Egozentrisch und narzistisch, Teil IV
20. Dezember 2008
Frau … äh … Muttis Jahresrückblick.
(vergl. Teil I, Teil II und Teil III)
Sie sehen Outtakes. Ohne Ansprüche an photographische Quaität, aber sozusagen mitten aus dem Leben. Wie jedes Jahr halt.
Januar:
Frau … äh … Mutti mit gefühlter Schuhgröße 46 nach dem Baden auf dem Sofa mit der allerbesten Freundin am Ohr. Langweilig, nix Besonderes. Oder aber auch: entspannt und wohlfühlend. Ein Sinnbild für den ganzen ereignislosen Monat.
(muss ja nicht immer turbulent sein)
Februar:
„Einheimische werden mit Geschenken erfreut“
Im Grunde genommen gehörte der Februar der unkontrollierten Kalorienaufnahme, denn das mittlerweile berühmte rote Backbuch stellte sich als die reine Verführung heraus, viel Fett mit viel Zucker, Schokolade, Nüssen und ein wenig Mehl zu vermengen und das Ergebnis noch heiß aus dem Ofen heraus zu verschlingen.
Das jüngste Kind feiert seinen neunten Geburtstag und eine klitzekleine Blogauszeit samt folgender Reaktionen darauf, stimmt mich sehr nachdenklich. „Welche Erwartungshaltung haben meine Leser, bzw. glauben haben zu dürfen?“ Eine Antwort habe ich noch nicht gefunden, doch der Spaß am Bloggen wurde wiedergefunden. Schön für mich.
März:
Alles neu macht der März. Weg mit alten Zöpfen, her mit der Farbe.
Ein Monat voller Ideen und Kreativität. Die Familie reist in den Skiurlaub und ich nutze die Zeit, um eine Grippe auszukurieren. So nicht geplant, doch die vielen (fiebrigen) Stunden im Bett lassen viel Zeit zum Nachdenken und in mehrfacher Weise stehe ich ge- und bestärkt wieder auf.
Ich reise alleine in die große Stadt, bin frei und allein, viel zu weit weg und unendlich traurig, als der Anruf von daheim kommt, der mir mitteilt, dass der Erdbeerkater gestorben ist.
April:
Die Hausfrau betrachtet verzückt ihr Backwerk. Oder so ähnlich.
Große Ereignisse warfen ihren Schatten voraus und zum Glück war der April voll Sonnenschein und Frühlingswärme. Die Tage verfliegen im Garten.
Der millionste Besucher besuchte mein Blog, ein echtes Space Shuttle Nierstein und die Gedanken über das Hausfrauendasein brachten interessante Rückmeldungen im Blog (positiv) und per mail (negativ)
Mai:
Spontanes Gruppenbild und so.
Natürlich bestand der Mai nicht nur aus der Gartenparty. Es gab auch noch die Tage vorher, voller Regenangst und Letzte-Minute-Aktionen. Hinterher gab es einen Hochzeitstag, den ersten Mittelalterbesuch des Jahres und das erste Hitzefrei.
(und zwei, drei Aufräumarbeiten, sowie eine grobe Planung für die nächste Gartenparty)
Juni:
Mutti VOR dem ersten Kaffee.
Das Schuljahr neigte sich dem Ende entgegen. Ein schweres Schuljahr, das sehr kurz und mit einigen Unterrichtsausfällen wg. Lehrermangels gekrönt wurde. Die Kindelein waren müde. Ich auch.
Der beste Vater meiner Kinder hatte noch keinen Urlaub und da das Wetter sehr (SEHR) sommerlich war, schnappte ich mir die Kindelein, drei Zelte, drei Leihkinder und zwei Trangiakocher und verbrachte unglaublich entspannte fünf Tage auf einem Campingplatz mit Bach und Badeteich. Alle Kinder waren begeistert und forderten Wiederholung im folgenden Jahr. Wird gewährt.
Juli:
Plötzliche Liebe und Zuneigung.
Sommerferien. Die Cousins aus Rom waren in Nierstein und beinahe drei lange Wochen sehen und hörten wir sehr wenig von unseren Kindelein, da sie mit den Großeltern und den Cousins loszogen. Manchmal ließen sich die Kindelein herab, einen Ausflug mit uns zu unternehmen, meistens aber waren der beste Vater meiner Kinder und ich allein unterwegs. Was uns beiden auch ziemlich gut tat.
Ferien sind toll!
August:
geocachen.
