29. November 2013

29. November 2013

Bevor dieser Tag vorbei ist, lasse ich Ihnen noch rasch zwei Links da. Beide führen zu youtube, wo Sie dem von mir sehr geschätzten Lars Reichow zuhören können.

Die Schulstunde

Mainz (ein bißchen Lokalpatriotismus)

 

Morgen lesen Sie hier nichts, wir fahren mit Freunden ins benachbarte Ausland.

28. November 2013

28. November 2013

Frau Rieger hat sich etwas Neues ausgedacht!

Auf Filz oder Kunstleder werden ratzfatz Katzen, Pferde, Kringel, Blumen … gestickt. Bekannt. Zweimal, denn es braucht eine Vorder- und eine Rückseite. Ebenfalls bekannt.

Aber dann passiert etwas, das mir neu war. Der Stickrahmen wird mit samt Stickstück umgedreht. Wer will darf Bändchen an markierte Stellen kleben. Das zweite Stickstück wird an Markierungen aufgeklebt, der Rahmen wieder in die Maschine gestickt und der letzte Stickschritt vollendet die Stickerei.

Es folgt ein bißchen Ausschneiderei und dann kommen diese Geräte zum Einsatz:

Ganz zum Schluss müssen nur noch Schlüsselringe durch die Ösen gezogen werden und schon hält man ganz entzückende Schlüsselanhänger in Händen.

Komplett „in the hoop“ gestickt, die Nähmaschine darf Urlaub machen. Die Beschreibung zur Datei ist gut verständlich und wenn sich erst das große „Hä?! Wieso soll ich den Rahmen drehen und warum soll ich da was draufkleben und das funktioniert doch NIE!“ aufgelöst hat, stellt sich ein gewisses „ich brauche noch viel mehr von diesen Anhängern!“ ein.

Diese wunderbare Datei gibt es ab heute in Anja Riegers Shop. Viel Vergnügen damit!

27. November 2013

27. November 2013

Ganz ehrlich?

Heute ist es mir ganz großartig gelungen, mich in trübsinnige Laune hineinzusteigern. Ohne wirklichen Grund, aber den braucht es manchmal auch nicht. Deshalb schnödes Tagebuchbloggen hier.

Wirklich gut geschlafen habe ich nicht. Gestern abend entfernte mir der Hautarzt an Bauch und Rücken je ein komisches Ding, „shaven“ nennt man das wohl im Fachjargon. Mit harmlosen Rasieren hatte das dann aber doch nicht so viel zu tun, es gab Betäubungsspritzen rund um die Stellen und dann wurde mit einem Skalpell herausgeschnitten. Keine große Sache, aber als die Betäubung nachließ, tat es schon ein bißchen weh. Mimimi. Und weil sowohl am Bauch als auch am Rücken geschnippselt wurde, konnte ich nicht so liegen wie ich wollte und schlief eben schlecht.

Der Morgen begann dann eigentlich gut, denn ich trinke wieder Kaffee :)

Einigermaßen energiegeladen begab ich mich ins Nähzimmer, doch bevor an sticken oder nähen überhaupt zu denken war, mussten etliche Mails beantwortet werden.

An dieser Stelle kurz gesagt: ich kann keine toffee nosed friends auf Auftrag nähen, der Weihnachtsmarkt rückt immer näher, Geburtstag habe ich auch noch und so eine Art besinnliche Vorweihnachtszeit will ich doch pflegen. Der Weihnachtsmarkt ist am zweiten Adventswochende, in der Woche danach wird es vielleicht hier ein Schaufenster geben. Vielleicht. Ab Januar gibt es garantiert toffee nosed friends zu kaufen. Ich weiß, ich ruiniere mir mein Weihnachtsgeschäft :)

Statt zu sticken oder zu nähen widmete ich mich dann einer anderen Baustelle, den jährlichen Kalendern für Omas und Opas. Hurra. Erledigt!

In der Zwischenzeit kam auch der große Sohn nach Hause, er hatte nach der zweiten Stunde frei, musste erst um drei wieder zum Sportunterricht los.

Ich kochte, die beiden anderen kamen heim, Noten gab es nicht zu beichten, wir aßen zu Mittag, die Post brachte ein Weihnachtsgeschenk für den jüngeren Sohn, der große Sohn radelte wieder zur Schule, die Tochter und der jüngere Sohn machten sich auf den Weg zum Klettern, ich stickte drei Schafe, zerbrach eine Sticknadel und wurde äußerst brummig.

Heute abend treffe ich mich mit Mme Ouvrage bei der Vorbesprechung der Weihnachtsmarktorganisation. Eigentlich ist daran nur spannend zu erfahren, wo sich unser Stand befindet. Der Vorschlag, eine Schneekanone anzumieten, wurde ja bereits letztes Jahr abgeschmettert.

