Eigentlich sollte ich gerade im Nähzimmer sitzen und eine Auftragstasche fertigstellen. Uneigentlich ist es im Nähzimmer lausig kalt, weil wir energiesparend die Heizung auf Sommerbetrieb geschaltet haben. Der Sommer hat sich aber gestern mittag verabschiedet. Pünktlich zur Geburtstagsfeier des Mannes der bösen Frisöse kam der echte April mit Sturm und Regen zurück. Hätte ich auf die Wettervorhersage gehört, hätte ich wohl nicht so im Sommerröckchen gefroren, sondern kuschelig in Jeans gesteckt.

Statt also fleissig im Nähzimmer Geld zu verdienen, genieße ich die einzigen drei Sonnenstrahlen des Tages im Wintergärtchen. Und füttere meine Hüftringe mit Schokolade. Mit selbst zusammengestellter Schokolade sogar, denn vor kurzem flatterte mir ein kleiner Gutschein ins Haus, verbunden mit dem üblichen Deal: Du kriegst ´ne Kleinigkeit, dafür kriegen wir eine Verlinkung. Man mag sich streiten, ob Blogger sich da billig zu Werbezwecken missbrauchen lassen – man kann´s aber auch lassen. Wenn es einigermaßen hier ins Blog passt, probiere ich gerne Sachen aus und berichte darüber. Der Mensch, der neulich wegen eines Babybrei-Müslis anfragte, bekam einen negativen Bescheid, da wir bereits alle Zähne haben :)

Jetzt also Schokolade vom Online-Sop „My Choc„. „Chocolate, just made for you“ wird einem versprochen und das ist doch echt verführerisch. Drei Grundsorten, weiß, Vollmilch und Zartbitter dürfen mit allerlei bekanntem und exotischem gemixt werden. Manches liest sich, als würde es prima in einen griechischen Salat passen und einer Schokolade besser fernbleiben, doch der moderne Gaumen genießt salzig und süß, scharf und süß oder sauer und süß gerne in Kombination. Krönen kann man seine Schokolade mit Zuckerherzen, Marzipankarotten oder echtem Gold, kann sie in eckige oder runde Form pressen lassen und, falls man beim Blick auf den Preis sehr blass wird, das Gewicht der Schokoladentafel von 1000g auf 125g reduzieren. Alles ganz einfach mit ein paar klicks erledigt, am Schwersten ist es, sich für schmackhafte Kombinationen zu entscheiden, denn Rum-Trauben-Nuss gibt´s ja auch bei Aldi. Die Verpackung der Schokolade kann gestylt werden, das ist mir persönlich aber höchst unwichtig, weil wenn ich sie verschenken will, packe ich sie selbst hübsch ein.

Ich entschied mich für eine runde und eine eckige Tafel. (und ließ diese in rosa, bzw. weiß einpacken)

Die weiße Schokolade spickte ich mit Cashewkernen, Ingwerstückchen, Orangenstückchen und Zitronengras.

Die dunkle Schokolade mit Ananasstückchen, Cornflakes und Kokosflocken

Die Tafeln waren in Cellophan verpackt. Bei der dunklen Tafel klebte dieses etwas unschön an der Schokolade und das sah so aus, als wäre die Schokolde „angelaufen“. Nach Entfernen des Cellophans glänzten beide Tafeln aber höchst appetitlich und dufteten um die Wette. Den Geschmackstest bestanden sie auch, obwohl ich mir nicht sicher bin, ob das mit dem Zitronengras wirklich eine gute Idee ist, denn im Mund bleiben nach dem ausgiebigen Schokoladelutschen und Stückchenknabbern kleine, strohähnlich Späne übrig, die ich nur höchst undamenhaft irgendwohin spucken oder hustenreizauslösend runterschlucken könnte. Oder geduldig kleinkauen muss :) Ansonsten gibt´s nix zu beanstanden und ich kann My Choc reinen Gewissens empfehlen. Natürlich ist das Schokolademixen nicht ganz billig, aber ab und zu sucht man ja auch mal ein etwas aussergewöhnlicheres Geschenk und dann ist eine runde Tafel selbstkreierter Schokolade wirklich keine schlechte Wahl.

