Egozentrisch und narzistisch, Teil VII
30. Dezember 2011
Weihnachtsbasteleien
20. Dezember 2011
Dieses Jahr ist mir äusserst bastelig zumute, in der Vorweihnachtszeit.
Abends gehe ich ins Bett und freue mich sehr auf den nächsten Tag, an dem viele hübsche Dinge entstehen werden, die die Grüne Villa in ein lauschiges, festlich geschmücktes Nest verwandeln werden.
Morgens stehe ich auf und bin müde+mürrisch, weil ich vor lauter tollen Plänen viel zu spät geschlafen habe.
Manchmal bastelt mir aber meine Kaffeemaschine schon etwas Hübsches und dann kommt die Motivation schon wieder. (erkennt noch jemand außer mir das Katzengesicht im Kaffee? Oder ist es wie mit dem Toastbrot, auf dem angeblich das Antlitz Jesu zu sehen ist, das für mich aber wie ein … naja … verbranntes Toast aussieht?)
Für den bisweilen sehr durchgeknallten Ringelfranz kann es nicht genug Beschäftigung geben und nachdem ich ihm sehr streng verboten habe, die Weihnachtsdeko zu plündern (so lange wir im Zimmer sind), muss Abwechslung, Spiel, Spaß und Spannung her. Und Zeug, dass er unter den Schrank schubbsen kann. Ein Katzenindiaca zum Beispiel:
Zwei Stoffkreise bis auf eine Wendeöffnung zusammennähen, umstülpen, eine leere Taschentuchverpackung für den Knistereffekt und ein bißchen Füllwatte reinstopfen, zwei Federn für den guten Flug in die Wendeöffnung stecken und einmal beherzt um das Indiaca drumherum nähen, dabei die Wendeöffnung schließend.
Fertig. Glückliche Katze. (wahrscheinlich könnte man auch noch ein bißchen Katzenminze rein, um die Katze noch glücklicher zu machen)
Die schnelle Deko zwischendurch, vielleicht dann, wenn gerade Kaffeegäste mit am Tisch sitzen und die Hände so unbeschäftigt sind … der Klassiker: Nelken in Orangen. Hübsch orange, gut duftend und wenn man sie aufhängt, werden sie nicht von ähnlich farbigen Katzen als Fußball missbraucht.
Und dann entdeckt ich im www diese wunderschönen Papierkugeln.
Will ich haben, muss ich machen, kann ja so schwer nicht sein.
Ist es auch nicht, nur ein bißchen friemelig und man braucht Geduld beim Ausschneiden der einzelnen Elemente.
Hier habe ich sie gefunden: How about orange. Schauen Sie sich ruhig mal um, in diesem zauberhaften Blog. Töchterlein und ich sind papierballinfiziert und werden sämtliche Geschenke für die Menschen ringsrum damit schmücken.
Falls ich vor lauter Bastelwut (Aufräum- und Putzwahn) nicht mehr zum Bloggen komme, wünsche ich schon mal ganz vorsorglich ein
Viel lieber wünsche ich normalerweise glückliche, entspannte und fröhliche Weihnachten, aber das waren viel zu viele Buchstaben für diese fisseligen Stempelkissen ;)
Wir lesen uns hier wieder „zwischen den Jahren“, denn mein obligatorischer Jahresrückblick (egozentrisch und narzistisch) steht noch aus. Feiern Sie, essen Sie gut, schenken Sie und lassen Sie sich beschenken und fahren Sie diese ganzen Erwartungen drei Nummern runter, kein Mensch feiert Weihnachten so wie die im Werbefernsehen.
Die Idee,
20. Dezember 2011
den roten Kater in angewidert-skeptischer Pose beim ersten Gang durch den Schnee zu photograpieren, kann ich getrost als gescheitert betrachen.
Husch – und weg war er. Ist ja kein Feigling.