Und danach … Bett. Schlafen. Auf einen besseren Tag hoffen. (Donnerstag! Sie wissen ja, Donnerstage sind immer toll.)

 

26. November 2013

26. November 2013

Beichte: ich war und bin anfällig für das, was die Printmedien zu bieten haben. Vor vielen Jahren verfiel ich der Zeitschrift „schöner wohnen“, einfach deshalb, weil stets glückliche Menschen in perfekten Häusern mit grandiosen Gärten vorgestellt wurden. Mit Möbeln, die so teuer waren, dass es schon egal war. Der beste Vater meiner Kinder und sein holdes Weib lebten zusammengestoppelt, zwischen unseren alten Kinderzimmermöbeln und dem, was bei meinen Großeltern gerade übrig war. Und Ivar-Regalen.

Irgendwann nervte diese perfekte Welt und ich las die Eltern-Zeitschrift.

Bis die mir auch nichts Neues mehr zu erzählen hatte. Dann war ich zu müde für Zeitschriften und las nur noch vor:  „Weißt Du eigentlich, wie lieb ich Dich habe“ und „Vom kleinen Maulwurf der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hatte“.

Die Phase ging vorüber und die Kinder erreichten ein Alter, da an Dekoration fern von Bananen-Handabdruck-Muster und Keks-schmier-Streifen zu denken war. Nach dem IKEA-Katalog kam die Zeitschrift „living at home“, sogar im Abo. Ab und zu „living&more“ und ganz am Anfang „Mollie makes“. Das Abo kündigte ich rasch wieder, denn ich stellte fest, dass ich alles in der Zeitschrift gezeigte Wochen, Monate, sogar Jahre vorher in Blogs gesehen hatte, manchmal bis zum Überdruss. Erst in den amerikanischen oder auch niederländischen Blogs, dann schwappten die Ideen in die deutschen Blogs und wurden dort bis zum Erbrechen gezeigt, bis dann endlich auch die Printmedien „Trends“ erkannten.

Ich war der „lifestyle“-Magazine also überdrüssig und widmete mich stattdessen den Küchenheftchen. Angefangen hatte das wohl mit mit Frau Barcomis rotem Kochbuch, das als Backbibel durch die Blogs geisterte. Jamie Olivers (vierteljährliches?!) Koch-Back-Magazin tauchte auf und irgendwann wurde ich, wenn das neue „Lecker!“-Heft oder das „Bakery“-Magazin erschienen war, in Blogs nicht mehr überrascht oder auch  nur inspiriert. Plötzlich gab es überall Cakepops. Oder Regenbogenkuchen. Hier dann der umgekehrte Weg: vom Magazin in die Blogs, was aber bei mir dazu führte, dass ich das Heft nicht mehr kaufen musste, die Rezepte waren sowieso altbekannt, es brauchte eben ein bißchen Farbe und Glitzerzucker.

Als ich mich neulich wieder vor dem Zeitschriftenregal fand – Schuld ist im übrigen die lange Schlange am Postschalter – fiel mein Blick auf ein neues Magazin. Natürlich kannte ich das Cover schon, mindestens vier Frauen in meiner Intagram-Timeline hatten es so oder doch sehr ähnlich gepostet:

„flow“

Ich muss gestehen: ich bin manchmal wirklich so arrogant und überheblich wie ich aussehe und jetzt wo das raus ist … es gibt Ausdrücke und Phrasen, da zucken meine Augenbrauen. „Alles im flow“ ist so eine Phrase.

Aber ich brauchte Lesestoff und überhaupt, wenn wir schon bei englischen Sinnsprüchen sind: don´t judge a book by its cover.

Ich nahm das Heft zum horrenden Preis von 6,95€ mit, kochte mir daheim einen Tee und schlug es auf. Die Flow kommt es aus den Niederlanden und das finde ich ja erstmal prima, weil ich große Sympathien für die Niederlande hege, nicht zuletzt, weil sie mir so schönen Stoff bescheren. Zum Nähen, versteht sich.

Drei Frauen haben sich zusammengetan und eine Zeitschrift entstehen lassen, in der es um mich (und Dich und auch um Sie) geht. Meine Neugierde war geweckt und der erste Griff befriedigte sehr, ich mag nämlich diese dünnen, glatten Heftchen nicht. Hier hielt ich schweres, rauhes Papier in Händen, Papier, für dass man sofort seinen Formstanzer aus der Schublade kramen möchte, um hübsche Wimpelketten oder Ettiketten oder … ich schweife ab.

Der Inhalt, bzw. das Inhaltsverzeichnis ließ schon wieder meine Augenbrauen zucken. Ich mag einfach diese „feel connected“ und „simplify your life“ Phrasen nicht. Aber ich wollte mir kein vorschnelles Urteil bilden.

