Bienen, Imkerei und Honig
25. Februar 2018
Seit gestern wissen wir sicher: in den Ländereien der Grünen Villa wird es demnächst bis zu 40.000 neue Haustiere geben. 40.000 Bienen in einem Kasten, der in der Nähe des Rosa Gartenhüttchens stehen wird.
Wir bewegen den Gedanken unter die Imker zu gehen schon recht lange im Herzen, doch der letzte Schubs fehlte noch. Die vielen Meldungen über das Bienensterben und meine Beobachtungen, dass nur noch sehr wenige Honigbienen durch den Garten fliegen, trotz bienenfreundlicher Bepflanzung, gaben jetzt letztlich den Startschuss.
Wir (der Gatte und ich) meldeten uns zu einem Orientierungsseminar bei den Stadtbienen an, damit unsere ersten Fragen beantwortet werden können, bevor wir loslegen und feststellen: hm, das ist doch nix.
Ein ganz großartiges Orientierungsseminar! Einzig der Zeitmangel verhinderte, dass viele Themen rund um die Biene vertieft diskutiert werden konnten, doch alle unsere Ängste und Unsicherheiten sind ausgeräumt, wir werden Imker!
Das ist alles sehr aufregend, denn natürlich müssen jetzt etliche Sachen erledigt werden. Zum einen werde ich der Nachbarin erzählen, dass es endlich wieder mehr Bienen geben wird! Ich hoffe, sie freut sich genauso darüber wie wir.
Dann müssen wir uns entscheiden, in welchem Kasten unser Bienenvolk leben soll. Die Bienenbeute (= Kasten, in dem das Bienenvolk lebt), die man über den Verein der Stadtbienen kaufen kann, gefällt uns sehr gut, doch auch der Schreinerfreund kann Beuten bauen. Mal sehen, wir diskutieren noch.
Einen Schleier sollten wir anschaffen, als Anfänger wohl auch Handschuhe. Einen Stockmeißel, einen Besen und einen Smoker. Und Ameisensäure, um die Varroamilbe zu bekämpfen.
Was wir bereits wissen ist, dass wir ökologisch Imkern wollen, den Fokus also nicht auf die Honiggewinnung legen werden. Wobei diese Honigsache natürlich dazu gehört und wir uns sehr, sehr auf den ersten, eigenen Honig freuen! (und ich freue mich noch mehr darauf, zu gegebener Zeit einen ausführlichen Artikel zu schreiben, in dem ich erkläre, warum man den Bienen Honig wegnehmen muss.)
Einen Imker kenne ich bereits, ein anderer wohnt in der Nähe, ein Austausch sollte also zustande kommen und falls es wirklich einmal so viel Honig gibt, dass wir schleudern können (und nicht die Waben über ein Sieb austropfen lassen), wird sich bestimmt ein Schleuderbesitzer finden.
Mit dem Entschluss ein Bienenvolk im Garten zu beherbergen hat sich dann auch direkt die diesjährige Pflanzplanung ergeben. Es wird wild und bunt durcheinander blühen, dank des schweren Lehmbodens längst nicht so vielfältig wie ich mir das vorstelle. Doch Ringelblumen, Phacelia und verschiedenste Sonnenblumen wachsen gut und ab diesem Jahr dann auch in großer Menge. Was mich übrigens sehr freut ist, dass meine bereits hier lebenden Wildbienen und Hummeln nicht als Konkurrenz betrachtet werden. Es gibt genug für alle!
Wenn alles vorbereitet ist und die Bienenbeute steht … brauchen wir nur noch einen Schwarm. Letztes Jahr sah ich einen in einem Busch hängen. Vielleicht haben wir ja wieder Glück. Oder wir kaufen eben einen bei einem Winzer. Bis dahin wissen wir auch, ob Bienenhaltung in unserer Haftpflichtversicherung mitversichert ist. Das Bienenvolk wird dann brav beim Veterinäramt angemeldet und – was am Wichtigsten ist – fühlt sich hoffentlich in seinem Heim so wohl, dass es wächst und gedeiht. Und seiner Lieblingsbeschäftigung, dem Sammeln, nachkommt. Bei Bienen kommt das Sammeln nämlich noch vor der Fortpflanzung, haben wir gelernt.
Es gibt also ein neues Thema hier, vermutlich ziemlich ausführlich, weil neu und spannend. Und gleich vorneweg: fünf Imker, fünf Meinungen. Es gibt kein „nur so ist es richtig!“ in der Bienenhaltung. Genauso wie in der Katzen- und Hundehaltung oder gar der Kindererziehung. Wissen Sie ja ;)
Sentimentalitis
24. Februar 2018
24. Februar.
Traditionell schreibe ich an diesem Tag höchst sentimentale Blogartikel. Traditionen soll man pflegen, deshalb wenigstens ein Artikelchen.
