Bienchen und Blümchen
13. September 2018
Vor ein paar Tagen versprach ich eine ausführliche Liste, wie ein Garten bienen/insektenfreundlich bepflanzt werden kann. Was ich hiermit tue. Vorangestellt sei, dass nicht alle Pflanzen auf dieser Liste auf jedem Boden zu jeder Bedingung wachsen. Oder dass diese Liste vollständig ist. Doch sie ist ein Anfang, ein kleiner Einstieg, vielleicht auch eine Ermutigung, um unsere Gärten wieder in summende, brummende Farbkleckse zu verwandeln, in denen nicht nur Insekten, Falter, Vögel und Kleinsäugetiere glücklich sind, sondern letztlich auch wir Menschen. (ich stelle mir immer vor, ich müsste meinen Nachmittagskaffee zwischen Gabionen und Kirschlorbeerhecke trinken und ach – das wäre schon kein bißchen schön.
Ein bepflanzter Garten ist in der Anfangszeit arbeitsintensiv, denn frischgepflanzte Stauden wollen gegossen und gehätschelt werden, Gesätes muss im Auge behalten werden, denn wenn es zu dicht wächst, erstickt es sich gegenseitig. Viele Stauden sind teuer, es lohnt sich, ein Auge auf „alles muss raus!“-Angebote zu haben. Angetrocknete Stauden erholen sich nach einem Tag im Wasserbad ganz prächtig und gedeihen eingepflanzt meist wundervoll. Ein neu angelegter Garten sieht ein bißchen traurig aus, weil ein paar einzelne Stauden eben immer traurig aussehen. Wenn wir an bienen/insektenfreundliche Gärten denken, dann sehen wir immer diese überbordenden Farbprachten vor uns, diese Bauerngärten unter blauem Himmel, samt Gärtnerin in Latzhose und Strohhut. Bis es so eingewachsen ist und üppig blüht, vergehen drei Jahre. Die Stauden brauchen Platz, doch die Lücken dazwischen werden von Jahr zu Jahr kleiner und keine Staude nimmt es übel, wenn die Lücken mit blühenden Töpfen oder einjährigen Saatpflanzen gefüllt werden.
Die vermeintlich pflegeleichten Kies- und Schottergärten sind übrigens nur drei, vier Jahre lang pflegeleicht. Danach siedeln sich Pionierpflanzen und Spontanvegetation an, die genauso mühsam gezupft und gejätet werden müssen, wie in einem bepflanzten Garten. Ohne das Erfreuen an Farbe und Leben. Dies nur nebenbei.
Die Bienen kriechen an den ersten warmen Tagen aus den Stöcken und schauen sich mal um, vermutlich haben sie auch Lust auf was Frisches oder die Vorräte sind schon ganz schön knapp, deshalb ist es nicht schlecht, wenn es schon ein bißchen blüht. Wir Menschen finden das ja auch super, diese ersten Farbkleckse nach dem Wintergrau.
Jetzt im Herbst kann man prima Blumenzwiebeln/knollen pflanzen:
Schneeglöckchen, Märzenbecher, Winterlinge, Blaustern und natürlich Krokus.
Wer Platz für Hecken hat, der macht Bienen im Frühling mit Hasel, Blutjohannisbeere, Weißdorn, Felsenbirne, Weide, Weigelia, Heckenrose, Liguster und/oder Schlehe Freude! (und einige mehr!)
Alle Obstbäume sind prima, Beerensträucher ebenfalls. Auch für die Gartenbesitzer, die dann ernten dürfen.
Löwenzahn, Lungenkraut, Scharbockskraut, Raps, Akelei, Vergissmeinnicht, Butterblumen, Taubnesseln, Gänseblümchen. Einmal im Garten etabliert, wachsen und gedeihen sie zuverlässig und sind allerbestes Bienenfutter. Dass manch eine von ihnen „Unkraut“ genannt wird, ist eigenlich eine Unverschämtheit!
Für den späteren Frühling kann man Bergenien pflanzen. Die blühen sogar im Herbst noch einmal! Steinkraut/Duftsteinrich und Blaukissen gibt es in weiß, rosa und lila, sie wachsen überall, sogar in Terrassen/Balkonkästen und sind damit eine prima Alternative zur üblichen Kastenbepflanzung, die meist keinerlei Nutzen für Bienen/Insekten hat.
Tulpen, Hornveilchen, Stiefmütterchen, Narzissen und Primeln – unsere geliebten Frühlingsboten – sind weitestgehend nutzlos als Bienenweide, in meinem Garten möchte ich sie trotzdem nicht missen. Aber eben nicht als ausschließliche Bepflanzung.
Zum Sommer hin wird es leichter für die Bienen!
