Gartenrundgang

10. Januar 2019

An einem der letzten warmen Herbsttage schrieb ich mir eine to-do-Liste für den Winter. Weil an einem warmen Herbsttag ist usseliges, kaltes Winterwetter fern und unvorstellbar, allenfalls sind da ein paar vage Bilder eines romantisch-verschneiten Gartens, durch den ich in eine kuschelige Wolljacke gehüllt, natürlich mit passender Mütze und Schal, wandele und vergnügt den verdörrten Zierjohannisbeerstrauch aus der Erde zerre und den wuchernden Holunder aus der Weide schneide. Vergnügt pfeifend, mit roten Wangen und später säßen der Gatte und sein holdes Weib auf Schaffellen am lodernden Feuer im Garten, ein Tasse mit dampfender Flüssigkeit (Kakao oder auch Glühwein) in Händen. Hund und Kater säßen malerisch neben uns und leise fiele der Schnee.

Pffft.

Meine Lust auf Gartenarbeit liegt bei Null, was vermutlich mit dem Matschwetter da draußen zusammenhängt. Trotzdem müssen die verschiedenen Punkte abgearbeitet werden. Insbesondere der Rückschnitt der verschiedenen Gehölze, bevor da wieder irgendwelche Vögel nisten. Außerdem wartet ein Nußbaum in einem großen Blumentopf auf einen Platz im Garten. Am Wochenende dann. Schnee bekommen wir sowieso keinen. (gemein)

Die Bienen habe ich heute auch besucht und ich glaube, da ist Leben in der Beute. Den Deckel habe ich nicht abgehoben, denn die Wärme, die die Bienen erzeugen, ist kostbar und soll nicht entweichen! Aber mein Ohr habe ich an den Kasten gehalten. Gehört habe ich nichts, aber es vibriert. Ich bin nun ziemlich optimistisch, dass Ende Februar, Anfang März Bienen nach draußen krabbeln werden!

Für die Vögel habe ich mit Fettfutter gefüllte Tassen rausgehängt und weil ich wirklich viel Fettfutter zubereitet habe, habe ich ein bißchen davon mit zur Hunderunde genommen und in die Hecken neben den Wingerten gehängt.

Für diese kleinen „Anhänger“ schmelze ich Kokosfett und rühre dann jede Menge Erdnußbruch, Sonnenblumenkerne, Hanfsamen, Hirse und Rosinen hinein. Die Masse fülle ich in Silikon-Muffinförmchen. Ganz wichtig: mit einem Stäbchen ein Loch zu aufhängen puhlen. Wenn die „Anhänger“ ausgekühlt und hart sind, ziehe ich eine Sisalschnur durch das Loch. Knoten drauf, aufhängen. Schnell gemacht, sieht hübsch aus und vermeidet obendrein Müll, weil herkömmliche Meisenknödel meistens in einem Plastiknetz stecken. Welches außerdem eine fiese Fußangel für Vögel werden kann.

Ich habe noch eine große Schüssel mit der Samen/Nuß-Mischung. So viel können die Vögel in unserem Garten gar nicht fressen! Deshalb werde ich die Mischung nach und nach zu „Anhängern“ verarbeiten und bei den verschiedenen Hunderunden verteilen. Guerilla-Fütterung, quasi.

Bienchen und Blümchen

13. September 2018

Vor ein paar Tagen versprach ich eine ausführliche Liste, wie ein Garten bienen/insektenfreundlich bepflanzt werden kann. Was ich hiermit tue. Vorangestellt sei, dass nicht alle Pflanzen auf dieser Liste auf jedem Boden zu jeder Bedingung wachsen. Oder dass diese Liste vollständig ist. Doch sie ist ein Anfang, ein kleiner Einstieg, vielleicht auch eine Ermutigung, um unsere Gärten wieder in summende, brummende Farbkleckse zu verwandeln, in denen nicht nur Insekten, Falter, Vögel und Kleinsäugetiere glücklich sind, sondern letztlich auch wir Menschen. (ich stelle mir immer vor, ich müsste meinen Nachmittagskaffee zwischen Gabionen und Kirschlorbeerhecke trinken und ach – das wäre schon kein bißchen schön.