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Zum Vergleich zeige ich Ihnen auch noch die Tafel von „my swiss chocolate„, vielleicht erinnern Sie sich ja noch an das polarisierende „böse Werbemenschen nutzen die Katastrophe in Japan für ihre Zwecke und versüßen das Ganze mit Schoggi“. Ich hab mich ja bestechen lassen und genoss in vollen Zügen meine Tafel.

karamellisierte Vollmilchschokolade mit Haselnüssen, Karamellstückchen und Meersalz, geschmückt mit Kornblumen. Sah toll aus, roch prima und schmeckte himmlisch. Leider sind die Versandkosten nach D enorm hoch, da gibt´s wohl keine Wiederholung dieses Vergnügens.

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Sie fragten nach meinem Nagellack. Ich habe ihn letztes Jahr im dm gekauft. Er heisst p2 color victim, Nummer 016 chic. (und ich hab alle Farben des Regenbogens, weil solch ein Fläschchen beinahe nichts kostet. Dafür aber ganz wunderbar hält.)

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Und die Grillrezepte:

Saltimbocca-Spieße:

Schweinelende in 0,5cm dünne Scheiben schneiden. Auf jede Scheibe eine Scheibe geräucherten Schinken legen und darauf ein Salbeiblatt. Rollen und aufspießen. Und ein Cocktailtomate zwischen die Fleischröllchen. Vor und während des Grillens mit Olivenöl einpinseln.

Focaccia:

bitte ein gängiges Rezept für den Hefeteig heraussuchen. Diesen entsprechen rühren und gehen lassen. Dann viele kleine , flache Fladen formen, mit etwa15 Zentimeter Durchmesser.

Für die Füllung Ricotta oder Frischkäse mit kleingehackten, getrockneten Tomaten, Basilikum, Thymian, Rosmarin, Knoblauch und  Cayennepfeffer vermischen und abschmecken.

Einen großzügen Klecks der Mischung auf einen Fladen geben, dabei achten, dass ein etwa ein Zentimeter breiter Rand frei bleibt. Einen zweiten Fladen auf die Füllung geben und die Ränder gut zusammendrücken. Den Rost und eine Seite der Fladen mit Olivenöl einpinseln. Die geölte Seite auf den Rost legen und direkt die andere Seite einölen. Wenn das Focacia an der Oberseite Blasen schlägt, lässt es sich ganz leicht vom Rost lösen und umdrehen.

Lassen Sie es mich wissen, wenn es Ihnen geschmeckt hat oder wenn Sei eine neue, köstliche Füllung kreiert haben. Wir experimentieren demnächst mit einer Krabbenfüllung. Und Nutella mit Bananen.

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Zurück ins Nähzimmer.

Österliches

25. April 2011

Kein Hase in Sicht, aber im stillgelegten Schornstein nisten Spatzen. Das freut mich sehr, sehr, denn Spatzen sind vom Aussterben bedroht.

Liebe Frau Pimpinella, am Ostersonntag mussten wir ganz schön oft nach unten schauen

und unter die Büsche in der Wildnis.

Immerhin waren wir in diesem Jahr klug genug, die Minieier vorher zu zählen, sogar farbsortiert, so dass die intensive Suche nach dem letzten, gelben Ei starten konnte. Letztes Jahr bescherte mir das letzte ungefunde Ei eine besonders schöne Erfahrung, als ich barfuß hineintrat.

Nach einem ausgiebigen Osterspaziergang bei hochsommerlichen 30°C war Abkühlung nötig.

Abends gabs gefüllte Focchachia vom Grill (und Caipirinha für die Großen)

und Saltimbocca-Spieße.

Heute nur Reste :)

Und den Ausblick vom Cache mit dem hübschen Logbuch (GC1H28W).

