Schon wieder nichts!

16. Januar 2022

Ich war mit dem festen Vorsatz, den Gatten bei der morgendlichen Hunderunde zu begleiten, ins Bett gegangen, doch irgendwie hatte sich dieser Vorsatz bis zum Morgen verflüchtigt. Geschlafen habe ich übrigens hervorragend, ganz ohne verstörende Träume und so erholsam, dass ich kurz nach sieben fit war. Sicher auch fit genug für die Hunderunde, doch da ich mein tägliches Yogaprogramm schwer habe schleifen lassen, wollte ich heute morgen gerne auf die Matte.

Yoga ist toll. Jedenfalls dann, wenn ich ignoriere, wann ich wie tief ein- oder ausatmen soll. Sobald ich Anweisungen zum Atmen bekomme, beginne ich augenblicklich zu hyperventilieren und habe Todesangst, ersticken zu müssen. Der Gatte zieht mich damit sehr gerne auf, indem er neben mir sitzend sehr laut und unüberhörbar vor sich hin schnauft. (Schuft.) Aber zurück zu dem Yogaübungen. Ich turne nach der „down dog“-App, die Anweisungen sind wunderbar unaufgeregt, die Vorturnerin ist sympathisch und ich kann mir mein Übungsprogramm nach Schwerpunkten, Schwierigkeit und Dauer zusammenklöppeln. Vorsichtshalber habe ich heute morgen kurz und relativ leicht angefangen und war zum Glück nicht völlig erledigt hinterher. Jetzt bin ich sehr motiviert, einmal am Tag alle Tiere aus dem Nähzimmer zu werfen, damit ich mich ausgesprochen unelegant und sehr laut schnaufend dehnen, verbiegen, stützen, stemmen und in der Balance halten kann. Ohne durch den Bauchnabel zu atmen.

Wir frühstückten gemütlich und ausgiebig zu dritt, danach verschwanden der Gatte und der Jüngste in der Halle. Ich suchte aus allen Ecken des Hauses Gästedeckbetten und -Kopfkissen zusammen und fand fünf Garnituren. Soviele Gästebetten haben wir gar nicht! Ich habe also die drei besten Garnituren ausgesucht (werde sie demnächst noch reinigen lassen) und die anderen beiden auf den Müllberg in die Halle geworfen.

Außerdem habe ich beschlossen, dass wir tatsächlich kein Regalfach voll Bettwäsche für Gästedeckbetten im Schrank brauchen und ja, ich weiß auch nicht genau, wie das passieren konnte. Um es mit Tjorvens (aus „Ferien auf Saltkrokan“ von Astrid Lindgren) Worten zu sagen: Es kommte einfach so.

Jetzt habe ich sehr viel aussortierte Bettwäsche im Nähzimmer liegen. Prima für Rückseiten von Restequilts, schnelle Kissenbezüge und für etwa zehntausend Schnickeldis. Oder ich packe nochmal eine große Tasche zusammen und bringe die Sachen ins Tierheim, dort fehlt es immer an Decken und Tüchern.

Der Tag wurde grauer und kälter, perfekt für ein paar Saunagänge! Während die Sauna hochheizte, kuschelten wir uns aufs Sofa und schliefen prompt für ein paar Minuten ein.

Ich schaffe zwei Saunagänge samt Aufguss (Duftnote „nordische Birke“) und kalter Dusche im Garten, danach war ich wohlig warm und sehr, sehr erschöpft. Der Gatte blieb alleine für einen weiteren Durchgang, ich musste Wasserreserven auffüllen und trank einen Liter Tee, während ich die Spülmaschine ausräumte.

Danach geschah hier noch weniger als bisher den Tag über. Wir tranken Kaffee und aßen dazu einen Weihnachtsbackmischungsmuffin, schwätzten ein bißchen und der Jüngste beschloss, seine eigene (handschriftliche) Rezeptesammlung zu beginnen. Zum Glück hat seine „ich kann das bestimmt irgendwann gebrauchen“-Mutter einen mittelgroßen Vorrat an Notizbüchern in verschiedensten Formen und Designs, so dass er sein Vorhaben direkt starten konnte. Ich verriet ihm das Geheimrezept „Nudeln mit Gorgonzolasoße“, das er nach dem Notieren direkt kochte. Ohne Kuhmilcheiweiß für seine extravagante Mutter.

Und das war es für heute. Vielleicht noch ein bißchen leichte Abendunterhaltung. Wir schauen mit maximaler Verspätung aber auf Tochterempfehlung („Das ist nett und schön seicht, ab und zu auch witzig“) „Modern Family“ und fühlen uns gut unterhalten.

Ansonsten: nicht zu spät ins Bett, dieses gut-ausgeschlafen-Sein heute morgen war cool, das will ich morgen auch!

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