denkt sich Frau … äh … Mutti und glaubt fest daran, dass sich ihr Vorhaben in die Tat umsetzen lässt, weil die Kindelein spielen.

Das Stickmodul muss von der Maschine abgenommen, neuer Unterfaden aufgespult und eine passsende Nadel eingesetzt werden – und die Tür geht auf.
„Mir ist langweilig!“, sagt das große Kind und lümmelt sich auf´s Sofa.
Frau … äh … Mutti kann gleich zwei Dinge aufeinmal und ist somit in der Lage, leichte Konversation mit dem großen Kind zu betreiben und gleichzeitig einen hübschen Zierstich als Borte zu nähen.

„Mamaaaa! Ich habe gekahackt!“, ruft das jüngste Kind aus dem Bad und Frau … äh … Mutti freut sich über die geregelte Verdauung des Kindes, deren Endprodukte sogar an der dafür vorgesehenen Stelle landen.
„Magst du mal sehen, wie groß meine Wurst ist?“, lädt das jüngste Kind Frau … äh … Mutti ins Bad, doch die verneint dankend. Bin ich nun eine schlechte Muttter?

„Mamaaa …“, sagt das Töchterlein, „Geht *die Freundin* auch nachher ins Training?“
„Keine Ahnung, ruf an.“, sagt Frau … äh … Mutti und näht sich ein Stück Klett an den Finger (beinahe).

Das Telefon klingelt und Oma Eis will den besten Vater meiner Kinder. Töchterlein nutzt die Gelegenheit und besetzt den Stuhl am Nähtisch, das jüngste Kind kleckert in der Küche mit der Trinkflasche für´s Training, das große Kind memoriert, was er dem freundlichen Mann in der Werkstatt, der sein Fahrrad reparieren soll, sagen wird und stellt einen minutiösen Zeitplan auf, wann er in die Werkstattt fährt und danach zum Kumpel, um diesen für´s Training abzholen. Die Mittlere packt ihre Sporttasche und findet die Trainingshose nicht, der beste Vater meiner Kinder reicht das Telefon an seine Kinder weiter und die Badtür ist offen und es stinkt bis ins Nähzimmer.

*******************

Mittlerweile sind alle weg. Das Haus ist leer und ruhig.
Und ich hab´keine Lust zum Nähen mehr.

und ich hatte es ja bereits mal erwähnt:

Am Donnerstag, den 17.01.08 um 19:30 Uhr werden in der geheizten Halle der Grünen Villa überteuerte Plastikschüsseln gezeigt. (Sie wissen schon.)

Sie sind herzlich eingeladen, vielleicht haben Sie ja was für den Umtausch oder sind einfach nur neugierig. (und SIE wollten doch unbedingt mal kommen, oder?)
Kurze Anmeldung genügt, unten in den meist unbeantworteten Kommentaren.

Ich liebe Kommentare.

Manchmal schreibe ich einen Blogeintrag und weiß genau, wer darauf kommentieren wird.
Manchmal schreibe ich einen Blogeintrag und hoffe auf viele Kommentare.
Manchmal schreibe ich einen Blogeintrag von dem ich denke, dass er großartig ist und niemand kommentiert.
Manchmal schreibe ich einen Blogeintrag, der unerwartet viele Kommentare bekommt.
Meistens schreibe ich einen Blogeintrag um des Schreibens Willen oder zum Sortieren oder zum Nachlesen für mich selbst (Statistik-Blogging, zum Beispiel).

Kommentare sind eine wunderbare Rückmeldung.