Der Jüngste. Da ich derzeit Artikel für Artikel des alten Blogs zum Lesen wieder freischalte, sind die Erinnerungen an die Zeit mit den kleineren Kindelein aufgefrischt. Und ich kann ehrlich sagen: hui. Das Schöne an dieser Bloggerei ist tatsächlich, dass ich nicht nur nachlesen kann, sondern auch daran erinnert werde, was ich nicht geschrieben habe, was da nur zwischen den Zeilen steht.
Der Jüngste. Heute ist sein 19. Geburtstag! Wir werden ihn erst heute nachmittag sehen, denn er hat mit Freunden im Jugendkeller hineingefeiert und übernachtet dort. Wir haben ab zehn einen Termin, kommen erst zum Nachmittagskaffee, zusammen mit Omas und Opas, zurück.
Der Jüngste feiert mit Freunden! Allein dieser Satz macht mich glücklich! Es gab so viele Jahre, in denen er keine richtigen Freunde hatte. Die Herzen flogen ihm zu, weil sein Lächeln strahlte, doch Sprachauffälligkeit und „irgendwie anders“ gefiel Gleichaltrigen nicht. Kinder sind grausam. Ein Forrest Gump findet nur im Film die bedingungslose Freundschaft. In dieser Zeit waren die Geschwister Halt und Anker. Dafür bin ich so dankbar!
Heute hat der Jüngste einen echten Freundeskreis. Er trifft sich zum Quatschen, Billard spielen und zu irgendwelchen Turnieren mit Magic-Karten. Beinahe jedes Wochenende ist er unterwegs, das ist großartig!
Seine Ausbildung zieht er durch und ich ziehe meinen Hut. Jeden Morgen verlässt er kurz vor sechs das Haus, abends ist es manchmal schon nach sieben, bis er heimkommt. 200 Überstunden hatten sich angesammelt, einen Teil feierte er ab, der andere Teil wurde ausgezahlt. Überstunden lassen sich nicht vermeiden, denn die Anfahrt zu Baustellen ist oft lang. Er schleppt Rohre durch die Gegend und schraubt/dreht/lötet/schweißt sie aneinander, kriecht in Kellern herum, setzt Waschbecken und Toiletten, entsorgt Müll, richtet Werkzeug, arbeitet schwer, gruselt sich vor nix. Sein Kreuz ist breit geworden und seine Augen leuchten, wenn er berichtet, was er gearbeitet hat. Einer seiner verschlungenen Lebenspfade scheint da ans Ziel gelangt zu sein.
Trotz der harten Arbeitszeiten geht er montags zum Sport und mittwochs zum Klettern. (der Gatte berichtet neiderfüllt, wie leicht und kraftvoll sich der Jüngste von Griff zu Griff zieht und damit die wirklich schweren Routen schafft) Er übernimmt Hunderunden und erledigt das, was ich ihm im Haushalt auftrage, ohne zu Murren. Und neulich baute er mir eine Gartendusche für die Abkühlung nach dem Saunagang. Eine mit feiner, gleichmäßiger Brause, die des Gatten kippt Wasser wie aus einem Eimer, das mag ich nicht.
Der Jüngste ist groß (wenn seine Schwester nicht da ist aber doch der kleinste in der Familie), stark und, obwohl er das schicke Bärtchen wieder abrasiert hat, gutaussehend. Seit ein paar Wochen beobachten wir, dass es sprachlich noch immer Weiterentwicklungen und Fortschritte gibt. Das Stammeln und die vielen Ansätze, etwas sagen zu wollen, werden weniger und der wirklich sehr große Wortschatz kommt zum Vorschein. Ich wünsche mir manchmal, er würde den Menschen, die ungeduldig Sätze für ihn beenden, einfach „Moment, lass mich ausreden!“ zurufen.
In einer Familie, in der Wortwitz und schnelle, pointenreiche Dialoge, Sarkasmus und Ironie an der Tagesordnung sind, hatte er es viele Jahre sehr schwer. Er konnte nicht mithalten oder verstand Manches nicht. Heute hält er mit, gibt Kontra. Verblüfft uns. Lässt uns schallend lachen. Und vor Freude darüber fast platzen.
Er ist fast angekommen, in diesem selbständigen, erwachsenen Leben. Kochen kann er, backen kann er und über diesen ganzen Bank-, Versicherungs- und Vorsorgekram hat er einen besseren Überblick als ich.