Für Balkone und Terrassen bieten sich verschiedenste Kräuter (Thymian, Oregano, Majoran, Salbei, Minze, Rosmarin, Bohnenkraut, Zitronenmelisse) an! Die blühen nicht nur schön und insektenfreundlich, die Blüten lassen sich ja auch verzehren. Win-win! Toll ist Borretsch im Garten! Bei mir will er nicht so richtig, der schwere Ton/Lehmboden bekommt ihm nicht, vielleicht haben Sie ja mehr Glück? Wenn er etabliert ist, sät er sich aus und marodiert munter durch die Beete. Genauso wie Ziersalbei und Kapuzinerkresse, die sich überall dort ansiedeln, wo sie ein bißchen Platz finden.
Phlox, Indianernessel, Rittersporn, Königskerzen, türkischer Mohn, Muskatellersalbei, Sonnenhut, Eisenkraut, Flockenblume, Lavendel sind größtenteils mehrjährige Stauden, die reichlich Futter bieten.
Im Garten wachsen und blühen lassen sollte man auch Klee, Storchenschnabel, die eine oder andere Klette oder Distel. Phacelia ist nicht nur eine Bienenweide, sondern gleichzeitig ein wunderbarer Gründünger.
Wer Gemüse anpflanzt, macht Bienen mit Gurken-, Zucchini- oder Kürbisblüten glücklich. Rharbarberbüten und Fenchelblüten werden nicht nur von Bienen umschwirrt! Und der absolute Renner ist in meinem Garten die Katzenminze, nicht nur beim Kater.
Zum Herbst hin wird in den meisten Gärten das Futterangebot knapp!
Pflanzen dagegen kann man: Goldrute (Achtung, wenn die verblüht ist, bildet sie Squillionen von Samen aus, die der kleinste Winhauch durch den ganzen Garten wirbelt!), Sonnenhut, Sonnenbraut, Anemonen, Herbstastern, Topinambur, Fetthennen. Säen lassen sich Ringelblumen (die wandern auch gerne durch den Garten), Cosmea und Sonnenblumen.
Ziemlich als letzte Blühpflanze gilt der Efeu, doch sein Nektar härtet stark aus, so dass Bienen ihn im Winter gar nicht richtig als Futter verwerten können.
Ich schrieb es ja bereits: diese Liste ist nicht vollständig, sie kann es ja auch gar nicht sein, denn was bei mir gedeiht, kann bei Ihnen kränkeln. Wichtig ist, dass es das ganze Jahr über ein kontinuierliches Angebot an Futterpflanzen gibt.
Die Bepflanzung der Gärten, insbesondere in Neubaugebieten ähnelt sich sehr, das ist einerseits sehr irritierend, weil „haben die Leute denn keine eigenen Ideen?“, andererseits sogar richtig schlimm, denn regelrecht lebensunfreundlich. Forsythien, Thuja,Kirschlorbeer (es gibt bei Letzterem verschiedene Sorten, nicht alle sind doof) haben keinerlei Mehrwert, genauso wie Gingko oder Platanen. Hortensien, Rhododendron, Petunien, Geranien, Oleander sehen toll aus, werden aber kaum oder gar nicht angeflogen, doch das sind genau die Pflanzen, die ich immer wieder in den Gärten entdecke. Sie dürfen das gerne anders oder besser machen!
Meine Kästen auf der Terrasse sind im Moment mit Thymian, Oregano, Majoran, Rosmarin, Minze, Salbei und Bohnenkraut bepflanzt. Dazwischen pflanze ich als Farbklecks im Frühjahr Hornveilchen. Total inkonsequent, weil eben wertlos, doch mein Herz hängt daran. Jetzt im Herbst sitzen Chrysanthemen dazwischen, die werden von Bienen auch nicht angeflogen. Nächstes Frühjahr bepflanze ich die Kästen neu und schaue noch mal genauer auf die Liste oben.
Und noch mal kurz: ein insektenfreundlicher Garten muss kein verwilderter, überwucherter Dschungel sein. Ganz im Gegenteil, die Pflanzen sollen sich ja nicht gegenseitig erdrücken. Rückschnitt, ausdünnen, gießen, vielleicht auch ein bißchen düngen ist nötig. Es muss übrigens nicht jede Laus bekämpft werden, denn die Bienen nehmen gerne das Sekret, welches die Läuse ausscheiden, auf! Und viele Läuse im einen Jahr, bedeuten viele Marienkäfer im nächsten Jahr. (heimische)Marienkäfer gibt es auch gar nicht mehr so viele, schon bemerkt?
Es ist ein unfassbar langes Thema, zu dem ich mich in Rage reden und schreiben kann, doch irgendwann sollte (vorerst) Schluss sein. Ich wiederhole nur noch ein letztes Mal: die Liste ist nicht vollständig und allgemeingültig (=nicht alles wächst überall). Informieren Sie sich in Gärtnereien, achten sie auch auf „bienenfreundlich“-Schilder an Pflanztöpfen, beobachten Sie in anderen Gärten, was umsummt wird und fragen Sie nach Ablegern oder Samen, tauschen Sie sich von Gartenzaun zu Gartenzaun oder im Social Media aus und werfen Sie verdammt noch mal keinen Schotter in ihren Vorgarten!
Lang lege die Königin!