Morgen Stadtbummeleien und nötige Einkäufe.

Vor Ostern hatte uns die Magen-und-Darm-Grippe ein paar Tage lahmgelegt, gestern hing als letzter der Große noch in den Seilen. Heute morgen begrüßte er mich freundlich und verkündete völlige Gesundheit. Und unübersehbar drei Zentimeter mehr Körperlänge. Wie früher: Bauchschmerzen, leichtes Fieber und zwei Tage später eine Kleidergröße mehr. Oder neue Fertigkeiten. Ob er jemals aufhört zu wachsen?

Töchterlein kam Ostersonntag von ihrer neuntägigen Fortbildung zurück. Den ersten Teil für die Jugendleiterkarte hat sie erfolgreich hinter sich gebracht. Sie ist zwar nicht körperlich gewachsen, befindet sich dafür aber neu in einem explosiven Abnabelungsschritt. Da ich ja eher stur willensstark bin, kann es aus Richtung Nierstein immer mal wieder donnern, in nächster Zeit.

Der Jüngste strahlt. Die Schwester ist wieder daheim, es sind Ferien, er schläft sich aus, liest jeden Comic, den er finden kann und lässt es sich gutgehen. Daran nehme ich mir ein Beispiel: hier noch ein bißchen reduziertes Programm :)

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17. April 2011

Gartenmarkt in Oppenheim und außer einer Minigeranie in dunkelrot-pink und diesem Pilz

wollte nichts mit nach Hause. Dafür kam aber eine neue Begehrlichkeit mit: Frau … äh … Mutti muss ganz dringend lernen, wie man aus Weidenruten tolle Sache flicht. (flechtet? flüchtet?) Der nächste Kurs, der dies lehrt, ist quasi gebucht.

Frau majoRahn hatte ein ganz entzückenden Stand und winkte freundlich hinter den sie belagernden Menschenmassen. Mir jucken ja auch stets die Finger, wenn ich die vielen, vielen Dachwurzen sehe, in unterschiedlichsten Farben und Formen. Doch in meiner doch eher schattigen Wildnis gedeihen die nicht. Sollten Sie am Tag der offenen Gärten hier in der Gegend sein, dann lassen Sie sich den Garten von Frau majoRahn nicht entgehen, ich verspreche Ihnen: Sie werden entzückt sein. (und natürlich auch schrecklich neidisch.) Majorahn verkaufte sie irritierenderweise nicht, nur Dost, aber den habe ich schon im Garten.

Gelernt habe ich heute, dass sich mit dem, was andere Menschen zum Sperrmüll stellen, gut Geld verdienen lässt. Ein Stand verkaufte von der verbeulten Emailschüssel über rostige Fleischwölfe bis hin zu großen Weinbutten alles, was sich rustikal bepflanzen lässt :) Kenne ich gut, in meiner Wildnis stehen auch überalle Pöttchen und Töpfchen und die Pfanne ohne Stiel und der windschiefe Stuhl mit der gekachelten Sitzfläche. Alles Sperrmüllfunde, stolz heimgeschleppt und liebevoll bepflanzt. Sich das Gerümpel aber zu kaufen … finde ich merkwürdig.

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Ich bräuchte mal ein Photo von mir, auf dem ich aussehe, als wöge ich nur halb so viel wie ich wiege und als hätte ich nur halb so viele Falten und Pickel, wie ich nun mal habe. Und das ein bißchen hübsch ist, trotzdem natürlich wirkt, mich von meiner sympathischen Seite zeigt, aber trotzdem eine gewisse Distanz wahrt und für das ich nicht posieren muss, weil dann wird das eh nix. Sorry, Frau … äh … Mutti, ich habe heute leider kein Photo für Dich, denn der beste Vater meiner Kinder zeigt sich eher untalentiert beim Knippsen. Oder konzentriert sich zu sehr auf Beine oder fen tiefen Ausschnitt, der Lüstling.

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Genug gejammert,  gleich kommt Besuch mit Brioche.