Vor vielen Jahren schrieb ich mal, ich wünschte, ich könne nur ganz kurz mal in die Zukunft schauen. Nur um ein bißchen Hoffnung zu tanken. Heute ist dieser Wunsch nicht mehr dringend, heute schaue ich ziemlich gerne und begeistert auf den Weg zurück. Was wir alles gewuppt haben! Wie verzweifelt wir manchmal waren! Wie zäh es manchmal voran ging, drei Schritte vor, zwei zurück.
Wir haben es geschafft, der Jüngste und wir. 19 Jahre! Herzlichen Glückwunsch, Lieblingsjüngster!
Küchengeschichten
17. Februar 2018
Übernächstes Wochenende wird in der Küche gestrichen. Die Wände und die Decke haben es sehr nötig! „Welche Farbe eigentlich?“, fragte der Gatte und war sehr überrascht, dass ich einfach nur weiß streichen möchte.
Im Baumarkt luden wir deshalb nur einen großen Eimer „weiß“ in den Wagen und ein neues Abstreifgitter.
Bei diesen Farben blieb ich zwar stehen …
allerdings nur um zu kichern. (Elfenbein-Rebellin! LOL!)
Ich überdenke jetzt eine Karriere als Farbtonnamenerfinderin …
Wobei … auf „Hüterin der Freiheit“ für einen Grünton zu kommen, das ist halt schon hohe Kunst.
Die Decke und die Wände werden (bleiben) weiß, das ist geklärt. Noch ungeklärt ist, wie wir die Regale anbringen. Wir haben derzeit zwei Oberschränke hängen, einen Zweitürer und einen einfachen. Dazwischen und daneben sind offene Regale. Die Oberschränke sollen nun ganz durch Regale ersetzt werden, doch das Schienen/Metallwinkelsystem finden wir nicht mehr. Ein anderes -ähnliches-, das wir gerade im Baumarkt sahen, ist nicht ganz so, wie wir uns das vorstellen. Immerhin fanden wir unsere gewünschten Regalböden: Buche, unbehandelt. Und weil Sie das neulich fragten: wir haben seit fast 19 Jahren offene Regale in der Küche, direkt über dem Herd (wir haben keine Dunstabzugshaube). Auf den Regalen steht das Geschirr, das täglich in Gebrauch ist. Es staubt oder schmaddert nicht voll. Die Regalbretter stauben ein und weil sie aus unbehandeltem (nur geöltem Holz) sind, ist das Reinigen ein bißchen aufwändiger aber nicht dramatisch.
Als wir das so durch den Baumarkt schlenderten, kamen wir auch an diesen wunderbaren Farbtonkarten vorbei und ich überlegte, ob die zart hellblauen Küchenschränke nicht doch eine Farbänderung brauchen.
Die eher violetten Töne habe ich hier daheim bereits aussortiert, die gefallen mir nicht zur Arbeitsplatte (geölte Buche). Der Rest ist sehr, sehr schön. Wobei ich minütlich zwischen sehr und kaum abgetönt schwanke. Sehr spannend! Außerdem habe ich gar keine Zeit zum Lackieren, denn am Wochenende nach der Küchensache ist das Wohnzimmer dran. Und das Wintergärtchen müsste auch. Und das Treppenhaus sowieso! Ach Zeit. Ach Gesundheit. Ach Kraft. Ach blödes Rumgejammere :)
Nähkästchenplauderei
14. Februar 2018
Gestern zeigte ich bei Instagram meine eifrig im Garten helfenden Söhne und schrieb dazu, dass diese das doch freiwillig und freudig tun. Daraufhin wurde ich gebeten zu verraten, welche Zaubertricks ich da früher wohl angewandt hätte. Dann will ich das mal tun, die Tricks verraten, aus dem Nähkästchen plaudern.
Das Geheimnis lautet schlicht: Bedürfnisorientierung!
„Huch, Frau Mutti!“, werden Sie vielleicht jetzt anmerken, „Das gab es doch damals, vor 15, 20 Jahren, noch gar nicht, das ist doch eine Erfindung der jungen Mütter von heute!“
Doch, doch, muss ich dann leider einwenden, das gab es damals schon, aber es war alles ein bißchen anders. Aber der Begriff passt doch so prima, deshalb muss ich ihn verwenden. Das war nämlich, am Thema Gartenarbeit festgemacht, so:
„Kindelein,“, so sprachen wir Eltern, „unser aller Garten verwildert, da müssen wir ran. Der Sommerflieder muss runtergeschnitten, der Rasen gemäht, Brennnesseln gejätet, ein Stück umgegraben und außerdem müssen Straße und Terrasse gekehrt werden. Wer übernimmt was?“
Nach manchmal hitziger Diskussion hatte jeder, auch wir Eltern, eine oder mehrere Aufgaben. Wir gingen zusammen raus, arbeiteten gemeinsam und am Abend wurde gegrillt oder es gab Pizza vom Italiener.