9. Juni 2018
Damit Sie gar nicht erst den langweiligen Imker-Kram bis zum Schluss lesen müssen: eine Königin ist geschlüpft! Sie muss nun in den nächsten Tagen auf Hochzeitsflug gehen, danach hoffentlich wieder heimfinden und direkt mit dem Legen beginnen. Auf dass das Volk groß und stark werden möge!
Ausführlicher ab hier :)
Knapp eine Woche war es her, seit wir den ersten Blick in unsere Bienenbeute wagten. Ganz kurz nur und sehr, sehr aufgeregt. Das erste Mal eben, da kann man so viel falsch machen, denkt man. Und man weiß nicht, wie die Bienen reagieren werden, wenn man sie ins Helle zerrt. Naja, ging ja alles ganz gut und wir entdeckten etwas, das womöglich eine Weiselzelle sein könnte. Weiselzellen sind ausgebaute Waben in denen Königinnen heranwachsen.
„Nicht zu oft reinschauen!“, muss man als Neuimker lernen, aber das ist schon verflixt schwer, denn gleichzeit liest man ja auch, dass man gerade um diese Jahreszeit oft kontrollieren soll. Ja was denn nun?
Wir kontrollieren von außen. Der Bienenkaffee am späten Nachmittag hat sich etabliert! Ein alter Schlitten dient dem Gatten und mir als Sitzgelegenheit in der Nähe des Flugloches. Und während wir Kaffee trinken und zusehen, wie die Bienen ein- und wieder ausfliegen, wälzen wir lauter hypothetische Probleme rund um das Volk und, zumindest ich, steigern uns in „ich muss nachsehen, ob alles ok ist!“ hinein.
Gleichzeitig passiert aber auch etwas Wichtiges hinten am Tümpel:
Der gar nicht mehr so kleine Hund lernt, dass er nicht nach surrenden, schwirrenden Insekten schnappen darf. Wenn Lola eine Biene nur ansieht hört sie ein sehr scharfes NEIN!, woraufhin sie sich verständnislos brummelnd auf der Wiese zusammenrollt und schmollt. Surrende Sachen müssen gefressen werden, denkt sie.
Mittlerweile klappt das ganz ausgezeichnet mit ihr, auch die unzähligen Libellen am Tümpel sind dankbar für ihre Zurückhaltung. Die übrigens nur am Tümpel hinten funktioniert! In jedem anderen Teil des Gartens oder im Haus schnappt sie fröhlich Wespen oder sonstiges Getier aus der Luft und zerteilt es elegant in zwei Hälften, bevor sie es genüsslich verspeist. (wir sollten anfangen, den Hund zu füttern)
Die Söhne bekundeten Interesse am Geschehen im Bienenstock.
Und da man den Wissensdurst der Jugend auf keinen Fall ausbremsen soll, beschlossen wir, dass wir in die Beute schauen.
Diesmal deutlich organisierter, denn wir überlegten vorher, wonach wir Ausschau halten wollten. Beim ersten Mal waren wir von sämtlichen Eindrücken so überwältigt, dass wir vergessen hatten nachzusehen, was wirklich wissenswert über den Zustand des Volkes hätte sein können.
Wir besitzen drei Imkerblusen. Da ich nur rasch ein paar Bildchen knipsen wollte und somit jederzeit wegrennen konnte, verzichtete ich auf jeglichen Schutz und blieb in Trägershirt und Röckchen. Der Gatte zog vorsichtshalber die dicken Handschuhe über, denn man weiß ja nie.
Beim letzten Mal hatten wir gelernt, dass der aufschiebbare Deckel der Ablegerbox durch Wabenwildbau leicht verklebt ist und deshalb kräftig, dabei aber langsam und gleichmäßig nach vorne weggeschoben werden muss. Und weil es sich bei einem schiebbaren Deckel um eine echte Fehlkonstruktion handelt, muss man in Kauf nehmen, dass zwei, drei Bienen mit dem sich zusammenschiebenden Wachs zerquetscht werden. Das ist schlimm, aber nicht zu ändern. Wir werden an die Werkstatt, in der die Ablegerkästen gebaut werden, weitergeben, dass ein Deckel zum Auflegen wie bei den Beuten eine bessere Wahl ist.
Der Deckel war offen, der Große pustete Rauch hinein. Der Rauch bewirkt, dass die Bienen sich den Honigmagen mit den Vorräten füllen um im Falle akuter Gefahr Honig in Sicherheit zu bringen. Gleichzeitig macht sie ein voller Bauch aber auch ein bißchen ruhiger und träge, so dass sie nicht empört auffliegen, wenn man die Beute öffnet.
Es herrschte gemütliches Treiben auf den Rähmchen.
Eine neue Mittelwand wird langsam ausgebaut. Das ist gut, denn die Königin wird Platz brauchen, um Eier zu legen.
Mittelwände sind dünne Wachsplatten mit sechseckiger Musterung, die quasi vorgibt, wo die Bienen ihre Waben bauen können. Bienen können ganz prima Waben auch ohne die Hilfe von Mittelwänden bauen, doch so einem kleinen Volk hilft das ein bißchen, wenn es Unterstützung bekommt.
