Frau … äh … Muttis Jahresrückblick, Outtakes und Bilder ohne jeglichen künstlerischen Anspruch.

Wie jedes Jahr.

(vgl. Teil I, Teil II, Teil III und Teil IV)

Januar

“ Seht mal glücklich und zufrieden aus, obwohl es arschkalt ist“

Mit der allerliebsten Freundin in Wiesbaden beim Geocachen fing das Jahr wirklich dynamisch an. Die guten Vorsätze, endlich mal mehr frische Luft und Sport einzubauen, schienen ganz leicht umzusetzen. Kurze Zeit später fand ich mich mit einem blutenden Magengeschwür im Krankenhaus wieder und etwas „ruhiger und gelassener“ werden bekam mehr Prioriät.

Februar

„anmutige Haltung des Kopfes lenkt vom Doppelkinn ab“

„ruhiger werden“ wurde im Februar nicht wirklich umgesetzt, zuviel wollte genäht und renoviert werden. Wir beerdigten MatzeKatze und der beste Vater meiner Kinder und sein holdes Weib verbrachten zwei Tage im Nähzimmer, weil dieses der einzige warme Raum im Haus war, als die neue Heizung eingebaut wurde. (vorher gab es einige nervenzerfetzende Minuten, als der alte, sehr große, sehr schwere Boiler von der Wand gerissen werden musste und niemand wusste, ob er zerplatzen oder gar ein Loch in den Boden schlagen würde)

März

„nicht knippsen, ich hab Pickel!“

Ich verbrachte einige Tage in Berlin, bewunderte das neue Mädchen in der Familie, durchquatsche einige Nächte mit der ehemaligen Nachbarin des Schwagers (und nahm mir die hübsche Angwohnheit mit nach Hause, nach fremden, interessanten Einkaufszetteln Ausschau zu halten) , hatte einen wundervollen Kaffeeklatsch mit wundervollen Frauen bei Frau Barcomi. Als ich wieder heimkam, war es zum Glück noch kalt genug, um den neuen Ofen im Wohnzimmer zu testen. Gegen Ende des Monats konnte ich Schuhe und Socken in die Ecke feuern und wieder barfuß laufen.

April

„aschblond ist das neue grau“

Wir feierten die Konfirmation des großen Kindes und Ostern mit der ganzen Familie. Das Wetter war wundervoll und wir waren sehr viel unterwegs. Frau Knie stellte sich vor und schien sich heimisch zu fühlen. Eine unheilbare Krankheit zeigte erste dunkle Schatten und ich begann, sehr viele potentielle Erinnerungsbilder zu photographieren.

Mai

„ich hab dir mal einen Rock zum Wandern rausgelegt“, sprach der beste Vater meiner Kinder.

(klick auf´s Bild zeigt, was Frau … äh … Mutti im Visier hat, aber erwarten Sie mal kein Meisterwerk)

Der Garten wurde für ein großes Fest aufgehübscht: die letzte Gartenparty, opulent über vier Tage, mit sehr vielen Gästen und Eventprogramm auf dem Hänger hinter dem Traktor in den Weinbergen. Bisher nur virtuelle bestehende Kontakte vertieften sich und ja, ich habe eine komische Stimme.

Am Wochenende vorher zog es uns ins Mittelalter nach Oppenheim. Am Ende des Monats ging ich für zwei Tage ins Krankenhaus und kam mit einer Art „neverending story“ wieder nach Hause. Frau Knie und ich, unzertrennlich.

Juni

„Piratenlook, ehrlich jetzt.“

Der Sommer traute sich ins Land und ich wurde langsam wieder mobiler. Deswegen lud ich die Klasse des jüngsten Kindes ein, die Piratenparty bei uns im Garten zu feiern. Der Garten verwilderte sowieso immer mehr, weil bücken oder hinknien nicht funktionierte und beides bei der Gartenarbeit recht wichtig ist. Es zog uns an die Feuerstelle im Garten oder in den ersten lauen Nächten raus auf die Terrasse.

