Tag 11,12, 13 in Irland, Dublin – Nierstein
23. Juni 2016
Zweieinhalb Tage hatten wir noch Zeit in und für Dublin. Da sämtliche meiner Knie nach Pause und Erholung riefen, verfielen wir endlich den Verlockungen der „hopp-in, hopp-off“-Busticketverkäufer und erstanden ein Ticket für die _grüne_ Touristenbuslinie. Es gibt auch noch eine rote, aber man hatte uns ausdrücklich die grüne empfohlen, warum auch immer. Diese Touristenbusse sind schon eine nette Sache, denn wie der Name schon verspricht: man kann an sämtlichen Bushaltestellen aus- oder einsteigen, mit Tages-, 2-Tages- oder Mehrtagestickets. Und wenn man ganz großes Glück hat, erwischt man einen Bus, der nicht nur auf die touristischen Attraktionen der Stadt vom Band (mehrsprachig per Kopfhörer) hinweist, sondern einen, in dem ein gut gelaunter, äußerst witziger Busfahrer live kommentiert und dazu Schwänke aus seinem Leben erzählt.
Für wundgelaufene Gliedmaßen die beste Erholung, erst eine Tour durch die Docks und später dann direkt noch die ganz große Stadtrundfahrt, die zwei Stunden dauert. Irgendwo sehr weit außerhalb mussten wir dann den Touristenbus wegen einer Panne verlassen, doch der direkt hinter uns fahrenden Bus sammelte uns auf und somit mussten wir keine Angst haben, in der fremden Stadt verloren zu gehen.
Außer Busfahren fand an diesem Tag nur noch ein bißchen Shoppen statt. Da meine Softshelljacke nach der Wanderung eher unangenehm roch und ich dubiose Erfrierungsängste hatte, hatte ich mir in den Kopf gesetzt,eine Fleecejacke als Ersatz kaufen zu müssen. Ich fand keine und ein Blick auf die Wettervorhersage für Deutschland machte mir klar, dass ich auch keine brauchen würde. Aber Mitbringsel für Kinder und Freunde fanden sich und der Tag endete mit den zweitbesten Fish&Chips Dublins. (Und einem Bier im Hotelbett, zu müde und verfroren für Livemusik in Pubs)
Am nächsten Tag wurde mein Urlaubswunsch erfüllt! Einmal ans Meer! Mit dem Dart, einer Art S-Bahn fuhren wir ein knappes Stündchen bis Killiney. Kurz nach Eintreffen an der irischen See, knapp nachdem ich Schuhe und Socken abgeworfen und barfuß ins Wasser gestürmt war, kam die Sonne. Unverhofft, aber gerne gesehen!
Wir spazierten den Strand hoch und runter, sammelten sehr viele wunderschöne Steine und genossen Meerwind und Sonnenschein. Wie gerne wäre ich schwimmen gegangen, aber es war einfach zu kalt. Um wenigstens ein bißchen Sport zu machen, kraxelten wir 150 Höhenmeter nach oben, zum Obelisken.
Der steht da halt so rum, vermutlich damit man einen Grund hat, den Strand zu verlassen. Um den Obelisken herum gab es Gegend, alte Gemäuer, das burgähnliche Haus von Enya und Bonos erschreckend spießiges Anliegen. Und einen wahrhaftig phantastischen Ausblick, an klaren Tagen angeblich bis nach Wales.
Wir stiegen wieder runter und in den nächsten Dart, der uns zurück in die Stadt fuhr. Viel frische Luft, ein längerer Spaziergang und auch an diesem Abend kein Livegesang in einem Pub für mich. (Livegesang hatten wir genug, denn unser Hotelzimmerfenster ging in Richtung eines Casinos, das links und rechts von Pubs gerahmt wurde. Sehr viel Livegesang, in unterschiedlichsten Sprachen. Zu später Nachtstunde auch untermalt von Rotz- und Kotzgeräuschen.)