Ich beantworte Kommentare selten. Das ist einfach so. Ich kann es mir hundertmal vornehmen, dass ich das gewissenhafter tun werde – es klappt nicht. Es gibt viele Blognachbarn, die verlässlich Antworten schreiben und oft macht es riesigen Spaß zu lesen, was sich dann daraus ergibt, aus erneuten Kommentaren und Antworten wiederum darauf. Aber – ich beantworte Kommentare selten.
Ich kann das auch nicht erklären. Vielleicht ist ein Thema einfach abhakt, wenn ich den Blogeintrag abschicke. Manchmal habe ich keine Zeit. Manchmal keine Lust. Manchmal weiß ich einfach nicht, was ich antworten könnte. Es gibt keine bevorzugten Kommentar-Schreiber, die Antworten bekommen, es ist egal, ob ich Kommentar-Schreiber persönlich kenne oder nicht – ich beantworte Kommentare selten.

Ab und zu denke ich darüber nach, die Kommentarfunktion zu deaktivieren, aber meine Eitelkeit und Neugierde stehen mir da im Weg. Und überhaupt lebt das Bloggen ja auch von der Rückmeldung. Aber mein Blog ist kein Forum und kein Chatraum. Und ich entscheide, wann ich Kommentare beantworte – selten halt.

Manchmal schreibe ich einen Blogeintrag, der sich auf einen Kommentar bezieht. (auch wenn der nur im Archiv zu finden ist und nicht verlinkt wird)

Flashback

10. Januar 2008

Ich muss etwa acht Jahre jung gewesen sein, als ich bei meiner Oma eine Knolle zum Knabbern in die Hand gedrückt bekam. Eine Knolle mit unaussprechlichem Namen, lautgemäß: Tschitschokken

Ich biss hinein. Sie war knackig und beinahe saftig und mein ganzer Mund war voller Sonnenblumenkern-Geschmack. Lecker!

Bis heute wusste ich nicht, was ich damals gegessen hatte.

Heute kam die Gemüsekiste: Salat, Sprossen, Rote Bete, Karotten und – Topinambur.

Ich bin wieder acht Jahre jung.

(und weiß, was in meinem Garten fehlt)

Sie ist daheim!

8. Januar 2008

Vor knapp zehn Minuten stürmte ein rotbackiges Mädchen in die Küche: „BOAH!! Das war SO dumm!“

Dumm war, dass der Zug zwei Stationen vor dem heimatlichen Bahnhof kein Signal mehr hatte und es gar nicht so sicher war, ob er weiterfährt. Tat der dann aber doch, wenn auch mit Verspätung.
Dumm war, dass der Fahrkartenautomat in Nierstein keine Kinderfahrkarten hergeben wollte.
Dumm war, dass die beiden Damen keine Uhr dabei hatten und die Handyuhr des Töchterleins fünf Minuten nachgeht.
Dumm war, dass das Lösen der Rückfahrkarte völlig schief ging und die falsche Fahrkarte am Hauptbahnhof, also eine Station weiter, am Info-Schalter umgetauscht werden musste.
Dumm war, dass ein in Tränen aufgelöstes Töchterlein daheim anrief und das Beamen immer noch nicht erfunden ist.
Dumm war, dass die Mutter einer Klassenkameradin die beiden etwas planlosen Mädchen, also mein Töchterlein samt liebster Freundin, aufgabelte und quasi an die Hand nahm. Nein, diese Tatsache ist großartig, dumm ist nur, dass ich jetzt garantiert den Kinder-Vernachlässigungsstempel auf der Stirn habe. In leuchtendem Rot.

Toll war der Film! (Der Fuchs und das Mädchen)
Toll waren die Gummibärchen.
Toll war das ganze Abenteuer!
Toll war der Tag mit der Freundin!
Und klar wird das wiederholt, denn nun weiß sie ja, wie es funktioniert. Sagt die Tochter und die Mutter nickt lächelnd, geht ins Bad, wirft sich drei handvoll kaltes Wasser ins Gesicht, schnauft tief durch und fährt die Adrenalinproduktion auf Normalpegel.
Jepp, Töchterlein, gut gemacht, aber …

wenn die Kinder sich abnabeln, altern die Mütter. Schlagartig.