(und jetzt liegt er an der Heizung und schnurrt die Pfoten warm)
Jetzt aber:
18. Dezember 2011
Entspannung pur ist angesagt. Alle Weihnachtsgeschenke sind besorgt, die Weihnachtsessen-Generalprobe verlief zufriedenstellend (muss nicht eigentlich die Generalprobe fürchterlich schief gehen, um eine rauschende Premiere zu garantieren? Egal.). Einzig ein hübscher Baum fehlt noch, der zieht am Donnerstag ein.
Der beste Vater meiner Kinder schlug vor, den Baum direkt auf den Wohnzimmerboden zu legen, ohne den Umweg Christbaumständer und katersicherer Fesselungsversuche an der Wand. Die neuen, glitzerbunten, katzenfesten Plastikglitzerkugeln könnten wir einfach lose auf den liegenden Baum schmeissen, spart uns und der roten Ratte viel Arbeit und Nerven. Ich habe diesen Vorschlag abgelehnt, werde aber womöglich demnächst zugeben, dass er gar nicht so schlecht war.
Wir hatten übrigens als die Kindelein noch klein und niedlich waren niemals einen kindersicheren Baum mit Plastikkugeln. Auch nicht für die anderen Katzenteenager früher im Haus. Alles neu macht der Franz.
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Die Sache mit den Geschenken hat mich bis in meine Träume verfolgt, denn ich träumte, dass mir eine alte Bekannte eine komplette Badsanierung schenkt. Fand ich im Traum sehr toll und ich ließ sie machen. Vom Ergebnis war ich dann aber wenig angetan. Waschbecken, Badewanne und Toilette waren aus einem Abrisshaus und in sehr schmuddeligem Zustand (haben Sie sich im Traum schon mal geekelt?), dafür musste man zur Toilette über eine kleine Trittleiter klettern. Über dem Waschbecken hing ein fünftüriger Spiegelschrank, für jedes Familienmitglied eine Tür. Auf jeder Tür das Porträt eines Familienmitgliedes eingeätzt. Die Bilder habe sie meinem Blog entnommen, teilte mir meine Badgestalterbekannte mit, und weil kein Bild vom besten Vater meiner Kinder zu finden sei, habe sie eben ein Bild von Chakotay genommen.
Ich erwachte sehr aufgebracht umd war sehr erleichtert, als ich mein Bad in altem Zustand vorfand. Traumdeuter vor! Will Frau … äh … Mutti insgeheim eine Affäre mit indianischen Raumfahrern oder ist ihr Wunsch nach einem Spiegelschrank doch größer als bisher vermutet? Oder ist ihre Sorge, dass das geheimnisumwobene Familiengeschenk, von dem der beste Vater meiner Kinder spricht, eher groß, weil sie keine leise Ahnung hat, um was es sich handeln könnte? Ein Urlaub auf den Seychellen ist es nicht, versichert der beste Vater meiner Kinder glaubhaft. Was bleibt da noch?
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Nur noch drei Tage Schule! Hurra!
klein, spitz, weg
15. Dezember 2011
Neulich schrieb ich über das turbulente Leben mit Unterfadenspulen, heute könnte ich diesen Text ungefähr so abtippen, aber die Unterfadenspule durch die kleine Stickschere ersetzen. Die tut nämlich alles dafür, dass meine letzten Nerven reißen (weil die sind beim Sticken sowieso äusserst angespannt). Entweder ist sie weg oder sie liegt da, wo ich sie nie hingelegt habe. Falschrum, so dass ich in die Spitze greife.
Da fällt mir nebenbei ein: wenn Sie ein Stück gekauft haben, das von mir gefertigt wurde, sind die Chancen groß, dass sie daran genug Genmaterial finden, um mich zu klonen. An irgendeinem Arbeitsgerät verletzte ich mich nämlich immer.
Manchmal schneidet sie auch beim fünften Versuch nur einzelne Fasern des Stickfadens durch, manchmal schneidet sie messerscharf – wie sie soll – den Faden, der nicht soll.