Der letzte Tag in Dublin brach an. Letzte Tage sind schwierig für mich, weil ich den ganzen Tag auf die Uhr schauen muss, um ja nicht irgendwelche Buss, Züge oder Flüge zu verpassen. Trotzdem gelang es uns prima den Tag mit Kaffee und Kuchen, einer Ausstellung zu dem Aufstand, der vor 100 Jahren in Dublin stattfand und der Besichtigung des „Book of Kells“ zu füllen. Ich kaufte mir schrecklich kitschige Lederarmbändchen mit silbernen Kleeblattanhängern und einen Flaschenöffner auf dem „Guinness“ steht zum an die Wand schrauben für das Rosa Gartenhüttchen. Und schon war es Zeit, unser im Hotel deponiertes Gepäck zu holen und mit dem Bus zum Flughafen zu fahren. Mit einer halben Stunde Verspätung ging es mit dem Airbus aus der „Sendung mit der Maus“ nach Frankfurt, mit der S-Bahn nach Mainz, wo uns der große Sohn um 23:00 Uhr dann abholte.
Daheim freuten sich sämtliche Kinder und Haustiere über unsere Heimkehr und ich freute mich vor allem auf mein Bett. Irische Betten … ich sag’s Ihnen! In denen kann man nur schlafen, wenn man mindestens 20 Kilometer vorher gewandert ist.
Ein grandioser Urlaub! Und demnächst empfehle ich Ihnen, die Sie jetzt auch dringend den Wicklow Way wandern wollen, in welchen B&Bs es hübsch ist und verrate super geheime Geheimtipps!
Tag 10 in Irland, Shillelagh – Clonegal
19. Juni 2016
Unser Bed&Breakfast für die Nacht war ein Raum in einer ausgebauten Scheune mit einem Dachfenster. Das erste Geräusch beim Erwachen heute morgen war das Trommeln der Regentropfen auf eben diesem. Nun gut. Wir haben den ganzen Urlaub, jeden Wandertag, frei nach Karl Valentin gelebt: „Ich freue mich, wenn es regnet! Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.“
Heute gab es sehr viel Grund zur Freude!
So lange war unser Weg und am „Schnitt in Bewegung“ lässt sich erahnen, dass wir rasch (und freudig) ausschritten, weil … es war nass. Sehr nass. (zur zweistündigen Pause komme ich noch)
Es war nass, als wir die Straße hochliefen,
es war nass, als wir auf den Feldweg einbogen,
es war nass, als wir auf den Grasweg wechselten.
(obendrein verschwand jedes bißchen Gegend)
Den Schafen war es auch zu nass!
Aber alles Jammern hilft ja nichts, kurz vor sechs sollte unser Bus Richtung Dublin zurückfahren. Der letzte Bus vor morgen früh und den sollten wir schon erwischen. Also weiter.
Der Regen wurde sanfter und obwohl die Sonne es heute nicht aus den Wolken schaffte, gab es genug Gegend zu bewundern.
Als wir in Clonegal ankamen, war ich bis auf die Haut nass. Der Regenponcho hatte bei Regen mit heftigem Wind doch kapituliert, ich fror jämmerlich, musste sehr dringend zur Toilette und das einzige Pub am Ort hatte noch geschlossen. Gefrustet saßen wir auf der Bank vor dem Pub, als ein älterer Mann mit dem Auto anhielt. Ob er uns mitnehmen solle? Das sei kein Problem! Doch wir suchten ja nicht nach einer Mitfahrgelegenheit, sondern nach einem Klo. (wer einmal bei Regen und Sturm in freier Wildbahn gepinkelt hat weiß, wie unerfreulich das ist!)
Unser Bus sollte in Kildavin losfahren, einem Ort, der noch kleiner als Clonegal ist, wo wir uns gerade befanden. Auch dort sei weder Pub noch Café zu erwarten, teilte uns der Mann mit und so schickten wir ihn dennoch dankbar für sein großzügiges Angebot weiter.
Gerade als ich ein klitzekleines bißchen schlechte Laune bekommen wollte, entdeckten wir ein Schild „cottage & garden open“. Nach „garden“stand mir nicht der Sinn, aber „cottage“ klang immerhin nach Dach.
