Weisste was,
11. Januar 2011
sprach Oma Eis, „machen wir doch auch mal ´ne Verlosung.“
Aber ein bißchen anstrengen müssten Sie sich schon.
Aus denen, die bis Donnerstag, 13.01.11, 12:00 Uhr, erraten haben, was da im Nähzimmer heute entsteht, ziehen wir einen und der kriegt dann eins :)

Schule und Hausaufgaben, geliebte,
10. Januar 2011
wie vermisste ich euch in den letzten beiden Wochen.
Frau … äh … Mutti:“Warum hast du liberty mit ie geschrieben?“
Tochter:“Weil dann Liebe mit drin steckt, das sieht schöner aus.“
Jüngster Sohn:“Mama, kann ich das schreiben: inmiromterslego?“
Frau … äh … Mutti:“Äh? Ah! Englisch! Ja, geht so.“
Großer Sohn:“Aber meine Lateinlehrerin glaubt an mich.“
Frau … äh … Mutti:“…“
Terminator und ich.
10. Januar 2011
Um 8:20 Uhr war ich unten im Nähzimmer, voller Pläne und Ideen. Und natürlich voller Optimismus, denn der Terminator war ja bezwungen.
Jetzt ist es 11:34 Uhr und ich halte einen minikleinen Pulli aus der Zwergenverpackung in Händen, bzw. habe ihn geschickt auf der Lehne des Nähzimmersofas drapiert:

Wie gut, dass es hier im Haus und auch im nächsten Freundes/Verwandtenkreis kein Baby gibt, das diesen Pulli auftragen muss :)
Die Nähte sind eher schief, das Bündchen am Hals in unterschiedlicher Breite und das neckische Schleifchen versteckt ein Loch. Immerhin gelang es mir, innerhalb von fünf Minuten den Terminator von Overlock zu Coverlock umzubauen, das Pullichen selbst war in einer halben Stunde genäht. Und ich bin mir sehr sicher, dass sämtliche Mankos des Pullis lediglich mangelnde Übung sind.
„Und warum saßen Sie dann so lange im Nähzimmer, wenn das alles so fix ging?“, werden Sie nun spitzfindig fragen.
Ganz einfach. Zuerst konnte ich mich nicht für einen Stoff entscheiden, denn ich habe da noch sehr wenig Auswahl und vom tollen geringelten Stoff nur soviel, dass es auf Anhieb klappen soll. Dann stellte ich fest, dass ein Tisch mit drei Nähmaschinen so voll ist, dass kein Platz zum Übertragen eines Schnittmusters bleibt. Und ich nicht auf dem Boden herumrutschen kann, weil mir fieses, nasskaltes Wetter heute ganz gemeine Sachen in die Gelenke gezaubert hat. Für einen kleinen Babypullizuschnitt gab´s aber noch genug Platz auf dem Tisch und der Probestoff ist ein oller Bettbezug von der allerliebsten Freundin, der aber soviele Löcher hat, dass es für ein unlöchriges Shirt in L für mich nicht gereicht hätte. Für solche Entscheidungen und Erkenntnisse können schon mal zwei Stunden draufgehen.
Ich denke, morgen früh traue ich mich an ein Shirt für mich. Zuschneiden kann ich ja oben auf dem Küchentisch.
(Sie sehen übrigens neben dem Pulli auch das neue Nähzimmersofa, bzw. den neuen Bezug desselben und die neue Wandfarbe. Helles Türkis ist das neue Rot.)
***** Nachtrag *****
Ich finde es nicht schlimm darauf hinweisen, was ich hätte besser machen können oder was womöglich völlig in die Hose gegangen ist. Immerhin lerne ich ja noch. Mies hingegen finde ich den Spruch, den jemand mal vor ein paar Jahren vor mir vom Stapel ließ:“Ich fotografiere geschickt und dann kaufen die Leute alles.“
Mein Nähzimmer ist noch nicht ganz fertig, steckt noch zwischen dunklem Rot und luftigem Türkis. Nötig war das Umräumen, weil mir die böse Frisöse und Caligula ein weiteres Regal schenkten.