Ob man später weiterhin Mittelwände benutzt, ist eine reine Geschmackssache. Die Waben darauf sind vielleicht einen Tick gleichmäßiger, was wiederum die Honigernte begünstigen kann. Dafür sehen Naturwaben ganz wunderschön aus! Wir wissen es noch nicht, bleiben aber am Anfang auf jeden Fall bei den Mittelwänden.
Es wimmelte und wuselte auf den Rähmchen, dabei blieb alles total friedlich. Ich war keine Minute in Sorge, dass ich angegriffen oder gestochen würde.
Wir entdecken gleich zwei leere Weiselzellen (nicht im Bild). Das bedeutete, dass es ziemlich sicher eine Königin gibt. Die zuerst geschlüpfte Königin sticht alle anderen nachwachsenden Königinnen ab, es kann nur eine geben. Und das ist echt gnadenlos!
Der Futterstatus scheint in Ordnung zu sein, sofern ich als Anfängerin das beurteilen kann. Außerdem gab es nur noch wenige verdeckelte Brutzellen, keine offenen mehr. Das bedeutet, dass die neue Königin in die Pötte kommen muss, das bestehende Volk wird sonst zu alt und kümmert sich nicht mehr gut.
Bienen werden nur etwas um die sieben Wochen alt. Sie beginnen ihre Lebenszeit als Wabenputzerinnen. Danach gibt es die Brutpflege, eine Phase als Bauarbeiterin und dann dürfen sie als Wächterinnen ans Flugloch. Erst als erfahrene Biene dürfen sie ausfliegen und Nahrung sammeln.
Ich knipste ziemlich wahllos die Rähmchen, immer in der Hoffnung, später auf den Bildern die Königin zu finden. Im Gewimmel selbst entdeckten wir sie nicht. Da sie noch sehr jung und vermutlich noch nicht geschlechtsreif ist, fällt sie noch nicht so sehr auf.
Bestiftete (= Waben in denen Eier, die Stifte genannt werden, liegen) Waben fanden wir jedenfalls keine, der Hochzeitsflug hatte also noch nicht stattgefunden.
Der Gatte steckte die Rähmchen wieder zurück und stupste mit dem Finger die Bienen in die Wabengassen hinein. Die Bienen waren so friedfertig und ruhig, keine Spur von Panik oder Aggressivität. Das spricht sowohl für unseren ruhigeren und kompetenter werdenden Umgang, als auch ziemlich sicher dafür, dass eine Königin im Volk lebt. Die sorgt nämlich dafür, dass das große „wir sind zusammen“-Gefühl im Volk entsteht, das Sicherheit gibt.
Bei der Durchsicht der Bilder später entdeckte ich nicht nur, dass meine Linse völlig verschmiert war, sondern tatsächlich auch:
Ihre Majestät!
Eine Biene mit langem, schlanken Hinterleib, die Farbgebung einen Tick anders als bei den anderen Bienen. Die nächsten Tage werde ich immer mal wieder zum Stock gehen, vielleicht erwische ich sie ja beim Hochzeitsflug!
Nächstes Wochenende schauen wir wieder in die Beute. Bis dahin gibt es vielleicht bestiftete Zellen, dann können wir mit der Bekämpfung der Varoa-Milbe beginnen. Dazu dann aber mehr.
Jetzt erstmal: Lang lege die Königin! Wir sind sehr glücklich!
Leben sie noch?
4. Juni 2018
Tun sie! Obendrein sind es wohl die bestbehüteten Bienen im Umkreis von ein paar Kilometern, denn wann immer ich ein paar Minuten Zeit habe, setze ich mich zu ihnen und schaue zu, wie sie ein- und ausfliegen. Das ist sehr beruhigend, nahezu meditativ. Obendrein ein Aromatherapie, denn, ich glaube, davon schwärmte ich bereits, neben so einer Bienenbeute riecht es phantastisch!
Das eifrigste Bienenvolk ist nichts ohne eine Königin, ohne diese stirbt es einfach. Unser Ableger hat keine Königin, dafür ein Rähmchen voller Brut, aus der sich die Arbeiterinnen eine Königin ziehen können. Das geschieht, indem sie die Made weiterhin mit Gelée Royale füttern, statt nach einiger Zeit auf schnöde Arbeiterinnenkost, bestehend aus Pollen und Honig, umzusteigen.
Wir waren neugierig, ob es schon eine Königin gibt oder vielleicht bald oder auch: was passiert eigentlich in diesem brummenden, knisternden Kasten?
Mit Bienen soll man ruhig und besonnen umgehen (dazu am Ende des Textes ein anschauliches Beispiel), dann bleiben sie total friedlich. So haben wir das gelernt. Außerdem soll man Rauch in die Beute pusten, denn wenn Rauch in die Beute dringt, schnappen sich die Bienen ein bißchen Honig und bringen sich und ihn in Sicherheit. Oder sie sind einfach angenehm von Rauch beduselt, im Räucherzeugs ist nämlich Hanf.