Juli

„Hängerchenkleider kaschieren“

Sommerferien! Verregnete Sommerferien. Das Zelten mit den Kindern und deren Freunden musste am dritten Tag abgebrochen werden, weil zwei der drei Zelte undicht waren. Der beste Vater meiner Kinder imprägnierte die Zelte, was sich als Segen beim Familienurlaub herausstellte. Von den Antonmanns wurden wir ausgesprochen warmherzig und liebevoll beherbergt (auf eigens angeschafftem Schlafsofa, wir boten im Gegenzug ordentliche Zelte für alle Kinder im Garten) und hätte es da nicht diesen gebrochenen Arm gegeben, wäre der nachmittag mit Frau Ami wahrscheinlich sehr viel entspannter gewesen.

Ich bin mir nicht sicher, ob die Sonne in diesem Monat mehr als drei Tage am Stück schien. Frau Knie meldete sich recht aufdringlich zurück.

August

„wirklich und wahrhaftig das einzige Augustbild“

Das Ende der Sommerferien nahte, vorher besuchten wir unsere Söhne im Zeltlager. Während sich das jüngste Kind völlig hemmungslos umarmen und küssen ließ, war der einzige Körperkontakt zum großen Sohn dessen farbverschmierte Hand auf meinem Knie. Wehmut und Stolz begleiteten mich mit nach Hause. Und die ersten zwei Säcke sehr schmutziger Wäsche. Frau Quartalsstrickerin und kleinster Sohn gingen mit mir auf Mirabellenjagd und der beste Vater meiner Kinder und sein holdes Weib schafften es, mehrere Tage hintereinander „regelmäßig“ quer über den See zu schwimmen.

September

„PMS“

Die Mittlere feierte Geburtstag und Calcaratas zogen ein. Das Babymädchen kam zu Besuch, Frau Knie gewährte erneut einen tiefen Einblick und ließ ein bißchen an sich herumschnippeln. Im Großen und Ganzen allerdings  ein Monat für die Tonne.

Oktober

„bad hair day, deshalb Mütze in der Küche“

Der Herbst kam. Leider nicht golden, dafür aber mit Trauben, Federweißer und Zwiebelkuchen. Die Antonmenschen lebten ein paar Tage in einer eher originellen Ferienwohnung in unserer Nähe und so ein klitzekleines Bloggertreffen, zusammen mit Herrn Skizzenblog, fand in der Halle statt. Frau Jette residierte im Nähzimmer und durchstreifte mit mir die Weinberge. Am ziemlich ausgetrockneten Rhein fanden wir keine Fossilien, aber ich die Erkenntnis, dass Frau Knie noch immer mit von der Partie war.

Die Mittlere fuhr nach Frankreich zum Klettern, der Jüngste lud Geburtstagsgäste in die Kletterhalle und der  Große durfte zeigen, was er dort so seit einem Jahr regelmäßg treibt. Ein neues Familiending scheint geboren.

November

„neue Haarfarbe, nicht zu erkennen“

Ich beschloss dem Novembergrau zu trotzen und jeden Tag eine Sache zu finden, die mich glücklich macht. Als ich diesen Vorsatz bloggte, schlossen sich mir viele Menschen an und das wiederum machte auch glücklich.

Da der Weihnachtsmarkt näher rückte, musste ich viel im Nähzimmer vor mich hinwurschteln und es kam  zu dem für mich typischen „Zeitdruck macht Unlust“-Ding. Deswegen hatte ich dann ein schlechtes Gewissen, was aber dem nächsten Kreativitätsschub nicht förderlich war.

Für Weihnachten hatte ich massig Pläne, was ich alles basteln und nähen wollte, doch – Sie ahnen es – Frau Knie funkte dazwischen und es war nun völlig klar: dieses Jahr noch Tacheles, weil ich kann so nicht mehr.

Dezember

„unscharf aber glücklich“

Ich feierte meinen 39. Geburtstag und mein Orthopäde schenkte mir einen dringenden OP-Termin. Schon zwei Tage nach der Operation zeichnete sich der langersehnte Erfolg ab und ich gönne mir ein bißchen Optimismus.

Das Wandertässchen zerbricht, doch die Aktion geht weiter. Mit einer überraschenden Wendung, die Sie aber noch nicht kennen.

