Primaballerina
16. März 2010
nannte mich der Dottore und das macht mich ja jetzt doch stolz :)
Es bedeutet aber nix anderes, als dass ich auf dem Rücken liegend meine Beine einzeln ohne Anstrengung gestreckt zum 90°Winkel anheben kann. Mit den Bandscheiben gibt also es keine Probleme.
Mit beiden Händen wurde mein Brustkorb zusammengepresst. Wäre eine Rippe gebrochen, hätte ich jetzt wahrscheinlich eine perforierte Lunge.
Und da auch alle anderen Test, die auf zersplitterte Wirbelkörper oder sonstige Grausamketen hinweisen könnten, ergebnislos blieben, konnte ich nahezu geheilt die Praxis verlassen. In der Hand ein Rezept für Krankengymnastik und das kommt mir sehr gelegen. In der Physiotherapeutenpraxis ist nämlich ein Osteopath und der darf mich mal zusammenstauchen oder so.
Ich schilderte dem Dottore obendrein, dass ich permanent müde sei. Da ich keine rapide, unerklärliche Gewichtszu- oder abnahme verzeichnen kann und meine Blutwerte (die letzten vom Dezember) zwar teilweise im unteren Breich vor sich hindümpeln, aber ansonsten ganz toll sind, fallen Schilddrüsengeschichten und schlichte Mangelerkrankungen aus. Mein Blutdruck, der Verräter, hatte heute morgen eine schwindelerrengende Höhe von 115 im oberen Wert. Das schafft der sonst nie und deswegen ist er der erste Verdächtige in Sachen Dauermüdigkeit. Dottore murmelet noch etwas, das wie „vegetative Ermüdung“ klang, doch ich behaupte jetzt einfach mal , dass ich nur Sonnenmangel habe. Ich glaube mich dunkel zu erinnern, dass ich am Ende eines jeden Winters in einem ziemlich tiefen Energieloch saß und vor lauter Unlust und Müdigkeit nicht mehr geradeaus laufen konnte. Das wird jetzt also bestimmt besser, morgen soll es ja schon wieder warm werden.
Morgen früh um acht Uhr die erste Einheit Krankengymnastik. Meine Theorie ist, dass die Schonhaltung des Knies zu einer Fehlstellung im Rücken führt, die wiederum zur Entzündung der Nerven geführt hat. Und weil ich jetzt den Rücken so komisch schone, schmerzt mein Nacken und die Kopfschmerzen sind die letzte Folge. Muss man beinahe nicht Medizin für studieren. Jetzt bin ich wirklich gespannt, wie und wo bei der Gymnastik angesetzt wird.
(komischerweise tut der Rücken immer noch weh, obwohl ich doch beim Arzt war. Heute morgen, bevor ich zum Arzt ging, war beinahe nix :))
evtl.
15. März 2010
haben Sie den Jammercontent hier im Blog schon sehr vermisst. Und damit Sie nicht leiden müssen, gibt es heute eine gute Portion davon.
Also.
Frau Knie ist ja noch immer nicht die alte. Sie ist gar wehleidigund knirscht öfter mit den Zähnen als mir lieb ist. Bisweilen fühlt es sich so an, als sie der Meniscus erneut oder weiter eingerissen. Und manchmal fühlt es sich so an, als müsse die Knieschneibe erst über eine Bodenwelle hubbeln, bevor ich das Knie beugen kann.
Besonders beim Treppensteigen ist das doch sehr lästig.
Und noch lästiger ist es auf unserer Wendeltreppe. Diese wendelt nach rechts und ist extrem schmal, was bedeutet, dass jede Treppenstufe mit schrägem Fuß genommen werden muss. Das schmerzt sehr im Knie und ich verzichte deswegen manchmal darauf, mit dem rechten Bein hoch- oder runterzusteigen und gehe quasi einbeinig, so wie kleine Kinder Treppensteigen.
Manchmal aber muss ich mit Wäschekorb die Treppe runter. Oder ich bilde mir ein, ich müsse mit Wäschekorb die Treppe runter, weil eigenlich muss ich das gar nicht, ich könnte auch das große Kind damit belästigen. Zumal es sich meistens nur um seine Wäsche handelt, die da transportiert wird. Aber ich schweife ab …
Neulich, genauer vor vier Wochen schon, stieg ich also mit dem Wäschekorb die Wendeltreppe nach unten und plötzlich war die Treppe schon fertig, obwohl ich dachte, ich hätte noch eine Stufe. Das Ergebnis war, dass ich mit Schmackes den rechten Fuß auf den Boden setzte. Es zog ein bißchen im Knie und auch ein bißchen im Rücken. Das Knie wurde ein bißchen dick und ich schonte es. Ein bißchen. Und seit diesem Tag schmerzt der Rücken. Ich schrieb ja neulich schon: nicht mal rülpsen geht ohne Schmerzen. Heute versuchte ich zu niesen, aber das ging nicht, ich sagte stattdessen „au!“ (sehr laut) und die Tränen liefen, wahrscheinlich weil ich nicht niesen konnte, weil das ist doch sehr befreiend. Als ich mich dabei ertappte, dass ich schon wieder um die Schmerztablettenschachtel herumschlich, war der Leidensdruck dann doch groß genug. (und da ich seit zwei Tagen Kopfschmerzen, die so rechts vom Nacken hochkriechen, habe)
Morgen früh, halb elf, geh ich zum Dottore.
Mache ich ja nicht gerne. Weil eigentlich hab ich ja nix Schlimmes, nur Rückenschmerzen. (und Knieschmerzen. Und Kopfschmerzen.) Und was soll der schon tun, außer mir Schmerzmittel zu verschreiben?
Aber doch. Ich gehe hin. Weil das ist ja kein Zustand. Und zum Orthopäden gehe ich auch. Demnächst. Läuft mir ja nicht weg, weder das Knie, noch der Orthopäde.
Genug gejammert.
übrigens:
15. März 2010
sonnig, an der geschützten Hauswand 13°C. Und Amseln, die auf der Terrasse herumvögeln.
Tss. Frühling eben.
Frühling in Tassen
14. März 2010
Gestern kaufte Frau … äh … Mutti sich für fünf Euro den Frühling.
Heute serviert sie ihn, schlückchenweise :)