Die neue Leidenschaft, die uns auf Knien durch Brennnesseln robben und mutig in irgendwelche Felsspalten greifen lässt, hatte uns gepackt. Die Caches in der näheren Umgebung wollten gefunden werden.
Ansonsten ist der August eigentlich aus dem Gedächtnis zu streichen, da zum allerersten Mal die Gluckenflügel nicht mehr vor der bösen Wirklichkeit schützen konnten. „Mobbing“ wird ein Begriff. Das große Kind wächst über sich hinaus und manchmal habe ich einen Kloß im Hals, weil er so schnell dieses kindliche Unbesorgt-sein hinter sich lassen musste.
Oh, noch eins. An manchen Tagen regnete es nicht.
September:
Federweißer in der Herbstsonne macht, dass Muttis dämlich vor sich hingrinsen. (mit Pickel auf der Backe und abgeknicktem Ohr)
Der September entschädigt für den kalten August. Wir tranken viel zu viel Federweißer, aßen viel zu viel Zwiebelkuchen und hatten viel zu wenig Zeit, um das wundervolle Wetter zu genießen. Die Tochter feierte ihren elften Geburtstag und ich kochte jede Menge Apfelmus, denn es war ein Apfeljahr. Obendrein gab ich einen tiefen Einblick hinter die rosaroten Kulissen, zeigte Traurigkeit, Müdigkeit und Verzweiflung. Manche Reaktion war merkwürdig, alle waren freundlich und hilfreich gemeint, konnten aber nichts (mich nicht) erreichen. Manche Löcher muss man selbst verlassen.
„Die Haltbarkeitsdauer eines depressiven Stupors bei einem ansonsten gesunden Individuum beträgt zehn, elf oder höchstens zwölf Tage. Danach bemerkt der Verstand zwangsläufig, dass dieser Zustand so sinnvoll ist, wie die Teilnahme eines Einbeinigen an einem Arschtrittwettbwerb (…)“
(aus: „Die alltägliche Physik des Unglücks“ von Marisha Pessl)
Oktober:
Warum auch immer sie so tut, die Mutti. (ganz in der Nähe dieses Platzes liegt übrigens ein Cache)
Der Oktober war so golden, wie ein Oktober sein soll. Wir tranken nach wie vor Federweißer und speisten Zwiebelkuchen. Als lange verheiratetes Paar reichte es, wenn das Schlafzimmer gründlich gelüftet wurde, räumliche Trennung musste nicht sein.
Die Lese begann, die geklauten Trauben schmeckten genausogut wie die gesammelten Walnüsse. Der beste Vater meiner Kinder holte sein Weib altersmäßig für anderthalb Monate ein und dieses Blog wurde drei. Obendrein feierte ich einen Kommentarrekord und grinste still, süffisant und leicht sarkastisch deswegen in mich hinein.
November:
Das Schlafzimmer nach oben, das Nähzimmer nach unten, das Mädchenzimmer ins Nähzimmer und dabei keine Möbel zertrümmern oder sich selbst verletzen. Im Wohnzimmer das Sofa an die andere Wand schieben, Regale, Schränke, Kommoden aus- und umräumen, ausmisten, Kisten schleppen, einräumen, abstauben, saugen, wischen, wedeln, fegen und immer schön lächeln und die Geduld nicht verlieren. Weder mit den Kindern, noch mit sich selbst.
Mitten in der Umräumzeit wurde der Große ein echter Teenager und feierte so eine Art Chill-Party. Ausserdem f
iel der erste Schnee und Oma Eis erlebte zuerst die große Enttäuschung und dann doch noch die Bestätigung, dass ihre Handarbeiten schön sind.
Dezember:
Spiegelmutti mit zuviel Tochterzimmer.
Erneut … radikaler Frisurwechsel. Aus halblangem Gebammsel in zuletzt dunkelrot wurde kurz und sehr blond. Es wird behauptet, dass Frauen in sich ändernden Lebenssituationen ihre Frisur ändern. Meine Lebenssituation änderte sich nicht, ausser, dass wir unser Wohnzimmer künftig mit Holz kuschelig einheizen.
Kurz war eigentlich immer meine Frisur. Und blond irgendwie auch. Die langen Haare waren ein Experiment. Ich wollte mal wissen, wie das so ist, mit langen Haaren. (schwer, aufwändig, umständlich)
Die Ferien haben endlich begonnen, Weihnachten steht vor der Tür und das Jahr ist, wie die letzten auch, rasend schnell verflogen. Es war ein gutes Jahr.
Möge das nächste ebenso gut werden.