Weihnachten naht und alle Geschenke für Kinder, Großeltern und Freunde warten auf liebevolle Verpackungen. Nur wenige Weihnachtskarten sind geschrieben und die meisten liebevollen Kleinigkeiten, die ich an viele liebevolle Menschen schicken wollte, existieren nur in meiner Vorstellung. Ist nicht schlimm, glaube ich. Denn nach diesem größtenteils beschissenen Jahr gönne ich mir ganz viel Egoismus und freue mich über mein allergrößtes Geschenk: Schmerzfreiheit.

Weihnachten feiern wir mit der bunt zusammengewürfelten Familie und der allerliebsten Freundin, ruhig, gemütlich und überschattet von dem „vielleicht das letzte Mal wir alle“, das uns das ganze Jahr begleitete. Genauso wie Silvester.

Und dann darf das neue Jahr kommen, mit vielen Plänen, Höhen und Tiefen. Ich bin bereit.

Ihnen besinnliche Weihnachten und einen wunderbaren Start Richtung 2010! Feiern Sie ordentlich!

(ach, übrigens: ich tanze! Hatte ich mir ja vorgenommen.)

12 Kommentare zu “Egozentrisch und narzistisch, Teil V”

  1. Blogolade sagt:

    Liebe Frau … äh … Mutti,

    ich wünsche Ihnen auch ein schönes Weihnachtsfest und kommen Sie gut ins neue Jahr :)

  2. Fiona sagt:

    toller jahresrückblick
    ich wünsche schöne weihnachten
    einen guten rutsch ins neue jahr
    und gute besserung der frau knie auf das sie bald, ohne reue eine flotte sohle aufs parket legen können

  3. Evelyn sagt:

    Tolle Idee mit dem Jahresrückblick.
    Wunderschöne Weihnachten und alles Liebe fürs neue Jahr.

  4. Klasse-Kleckse sagt:

    OH, sie sind schon beim Rückblick? Huch, geht das wieder schnell!

    Aber ich bin erstaunt, wieviel ich von ihrem Rückblick mitbekommen habe.

    Meinem Rückblick werde ich erst NACH den Weihnachtstagen ein wenig Zeit widmen, denn noch muss ich ein wenig nach vorne sehen…da sind noch Dinge die erledigt werden wollen!

    Gruß Uschi

    P.S.: Mal sehen wieviel ich Sie im kommenden Jahr begleite und ob sich unsere Wege mal wieder kreuzen, also so richtig meine ich jetzt…

  5. carmen sagt:

    Klasse! Ist viel passiert 2009! Danke für den Rückblick!

  6. Kossi sagt:

    Ein toller Jahresrückblick. Vor allem deshalb, weil ich Sie das ganze Jahr (heimlich) begleitet hatte und mich das ganze irgendwie ein wenig sentimental werden lässt. Ich liebe Jahresrückblicke.
    Danke für diesen Einblick in Ihr Leben. Heute. Das letzte Jahr. Und immer!
    :-)

    Lg,
    Andrea

  7. Frau Antonmann sagt:

    Ich war dabei:)
    Und, ich weiß schon, was Sie nächstes Jahr in Ihrem Jahresrückblick über den April schreiben können.

  8. jo sagt:

    Ihnen auch ein wundervolles Fest und ein hoffnungsvolles 2010!
    (Dia Tasse ist kaputt?!)

  9. Sigrid sagt:

    Ein schöner Jahresrückblick!
    Was ist mit dem Tässchen passiert!? Ich wollte doch auch noch daraus trinken. :-(

  10. Seifenfrau sagt:

    Liebe Frau Mutti!
    Auch ich wünsche Frohe Weihnachten und
    einen Guten Rutsch!
    LG
    Seifenfrau

  11. Rosalieder sagt:

    Eine tolle Idee, ein persönlicher Jahresrückblick, und auch ich hab Sie ein Stück begleitet. Ich wünsche Ihnen ein viel schöneres 2010, und das sich Frau Knie nicht wieder blicken läßt. Und ja tanzen Sie für mich mit, ich liebe tanzen.

    Liebe Grüße
    Britta

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