Wir traten ein und standen in einem winzigen Raum voll alter Krüge und Becher, altem Mobiliar, einem alten Kamin … eine Art Museum offenbar. Aber trocken und warm! Ich war fest entschlossen, mir eine Stunde lang altes Geschirr anzuschauen, bevor wir uns auf den Weg zum Bus machen mussten. Noch während ich diesen Beschluss fasste, betrat John den Raum, hieß und willkommen und Platz nehmen, bot uns Kaffee und unbegrenzten Aufenthalt und begann zu erzählen. Wie erfuhren, dass wir uns in restaurierten Weberstuben befanden, die er interessierten Wanderern gerne gegen eine Spende zeigt. Außerdem gab es jede Menge Geschichtliches, eine wirklich wahre Gespenstergeschichte und als der Regen endlich nachließ, zeigte er uns voller Stolz seinen Garten, in dem ich mit ihm über Minzsorten und die optimale Verwendung von Frauenmantel und Löwenzahn diskutieren konnte. Die Zeit raste und wir hätten noch so viel erzählen können! Doch der Bus musste erwischt werden, wir waren schon länger geblieben, als ursprünglich geplant und so spendeten wir großzügig und verabschiedeten uns mit sehr viel dankenden Worten von unserem Retter. Vorher überreichte er uns noch wichtige Dokumente
und schickte uns für ein Abschlussbild an den Ziel/Startpunkt des Wicklow Ways.
Und jetzt hieß es zügig laufen! Vier Kilometer in anderthalb Stunden. Das reicht eigentlich gut, doch wir mussten die Bushaltestelle suchen und ein bißchen bergauf/bergab ging es auch. Aber: wir fanden die Bushaltestelle und fuhren äußerst komfortabel mit dem Bus nach Dublin in das Hotel zurück, in dem eine Dusche und ein Koffer voll sauberer Klamotten auf uns wartete.
Und während ich duschte, erjagte der beste Vater meiner Kinder beim türkischen Italiener einen köstlichen Burger, Pommes und zwei Dosen Bier für uns. Abendessen im Bett, schnell noch bloggen und schlafen. Schlafen, schlafen!
Morgen erneut: Dublin erkunden!
*****
Nachtrag:
GESCHAFFT! 130 Kilometer plus etlicher Bonuskilometer (Wege zu B&Bs, Umwege, Verirrungen, Wege zu Restaurants) in acht Tagen. (ein Pausentag in Glendalough) Wir sind sehr stolz und glücklich!
Tag 9 in Irland, Kyle – Shillelagh
18. Juni 2016
Gegend, jede Menge Gegend gab es heute. Und eine stolze Strecke: 23 Kilometer.
Außerdem begann der Tag mit ein bißchen Kinder-Haus-Garten-Tiere-Vermissung. Das ist mein üblicher Urlaubskoller und der geht vorbei.
Nach dem köstlichen Frühstück gab es Streicheleinheiten für den hinkenden B&B-Wachhund in der Sonne, danach packten wir unser Zeug und es ging los. Vorletzte Etappe! (dieses B&B habe ich wirklich schweren Herzens verlassen! In einem extra Artikel beschreibe ich ausführlich alle B&Bs in denen wir waren.)
Das Wetter war so großartig!
Vogelgezwitscher, Bienen- und Hummelgebrumm, Schafe, Kühe und übersichtliche Höhenmeter. Genießen, genießen, genießen!
Es läuft sich so leicht, wenn der Blick schweift und die Sonne sie Farben strahlen lässt!
Mein Angebergatte übernahm für eine kurze Strecke meinen Rucksack …
… so konnte mein Shirt am Rücken trocknen und ich hatte fünf wunderbar beschwingte Minuten, in denen ich den Hügel förmlich emporschwebte. Leider ging es sofort wieder bergab und ich bekam meinen Rucksack wieder. (der sieht übrigens nur so schwer aus, er wiegt nur knapp sechs Kilo!)
Zuerst gab es ganz viel Gegend mit Schafen …
und kurze Zeit später auch sehr viel Gegend mit Kühen. Mit äußerst reizenden Kühen samt einiger Kälber.
Sie kamen nie nah genug an uns heran, um von unseren gierigen Touristenhänden betatscht zu werden, folgten uns aber interessiert ein gutes Stück des Weges. Ich liebe Kühe, diese Begegnung hat mich sehr glücklich gemacht.