Ihnen da draußen fröhliche Weihnachten (falls wir uns nicht mehr lesen) und einen fröhlichen Rutsch! Bleiben Sie mir treu und verlinken Sie mich ab Januar mit „http://www.frau-mutti.de“, denn ein kleiner Wechsel wird stattfinden.
20. Dezember 2008 um 19:03
Ich find’s immer wieder erstaunlich, wie mir zu manchen deiner Jahresrückblick-Stichworte sofort die entsprechenden Blogeinträge einfallen.
(Und bitte: deine Haare waren nicht lang. Lang ist erst ab über Schulterblatt. ;-))
Antwort von Frau … äh … Mutti:
Einspruch! Die Haare gingen weit bis über´s Schulterblatt. Allerdings fielen sie ja schon letztes Jahr zwanzig Zentimeter.
Naja, die Jahresrückblicke sind auch eine Art Zusammenfassung dessen, was ich öffentlich mache. Manchmal würde ich gerne noch viel mehr schreiben :-)
20. Dezember 2008 um 20:03
Bisher habe ich bei den Passwortbeiträgen nicht mitgeraten, aber hier war der dritte Versuch dann ein Treffer. ;-)
Wahnsinn, wie schnell ein Jahr vergeht und ja, ich kann mich auch an fast alle Stichworte erinnern. Und ihren Umräumwahn bewundere ich ja schon – die Schlagzahl ist schon arg schnell, oder?
Antwort von Frau … äh … Mutti:
ja, wir räumen wirklich häufig um. Und stellen hinterher immer wieder fest, dass das genau richtig so war und wieder ein bißchen mehr Ruhe/Funktionalität/Individualität/oderwas auch immer gerade nötig ist geschaffen wurde. (und Spaß macht es auch, ein bißchen)
20. Dezember 2008 um 20:45
Auch Ihnen frohe Weihnachten und einen guten Rutsch.
20. Dezember 2008 um 21:06
Ihnen auch liebe Frau…äh…Muddi…..
20. Dezember 2008 um 21:17
Die Haare sind soooo klasse! Ich war ja schon bei der letzten Umfrage für die „Annie Lennox“!
Ihnen und Ihren Lieben ein schönes Weihnachten!
20. Dezember 2008 um 21:28
Auch Ihnen fröhliche Weihnachten und ein Gutes Neues
und danke für die vielen vielseitigen Einträge
hier ist es nie langweilig
lg otti :)
20. Dezember 2008 um 21:47
Vielen Lieben Dank, Frau Mutti für so viele persönliche Einblicke, für viele Lacher, für viele nachdenkliche Posts, für ein Fenster in Ihre Welt!
Ein Wunder erfülltes Weihnachtsfest und ein schönes und Freude besonntes Jahr 2009 wünscht Frau Suppenklar aus dem eisekalten Berlin!
Alles Gute Ihnen und Ihrer Familie
20. Dezember 2008 um 22:47
Ei, heut wars endlich mal nicht schwer.
Dass es sooo kurze Passwörter gibt… :D
LG
anabel
21. Dezember 2008 um 08:12
…und sie haben mich dieses jahr noch glücklich gemacht…schakka….ich habs endlich mal geschafft- ein passwort zu knacken..;-)))….schön- ihr persönlicher jahresrückblick- und danke auch für die schrankstreichanleitung…im frühjahr…endlich wirds passieren…ihnen und ihrer familie wünsche ich das beste vom besten für 2009 und ich hoffe doch, daß ihr blog auch weiterhin so bleibt…womit sollte ich mir sonst jeden tag versüßen…
lg sabine
21. Dezember 2008 um 08:16
Ihnen und Ihrer Familie wünsche ich auch ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Ich lese meist still, aber immer voll Begeisterung Ihren Blog.
Lieben Gruß, Anna
21. Dezember 2008 um 10:47
hach, bei ihrem rückblick rauscht das jahr nochmals an mir vorrüber und ich stelle fest, wie schnell dieses teilweise recht turbolente (also nicht nur bei ihnen) jahr vergangen ist.
ihnen und ihrer familie wünsche ich zauberhafte weihnachten und kommen sie mir gut ins jahr 2009
alles liebe
bini.
p.s. könnten sie ein bischen vom umräumungs“wahn“ abgeben? nur son klitzekleines bischen? … nicht? :( schade :cool:
21. Dezember 2008 um 11:23
Liebe Frau…äh…Mutti,
vielen vielen Dank für diesen wunderbaren Jahresrückblick… auch wenn ich alle Ihre Beiträge verschlinge – der Jahresrückblick ist immer wieder was ganz Besonderes!