Ein bepflanzter Garten ist in der Anfangszeit arbeitsintensiv, denn frischgepflanzte Stauden wollen gegossen und gehätschelt werden, Gesätes muss im Auge behalten werden, denn wenn es zu dicht wächst, erstickt es sich gegenseitig. Viele Stauden sind teuer, es lohnt sich, ein Auge auf „alles muss raus!“-Angebote zu haben. Angetrocknete Stauden erholen sich nach einem Tag im Wasserbad ganz prächtig und gedeihen eingepflanzt meist wundervoll. Ein neu angelegter Garten sieht ein bißchen traurig aus, weil ein paar einzelne Stauden eben immer traurig aussehen. Wenn wir an bienen/insektenfreundliche Gärten denken, dann sehen wir immer diese überbordenden Farbprachten vor uns, diese Bauerngärten unter blauem Himmel, samt Gärtnerin in Latzhose und Strohhut. Bis es so eingewachsen ist und üppig blüht, vergehen drei Jahre. Die Stauden brauchen Platz, doch die Lücken dazwischen werden von Jahr zu Jahr kleiner und keine Staude nimmt es übel, wenn die Lücken mit blühenden Töpfen oder einjährigen Saatpflanzen gefüllt werden.

Die vermeintlich pflegeleichten Kies- und Schottergärten sind übrigens nur drei, vier Jahre lang pflegeleicht. Danach siedeln sich Pionierpflanzen und Spontanvegetation an, die genauso mühsam gezupft und gejätet werden müssen, wie in einem bepflanzten Garten. Ohne das Erfreuen an Farbe und Leben. Dies nur nebenbei.

Die Bienen kriechen an den ersten warmen Tagen aus den Stöcken und schauen sich mal um, vermutlich haben sie auch Lust auf was Frisches oder die Vorräte sind schon ganz schön knapp, deshalb ist es nicht schlecht, wenn es schon ein bißchen blüht. Wir Menschen finden das ja auch super, diese ersten Farbkleckse nach dem Wintergrau.

Jetzt im Herbst kann man prima Blumenzwiebeln/knollen pflanzen:

Schneeglöckchen, Märzenbecher, Winterlinge, Blaustern und natürlich Krokus.

Wer Platz für Hecken hat, der macht Bienen im Frühling mit Hasel, Blutjohannisbeere, Weißdorn, Felsenbirne, Weide, Weigelia, Heckenrose, Liguster und/oder Schlehe Freude! (und einige mehr!)

Alle Obstbäume sind prima, Beerensträucher ebenfalls. Auch für die Gartenbesitzer, die dann ernten dürfen.

Löwenzahn, Lungenkraut, Scharbockskraut, Raps, Akelei, Vergissmeinnicht, Butterblumen, Taubnesseln, Gänseblümchen. Einmal im Garten etabliert, wachsen und gedeihen sie zuverlässig und sind allerbestes Bienenfutter. Dass manch eine von ihnen „Unkraut“ genannt wird, ist eigenlich eine Unverschämtheit!

Für den späteren Frühling kann man Bergenien pflanzen. Die blühen sogar im Herbst noch einmal! Steinkraut/Duftsteinrich und Blaukissen gibt es in weiß, rosa und lila, sie wachsen überall, sogar in Terrassen/Balkonkästen und sind damit eine prima Alternative zur üblichen Kastenbepflanzung, die meist keinerlei Nutzen für Bienen/Insekten hat.

Tulpen, Hornveilchen, Stiefmütterchen, Narzissen und Primeln – unsere geliebten Frühlingsboten – sind weitestgehend nutzlos als Bienenweide, in meinem Garten möchte ich sie trotzdem nicht missen. Aber eben nicht als ausschließliche Bepflanzung.

Zum Sommer hin wird es leichter für die Bienen!

Für Balkone und Terrassen bieten sich verschiedenste Kräuter (Thymian, Oregano, Majoran, Salbei, Minze, Rosmarin, Bohnenkraut, Zitronenmelisse) an! Die blühen nicht nur schön und insektenfreundlich, die Blüten lassen sich ja auch verzehren. Win-win! Toll ist Borretsch im Garten! Bei mir will er nicht so richtig, der schwere Ton/Lehmboden bekommt ihm nicht, vielleicht haben Sie ja mehr Glück? Wenn er etabliert ist, sät er sich aus und marodiert munter durch die Beete. Genauso wie Ziersalbei und Kapuzinerkresse, die sich überall dort ansiedeln, wo sie ein bißchen Platz finden.

