Erster Advent
30. November 2008
Einen friedlichen ersten Advent wünschen ich Ihnen.
Die erste Kerze brennt hinter dem Hirschdingsbumstier auf dem Baguettebrett.
Gestern wurden zwei Sorten Plätzchen gebacken und ein bißchen Weihnachtsschnickeldi in der Grünen Villa verteilt. Mit jeder weiteren Kerze wird das ein bißchen mehr, genauso wie die Vorfreude.
Mal reinschauen?
Kleine Freuden des Alltags
28. November 2008
Richtig viel Spaß macht es, dass Messerchen des Pürierstabs aus zehn Litern Weltmeistersuppe zu fischen.
(Weltmeistersuppe ist eine Gemüsesuppe. Kartoffeln, Karotten, Lauch, Pastinaken, Petersilienwurzel und Zwiebeln putzen, grob kleinschnippeln, in einen wirklich großen Topf kippen, wasser hinzufügen, bis das Gemüse knapp bedeckt ist, salzen, pfeffern und Kochen. Wenn es lecker duftet und das Gemüse den Gabel-reinstech-Test besteht, mit dem Pürierstab alles zusammenmatschen. Das Messerchen in der Matsche zu verlieren, ist keine Grundbedingung für besseren Geschmack. Die Matsche mit Milch verlängern. Sahne geht auch, aber wir wollen ja an unsere Arterien denken. Und an die Hüften. Soviel Flüssiges rein, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist, Nachwürzen mit allem, was schmeckt. Unsere Weltmeistersuppe tropft gerade so vom Löffel. Ich brate immer noch ein Pfund Hackfleisch mit ein paar Zwiebel/Knoblauchzehen an und kippe das komplett in die fertige Suppe. Am Liebsten koche ich im großen Topf in der irrigen Annahme, dass ich etwas für schlechte Zeiten eingefrieren kann. Da Weltmeistersuppe aber morgens, mittags und abends schmeckt und das auch noch einen Tag später und zwar allen fünf Familienmitgliedern, sollte ich evtl. einen 60l-Topf anschaffen.)
(Weltmeistersuppe heißt Weltmeistersuppe, weil Oma die mal bei irgendeiner Fußball-WM gekocht hat und damit fünf Enkelkinder glücklich gemacht hat, obwohl die Karotten hassen, von Kartoffeln Pickel kriegen und bei Lauch irre Zuckungen.)
(zur Weltmeistersuppe passt hoffentlich Kartoffelbrot)
Ihnen da draußen ein schönes Wochenende, unseres wird es auf jeden Fall. Und es beginnt heute um 18:00 Uhr, wenn ich meinen Dienst am Glühweinstand beendet habe.
Die spinnen, die Katzen
28. November 2008
Martin Silberblick zum Beispiel.
Etwas breit im Hüftbereich und wahrscheinlich auch mit Doppelkinn unter dem dicken Winterplüsch. Das Katergesicht immer noch so niedlich, das Kindchenschema voll ausgeschöpft, mit großen runden Augen und Ohren, die eigentlich zu einer größeren Katze, einem Puma vielleicht, gehören.
Martin schnurrt nicht, er gurrt wie ein Täubchen. Er hat entzückende Pfoten, die wirklich nur ganz selten schmutzig sind und beim Fangen der Hand, die ihn füttert, lässt er die Krallen drin. Obendrein hat er das weicheste Fell, das ich jemals gestreichelt habe.
Insgesamt also ein wahrer Traumkater.
Wäre da nicht diese Essstörung. Bulimie.
An der Futterstelle steht immer eine Schüssel mit Trockenfutter. Stets wohlgefüllt, denn es könnte ja sein, dass das Tigertatzikatzi Diego erfolglos bei der Jagd war und ausnahmsweise daheim fressen muss. Oder dass Matzekatze ein kleines Hüngerchen verspürt, zwischen den drei Hauptmahlzeiten, die er in Sekunden inhaliert. Und ausserdem wissen Katzen ganz genaau, wann sie satt sind (nicht so wie doofe Hunde) und dann hören sie auf zu fressen. Steht genau SO in meinem schlauen Katzenbuch.
Martin hat dieses Buch offenbar nicht gelesen. Sowie die Trockenfutterschüssel (Plastik, grün, schwedisch) gefüllt ist, rast er an die Futterstelle und knuspert die Schüssel leer. Egal, ob drei Bröckchen oder dreihundert darin sind. Ist die Schüssel glücklich leer, kugelt der Kater aus der Küche auf der Suche nach dem nächsten Teppich, den er dann umgehend vollkotzt. So ein süßer Kater.
Die erste Konsequenz war, dass ich sämtliche Flickenteppiche aus dem Haus geschmissen habe und die Türen zu Bad und Töchterleins Zimmer stets geschlossen bleiben, wenn sich keine aufpassenden Menschen darin befinden. (Töchterleins Teppich lässt sich hervorragend reinigen, doch ich muss das nicht jeden Tag machen, mir ist nicht langweilig). Martin war eventuell leicht irritiert, dass sein Mageninhalt nun auf kalte Fliesen oder nicht ganz so kaltes Parkett klatschte, doch er gewöhnte sich rasch daran und kotzte mit Wonne weiter. (voller Wut und Angenervtsein war ich in Versuchung, ihm sein Produkt als Nassfutter zu präsentieren)
Die zweite Konsequenz ist nun, dass die Trockenfutterschüssel nicht mehr da ist. Wenn das Tigertatzikatzi Diego jammernd um die Futterstelle streicht (er frisst sehr selten Nassfutter, der intelligente Kater), wird rasch ein Schüsselchen angereicht. Und danach wieder weggeräumt. Martin, nun mehr auf kaltem Entzug, beginnt vor Verzweiflung die Wasserschüssel zu leeren. Dies führt nur zu vermehrter Harnausscheidung, die er brav an dafür vorgesehenen Stellen erledigt.
Ganz im Gegenteil zu Matzekatze. Der spinnt nämlich auch. Aber das erzähle ich an einem anderen Tag. Muss jetzt das Katzenklo putzen.
Wenn …
27. November 2008
ich gerade dabei bin im Selbstmitleid zu versinken, weil das doofe Knie so schmerzt und der Himmel so grau ist und mich sowieso keiner liebt, dann kommt das Klingeln des Postmenschen genau richtig.
Herzlichen Dank liebe Brigitte, liebe Frau Miest und liebe ABC-Mama, für viele, viele, VIELE bunte Reste! (jetzt MUSS ich ja ran)
Wenn das Knie nicht zu laut „Nein!“ ruft (und das darf es sowieso nicht, weil wir am Wochenende schwimmen gehen wollen), statte ich meinem Lieblingslädchen einen Besuch ab, weil ich nun doch nicht die passenden Stricknadeln habe.
Und dann … DANN … können Sie wahrscheinlich laute Flüche aus Nierstein hören.
Rumge – eule
26. November 2008
Schnelles Rezept gegen Langeweile mit Garantie für Rührungstränchen in den Augenwinkeln von Großeltern. Oder so ähnlich.
Oder einfach nur Spaß: