann keine Mathehausaufgaben machen, es kann nur auf dem Sofa sitzen und jämmerlich aussehen. (sagt das Kind)
Das Kind kann sich noch ein bißchen ausruhen und dann loslegen. (sagt die Mutter, die strenge)
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Eis des Tages: Schokoladeneis.
Und falls Sie denken, ich esse ständig Eis … oh nein! Ich schlecke höchstens den Rührer ab. Ich „eise“ quasi auf Vorrat und der Gefrierschrank hat sich bereits mit Vanille-, Karamell- und Himbeereis gefüllt. Außerdem stehen da zwei Dosen mit orangefarbenem Inhalt. Höchstwahrscheinlich Kürbismus. Oder Gemüsesuppe. Vielleicht auch irgendein geheimnisvolles Experiment der Kindelein. Vielleicht öffne ich heute vorsichtg eine dieser Dosen. (das erwähne ich nur, damit Sie nicht sagen: „ach ja, die Frau … äh … Mutti hat auch aufgehört zu bloggen“, denn wenn ich mich nicht mehr melden sollte, ist eine der Dosen explodiert.)
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Und jetzt, ganz ohne wortgewandte Überleitung: Liebe Blogleser und Blogleserinnen! Sie haben mich noch nie enttäuscht. Ich habe dank Ihnen viele Wochen im Emergency Room verbracht, habe mich mit den Gilmore Girls angefreundet und sogar einen eher nostalgisch angehauchten Abstecher zu Carrie und Mr. Big gemacht. (jetzt stehen nur noch die Friends auf meiner to-watch-as-soon-as-possible-Liste)
Ich würde gerne tief in die Vergangenheit tauchen und meine Kindelein mitnehmen. Erinnern Sie sich an Huckleberry Finn und Tom Sawyer, diese Serien im Ferienprogramm? Ich habe da so einen womöglich rosarot verklärten Erinnerungs-Flash. Aufwändige Recherche (Hallo Herr Gugel) ergab, dass ich sämtliche Folgen kaufen kann. Nun bin ich etwas zwiegespalten, denn falls meine Erinnerung mich trügt und die Folgen eigentlich doof sind, habe ich Geld aus dem Fenster geschmissen, das ich besser in die Eiszubereitung und/oder Anschaffungen von Klamotten in der nächten Konfektionsgröße investiert hätte.
Sehr lange Rede, sehr wenig Sinn: haben Sie zuuuufällig eine DVD mit ein paar dieser Folgen, egal ob von Huck oder Tom, und würden mir diese mal leihen, damit ich gegebenenfalls Verklärtes aufklären kann?
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Die Erholung des jüngsten Kindes ist schon so weit fortgeschritten, dass es interessiert die Titel unserer DVDs im Wohnzimmerregal vorliest. Zeit für Mathehausaufgaben. Und ein Hustenbonbon.
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Nachtrag:
Der Trailer zur Serie! (in mieser Qualität und ja, ich will JETZT SOFORT die Folgen sehen. Hmpf.)
kurzes, müdes Knurren
11. Mai 2010
– zwei Nächte hintereinander Fieber und wilde Träume sind nicht erholsam.
– die morgendliche Eisentablette-Orangensaft-Kombination beinahe im hohen Bogen wieder ausgespuckt: der Hals brennt gar fürchterlich und nach Blut schmeckt´s auch.
– der dicke Klumpen in meinem Gesicht ist angeblich meine Nase.
– Frühlingsschnupfen. Jedes Jahr. Ich bin bei Tag drei und wir wissen: drei Tage kommt er, drei Tage bleibt er, drei Tage geht er.
– mit halbschlechtem Gewissen werde ich die SEB-Sitzung heute abend ausfallen lassen. Schlafen heilt.
– das jüngste Kind schläft in der kommenden Nacht in der Schule und ich ahne, dass der Mittwoch ein eher unerfreulicher Tag mit mürrischem, unausgeschlafenem Kind sein wird.
– habe meine Wolljacken wieder aus der Sommerschlafkiste gezerrt. Die evtl. zu früh anwesenden Eisheiligen scheinen die Juni-Schafskälte mitgebracht zu haben. Gut für den Garten. Und die Landwirtschaft. Und die Winzer. Bestimmt.
– Eis des Tages heute: Himbeereis! Sehr wagemutig, ganz ohne Rezept. Dafür mit Himbeeren aus dem eigenen Garten. (nein, nein, noch keine neue Ernte, tiefgekühlt vom letzten Jahr)
– Jetzt: aufstehen. Oma Eis kommt mit Frühstück und dem Fensterputz-Eimer. (falls Sie jetzt gleich süffisant die Augenbrauen nach oben ziehen wollen: wir handeln gerne. Und tauschen Dienstleistungen. Und manchmal sind wir auch nur nett zueinander.)
Luxus:
10. Mai 2010
die Frisörin, die in die Grüne Villa zum Haareschneiden kommt.
Und damit es sich richtig lohnt, kam Oma Eis dazu und ließ ebenfalls schneiden. Jetzt schwebt mir so eine Art Frisörabend vor, so wie diese Plastikdosenabende: „Und heute im Angebot ein halblanger Bob in kupferrot, tragbar bei der Arbeit, während der Freizeit oder auch mal ganz verführerisch aufgesteckt. Aus der letzten Kollektion im Ausverkauf ein fescher Kurzhaarschnitt, wahlweise mit oder ohne Koteletten. Dazu eine wunderbare Haarspülung und dieses Schampo.“ Ein paar Frauen sitzen zusammen, trinken Sekt oder Kaffee oder beides, schwatzen und lachen und reihum werden die Haare geschnitten. Könnte lustig sein.
Mein Kopf jedenfalls sieht jetzt wieder ordentlich aus und ich habe gelernt, dass Haare ausdünnen des Teufels ist. „Renn weg, wenn die Frisörin mit diesem Messerchen oder dieser Schere kommt“, empfahl man mir. Denn das Ausdünnen der Haare bewirkt zwar, dass die neue Frisur ganz hübsch ist, aber nach drei, vier Wochen komische Zipfel vom Kopf abstehen. Verzichtet man auf´s Ausdünnen und schneidet einfach nur ordentlich, kann es auch mal ein halbes Jahr ohne Frisör gehen.
„Das ist der Unterschied zwischen positiver und negativer Kundenbindung“, wurde mir erklärt. Und das klingt ungemein einleuchtend.
Nicht vermisst habe ich Gespräche über diverse Königshäuser. Oder einige erstaunte Ausrufe wegen meiner dicken Haare. Danke Karen.
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9. Mai 2010

Ich weiß, ich weiß.
Muttertag ist jeden Tag. Und obendrein ist das ja auch so ein gemachter Feiertag, verpflichtend und gezwungen. Blumenhändler und Pralinenbastler reiben sich die Hände.
Na und?
Ich mache Tag für Tag einen guten, anstrengenden Job. Kann ich mich doch mal feiern lassen?
Alles Liebe zum Muttertag, liebe Mütter!