Die erste Hürde:
Den Smoker in Gang bringen. Smoker und Räucherzeug, sowie alles Weitere, was man zum Imkern braucht, bekamen wir geschenkt und ich sage nochmals: DANKE! Das ist so großartig!
Der Smoker ist ein Blechkännchen mit Blaseblag. Wenn das Räuerzeugs glimmt, pustet man Mithilfe des Blasebalgs stinkenden Rauch aus der Kännchentülle genau dorthin, wo Bienen bedröhnt werden sollen. Klappt prima, längerfristig möchte ich aber eine Pfeife, damit ich zum Arbeiten beide Hände freihabe und trotzdem gezielte Rauchstöße abgeben kann.
Der Smoker rauchte und stank, wir kletterten in die Schutzklamotten.
Bei unserem Imkervater hatten wir auf Handschuhe und Imkerbluse samt Schleier verzichten können, denn seine Bienen sind äußerst sanftmütig und wurden obendrein natürlich kompetent und entspannt von erfahrenen Händen behandelt. Wir, als nervöse Anfänger, nahmen jeden Schutz, den wir kriegen konnten. Bis auf lange Hosen, denn bei etwa zweitausend Grad im Schatten war allein die Vorstellung schon unerträglich. Außerdem arbeiten wir von hinten an der Beute, da sollte nichts geschehen.
In unserem klitzekleinen Ablegerkasten brummte es gemütlich und wir fassten uns ein Herz.
Genauer: der Gatte fasste sich ein Herz und schob den Deckel des Ablegerkastens auf. Ich versteckte mich hinter Handy und Smoker und pustete mit letzterem Rauchwolken auf überraschte Bienen. (der aufschiebbare Deckel des Ablegerkastens kostet übrigens einigen Bienen das Leben und da wir sowieso nur ein klitzekleines Volk haben, schmerzte das sehr. Die große Beute wird aufgeklappt, da gibt es dann keine Verluste.)
Bevor der Gestank des Rauches aus dem Smoker überhand nahm, entfaltete sich beim Aufschieben des Kastens ein überwältigender Duft! Ich wiederhole mich da vermutlich sehr oft, doch dieses Aroma ist so grandios, alleine dafür sollten viel mehr Menschen mit der Imkerei beginnen.
Die Bienen waren etwas verwirrt, dass es plötzlich so viel Licht von oben gab, doch Panik oder gar Wut brach nicht aus.
Ich knipste relativ wahllos in den Kasten hinein, pustete Rauch hinterher und hatte genau keine Ahnung, wonach ich schauen oder was ich tun sollte. Der Gatte stemmte mit dem Stockmeißel die verklebten Rähmchen auseinander und hob kurz eine Honigwabe hoch:
Verdeckelter Honig, offene Honigwaben und viele umherwuselnde Bienen. Bestimmt alles prima. Er steckte den Rahmen ordentlich zurück und verschloss den Kasten wieder.
Wir setzen uns mit klopfendem Herzen und etwas weichen Knien in gebührendem Abstand hin und atmeten durch. Denn: puh, war das aufregend!
Beim Sichten der Schnappschüsse blieben wir bei oben gezeigtem Bild hängen:
Dieses Knubbelchen! Sollte dies vielleicht eine Wabe sein, in der eine neue Königin heranwächst? Eine Weiselzelle, um sich gleich mal an Fachbegriffe zu gewöhnen. Oder doch nur eine Drohnenzelle, weil deren Deckel ist ja auch gewölbt. Die Bildersuche im Internet sagte „ja, klar!“, „vielleicht“ und „eher nicht“, doch irgendwann fanden wir ein Bild, das dem unseren total ähnlich sah und dort hieß es: Weiselzelle nach Verlust der Königin. Wir beschlossen: das passt und wir warten jetzt auf königlichen Nachwuchs.
Sollte eine Königin schlüpfen, wird sie sich ein paar Tage im Stock aufhalten. Danach bricht sie zum Hochzeitsflug auf, um hinterher das zu tun, was Bienenköniginnen tun: jede Menge Eier legen und dafür sorgen, dass sich das klitzekleine Ablegervolk in ein großes, starkes und gesundes Volk verwandelt, das gut über den Winter kommt.
Wir müssen also warten und können gar nichts tun. Für einen eher etwas ungeduldigeren Menschen wie mich ist das jetzt eine harte Lektion. Für die Bienen und die „wir sind uns ziemlich sicher“-Weiselzelle ist es das Beste, wenn wir den Kasten geschlossen lassen. Für meinen Seelenfrieden wäre es das Beste, wenn ich zweimal täglich nachsehen könnte, was da passiert. Zumal ich den Smoker wirklich souverän bedient habe und mir nun fast sicher bin, eine total kompetente Imkerin zu sein.
Total kompetent, ruhig und absolut besonnen.