Skala von hoch bis tief

16. April 2011

Der Tag begann mit dem unverwechselbaren Geräusch eines sich in den Flur übergebenden Kindes. (uargh – platsch) Den Jüngsten hat der vierteljährliche Migräneanfall eingeholt, da hilft nicht viel. Nur schlafen lassen, Getränke anbieten und hoffen, dass es bei einem Tag bleibt.
Kurz nach acht brachten wir Töchterlein samt Koffer zum verabredeten Treffpunkt, denn bis Ostersonntag verreist sie. Nicht zu ihrem Vergnügen, sondern um einen Teil der Jugendleiterkarte zu lernen/absolvieren/wasweißich. Sie ist freudig-neugierig verschwunden, ich vermisse mein Mädchen, ich olle Gluckenmutter.
Um elf rief der Große wie per mail vereinbart Herrn Hagemann an und bekam eine Zusage! Anfang nächsten Jahres wird er ein Praktikum im Bundestag machen. Ein weiteres Telefonat heute nachmittag wird die weitere Planen klären. Ich freu mich so sehr für den Großen!

Wir hatten/haben heute also schon beinahe jede Stimmung durch und mehr kann da nicht kommen. Ich hoffe, dass der beste Vater meiner Kinder nur die vielen Knorzen mit der Kettensäge zerkleinert und nicht seine Beine und ich hoffe auch, dass ich endlich genug Motivation zusammenkratzen kann, um das Nähzimmer in ein Gästezimmer zu verwandeln. Und dass der Tag wie geplant gemütlich am Feuer ausklingt. Die Wolken, die sich da oben zusammenziehen, die können verschwinden. Bitte.

Feierabend.

14. April 2011

Zwölf Stunden im Nähzimmer und keinen Pfennig damit verdient. Dafür aber Dienstleistung gegen Dienstleistung getauscht, denn die die nun ganz entzückend gepimpten Shirts bekommen die Kindelein der bösen Frisöse, damit die mir und meinen Kindelein wieder die Haare schneidet.
Statt Geld zu verdienen habe ich jede Menge ausgegeben, aber d macht ja auch viel mehr Spaß und geht deutlich schneller und leichter. Nun ja.

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Ich zähle den Countdown, nur noch EIN Tag Schule, dann sind die ersehnten Osterferien da. Konkrete Pläne gibt es nicht. In der ersten Woche lässt sich Töchterlein für die Jugendleiterkarte schulen, Ostersonntag kommt sie wiede heim. Die entstandene Lücke wird ganz prima von Frau Quartalsstrickerin samt ihren Söhnen gefüllt und wenn diese abreisen, kommt die allerbeste Freundin. In der zweiten Osterferienwoche hat der beste Vater meiner Kinder Urlaub und dann wird am und ums Haus geschuftet. Und vielleicht auch ein bißchen erholt. Wenn wir Zeit dafür haben.

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Könnte mir bitte jemand verraten, warum ich jeden Morgen um fünf Uhr aufwache? Ich muss das nicht haben, denn das Weiterschlafen gestaltet sich danach äusserst unruhig und meine Träume sind beinahe reif für den Oscar. Ausgeschlafen habe ich auf gar keinen Fall, das kann ich mit tiefen Augenringen beweisen.
Evtl. ist es nicht hilfreich, schon beim Einschlafen zu denken: hoffentlich wache ich nicht wieder so früh auf.

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Das Leben in unserer Straße ist ein besonders behütetes und sicheres, denn nahezu jeden Tag steht die Polizei da, um uns alle zu beschützen.
In Wirklichkeit wird sie aber immer gerufen, um Streit und Beinahe-Prügeleien zu schlichten. Polizist ist ein wirklich beschissener Beruf. Mit welchem Mist man sich da auseinandesetzen muss! Der jüngste Sohn spricht immer öfter davon, Polizist werden zu wollen. Ich fürchte, er hat da etwas verklärte Vorstellungen.

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Schlafenszeit, dringend. Denn morgen früh um fünf …