Hornveilchen, leuchtend gelb, in alter Blümchentasse. Neben weißem und rotem Blecheimer, in denen die Zitronengeranien auf der Fensterbank überwintern.
Jetzt erstmal zwei Stunden raus in den Garten.
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Anderthalb Stunden waren es nur, doch geschafft wurde eine Menge. Jetzt hat mir der kalte Wind zurück ins Haus getrieben. Und die Vorfreude auf Kaffeegenüsse später: Wildpflaumencrumble mit Vanillesoße und Waffeln für die Kindelein, die Crumble nicht mögen.

Mann ärgere deine Frau nicht, Frau ärgere deinen Mann nicht. Sehr alte Tassen mit Goldrand. Und Hornveilchen :)
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Es ist keine zwingende Voraussetzung, den Frühling nur in alte Tassen pflanzen zu dürfen:

„Oh!“, werden Sie jetzt vielleicht denken, „Frau … äh … Mutti ist ein echter Lemming und macht, was alle machen.“
Sie haben ja so recht.
In der Grünen Villa wird nun also auch Geschirr getestet. Und wie in den meisten Blogs auch: das mit den Grashalmen, Geschirr-Serie Aveda von Ritzenhoff & Breker. Für die Grashalme hatte ich mich entschieden, bevor ich die Küche „türkiste“, konsequenterweise hätte ich mich jetzt für Mirella mit gelb/türkisfarbenen Blümchen entscheiden müssen.
In der Zwischenzeit haben wir horrende Geld für neues Geschirr ausgegeben, weil ich das „gute“ blaue Geschirr nicht mehr sehen konnte, rustikales Friesland, Ende der 80er toll gefunden, nach und nach aufgestockt. Jetzt steht schlichtes, weißes Geschirr im Küchenschrank, passt zu allem, Tomatensoße, Spinat oder Schlumpfeis.
Und zu schlichtem Weiß passen am Besten Grashalme. Und auch die Tassenform ist einfach und schnörkellos, wie gemacht für mein neues schnickeldifreies Leben. (weitestgehend eingeschränkt punktuell kommt schon mal vor)
Wie unschwer zu erkennen ist, teste ich die Tassen erstmal in Hinblick auf ihre Fähigkeit, Traubenhyazinthen zu beherbergen. Was natürlich auch daran liegt, dass ich gerne aus deutlich größeren Tassen trinke:

Bisher kann ich also nur berichten, dass die Spülmaschinenbesuche ohne Schäden und Verluste bewältigt wurden, dass sowohl Waffeln als auch Wildpflaumencrumble ganz hervorragend von Grashalmtellern schmecken und dass die kleinen Unregelmäßigkeiten in Tellerform und Grasdesign wahrscheinlich auf eine B-Sortierung hinweisen. (hatte die Küchenteufelin auch schon bemerkt)
Das Geschirr steht im Regal über dem Herd, beim jeden-Tag-Geschirr und es wird sich weisen, ob und wie es den Alltagsleben – Härtetest in einer fünfköpfigen verfressenen Familie überlebt.
Zunächst aber: Danke an die endlich zuhaus GmbH für die schnelle Lieferung. Sollten Sie jemals jemanden suchen, der Gläser testen will, dann wenden Sie sich bitte vertrauensvoll an mich. Wir haben einen eklatanten Weingläserschwund. Und auch die Trinkgläser der Kinder verschwinden auf mysteriöse Art und Weise wahrscheinlich in Paralleluniversen.
hochrunteraufab
13. März 2010
den ganzen Tag lang.
Im Garten gewühlt und glücklich gewesen. Knie und Rücken gespürt, genervt gewesen. Ein wunderbares Durcheinander-Reste-Mittagessen um drei Uhr inklusive Glücksgekribbel im Bauch, spätes Nachmittagsschläfchen, Abendessenvorbereitungsgewusel in der Küche, singend und lachend. Suche nach bezahlbaren Flügen von Rom nach Frankfurt und plötzlich einen bitteren Erkenntnisblitz quer durch Kopf und Herz gehabt: es könnt´ das letzte Mal sein, dass wir alle beisammen sind.
Gemeinsam gegessen, ein bißchen warm geworden, weil´s recht scharf war, geduscht und mit einem Glas Wein auf´s Sofa, während der Große mit dem besten Vater meiner Kinder am Computer sitzt und er Jüngste zum Lesen im Bett verschwindet. (die Mittlere übernachtet fremd). Gefühlsmischmasch mit mollig warmen Füßen und kribbelnden Wangen von der kühlen Luft heute draußen.
Es geht mir gut. Größtenteils.