Novemberrezept Nummer 5
5. November 2009
So grau der November, so bunt das Gemüse.
Beim Wochenendeinkauf am Samstag sprang ein Butternut-Kürbis in den Einkaufswagen. Das passiert mir oft: ich kaufe irgendwas ein, nur weil es mir gefällt oder weil ich eine vage Vorstellung habe, was ich damit machen könnte. (ich werfe übrigens sehr, sehr selten impulsive Einkäufe weg, dafür bin ich zu geizig und wertschätze Lebensmittel zu sehr) Gestern habe ich den Kürbis halbiert, geschält, in Würfel geschnitten, diese kurz angedünstet und dann ein paar Minuten in Kürbiskernöl und mit einem Hauch Salz in eine Pfanne geworfen. Die gedünsteten-gebratenen Würfel habe ich auf eher faden Eisbergsalat gepackt, den ich mit einem Dressing aus Kürbiskernöl und dunklem Balsamico ein bißchen Geschmack verpasst habe.

Der Salat sah ganz wunderbar aus und er schmeckte hervorragend. Mit einem kräftigeren Salat (Eichblatt vielleicht, oder sogar Feldsalat) wäre das Ganze perfekt.
Mein heutiges Novemberrezept steht nicht da oben, Sie müssen keinen Kürbissalat basteln um glücklich zu sein. Aber kaufen Sie doch mal irgendein Gemüse, eine Wurzel, eine Rübe, eine Knolle, irgendetwas, das sie noch nie verarbeitet haben. Das www spuckt Ihnen garantiert ein passendes Rezept dazu aus. Experimentieren Sie. Wenn´s draußen grau ist, muss die Lust auf Neues angeregt werden.
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4. November 2009
Na toll.
Jetzt preise ich Küsse als November-aufhell-Heilmittel an und habe nix davon, weil niemand im Haus ist, den ich mit Küssen belästigen könnte. Die Mittlere und der Jüngste lassen sich bei den Großeltern verwöhnen, der Große amüsiert sich in der Kletterhalle und der beste Vater meiner Kinder arbeitet ausser Haus. (obendrein wird er später den Großen abholen und einen kurzen Abstecher ins blaugelbe Möbelhaus machen, fehlende Möbelteile für den Großen suchen und hoffentlich finden.)
Ich bin also allein. Beinahe. Nur mein Schnupfen und ich, nur unzählige Schnupfenviren und ich, eine Tasse Tee, ein Sofa mit vielen Kissen und einer dicken Decke, ein Stück Schokolade und der zweite „Otherland„-Band. Wenn Kopf und Nase dicht sind, passt keine anspruchsvolle Lektüre ins Hirn. Deshalb der zweite Versuch, diesen Büchern etwas abzugewinnen. (Bücher kriegen immer eine zweite Chance, weil es könnte ja sein, dass ich beim ersten Lesen nicht in der richtigen Stimmung oder so war)
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Apropos lesen: die allerbeste Freundin lieh mir vor Kurzem ein Buch. „Stadt, Land – Schluss“ heisst es. „Musst du unbedingt lesen, ich hab so gelacht!“, empfahl sie. Ich las und heulte. Die Geschichte einer Mutter, die mit drei kleinen Kindern auf´s Land zieht, während der Mann weiterhin in ihrer geliebten Stadt (London) arbeitet. Die Beschreibungen, wie sie versucht das Leben mit drei kleinen Kindern zu wuppen und die der Verzweiflung, Hilflosigkeit und Müdigkeit die sie immer wieder einholen, treiben mir die Tränen in die Augen. Ich weiß genau wie es ihr geht. Ich kann mich erinnern :-) Und ich weiß auch, dass ein witziger Sprach-/Schreibstil Therapie sein kann.
Sie müssen das Buch nicht kaufen, denn die Autorin bloggt. Das Buch ist ein Ausschnitt ihres Blogs.
(es ist sowieso sehr schräg, Bücher zu kaufen, die letztlich nur gedruckte Blogs sind. Wobei. Frau Buschheuers New York Tagebuch habe ich auch irgendwo im Regal stehen. Nojo, würde sie sagen.)
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Ein absolut unbestreitbarer Vorteil des Winters ist, dass es dann keine Schnaken (=Stechmücken) mehr gibt. Die letzten Schnaken des Jahres scheinen im Blutrausch zu sein, denn der Jüngste und ich haben beide einen dicken, quälenden Mückenstich. (nicht kratzen! Nur Spucke drauf und pusten!)
Und weil ich gerade von Blutrausch schreibe: eine Läusewarnung gab´s auch schon wieder. Der Jüngste bangt um seine Haare, die sind nämlich länger als die seiner Schwester. (und beim letzten Läusebefall gab´s einen Kahlschlag, damals, vor drei Jahren.)

Novemberrezept Nummer 4
4. November 2009

Heute schon geküsst?
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Lob des Winters
Verzeiht, ihr warmen Frühlingstage,
Ihr seid zwar schön, doch nicht vor mich.
Der Sommer macht mir heiße Plage,
Die Herbstluft ist veränderlich;
Drum stimmt die Liebe mit mir ein:
Der Winter soll mein Frühling sein.
Die Zärtlichkeit der süßen Liebe
Erwählt vor andern diese Zeit;
Der Zunder innerlicher Triebe
Verlacht des Frostes Grausamkeit;
Das Morgenrot bricht später an,
Damit man länger küssen kann.
Johann Christian Günther (1695-1723)
(das ganze Gedicht gibt es hier)
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Ich persönlich halte Küssen für einen ungemeinen Gute-Laune-Heber.
Fehlplanung
3. November 2009
Am dritten Advent steht Frau … äh … Mutti mit klappernden Zähnen, eiskalten Füßen und einem verwegenen Schielen (wegen der vier, fünf Glühwein gegen die Kälte) auf einem Adventsmarkt. Zusammen mit Oma Eis.
Das ist die gute Nachricht. (wenn man mal davon absieht, dass mein Lager weitestgehend leer ist und ich Neugenähtes, das eigentlich für den Weihnachtsmarkt bestimmt ist, umgehend verschenke. Ich bin eine grandiose Geschäftsfrau.)
Eine noch viel bessere Nachricht ist, dass Oma Eis ihr langweiliges Rentnerdasein an der Nähmaschine aufpeppt (wenn sie nicht gerade in der Muckibude etwas gegen den Alterswahnsinnverfall tut).
Der Stand wird sich sicherlich füllen, mit allerlei niedlichen Schnickeldis und Unnötigkeiten. Ganz fein.
Ganz doof ist der Termin. DRITTER Advent!
Wenn der Weihnachtsmarkt ähnlich unspektakulär wie dieser Herbstmarkt damals wird, habe ich ein kleines Stauraumproblem. Dann müssen nämlich unzählige Schnickeldis und Unnötigkeiten ein Jahr lang sorgsam weggepackt werden. Für ein Oma Eis Schaufenster isses dann nämlich zu spät.
Kommen Sie halt mal vorbei :-)
Am dritten Advent im Weingut Guntrum in Nierstein. Der Glühwein ist echt lecker und vielleicht brauchen Oma Eis und Frau … äh … Mutti ja ein bißchen Aufmunterung und Ablenkung.
Frisch aus dem Nähzimmer:
3. November 2009
Das Flügelschwein!

Herzlichen Dank, liebste Frau Rieger, für die Erfüllung meines Wunsches! Ich bin sehr glücklich!
Ein güldenes Flügelschwein auf pink, ich pfeif auf den grauen November.