Und was hat das jetzt mit Bedürfnisorientierung zu tun? Immerhin hatten die Kindelein sicherlich nicht das Bedürfnis im Garten zu schuften, sondern hätten doch viel lieber gespielt, gebastelt, sich mit Freunden getroffen?
Nun, das war zuerst mal das Bedürfnis des Gartens. Der musste in Ordnung gebracht werden, damit er weiterhin ein Ort der Freude und Erholung für uns alle sein konnte. Dann war da mein Bedürfnis, dass diese Arbeit zügig verrichtet wird. Nicht von mir alleine, denn es handelt sich ja um unseren Garten und mal ehrlich: alleine würde ich das nicht schaffen. Und das Bedürfnis des Gatten, mit allen gemeinsam etwas zu unternehmen. Das kann auch gemeinsames Arbeiten sein.
Ja, die Kindelein waren nicht begeistert von der Aussicht auf einen langen, arbeitsreichen Tag im Garten und hätten wir uns nach der modernen Bedürfnisorientierung gerichtet, wären wir vermutlich gemeinsam ins Kino gegangen. Das hätte die Kindelein sehr glücklich und zufrieden gemacht und im Kino sieht man ja auch den verwildernden Garten nicht.
Stattdessen haben die Kindelein
– einen ganzen Tag draußen verbracht
– sich körperlich verausgabt
– gelernt, sich bei der Aufgabenverteilung zu einigen
– Zeit mit uns verbracht
– Erfolgserlebnisse nach getaner Arbeit gehabt
– sehr viel über Gartenarbeit gelernt
– sehr viel über Pflanzen und Insekten gelernt
– mit uns am Abend zusammen das besondere (Belohnungs)Essen genossen
– und obendrein eine große Portion „gemeinsam haben wir echt was gestemmt“ bekommen
Ziemlich viel von dem was so ein Kind halt so braucht und lernen können sollte, ziemlich viel Bedürfnisorientierung, nebenbei.
Wir hatten, neben einem ordentlicheren Garten,
– einen wunderbaren Tag mit unseren Kindern verbracht
– viel erzählt bekommen, denn wenn die Hände beschäftigt sind, lockert sich die Zunge
– uns über unsere geschickten, freundlichen Kinder gefreut
Jedesmal wenn ich aus dem Nähkästchen plaudere, nenne ich unser Erziehungskonzept „bestechen, bedrohen, erpressen“, weil das klingt total witzig und provokativ gleichermaßen, doch im Grunde genommen stimmt das natürlich nicht. Wir haben gefordert und verlangt, waren (und sind) nervig und anstrengend. Gleichzeitig haben wir immer erklärt, warum wir alle zusammen für etwas arbeiten. Für _unser_ Haus, für _unseren_ Garten, für _unser_ gemeinsames Leben. Alle packen mit an und hinterher gibt es Kuchen. Oder Eis. Oder einem Film. Oder Döner. Egal, Belohnung und genießen für alle.
Das fing früh an mit „du räumst deine Bauklötze in die Kiste, ich wische Staub. Dann lesen wir ein Buch.“ Ging über „Ihr räumt eure Zimmer auf und saugt sie, ich putze in der Zwischenzeit das Bad und kehre die Treppe.“ Und heute heißt es „Du saugst durch, du gehst mit dem Hund und ich gehe einkaufen.“ Oder wir zählen auf was getan werden muss, und dann suchen wir uns halt etwas aus. Natürlich war das oft ganz platt schlimm verpönte „wenn-dann“-Erziehung, denn manchmal gab es auch kein „dann“, weil das „wenn“ nicht erledigt worden war und dann passt ja „bestechen, bedrohen, erpressen“ wieder.
Wir wollten vermitteln, wie es funktioniert, dass sich alle Familienmitglieder gleich wohl fühlen können. Das klappt nur, wenn die Bedürfnisse eines jeden Familienmitglieds berücksichtigt werden. Nicht zwangsläufig gleichzeitig. Das ist uns, glaube ich, ziemlich gut gelungen. Sagen auch die nun erwachsenen Kindelein.
Liebes Tagebuch,
13. Februar 2018
ich vermerke, dass das heute ein feiner Tag war.