Phlox, Indianernessel, Rittersporn, Königskerzen, türkischer Mohn, Muskatellersalbei, Sonnenhut, Eisenkraut, Flockenblume, Lavendel sind größtenteils mehrjährige Stauden, die reichlich Futter bieten.

Im Garten wachsen und blühen lassen sollte man auch Klee, Storchenschnabel, die eine oder andere Klette oder Distel. Phacelia ist nicht nur eine Bienenweide, sondern gleichzeitig ein wunderbarer Gründünger.

Wer Gemüse anpflanzt, macht Bienen mit Gurken-, Zucchini- oder Kürbisblüten glücklich. Rharbarberbüten und Fenchelblüten werden nicht nur von Bienen umschwirrt! Und der absolute Renner ist in meinem Garten die Katzenminze, nicht nur beim Kater.

Zum Herbst hin wird in den meisten Gärten das Futterangebot knapp!

Pflanzen dagegen kann man: Goldrute (Achtung, wenn die verblüht ist, bildet sie Squillionen von Samen aus, die der kleinste Winhauch durch den ganzen Garten wirbelt!), Sonnenhut, Sonnenbraut, Anemonen, Herbstastern, Topinambur, Fetthennen. Säen lassen sich Ringelblumen (die wandern auch gerne durch den Garten), Cosmea und Sonnenblumen.

Ziemlich als letzte Blühpflanze gilt der Efeu, doch sein Nektar härtet stark aus, so dass Bienen ihn im Winter gar nicht richtig als Futter verwerten können.

Ich schrieb es ja bereits: diese Liste ist nicht vollständig, sie kann es ja auch gar nicht sein, denn was bei mir gedeiht, kann bei Ihnen kränkeln. Wichtig ist, dass es das ganze Jahr über ein kontinuierliches Angebot an Futterpflanzen gibt.

Die Bepflanzung der Gärten, insbesondere in Neubaugebieten ähnelt sich sehr, das ist einerseits sehr irritierend, weil „haben die Leute denn keine eigenen Ideen?“, andererseits sogar richtig schlimm, denn regelrecht lebensunfreundlich. Forsythien, Thuja,Kirschlorbeer (es gibt bei Letzterem verschiedene Sorten, nicht alle sind doof) haben keinerlei Mehrwert, genauso wie Gingko oder Platanen. Hortensien, Rhododendron, Petunien, Geranien, Oleander sehen toll aus, werden aber kaum oder gar nicht angeflogen, doch das sind genau die Pflanzen, die ich immer wieder in den Gärten entdecke. Sie dürfen das gerne anders oder besser machen!

Meine Kästen auf der Terrasse sind im Moment mit Thymian, Oregano, Majoran, Rosmarin, Minze, Salbei und Bohnenkraut bepflanzt. Dazwischen pflanze ich als Farbklecks im Frühjahr Hornveilchen. Total inkonsequent, weil eben wertlos, doch mein Herz hängt daran. Jetzt im Herbst sitzen Chrysanthemen dazwischen, die werden von Bienen auch nicht angeflogen. Nächstes Frühjahr bepflanze ich die Kästen neu und schaue noch mal genauer auf die Liste oben.

Und noch mal kurz: ein insektenfreundlicher Garten muss kein verwilderter, überwucherter Dschungel sein. Ganz im Gegenteil, die Pflanzen sollen sich ja nicht gegenseitig erdrücken. Rückschnitt, ausdünnen, gießen, vielleicht auch ein bißchen düngen ist nötig. Es muss übrigens nicht jede Laus bekämpft werden, denn die Bienen nehmen gerne das Sekret, welches die Läuse ausscheiden, auf! Und viele Läuse im einen Jahr, bedeuten viele Marienkäfer im nächsten Jahr. (heimische)Marienkäfer gibt es auch gar nicht mehr so viele, schon bemerkt?