Als ich am Abend um den Tümpel herum jätete, geriet ich in die Einflugschneise des Stockes. Einer Wächterbiene gefiel das nicht, deshalb flog sie mich, sehr bedrohlich brummend, an. Und verfing sich dabei in den Haarsträhnen, die sich an der Schläfe aus dem Zopf gelöst hatten. Bedrohliches Brummen direkt an meinem Kopf führte zu wildem Gewedel meinerseits, was wiederum dazu führte, dass sich eine nun mehr nicht nur unmutige Wächterbiene in eine sehr wütende Wächterbiene verwandelte, die sich zu meiner Kopfhaut vorgrub und zustach. Ich quietsche und war mir total sicher, dass das Angriffspheromon, dass die Killerwächterbiene ausgestoßen hatte, nun sämtliche Bienen des Stockes auf mich hetzen würde. Wedelnd und mehr als nur ein bißchen panisch versuchte ich Richtung Haus zu rennen, damit ich den fiesen Bienenstachel loswürde und dem rasenden Bienenmob entkäme. Dabei schlug ich mir selbst die Sonnenbrille von der Nase. Sie versank mit einem satten Platschen zum Glück nicht im Tümpel, sondern in der mit Wasser gefüllten Zinkschüssel daneben. Die tiefstehende Sonne ließ mich umgehend erblinden, weswegen ich über meinen Jäteimer stolperte und äußerst unelegant nicht im Tümpel, dafür aber im Topinambur landete. Ich rappelte mich auf und flitzte, von einer imaginären wütenden Bienenwolke verfolgt, ins Haus und ließ mir den Stachel ziehen. Die Schmerzen waren nicht schön, vergingen aber nach ausgiebigem Trost, ein wenig Spott und einem Stück Schokolade.
Und ich hab sie immer noch sehr gern, meine Bienen! (den umgekippten Jäteimer allerdings musste der Gatte holen, der Einflugschneise blieb ich gestern abend dann doch lieber fern)
Dann haben wir jetzt wohl Bienen!
25. Mai 2018
Ziemlich großspurig habe ich behauptet, dass das mit dem Imkern wie mit dem Radfahren ist: man kann es nicht aus Büchern lernen, man muss rauf aufs Rad. In unserem Fall: ran an die Bienen.
Als uns dann der Imker, der uns einen Ableger seines Volkes versprochen hatte, mitteilte, dass es nun losgehen kann, flatterten uns doch die Nerven.
Bienen! In unserem Garten! Diese Verantwortung! Kriegen wir das hin? Werden wir das erste Volk dahinmeucheln? Das scheint nicht unüblich zu sein, dass Neu-Imker ihr erstes Volk vor lauter Neugier und Überfürsorge umbringen.
Die Kästen unseres Ablegerimkers stehen am Rande eines Golfplatzes und sehen total harmlos aus!
Was da auf den Kästen raucht, ist kein kleiner Schornstein, sondern der Smoker, mit dessen Hilfe die Bienen beruhigt werden sollen. Ich greife mal vorweg: das klappte eher nicht so gut.
Im Vordergrund steht der Ablegerkasten, in dem unser Bienenvolk nun hoffentlich groß und stark wird, vielleicht sogar bis zum Spätsommer, dann kann es in eine große Beute umziehen.
Der Rauch aus dem Smoker wurde ins Einflug/Ausflugloch gepustet und der oberer Teil der Beute, in dem sich keine Brutwaben befinden, geöffnet.
Der Imker zog mit einem Greifer die einzelnen Rähmchen aus der Beute und ab da würde es etwas ungemütlich. Die Bienen mochten das nämlich nicht so arg und das friedliche Summen verwandelte sich in bedrohliches Brummen.
Als einzelne Bienen den Gatten und mich sehr zielsicher anflogen, ergriffen wir die Flucht. Wir trugen nämlich keine Schutzkleidung. Wir hatten ja bei unserem Imkervater gesehen, wie dieser die Bienen zärtlich von den Waben streichelte und diese ihm freundlich zunickten. Einen wütenden Mob hatten wir nicht erwartet, wir Anfänger!
Und so kam der Gatte direkt in den Genuss eines Bienenstiches. Leider nicht der Kuchen. Knapp neben das Auge und ja, er autschte ziemlich und das auch berechtigt. Wie gelernt zog ich den Stachel nicht mittels Pinzettengriff (weil damit das verbliebene Gift aus der Giftblase in die Wunde injiziert wird), sondern kratzte ihn mit dem Fingernagel ab. Als eine weitere Biene zum Stechen auf dem Kopf des Gatten ansetzte und die Stimmung wirklich sehr ungemütlich wurde, entfernten wir uns ein großes Stück vom Geschehen. Und ja, leise Zweifel kamen da bei mir hoch. Wollen wir das wirklich?