Ich blätterte und stieß auf die ersten Bilder. „Aha!“, dachte ich „Den Filter kennste, das ist Nashville. Macht alles so hübsch milchig-türkis.“ Der Text zu den Bildern: Geld allein macht nicht glücklich, Zeit ist wichtig und erlebe doch mal wieder Abenteuer. Gähn.

Ein Papierartwechsel, ein netter Scherenschnittdruck, App-Empfehlungen, Linktipps. Ganz nett.

Drei Interviews mit Kreativen. So was mag ich sehr, fand ich wirklich inspirierend.

Dann ein Text fürübergegenmit Beziehungen. Hab ich nicht gelesen. Ich bin da sehr glücklich versorgt. Aber die Illustration war niedlich, hübsches Fahrrad.

Papierwechsel, Scherenschnitt, Bericht, Linktipps, Wolkenbilder und dann auch noch Rhonna Design aka Lettering. (Buchstaben in verschiedenen Schrifttypen, -farben und -größen munter miteinander kombiniert, bis aus dem mehr oder minder tiefgründigen Spruch ein Gesamtkunstwerk wird. Auf Instagram gerne zum Erklären dessen, was auf dem Bild zu sehen sein soll, eingesetzt. Und ja, manchmal sieht das wirklich auch toll aus!)

Ein Fragebogen zum Reflektieren, Nachdenken und Weiterschreiben. wtf?

Ein interessanter, wenn auch seltsam flacher Artikel über die Frauen von der Left Bank, natürlich Backrezepte, noch zwei, drei Artikelchen, eine Ideenkiste (hübsche Ideen dabei!) und Werbung in eigener Sache. Fertig.

Dem Heft liegt ein Bogen sehr hübschen Geschenkpapiers bei, außerdem vier Postkarten mit Sinnsprüchen in „Rhonna Design“-ähnlich (hat sich die Tochter abgegriffen), Ettikettaufkleber (ebenfalls für die Tochter) und ein Notizheft in … äh… scrapbook-Optik, denke ich.

Nüja.

Ich werde es mir nicht mehr kaufen, aber ganz so vernichtend ist meine Kritik auch nicht. Es ist halt ein nettes Heftchen. Für Frauen, die sich täglich von Blog zu Blog bewegen, Instagram-Bilder schauen, Pinterest und Facebook kennen, gibt es da nix Neues, ganz im Gegenteil. (Ich bin jetzt mal ganz verwegen und verwette mein halbes Dach, dass dort in der Flow, spätestens in der überüberübernächsten Ausgabe, bekannte deutsche DIY-Bloggerinnen portraitiert werden.)

Mich nervt der Grundton der Zeitschrift, dieses sozialpädagogische „Löcher-in-Ärmel-Gestreichel“, dieses ewige „sind wir nicht alle vergesslich, im Zeitdruck, überfordert, unterfordert, überlastet, unausgelastet und nehmen uns nicht mal mehr Zeit, um an Blumen zu riechen“-Getue. Die ewig gleiche Leier, diesmal halt verpackt mit hübschen Bildchen und Typographien auf schönem Papier.

„Weißt du“, sprach die weise Mme Ouvrage, als ich mich in Rage steigerte, „vielleicht bist du einfach aus Zeitschriften rausgewachsen.“

Und das ist wohl so. Ich bin alt, abgeklärt und … äh … arrogant.

Wenn Sie sich selbst ein Urteil bilden wollen: suchen Sie „Flow Magazin“ auf Facebook oder lesen Sie den Blog: flow-magazin

 

(für diesen Blogartikel habe ich übrigens keinen Ruhm oder Reichtum versprochen bekommen, der war freiwillig)

 

26.November 2013

25. November 2013

Der November verfliegt!

Und da das letzte Wochenende wirklich Sonne mitbrachte, hatte ich keinen Grund, hier über graue Tage zu klagen. Ich fasse das Wochenende mal kurz zusammen:

Am Freitag hatte ich keine Zeit zum Bloggen, denn ab 12:00 Uhr galt es, early bird Tickets für die re:publica 14 zu ergattern.Early bird Tickets sind nämlich günstiger als die regulären Tickets. Punkt zwölf saßen der beste Vater meiner Kinder und sein holdes Weib am Rechner, luden die Seite, klicken die Tickets an, bezahlten und stellten fest: Schade. Das waren die ermäßigten Tickets, die für Schüler, Studenten und Rentner. Sind wir nicht mehr und noch nicht.

Stornieren war nicht möglich, aber ein Weiterverkauf sollte kein Problem sein.