(Danger! Beware of the bull!) Ihn haben wir leider nicht gesehen. Dafür aber Blümchen …
Die Sonne verschwand immer wieder hinter den Wolken, manchmal frischte der Wind auf, doch wir liefen den ganzen Tag ohne Jacke. Wunderbar.
Als wir an _dem_ Pub am Wicklow Way, dem „Dying Cow“ vorbeikamen, war es leider noch zu früh für fröhliche Gesänge oder ein Bier.
Wir tranken ein Cola und zogen weiter, die letzten sechs Kilometer, bevor wir von unserem B&B-Gastgeber aufgesammelt wurden.
Jetzt sitzen wir hier in einem Pub in Shillelagh, trinken Guinness und freuen uns über freies Internet. Gibt es nämlich im B&B nicht. Ebenfalls nicht gibt es ein Restaurant oder wenigstens einen Schnellimbiss. Dafür aber einen kleinen Supermarkt, in dem wir Chips und lösliches Nudelzeugs kauften. Einen Wasserkocher haben wir nämlich. Leider werde ich noch mindestens ein Guinness brauchen, bevor ich den ekligem Nudelzeugsgeschmack aus dem Mund habe.
Morgen abend sind wir schon wieder in Dublin!
Tag 8 in Irland, Glenmalure – Kyle
17. Juni 2016
Zunächst das Wichtigste: das Wetter! Heute hat es kein einziges Mal geregnet, stattdessen gab es Sonnenschein! Dazu gab es einen fies – kalten Wind, weswegen das schon wieder nix mit der knackigen Urlaubsbräune wurde, lange Klamotten waren nämlich angesagt. (Vermutlich muss ich es nicht eigens erwähnen, vorsichtshalber aber doch: wir sind nicht nach Irland gereist, um unseren Teint aufzufrischen.)
Unser Wanderführer versprach uns für heute 23 Kilometer auf dem Wicklow Way (plus anderthalb Kilometer bis zum B&B), davon 33% auf Asphalt. Er konnte ja nicht ahnen, dass nach den ersten Metern dieses Schild am Straßenrand stand:
Eine Umleitung wegen Baumfällarbeiten. Ich vermute, dass es hier in letzter Zeit heftig gestürmt hat, denn viele Bäume sind entwurzelt/umgestürzt, große Schneisen sind in den Wald geschlagen. Dort wird fleißig gesägt und geräumt und tja, Wanderer sind da in Gefahr. Kann man nichts machen, muss man den Umleitungsschildern folgen. Auch wenn man dann den „Half Way“- Stein und das obligatorische Bild damit verpasst.
Wir liefen an der Straße entlang.
Wir liefen …
… schauten sehnsüchtig zu den gesperrten Waldwegen …
… und liefen weiter, immer an der Straße …
… immer bergauf. Viereinhalb Kilometer bergauf, an der Straße. Solch ein Spaß!
Als wir die Straße endlich verlassen durften, ging es noch ein Stückchen bergauf, diesmal auf Schotter.
Schotter ist eigentlich noch schlimmer als Asphalt. Je frischer der Schotter aufgeschüttet ist, desto unzuverlässiger ist er. Bei jedem Schritt werden die Füße in irgendeine Richtung gerollt oder gekippt, abfedern ist selten möglich und jedes Abrutschen landet direkt in den Knien.
Über Schotter und etwas feineren (und deshalb angenehmeren) Kies ging es weit bergab und genauso weit wieder bergauf auf den nächsten Hügel.
Auf festgetretenem Kies und Schotter mit ein bißchen Grün lief es sich ganz gut.
Doch schließlich erneut …
… Asphalt. Immerhin ein nettes, kleines Sträßchen, auf dem wir nur einmal fast überfahren wurden.
Von der Straße ging es dann steil abwärts über Geröll, das so fies zu laufen war, dass es kein Bild gibt.
Danach wieder, Sie ahnen es:
Asphalt. Die letzten anderthalb Kilometer zum B&B auch noch bergauf. Gemein. Insgesamt 10 Kilometer nur auf Asphalt.