Es ist ein unfassbar langes Thema, zu dem ich mich in Rage reden und schreiben kann, doch irgendwann sollte (vorerst) Schluss sein. Ich wiederhole nur noch ein letztes Mal: die Liste ist nicht vollständig und allgemeingültig (=nicht alles wächst überall). Informieren Sie sich in Gärtnereien, achten sie auch auf „bienenfreundlich“-Schilder an Pflanztöpfen, beobachten Sie in anderen Gärten, was umsummt wird und fragen Sie nach Ablegern oder Samen, tauschen Sie sich von Gartenzaun zu Gartenzaun oder im Social Media aus und werfen Sie verdammt noch mal keinen Schotter in ihren Vorgarten!

Der Walnußbaum trägt dieses Jahr ein paar Nüsse. Das ist nun kein ganz außergewöhnliches Phänomen, dass ein Walnußbaum das irgendwann tut, vor allem in unserer Gegend, wo diese Bäume wie Unkraut aus dem Boden schießen.

Dieser Baum zum Beispiel lässt sich durch wirklich nichts aus der Ruhe bringen.

Er wächst aus dem Fundament des ehemaligen Hühnerstalls und tut das auch immer wieder, denn spätestens alle drei Jahre sägen wir ihm bodennah ab, damit er den ehemaligen Hühnerstall beim Weiterwachsen nicht zum Nachbarn hebelt. Das liefert uns eine Menge feines Brennholz und im Jahr drauf wächst er wieder in die Höhe. Jedesmal etwas verzweigter, doch voller Kraft, irgendwie trotzig.

Wenn in unserem Garten unbedingt ein Nußbaum wachsen will, dann will ich wenigstens bestimmen, wo. Mein Garten, ich bestimme! Ein weiterer Baum wächst nämlich in der Zinkwanne bei den Funkien (und hat den Wannenboden vermutlich schon durchbohrt), ein anderer auf dem Mäuerchen neben der Wackeltreppe nach unten. Beide dürfen leider nicht weiterwachsen. Gepflanzt wurden sie übrigens vom vergesslichen Eichhörnchen. Das weiß ich genau, ich beobachte das Viech immer dabei, wie es Walnüsse in meine Kräuterkästen auf der Terrasse steckt.

Zurück zu „ich bestimme!“. Vor zwei Jahren überlegte ich, dass der sehr alte Kirschbaum vielleicht irgendwann zu alt und damit ein bißchen gefährlich für Mensch, Tier und Haus wird und deshalb gefällt werden muss. Dieser wunderbare, riesige Baum spendet uns aber nicht nur den allerfeinsten Schatten, er sorgt auch dafür, dass wir im Sommer nackt auf der Terrasse herumliegen könnten wenn wir wöllten, kein Nachbar könnte zusehen. Dass unzählige Vögel, unter anderem auch ein sehr renitentes Taubenpaar, in diesem Baum brüten und er im Frühjahr mit der Blüte tausende Insekten glücklich macht, sei nur nebenbei erwähnt. Der Verlust des Kirschbaums wäre ein herber. Auf gar keinen Fall vermissen würden wir Squillionen leider ungenießbarer und nicht in der Küche zu verarbeitenden Kirschen. Über die freuen sich nur Stare, Wespen und Schmeißfliegen.

Es soll also kein Kirschbaum nachwachsen (was bedeutet, dass ich im Frühjahr Squillionen von jungen Kirschbäumen jäten muss), sondern ein Walnußbaum. Die wachsen ja überall im Garten so toll. Außer an der Stelle, an der wir feierlich vor zwei Jahren eine auskeimende Nuß vergraben haben. Dort wächst ein Walnußgestrüpp, das keinen Stamm ausbildet, dafür aber sämtliche Krankheiten und Pilze auf den eher gelblichen Blättern züchtet. Knapp vier Meter neben dem nicht tot zu kriegenden Hühnerstallsprenger. Womöglich trägt die unsägliche Neugier des damals etwas kleineren Hundes zum Fehlwachstum bei, denn Lola fand das Spiel „ich buddele die Nuß aus, selbst wenn ihr sie wieder versteckt“ einfach zu verlockend.

In den Nüssen des Hühnerstallwalnußbaumes liegt nun unsere ganze Hoffnung. Wir werden sie nicht feierlich verzehren, sondern das kränkliche Walnußgestrüpp entfernen und einen Meter daneben eine hoffentlich voller Saft und Kraft steckende Nuß pflanzen. Damit ein großer Nußbaum den irgendwann ausfallenden Kirschbaum ablösen kann.