Wir wagten uns wieder etwas näher heran, für etwa zwei Minuten, dann entdeckten uns die Bienen erneut und wir ließen den Imker seine Arbeit ohne unsere sowieso eher nicht hilfreichen Entzückensrufe tun. Hier untersucht er gerade ein Bruträhmchen, ob sich darauf seine Königin befindet. Die soll natürlich im Stock bleiben. Unser Ableger besteht aus einem Honigrähmchen, einem Bruträhmchen und einem leeren Rähmchen. Und den ganzen Arbeiterinnen, die sich beim Umsetzen gerade auf den Rähmchen befanden. Die nun königinnenlosen Arbeiterinnen füttern aus der Brut eine neue Königin heran. Wenn dies erfolgreich ist, beginnt unser Ablegervolk sich in etwa drei Wochen zu vermehren. Daumen drücken!
Auch aus der zweiten Beute entnahm der Imker einen Ableger. Dieses Volk war deutlich ruhiger und friedlicher, seinen Ableger bekamen wir! (uff. Zum Glück!)
Der Ablegerkasten samt Gestell wurde in unser Auto verfrachtet und wir fuhren mit etwa zweitausend Bienen heim.
Wir waren sehr aufgeregt. Der Ablegerkasten knisterte und knackte, es summte aufgebracht darin und das Ganze hatte auch ein bißchen was von einer tickenden Bombe.
Deshalb beschlossen wir, den Kasten bis zur Abenddämmerung in der kühlen Kelterhalle stehen zu lassen, verschlossen selbstverständlich. So könnte sich das Volk etwas beruhigen und wir die letzten Vorbereitungen treffen.
Das Gestell, auf dem die Beute stehen soll, wurde mittels Leinöl wenigstens ein bißchen wetterfest gemacht. Außerdem schnitt der Gatte Dachpappe zu, damit es den Bienen nicht reinregnet.
Der Gatte trug den brummenden Kasten ganz nach hinten in den Garten. Zwischen dem Rosa Gartenhüttchen und dem Tümpel sollen die Bienen wohnen. Das stellen wir uns ganz malerisch und heimelig vor.
Er stellte den Ablegerkasten aufs Gestell und dann gab es erstmal Abendessen. Den erneut gerüttelten Kasten direkt zu öffnen – das wagten wir nicht.
Eine Stunde später dann doch. Alles ganz friedlich!
Die Bienen flogen zu ersten Erkundungstouren aus und ich bilde mir ein, es gefällt ihnen ganz gut.
Wir ließen sie allein und schauten erst eine weitere Stunde später rasch mal nach. Die in den Tümpel geplumpste Biene rettete sich ohne unser Zutun aufs Seerosenblatt, die anderen Bienen wuselten. Wir schlichen leise wieder davon. Jetzt wird es dunkel und vielleicht schlafen unsere Bienen dann auch. Die erste Nacht in fremder Umgebung ist ja oft ein bißchen unruhig.
Tja. Jetzt haben wir wohl Bienen. Unglaublich.
Imkerseminar, Praxisteil
6. Mai 2018
Wahrscheinlich kann man zwanzig Bücher über das Imkern lesen und sich doppelt so viele Stunden in einem stickigen Tagungsraum Vorträge darüber anhören: Imkerei lernt man nicht ( nur) theoretisch.
Deshalb fand gestern bei unserem „Imkervater“ ein Praxisteil statt. Er lud die Seminarteilnehmer in seinen „Bienengarten“ ein.
Um halb drei holte er uns an verabredeter Stelle ab und führte uns durch ein lichtes Wäldchen zu einem Tor. Hinter diesem Tor führte ein Trampelpfad zu etwa zwanzig Bienenbeuten. Ich erzähle das deshalb in aller Ausführlichkeit, weil ich, bis zu dem Moment als ich vor den Stöcken stand, niemals so viele Bienen in der Nähe vermutet hättet. Kein Gebrumm, nicht auffällig viele Bienen, nichts „Bedrohliches“, was ich irgendwie erwartet hatte.
„Stellt euch mal hier so links und rechts, da hinten geht es auch. Hier ist die Einflugschneise, die sollten wir freilassen, das mögen sie nicht.“
Und dann stand ich da. Direkt an den Beuten war das Summen doch deutlich zu hören und als ich meine Hand auf den Holzkasten legte, spürte ich das Vibrieren. 40.000 Bienen und mehr sind in solch einem Kasten! Am Einflugloch herrschte reges An- und Abfliegen, aber alles entspannt. Die Wächterbienen (die nicht wie bei Biene Maja kleine Lanzen tragen) sahen keinen Grund, das Alarmsignal zu geben.
Das Überwältigenste war der Geruch. Honig und Wachs. Süß und würzig. Als hätte man den Bienenwachskerzenstand vom Weihnachtsmarkt in einem Nadelwald aufgebaut. In diesem Moment wusste ich es ganz sicher: dieses Imkern, das ist mein Ding.
Unser Imkervater baut seine Beuten selbst. Sie sind von hinten zu öffnen (normalerweise von oben), die Rähmchen werden hinein/herausgezogen. So hat er es von seinem Imkervater gelernt, der wegen einer überstandenen Kinderlähmung körperbeeinträchtigt war und im Rollstuhl saß. „So geht barrierefreies Imkern!“, sagte er augenzwinkernd.