Ein Problem war es aber, nun an weitere early bird Tickets heranzukommen. Der Server der Kartenverkaufsseite war ob des Ansturms zusammengebrochen, statt Zahlungsaufforderung nach Wunschticketeingabe erschien nur noch „start over“ und auf Twitter lagen die Nerven blank :)

Letztlich erstanden wir aber noch zwei early bird Tickets und buchten direkt ein Hotel. Jetzt freuen wir uns auf den Mai, der beste Vater meiner Kinder und sein holdes Weib, denn dann fahren wir zusammen mit Herrn Skizzenblog nach Berlin, treffen dort Frau Brüllen (und viele, viele andere mehr auf die ich mich sehr freue), besuchen die re:publica und hängen noch zwei Tage in Berlin dran. Toll! (ursprünglich wollten wir drei Tage anhängen, aber die Tochter gab uns den Hinweis, dass der jüngste Sohn seinen Vorstellungsgottesdienst als Konfirmand an eben diesem Sonntag feiern wird und da sollten/wollten wir doch gerne dabei sein.)

Samstags ließ ich mir die Haare sehr kurz schneiden und verbrachte den Rest des Tages damit, die Haare von hellbraun mit roten Streifen auf hellblond zu bleichen. Die Zwischentöne orange und rosa waren dabei äußerst bemerkenswert. Momentan trage ich ein erfrischendes, fröhliches Gelb auf dem Kopf, doch der Kopfhaut zuliebe warte ich noch eine Woche, bevor ich mich zum finalen hellblond bleiche. Ist ja Mützenwetter da draußen.

Der Sonntag begann dynamisch mit Spocht. Eine halbe Stunde strampelte ich auf dem Crosstrainer herum, bis mir mein Kreislauf Energiemangel meldete. Da ich nämlich derzeit auf der Suche nach Lebensmittelunverträglichkeiten (außer Lactose. Hmpf.) bin, lebe ich von Reis und Tee. Körper auf null quasi und dann weitere Lebensmittel dazu und schauen was passiert. Äpfel klappen prima, Bananen auch. Das trockenen Brötchen heute morgen, dem ich nicht widerstehen konnte, blähte meinen Bauch zu einer schicken sechs-Monate-schwanger-Kugel und kurze Zeit später wollte sich niemand mehr mit mir in einem Zimmer aufhalten. Das war jetzt nicht die optimale Wahl, dieses Brötchen, weil da kann ja eine Menge blähendes Zeugs drin sein. Aber ich habe Weizenmehl in Verdacht und das würde ja passen.

Jaja, ich könnte auch einfach zu nem Arzt gehen und einen Bluttest machen lassen. Aber mal ehrlich: hier kursieren gerade zweiundzwanzig verschiedene Schnupfenviren, diverse Bakterien und mindestens ein Magen/Darm-Virus. Die treffen sich alle im Wartezimmer, um es sich dann direkt bei mir gemütlich zu machen. Danke, aber nein Danke. Ich teste weiter vor mich hin. .

Auf eine wirklich harte Probe wurde ich Sonnatg nachmittag gestellt, weil die Tochter und der beste Vater meiner Kinder für köstlichste Kuchen gesorgt hatten. Mir blieb immerhin ein Espresso. (problemlos!)

(barfuß, weil auf der Terrasse schien die Sonne und es war windgeschützt)

Und zack! Das Wochenende war vorbei.

Heute habe ich in den Weihnachtskisten gegraben und das Kerzodil auf die Fensterbank gestellt. Jedes Jahr freue ich mich auf diesen Moment!

Die rote Ratte aka Franz freute sich offenbar genauso wie ich. Er sprang auf den Tisch (verboten!), lief quer drüber (sehr verboten!) und zupfte eine Kerze aus dem Kerzodil (VERBOTENVERBOTENVERBOTEN!). Dabei fiel das Kerzodil um und jetzt hat es ein Loch im Bauch. Der Kater wurde allerstrengstens geschimpft und das Kerzodil kann in Zukunft nur noch nach rechts schauen, damit man das Loch im Bauch nicht sieht. (Blöder Kater. Wenn er es noch mal umwirft, kommt er in die Suppe.)

Das Geweih in der Küche wurde mit diesen Papierbommeln aus dem blaugelben Möbelhaus behängt

und bei dieser Gelegenheit ein bißchen abgestaubt. Weihnachtsputz, sozusagen. Einmal im Jahr muss das sein.
Nach und nach verteile ich geliebtes Weihnachtsschnickeldi im Haus, sehr zum Leidwesen des besten Vaters meiner Kinder, der behauptet, dass er ständig über EngelSterneBäume stolpern würde und keinen Schrank mehr aufbekäme, weil an jedem Griff „Zeugs“ baumelt. Letztlich fügt er sich aber und findet es ganz nett.

Der graue November ist fast vorbei! Ich muss noch ganz dringend einen Adventskranz basteln und mich vorfreuen, denn in einer Woche bin ich wieder Binzessin!

(Morgen erzähle ich Ihnen was vom „flow“)