Mein eigentlich gesundes Knie singt laute Arien, doch die sang es auch gestern nach federnden Graswegen und viel kürzerer Strecke. Es singt einfach gerne, das kann ich aushalten. Ich bin auch dem Wicklow Way noch immer wohlgesonnen, obwohl die heutige Etappe stellenweise wirklich nicht schön war. Für die Umleitung kann keiner was, die ersparte uns sogar drei Kilometer Strecke und die sich ewig ziehenden bergauf – Etappen läuft man eben einfach. Schritt vor Schritt, gleichmäßig, atmend, mit den Gedanken ganz woanders. Solche Etappen sind übrigens der beste Test, ob man den idealen Wanderpartner gefunden hat, nämlich der, der genauso stoisch schweigend nach oben stapft wie man selbst.
Die Landschaft verändert sich jetzt sehr, wir haben die Berge hinter uns gelassen. Der Blick kann weit in die Ferne schweifen und deshalb lehne ich mich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich für morgen wieder ein bißchen Gegend ohne Wege – Gejammere verspreche.
Tag 7 in Irland, Glendalough – Glenmalure
16. Juni 2016
Um es kurz zu machen: anderthalb Stunden bergauf, eine halbe Stunde oben geradeaus und anderthalb Stunden wieder bergab. Insgesamt 15 Kilometer, ohne Regen.
Der Upper Lake in Glendalough. Jimmy, unser Kutscher von gestern, hatte uns erklärt, dass der See zwar zum Schwimmen verlockt, die Untiefen darin aber „lousy cold“ seien. Davon zeugen auch die Rettungsringe, die überall griffbereit liegen.
Vom Upper Lake aus ging es dann stetig bergauf zum Paulanass Waterfall.
Vermutlich verdanken wir es dem Regen der letzten Tage, dass hier auch wirklich ein hübscher Wasserfall zu sehen ist.
Immer weiter bergauf, in Serpentinen auf Schotterwegen. Am ersten Tag habe ich darüber herzhaft geflucht, heute wanderten wir zügig und fröhlich miteinander schwätzend immer weiter, die Steigung beinahe vergessend. (ich hab nur ein bißchen gekeucht, aber die Kondition wird täglich besser!)
Oben steckten wir dann wieder in den Wolken. Das bedeutet: keine Aussicht und winzige Wassertropfen, heute ziemlich kalt.
Erneut führte uns der Weg auf Holzplanken (evtl. alte Eisenbahnschwellen?) entlang. Das ist wirklich sehr entspannend, weil man sich den nächsten Schritt nicht suchen muss, sondern stur dem Weg folgen kann.
Es folgte der Abstieg, zunächst über große Steine.
Der beste Vater versucht schon seit Tagen, mich von diesen Wanderstöcken zu überzeugen. Beim Klettern über große Steinstufen erweisen sie sich wirklich als knieunterstützend, doch ansonsten verwirren sie mich beim Laufen sehr. Mal sehen, ob ich noch mit ihnen warm werde oder sie umsonst mitgeschleppt habe.
Ein weiterer Wasserfall winkte aus der Ferne …
… und fast waren wir am Ziel. Vorher aber mussten wir eine der Hütten am Wicklow Way, die „Mullacor Hut“ zum Rasten nutzen. Zwei Wanderer gesellten sich zu uns und wenn man da so in einer Hütte in den Wolken sitzt, schwätzt man halt ein bißchen. Aus Kanada seien sie und natürlich kennen sie den River Rhine und Fränkfört. Diese Begegnungen und Schwätzchen auf dem Wicklow Way finde ich sehr reizend und ich bekomme eine ungefähre Ahnung davon, was Afrikaanne auf dem Jakobsweg erlebt hat.
Quasi um die Ecke erwartete uns unser B&B für die Nacht, samt heißer Dusche, einem Kulturbeutelverlust (wiedergefunden) und einem Bett, das so wackelig ist, dass wir uns heute nacht nicht schwungvoll umdrehen sollten.
Wie oben erwähnt: gerade gibt es das dritte local brewed Wicklow red ale zur Feier des „half way“ und ich bitte Rechtschrwib- und Tipfwhlwr zu entschuldigen. Morgen dann eine lange Tour.