So sieht’s im Moment aus:


Maschinchen und ich
8. Januar 2011
„Die Frau Mutti lässt ja gar nix von sich lesen“, werden Sie vielleicht denken, „aber die hat ja auch diese neue Nähmaschine. Wahrscheinlich prahlt sie dann demnächst wieder mit so genähtem Zeugs rum. Kennt man ja.“
Nun. Sie haben da nur bedingt recht.
Neue Nähmaschine: stimmt.
Genähtes Zeug: weit entfernt.
Heute saß ich zum allerersten Mal vor dem Maschinchen, obwohl es doch schon die ganze Woche im Nähzimmer steht. Doch irgendwie war da keine Zeit. Die eine Wand im Nähzimmer brauchte rasch eine neue Farbe und wegen des neuen Regals musst ich nebenbei noch alles umstellen. Und wegen der Weihnachtsferien gab es hier sowieso keinen Rhythmus und somit kein fest einplanbares Stündchen (oder zwei oder drei) für das Maschinchen.
Heute also: Maschinchen und ich.
Ich erwähnte es womöglich schon desöfteren an dieser Stelle: ich will´s nicht lernen, ich will´s können. Dass ich mit dieser Einstellung nur bedingt vorankomme, musste ich mir eingestehen und diesmal sollte alles besser werden. Ich hatte mir ein Käsebrötchen geschmiert, eine Packung salziger Lakritzfische aus dem blaugelben Möbelhaus zurechtgelegt und anderthalb Liter Kräutertee in der Thermoskanne. Die Familie flüchtete zum Opa, vorsichtshalber. Alle Voraussetzungen für konzentriertes, intensives Lernen waren geschaffen.
Die Gebrauchsanweisung, die dazu passende CD-ROM und echte Fachliteratur lagen auf dem Nähtisch. Und schon das Aufsetzen des Garnrollenhalter klappte tatsächlich hervorragend!
Die Maschine wurde eingefädelt geliefert und das war ein Segen, denn wenn ich mein neues Maschinchen aufklappe, habe ich das Innenleben eines Terminators vor mir: unzählige Hebel, Ösen, Federn und Schienen, versehen mit hübschen bunten Punkten. Statt mir mühsam einen Weg durchs Metalllabyrinth zu suchen, konnte ich einfach mein Garn an das bereits eingefädelte knoten und lässig ziehend an Ort und Stelle bringen. Die erste Nähprobe auf Baumwolle und die zweite auf Jersey klappten reibungslos und deshalb wurde ich übermütig. Mit nur ungefähr sechsunddreissig Handgriffen lässt sich mein Maschinchen nämlich von der Overlock- in eine Coverlockmaschine umbauen. Irgendwann werde ich hinlänglich verstanden haben, wofür man was braucht und dann kann ich Ihnen, die Sie womöglich auch keine Ahnung haben und nur ehrfürchtig staunen, diesen Unterschied erklären.
Ich wollte mich nicht auf meine Intuition beim Umbau verlassen und zog stattdessen die Gebrauchsanweisung zu Rate. Die ist aber genau so aufgeteilt und geschrieben, dass mir nach drei Sätzen große Fragezeichen in den Augen stehen. Und die Bildchen darin sind auch eher unübersichtlich. Vor allem dann, wenn man ganz schnell, husch, husch, was hinkriegen will, was man a) noch nie gemacht und b) sich auch nicht so recht traut.
Somit zog ich den zweiten Ratgeber hinzu: die Fachliteratur. Die konnte mir immerhin sehr anschaulich zeigen, welche Auswirkungen falsch eingestellte Spannungen auf die einzelnen Fäden hat. Sehr bunt, sehr aufschlussreich, aber eindeutig viel zu viele Schritte weiter.