Er begann gar nicht so früh, weil die Söhne frei hatten und der Gatte etwas später aufstand. Der Wecker hupte also nicht um zwanzig nach fünf, sondern erst um halb sieben. Eine sehr freundliche Zeit zum Aufstehen.
Um sieben wurde mir ein Kaffee am Bett serviert und nach zwei Kapiteln im Buch war ich bereit für den Tag.
Der Jüngste hatte in der Nacht eine Nachricht geschrieben, dass er nicht heimkäme, der Große hatte um den Weckdienst gebeten, er übernahm nach einem kleinen Frühstück die lange Hunderunde.
Ich widmete mich dem Wäscheberg und spielte Sockenmikado. Wir haben eine Vorliebe für geringelte, getupfte oder irgendwie gemusterte Socken, gerne bunt. Heute gab es jede Menge Einzelsocken und das macht mich sehr unglücklich. Socken müssen zueinanderpassen. Die Einzelsocken warten jetzt in der „einzelne Socken“-Schublade auf baldige Verpartnerung, hoffentlich nach der nächsten Maschinenladung. Manch lange vermisste Socke taucht in Deckbettbezügen, Hosenbeinen oder Taschen von Kapuzenpullis wieder auf.
Beim Verräumen der Wäsche fiel mir doch schon ein, dass ich in den Weltladen musste, ein neues Schaufenster gestalten. Manchmal ist es ganz leicht, ein neues Schaufenster zusammenzustellen. Wenn neue Ware eingetroffen ist oder es ein Thema gibt. Heute … war ein etwas chaotisches Fenster einfach wieder hübsch zu machen. Ohne Konzept, Vorgabe oder Plan macht es am meisten Spaß, dann kann ich mich kreativ austoben. Das gesamte Schaufenster ist jetzt vollgepackt mit einem repräsentativen Überblick des Sortiments. Und damit es doch ein bißchen ordentlich aussieht, habe ich die Waren farblich sortiert.
Ich finde es klasse, Oma Eis gefiel es auch und deshalb darf das jetzt so bleiben, bis Anfang März die Ostersaison startet.
Wieder daheim erwarteten mich Söhne, Hund und Kater. Erstere verschwanden in ihren Zimmer, letztere überzeugten mich von einer netten Pause auf dem Sofa.
Allzu lang hielt es mich dort aber nicht, denn die Sonne schien! Außerdem hatte die Baumschneiderin den Obstbäumen gestern ihre Sommerfrisur verpasst und es galt alle Äste, Zweige und Wasserschosser zusammenzusammeln und zu schreddern. Ich jagte die Söhne in den Garten und innerhalb von zwei Stunden war das erledigt. Ich kümmerte mich um Him-, Johannis- und Stachelbeeren, entsorgte vertrocknete Cosmeen, Topinambur, Bohnen und Paprikastauden und freute mit auf das Essen am Wochenende:
Der letzte Rosenkohlstrunk hängt noch voll, das sind über ein Kilo Rosenköhlchen! Die werden wir mit Maronen verspeisen. Lecker!
Nebendran wachsen die nächsten Mahlzeiten heran:
Der Mangold hat Dauerregen, Frost, Schnee und Vernachlässigung überlebt und wächst eifrig weiter!
Es ist so wunderbar, dass ich wieder in Garten herumwühlen kann! An geschützten Stellen bildete ich mir ein, dass die Sonne bereits ein wenig wärmt. Und weil da doch schon ein bißchen Frühling zu finden ist, bekam ich das Strahlen gar nicht mehr aus dem Gesicht!
Schneeglöckchen,
Krokusse und im Blumentopf
jede Menge Hornveilchen. Dazu eine vorwitzige Lupine und wilder Storchenschnabel. Ich schwanke zwischen Begeisterung und leiser Sorge, denn es ist halt doch noch Winter und ich rechne weiterhin mit Frost und Schnee.
Der Gatte kam heim, ich kochte Tortelliniauflauf für die Männer und ein köstliches, beinahe leichtes Cashewsüppchen für mich.
100g Cashewkerne zerbröseln
1 Zwiebel und 1 Knoblauchzehe kleinscheiden
2 EL Öl erhitzen, Zwiebel/Knoblauch glasig dünsten.
1 TL Garam Masala, Ingwer nach Geschmack kurz mit rösten
Cashews dazu und mit einem halben Liter Gemüsebrühe ablöschen.
7 Minuten köcheln lassen, pürieren und mit frischen Koriander servieren. Lecker!
Die Söhne haben sich mittlerweile in ihre Zimmer verzogen, der Gatte und ich schwitzen noch ein paar Runden in der Sauna.
Liebes Tagebuch, mehr von diese