Miss LingLing

31. Januar 2009

Diese bezaubernde Dame ist der Grund, weswegen Frau … äh … Mutti heute im Nähzimmer mehr Chaos und Flüche produzierte als sonst. (die Stickmaschine mag mich nicht, mit der Hand nähen kann ich nicht, ich will´s nicht lernen, ich will´s können.)

Miss LingLing ist ganz frisch Makis Feder entsprungen.

Für die nächste Miss LingLing liegt schon Fleece bereit. Und dieser hübsche Blümchenstoff. Und Lavendel, für eine duftende Füllung.

Ab 6. Februar gibt es die Stickdatei für Miss LingLing, einen Schlüsselanhänger und eine Sakura-Blüte in Sonjas Shop „Kunterbunt-Design“ zu kaufen.

– Quilten ist eine großartige Sache. Wenn man es kann.

– die Stickmaschine rattert und rattert.

– wenn man ein Deckbett dreimal faltet und an den Rändern zusammennäht, dann ist das eine ziemliche Fummelei.

– Yo-Yos zu nähen ist nett, aber manchmal ist der Stoff so dick, dass man mit Zange nähen muss.

– durch drei Lagen Deckbett mit der Hand zu nähen ist eine blutige Angelegenheit

– überhaupt wird Nähen mit der Hand völlig überschätzt, mit freundlichem Gruß an Sonja, ja, ich stelle mich doof an, aber es wird.

– statt mails zu beantworten (kommt noch, heute abend), stehe am Bügelbrett und stapele Stoffe zu verschiedenen Kombinationen. Und kann mich dann nicht entscheiden.

– an vier Projekten gleichzeitig zu arbeiten ist eher verwirrend.

– und umständlich, da das Bernina-Maschinchen mal wieder  kaputt ist und das Pfaffmaschinchen somit ständig umgebaut werden muss.

– erste Ergebnisse sind hübsch anzusehen und ich bin beinahe zufrieden

– nähen macht müde

kann ja mal passieren …

30. Januar 2009

Ihr wunderbaren Frauen da draußen! Soviel Mitgefühl und tröstende Worte. Danke. Danke auch für Eure persönlichen Geschichten. Niemand ist allein.

Und weil heute eigentlich ein Freudentag ist, kehrt Frau … äh … Mutti zum „Sie“ zurück und freut sich, denn die Kindelein haben Zeugnisse heimgebracht. Gute Zeugnisse, tolle Zeugnisse. Ich bin stolz und zufrieden, die Kindelein auch, heute abend feiern wir mit Pizza bei Kerzenschein und stoßen mit Limo an.

Damit es zur Überschrift passt, habe ich hier ein feines Bild für Sie:

Warum zeige ich Ihnen diesen Ausschnitt aus dem Zeugnis des jüngsten Kindes? Denn es geht um das Zeugnis, nicht um die Fingernägel der Frau … äh … Mutti, die nach ein bißchen Liebe und Zuwendung schreien.

Vor sieben* Jahren war ich zum letzten Mal schwanger. Ungeplant.

In der elften Woche endete die Schwangerschaft, nach Blutungen und einem unguten Gefühl. Auf dem Ultraschall war kein Herzschlag mehr zu sehen. Daheim gab ich meinem Körper die Erlaubnis loszulassen. Es dauerte zwei Stunden, voller Krämpfe und bitterer Tränen,dann war es vorbei.

Im Garten gibt es ein klitzekleines Grab. „Das Kind, das zu früh geboren ist, liegt da.“, sagen die Kinder.

Gestern, als wir die Erinnerungskisten durchwühlt haben, fiel mir der Mutterpass in die Hände. Ein Ultraschallbild. Mehr ist nicht geblieben. Aber es schmerzt, immer noch, immer wieder. Gerade jetzt, Ende Januar, Anfang Februar.

Das Schlimmste ist vielleicht, dass ich mich so allein fühle in meinem Kummer. Für den besten Vater meiner Kinder ist die „Sache“ erledigt, weit weg. Hat nicht sollen sein, vielleicht besser so, es gibt ja auch drei gesunde Kinder. Die hinreissenden Bestien … sind fasziniert von der Geschichte. Wollen im „Wie ein Kind entsteht“-Buch sehen, wie klein das Kind war und wollen wissen, warum es nicht weiterleben konnte.

Für mich ist es immer präsent, der Schmerz, das „was wäre wenn“, der Verlust, das „Warum?“, der Zorn und die Leere. Aber weinen tue ich nur, wenn keiner dabei ist, denn sollte ich nicht langsam geheilt sein? (nein.)

(es gab ein par Fehlgeburten in meinem Leben, doch diese letzte … die hat mir hinterrücks in die Kniekehlen getreten.)

*Korrektur: acht Jahre. 2001.

Kisten und Kästen

29. Januar 2009

Auf dem Regal im Flur stehen drei Kisten, zweimal rot, einmal weiß. Mindestens einmal im Jahr muss ich die runterholen, den dicken Staub abwischen und die Kisten auf den Küchentisch stellen. Denn es handelt sich um die Erinnerungskisten der Kinder.

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