Ich fuhr den Rechner hoch und legte die CD ein. „Unbekanntes Format“, schimpfte der Rechner und ich versuchte das andere Laufwerk. (vorher las ich aus Frust noch etwa fünfundzwanzig Blogs von begabten Näherinnen, die allesamt mit Overlockmaschinen nähen und bei denen immer alles klappt. Nur bei mir nicht. Nie.)
Im anderen Laufwerk startete die CD und zu allerliebster Fahrstuhlmusik ploppte ein Filmchen in Spielkartengröße auf. Zunächst suchte ich verzweifelt nach dem „Vollbildschirm“-Knopf, ergab mich dann aber meinem Schicksal und folgte konzentriert auf das Minifilmchen schielend der Umbauanleitung „Overlock zu Coverlock“.
Alles kein Problem, Maschine und Mensch überlebten ohne Blessuren.
Eine breite Coverlocknaht hatte ich mir ausgesucht, denn für die muss man nur drei Fäden einfädeln. Kann ja nicht so schwer sein, erst den Faden zu den lila Punkten, dann den Faden zu den roten Punkten, den letzten Faden zu den blauen Punkten. Lila ist Unterfaden, die anderen beiden sind Oberfäden. Das Filmchen zeigte mir eine hübsche Animation, in der ein lila Strich in rasantem Tempo durch das Terminator-Innenlebten sauste und mit einem Schwung irgendeines Hebels wieder aus der Maschine auftauchte. Die Oberfäden schlängelten sich in eleganten Linien vorne an der Maschine entlang und landeten, wie von Zauberhand, eingefädelt hinter den Nadeln.
Ein Klacks. Ich fädelte und zog und zurrte und entdeckte, dass die mitgelieferte Pinzette, die ich beim Auspacken höhnisch lächelnd beiseite gelegt hatte, mein allerbester Freund ist.
Der erste Coverlocknähversuch wäre beinahe mit einem Nadelbruch geendet. Der zweite bastelte ein dickes Fadenknäuel, der dritte trieb mir Wuttränen in die Augen, der vierte ließ mich nach der Rechnung suchen, weil das Scheissding können die wieder haben und der fünfte Versuch war genauso mies wie der sechste, siebte und zwanzigste. Zwischen den Versuchen fädelte ich neu ein, streichelte die Maschine, sprach zärtlich, streng und pampig zu ihr und tauschte weißes Garn gegen rotes. Irgendwann stellte sich heraus, dass es sinnvoll ist, den Faden unter dem Griff der Nähmaschine hindurch einzufädeln. Und das dieser Hebelschwung aus dem Animationsfilmchen in der Gebrausanweisung beschrieben wurde und dass die eine Oberfadenspannung wirklich nicht gut eingestellt war.
Bereits nach vier Stunden, zwei Metern Stoff und ca. 600 Metern Garn hielt ich eine wirklich brauchbare Naht in Händen, sauber von beiden Seiten und sogar dreifarbig.
Völlig größenwahnsinnig ob des raschen Erfolges baute ich die Coverlockmaschine wieder zur Overlockmaschine um, fädelte neu und was soll ich sagen: der Terminator ist besiegt.
Wann ich aber erste genähte Sachen zeigen kann, die über „Stofffetzen mit beinahe geraden Testnähten“ hinausgehen … wer weiß. Gekauft habe ich mir jedenfalls dieses Schnittmuster und einen allerliebsten Ringeljersey. Wobei ich leise ahne, dass das Vernähen von geringeltem Jersey auch eine Disziplin ist, die noch ein paar Stufen zu hoch ist.
Ich bleibe dran.
(Frau … äh … Mutti, Terminatorbezwingerin)
Hoch die Tasse XLII
8. Januar 2011
Das Tässchen ist „drieben“ gelandet :)
Befüllt wurde es mit weißer Schokolade und einer Kalorienmenge, die verteilt immer noch für alle Kaffeeklatscherinnen reichen könnte. (weiße Trinkschokolade klingt ausgesprochen verführerisch, ich muss mal beim Einkauf die Augen offen halten)
Kaffeegeklatscht wurde