(vermutlich wird die gepflanzte Nuß die einzige Nuß sein, die das vergessliche Eichhörnchen im Winter ausbuddelt)

(ganz sicher werde ich das künftige Walnußbaumlaub nicht weniger hassen, als die derzeitige ungenießbare-Kirschen-Schwemme, die genauso wie das künftige Laub nur zusammengerecht und entsorgt werden muss)

(um dem gar nicht mehr so kleinen Hund das „finde die Nuß“-Spiel zu verderben, müssen wir einen Zaun oder einer Mauer um die eingebuddelte Nuß ziehen)

(oder sie heimlich vergraben)

Es ist kompliziert.

Bienen, Imkerei und Honig

25. Februar 2018

Seit gestern wissen wir sicher: in den Ländereien der Grünen Villa wird es demnächst bis zu 40.000 neue Haustiere geben. 40.000 Bienen in einem Kasten, der in der Nähe des Rosa Gartenhüttchens stehen wird.

Wir bewegen den Gedanken unter die Imker zu gehen schon recht lange im Herzen, doch der letzte Schubs fehlte noch. Die vielen Meldungen über das Bienensterben und meine Beobachtungen, dass nur noch sehr wenige Honigbienen durch den Garten fliegen, trotz bienenfreundlicher Bepflanzung, gaben jetzt letztlich den Startschuss.

Wir (der Gatte und ich) meldeten uns zu einem Orientierungsseminar bei den Stadtbienen an, damit unsere ersten Fragen beantwortet werden können, bevor wir loslegen und feststellen: hm, das ist doch nix.

Ein ganz großartiges Orientierungsseminar! Einzig der Zeitmangel verhinderte, dass viele Themen rund um die Biene vertieft diskutiert werden konnten, doch alle unsere Ängste und Unsicherheiten sind ausgeräumt, wir werden Imker!

Das ist alles sehr aufregend, denn natürlich müssen jetzt etliche Sachen erledigt werden. Zum einen werde ich der Nachbarin erzählen, dass es endlich wieder mehr Bienen geben wird! Ich hoffe, sie freut sich genauso darüber wie wir.

Dann müssen wir uns entscheiden, in welchem Kasten unser Bienenvolk leben soll. Die Bienenbeute (= Kasten, in dem das Bienenvolk lebt), die man über den Verein der Stadtbienen kaufen kann, gefällt uns sehr gut, doch auch der Schreinerfreund kann Beuten bauen. Mal sehen, wir diskutieren noch.

Einen Schleier sollten wir anschaffen, als Anfänger wohl auch Handschuhe. Einen Stockmeißel, einen Besen und einen Smoker. Und Ameisensäure, um die Varroamilbe zu bekämpfen.

Was wir bereits wissen ist, dass wir ökologisch Imkern wollen, den Fokus also nicht auf die Honiggewinnung legen werden. Wobei diese Honigsache natürlich dazu gehört und wir uns sehr, sehr auf den ersten, eigenen Honig freuen! (und ich freue mich noch mehr darauf, zu gegebener Zeit einen ausführlichen Artikel zu schreiben, in dem ich erkläre, warum man den Bienen Honig wegnehmen muss.)

Einen Imker kenne ich bereits, ein anderer wohnt in der Nähe, ein Austausch sollte also zustande kommen und falls es wirklich einmal so viel Honig gibt, dass wir schleudern können (und nicht die Waben über ein Sieb austropfen lassen), wird sich bestimmt ein Schleuderbesitzer finden.

Mit dem Entschluss ein Bienenvolk im Garten zu beherbergen hat sich dann auch direkt die diesjährige Pflanzplanung ergeben. Es wird wild und bunt durcheinander blühen, dank des schweren Lehmbodens längst nicht so vielfältig wie ich mir das vorstelle. Doch Ringelblumen, Phacelia und verschiedenste Sonnenblumen wachsen gut und ab diesem Jahr dann auch in großer Menge. Was mich übrigens sehr freut ist, dass meine bereits hier lebenden Wildbienen und Hummeln nicht als Konkurrenz betrachtet werden. Es gibt genug für alle!