Ich fühl mich sehr wohl bei Ihnen in der grünen Villa!
Harzliche Grüße und ich wünsche Ihnen ein wunderschönes, ruhiges, fröhliches, liebevolles, turbulentes, wunderbares Weihnachtsfest – und ich bin sicher, das werden Sie haben!
21. Dezember 2008 um 14:34
Liebe Frau…äh…Mutti,
viel zu schnell vergeht die Zeit, das musste ich doch grad mal wieder feststellen.
Auch mein Leben ist nicht gerade ruhig mit 2 Kindern (das älteste auch mit ADS), 1 Hund, 2 Katzen, 2 Hasen, Beruf und Haushalt/Garten, aber bei Ihnen mitzulesen lässt mir meinen Alltag manchmal richtig langweilig vorkommen.
Ich freue mich schon auf viele neue Beiträge und „Frühstückslektüren“ von Ihnen und danke Ihnen an dieser Stelle herzlich dafür, mich mal wieder zum Nähen gebracht zu haben (ach ja – und die gemusterten Strumpfhosen nicht zu vergessen!).
Herzliche Grüße und ein frohes Weihnachtsfest an Ihre ganze Bande.
21. Dezember 2008 um 15:23
Liebe Frau…äh…mutti,
das Bloggen kennenzulernen war eins meiner Highlights dieses ansonsten schmerzvollen Jahrs. Todesangst habe ich dieses Jahr zum ersten Mal erfahren… und meinen Blog schreiben und Ihren Blog lesen haben mir u.a. da wieder heraus geholfen. Vielen Dank dafür, und ich freue mich,wenn ich auch im nächsten Jahr Ihre „Dönnekens“ (so sagt man hier im Rheinland zu kleinen Geschichten) lesen darf.
Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr.
Viele liebe Grüße
Erzangie
21. Dezember 2008 um 16:25
Drin!:) Schöne Bilderchen! Ihnen dann auch mal allet Jute!
Lg Kerstin, die Sie schon immer so verlinkt *kopfkratz*
21. Dezember 2008 um 16:30
Liebe Frau äh Mutti,
ich liebe Ihren Jahresrückblick und geniesse ihn nun schon das zweite Jahr. Wow, ich bin Stammleserin :-).
Zusammenfassend fällt mir auf dass das rot eine tolle Haarfarbe war und sie eine Bombenfigur haben!
Liebe Grüsse!
21. Dezember 2008 um 17:21
Hallo!
Schon der zweite Jahresrückblick, den ich lese und jetzt erst trete ich mir mal in den Allerwertesten endlich (!) mal einen Kommentar abzugeben.
Vielen Dank, dass ich am Leben der Familie von Frau…äh Mutti teilnehmen durfte!
Eine besinnliche Rest-Vorweihnachtszeit, ein gesegnetes Weihnachtsfest und vor allem ein wunderschönes neues Jahr 2009 mit der Familie!
21. Dezember 2008 um 22:22
Öha, mein Apfel-Zimt-Punsch hat wohl magische Kräfte, da ich nach dessen Genuss prompt und auf Anhieb (ich schwör!)das Passwort korrekt ahnte(?), erriet(?), berechtete(?). Wie auch immer, ich nehme dies als Zeichen, dass ich mich outen sölle, dass ich seit mehreren Wochen regelmäßig bei Ihnen hier hereinschaue und mich an Ihrer herzerfrischenden Schreibe erfreue :D
Ich wünsche Ihnen und Ihren Lieben frohe Weihnachten und einen guten Rutsch rüber ins Jahr 2009.
21. Dezember 2008 um 23:25
auf Anhieb richtige Zahl eingetippt, jetzt will ich dann auch noch glück wünschen, für die Ferien, das Blog, Frau Mutti, die Kindelein, GöGa und alles was sonst noch so unterwegs ist in diesem wunderbaren Haushalt in dem ich so gerne mitlese :D
Alls Gute wünscht silvia
22. Dezember 2008 um 09:12
Guten Morgen
Juchu! Direkt die richtige Zahl eingegeben. Nachdem ich es letztes Mal nie geschaft habe.
Ich wuensche Ihnen und Ihrer Familie ein schoenes Weihnachtsfest!
Angelika :)
23. Dezember 2008 um 12:24
Na dann…auf ein Neues ;)
Le gach dea-ghui i gcomhair na nollag agus na h-ath bhliana!
Alles Liebe von uns, von hier…xxxx
31. Dezember 2010 um 15:00
[…] Teil I, Teil II, Teil III, Teil IV und Teil […]