„Wer sich einen Schleier nehmen möchte, der kann das jetzt tun, aber nötig ist es eigentlich nicht.“, erfuhren wir, bevor die Beute geöffnet wurde.
Ich habe noch nie „in echt“ gesehen, wie ein Bienenstock geöffnet wird. Gesehen habe ich irgendwelche Dokumentationen über Bienen oder Disney-Verfilmungen, in denen ein Honigdachs einen Bienenstock ausräumt. Oder Cartoons, in denen der Honigdieb immer unter Wasser landet, mit einer wütenden Wolke Bienen über sich. Ich erwartete mindestens ein wütendes Brummen oder ein paar angriffslustige Bienen. Nichts. Ein bißchen Hektik war deutlich zu spüren, ein wildes Herumgekrabbele, aber kein Auffliegen. Zwei Rauchstöße und Ruhe kehrte ein. „Hast du eine spezielle Mischung für den Rauch?“, fragte ein Seminarteilnehmer. „Verschiedene Mischungen, fertig gekauft.“, erwiderte unser Imkervater, „Ein bißchen Hanf ist angeblich auch dabei.“ Augenzwinkern, erneut.
Der Geruch, der mir nach dem Öffnen in die Nase schlug, war unbeschreiblich. So intensiv, so gut! Außerdem spürte man einen kleinen Luftzug, der warme Luft aus dem Stock wehte. Die Temperatur in einer Beute liegt um die 36 Grad und wir entdeckten jede Menge Bienen, die wedelnd für Kühlung sorgten.
Unser Imkervater zog vorsichtig ein Rähmchen aus der Beute und blies sanft Rauch darauf. „Immer sofort nachschauen, ob die Königin darauf sitzt!“, mahnte er und erklärte, dass man diese dann fangen und in Sicherheit bringen müsse. (es gibt kleine Königinnenkäfige. Aber Lockenwickler gehen auch.) Die Königin kann unbemerkt herunterfallen und wenn man sie nicht wiederfindet, dann „weint das Volk“. Der Stock sei in Aufruhr, der Verlust ließe sich wirklich spüren, bekamen wir nachdrücklich versichert. (und Tipps, was dann zu tun sei. Es gibt SO VIEL zu lernen!)
Keine Königin saß auf dem Rähmchen, dafür viele, viele Arbeiterinnen. 300? 500? 1000? Ich kann das noch nicht schätzen, aber es wimmelte gewaltig. Im oberen Teil des Rähmchens waren Honigzellen angelegt, darunter befand sich Arbeiterinnenbrut. Und ganz unten Drohnenbrut. Die Drohnenbrut wird ausgeschnitten, weil sich dadurch die Varroamilbe effektiv bekämpfen lässt. So hatten wir das in der Theorie gelernt. Hier, in der Praxis, war das herzzerreißend. Wunderschöne, kunstvoll gebaute Waben zerschneiden und darin die Larven und Puppen der Drohnen zu finden. Man nennt das „Drohnen abtreiben“ und es kostet Überwindung. „Es ist immer schmerzhaft.“, sagte unser Imkervater schlicht. Auch früher, als die Varroa hier noch kein Thema war, schnitt man regelmäßig die Drohnenbrut weg, um Wachs zu gewinnen.
„Hier ist noch ungedeckelter Honig!“, zeigte uns unser Imkervater, „Stippt mal den Finger rein, der ist lecker!“ Und auch das kostete ein klitzekleines Bißchen Überwindung, denn immerhin stahl ich den Bienen direkt vor ihrer Nase ihre Vorräte! Die Bienen zeigten sich unbeeindruckt.
Das Rähmchen wurde herumgereicht. Und wow! Ich fand Dokumentationen über Bienen schon immer spannend, aber so direkt dabei zu sein!
Das ist toll. TOLL!
Das Rähmchen, das ich da vorsichtig in Händen halte, wiegt etwa zwei Kilo. Die Rähmchen, die keine Brut, nur Honig enthalten, wiegen gut das Doppelte!
Bis zu fünf Kilo wird der Stock an guten Tagen schwerer. Das sind Mengen, die kann ich mir noch gar nicht vorstellen. „Was macht man denn mit dem vielen Honig?“, fragte eine Seminarteilnehmerin. Einen großen Teil brauchen natürlich die Bienen selbst und der Rest … „Ihr werdet bald viele gute Freunde haben.“, versprach der Imkervater.
Das Rähmchen kam zurück in die Beute und kurz bevor diese wieder verschlossen wurde, zeigte sich die Königin. 15 Menschen jubelten Ihrer Majestät zu und ja, ich war ein bißchen ergriffen.
Der nächste Termin, erneut ein Praxisteil, ist im Juni. Aber bis dahin brummt es auch in unserem Garten. An Pfingsten zieht ein klitzekleines Volk ein. Ein Ableger von einem Imker darf in einer Zanderbeute wohnen. Ich werde berichten!