Wenn alles vorbereitet ist und die Bienenbeute steht … brauchen wir nur noch einen Schwarm. Letztes Jahr sah ich einen in einem Busch hängen. Vielleicht haben wir ja wieder Glück. Oder wir kaufen eben einen bei einem Winzer. Bis dahin wissen wir auch, ob Bienenhaltung in unserer Haftpflichtversicherung mitversichert ist. Das Bienenvolk wird dann brav beim Veterinäramt angemeldet und – was am Wichtigsten ist – fühlt sich hoffentlich in seinem Heim so wohl, dass es wächst und gedeiht. Und seiner Lieblingsbeschäftigung, dem Sammeln, nachkommt. Bei Bienen kommt das Sammeln nämlich noch vor der Fortpflanzung, haben wir gelernt.

Es gibt also ein neues Thema hier, vermutlich ziemlich ausführlich, weil neu und spannend. Und gleich vorneweg: fünf Imker, fünf Meinungen. Es gibt kein „nur so ist es richtig!“ in der Bienenhaltung. Genauso wie in der Katzen- und Hundehaltung oder gar der Kindererziehung. Wissen Sie ja ;)

Pläne!

19. Januar 2018

Wer faul auf dem Sofa herumsitzt und Zwieback kaut, kann immerhin viele Pläne machen. Sehr zum Leidwesen des Gatten übrigens, der bei der Verwirklichung derselben sehr eingespannt wird.

Damit ich alles Nachlesen kann und damit Sie nachfragen können, ob ich denn jetzt endlich dies oder das erledigt habe, hier die Liste(n).

Terrasse:

– die Kräuterkästen bepflanzen mit Koriander, Thaibasilikum, Petersilie, Majoran und Pimpinelle Zitronenthymian, Thymian, Oregano, Rosmarin überwintern in den Kästen, Schnittlauch wächst im Garten.

Außerdem leiste ich mir vom Weihnachtsmarktgeld ein Zitronenbäumchen.

Garten:

– ein neuer Salbei, der im Kräuterkasten auf der Terrasse ist sehr unaromatisch und der im Garten ist letzten Winter erfroren. (Mist!) Wenn ich einen passenden Platz finde, pflanze ich einen Feigenbaum, damit ich mich nicht mit den Portugiesen um die wilden Feigenbäume im Wingert streiten muss. Und einen großen Rosmarin hätte ich gerne, doch mir fehlt da evtl. der passende Platz. (geschützt, volle Sonne. Mal sehen.)

Im Gemüsegärtchen pflanze ich Rot- und Weißkraut, Spitzkohl, Rosenkohl (6), Tomaten (6), Paprika (6), Zucchini (2), Aubergine (2), Artischocke (1), Bohnen (Blauhilde) an Spielhaus und Regenwassertank, Pflücksalat in die beiden Hochbeete.

Um den Gartentümpel herum Brennnesseln verjagen (die letzten 20 Quadratmeter ganz hinten im Garten dürfen weiterhin damit zuwuchern) und stattdessen jede Menge bienenfreundliche Blühpflanzen. (und vielleicht ein paar Kartoffeln dazwischen, das hilft, den Boden frei von Unerwünschtem zu halten)

Ein wirklich großes Insektenhotel bauen. (-> weitere Paletten organisieren)

Die Sache mit der Imkerei angehen.

Saunadusche bauen.

Haus:

Im Wohnzimmer Wände und Decke streichen (Ofen sei Dank)

In der Küche Wände und Decke streichen, die Küchenoberschränke rausschmeißen und durch Regale ersetzen. Millionen von Plastikschüsseln, Teller, Tassen, Schüsseln und Gläser aussortieren und das Vorratshaltungssystem neunorganisieren. (neue Küchenmöbelfarbe?)

Im Wintergärtchen diese usselige Holzdecke abschleifen und weiß lackieren, die Wand streichen. Und die Scheiben putzen.

Außerdem jede Menge nähen, sehr, sehr viele neue Rezepte ausprobieren, ein bißchen durch die Gegend reisen, einige Feste feiern und immer schön auf mich aufpassen. Ich kann es gar nicht erwarten, endlich loszulegen!