Wenn sie mal runterfällt, was sie eigentlich auf gar keinen Fall darf, ich weiß, dann landet sie immer im Mülleimer. Unweigerlich. Und meistens ist der Mülleimer voll mit vielen Stofffetzen, die wiederum mit halbstumpfen oder zerbrochenen Sticknadeln vermischt sind. Darin etwas zu suchen macht genauso viel Spaß, wie einen Kaktus zu streicheln. Vielleicht ist es auch umgekehrt: so wie der Mülleimer voll ist, springt die Schere hinein. Ich würd´s ihr zutrauen.
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Vielleicht isse ja nicht hinterhältig, sondern einfach nur genauso urlaubsreif wie ich, die Stickschere. Aber ein bißchen Einsatz muss sie noch bringen, denn die letzten Weihnachtsgeschenke sind in Arbeit. Ausserdem versuche ich mich derzeit an diesen fuddeligen Stempelkissen, die die Klecksefrau sich ausgedacht hat, um Begehrlichkeiten zu wecken und mich in den Wahnsinn zu treiben. Das Sticken geht ja fix, das Wenden dank hilfreichem Video auch, doch das Schließen der Wendeöffnung ist nicht für ungeduldige Menschen gemacht. Und Oma Eis hat heute nach dem zwanzigsten Kisschen die Nadel geschmissen. Verständlich. (vielleicht kann man die Dinger auch einfach offen lassen und Fingerpüppchen drausmachen?!
(Fertiges zeige ich dann demnächst mal)
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Neues vom Franz gefällig?
Ein völlig entspanntes, gelassenes Katertier. Immer noch.
Er rast durch´s Haus, springt lässig vom Sofa zum Sessel, was eine Entfernung von gut drei Metern ist, hüpft einen Meter hoch und schlägt Saltos. Eine echte Zirkuskatze.
Das Prinzip der Katzenklappe hat er endlich kapiert, weswegen wir endlich die Küchentür energiesparend wieder zuklinken können. (in der Küchentür ist eine Klappe) Wäre er zwei Kilo schwerer, wäre es aus mit den Energiesparmaßnahmen, er springt nämlich zur Türklinke. Wenn er ausgewachsen ist, wird es keine geschlossenen Türen mehr für ihn geben. (derzeit wiegt er niedliche zwei Kilo, der dicke Martin schafft 5,5 Kilo „er ist eben untersetzt“, sagt die Tierärztin zum Kugelkater)
Franz hört auf seinen Namen und kommt angeflitzt, wenn er gerufen wird. Bisher hat er nur wenige, kurze Ausflüge nach draußen gemacht. Da er eher dünnes Fell hat, macht ihm das wahrscheinlich nur halb so viel Spaß wie dem dicken Plüschkater Martin. Ansonsten ist er topfit, hat keine Würmer mehr, ist komplett durchgeimpft und hat keinen Durchfall mehr. Diese Information für die ewig besorgten Leser hier :) Im Februar wird er kastriert, denn nicht nur, dass es genügend (ungeliebten) Katzennachwuchs gibt, die Tierärztin und ich sind uns einig, dass er Streunertendenzen hat und die lassen sich womöglich damit abmildern.
(Franz. Ich hätte ihn heute verschenkenverkaufenertränkeneinsperrenandieDeckenageln können, weil er war, wo er nicht sein sollte, klaute, was er nicht haben durfte und in sämtliche Körbe sprang, die er finden konnte. Egal, was drin war: frische Wäsche, jede Menge Post, Genähtes und Schnickeldizeugs, das auf Zusammennähen wartet. Und kurz bevor ich völlig Ausflippen konnte, rollte er sich zusammen, streckte rosa Pfötchen in die Luft und schlief schnurrend ein. Soll einer behaupten, Katzen wüssten nicht, was sie tun.)