Nicht immer ein Happy End,

30. September 2010

aber dennoch ein ersehner Abschluss.

Am Samstag wird die Urne beigesetzt.

Ich bin froh, dass „es“ dann vorbei ist, dass Ruhe einkehren kann. Ruhe ist wichtig um sich zu besinnen, traurig zu sein und wieder nach vorne zu sehen.

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Die Fäden am Arm des Großen sind gezogen, alles heilt ganz prima. Die Kletterfelsen in Frankreich können erklommen werden.

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Die Herbstferien kommen näher und ich kann nicht annähernd beschreiben, wie sehr ich sie herbeisehne. Ich habe das Gefühl, dass ich seit den Sommerferien nicht mehr zur Ruhe gekommen bin. Eine Woche schicke ich die Familie weg, eine Woche Zeit für mich. Welch ein Geschenk!

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Ist es üblich, Blumen bei einer Urnenbestattung mitzunehmen? Und wenn ja, in welcher Form? EIn Kranz ist ja deutlich überdimensioniert. Vielleicht ein kleines Gesteck? Ein Sträußchen? Ich habe den Auftrag etwas zu organisieren und ich glaube, ich muss was finden, weil der Schwiegervater etwas in Händen halten muss.

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So widersprüchlich das auch klingen mag: es geht mir richtig, richtig gut.

(und das kann ich nicht begründen und will es auch gar nicht ERgründen, sondern einfach nur genießen)

Hilft, wo er kann,

29. September 2010

der dicke Martin.

Und kann kein Wässerchen trüben.

(Mein Fehler, wenn ich die Garnröllchen nicht schnell genug fange und unter den Tisch kriechen muss.)

Mist! Murx! Teil II

29. September 2010

Meine Damen, ich wusste: auf Sie ist Verlass. Danke!

Ich habe also die Zahnseide ins Nähzimmer geholt und dafür gesorgt, dass Schmutz und Bakterien aus den Zwischenräumen verschwinden. Die Maschine riecht jetzt minzfrisch.

Dann habe ich sie akribisch ausgepinselt und ausgesaugt, habe ihr ein paar nette Worte gesagt, sie gestreichelt, eingefädelt und mit einem liebevollen Stups wieder angeschaltet.

Sie stickte … Murx. Der UNTEROberfaden deutlich sichtbar.

Nun ist ja dieses Maschinchen voller Elektronik, ganz ohne Rädchen zum Drehen oder Regler zum Schieben. Obendrein gibt die Gebrauchsanweisung erschreckend wenig preis, es gibt zwei Knöpfchen zum Regeln der Spannung. Kurz war ich davor, die Maschine zu knippsen und sie als Mängelexemplar an den Meistbietenden zu verhökern.

Dann legte ich ein fertig gespultes Spulchen (wiederum Mettler) in weiß ein. Die Maschine schnurt und stickt, als wäre nie etwas gewesen. Die Fadenspannung steht so, wie sie sich automatisch immer einstellt, der Faden ist wie immer eingefädelt. Mysteriös.

Ich weiß, dass Pfaffmaschinen zickig sind. Aber dass das Maschinchen nun plötzlich ein Mitspracherecht bei der Farbauswahl einfordert – das geht ja doch ein Stückchen zu weit. Ich lasse ihr jetzt mal ihren Willen und genieße Stick-Gerattere im Hintergrund, während ich hier tippe. Und so wie ich genug genäht/gestickt habe, um einen Stand am Weihnachtsmarkt zu befüllen, muss sie – mal wieder – zur Inspektion.

Ihnen nochmals DANKE!

Mist! Murx!

29. September 2010

Diese Maschine raubt mir den letzten Nerv und ich bin am Ende meiner Weisheit. Werte Näh- und Stickbloggerinnen, ich zähle auf Sie und Ihre Erfahrungen/Tipps/Ratschläge.

Folgendes Stickbild:

Der Unterfaden wird mit nach oben gezogen, weswegen das Motiv ausgefranst aussieht. Ich habe mit Brildorgarn und einem Mettler-Fertig-Unterfaden-Spulchen, einer 75er niegelnagelneuen Sticknadel auf dünnem, unelastischem Baumwollstoff (diesem einfachen aus dem blaugelben Möbelhaus) gestickt. Stickvlies von Madeira, Cotton soft, premium stabilizer. (sauteuer und auch nur, weil gerade kein anderes da war)

Ausserdem habe ich einmal die Unterfadenspannung erhöht, was nix brachte. Noch einmal: keine Besserung. Dann auf normal (=vorgegeben), ausgefraster Rand. Völlig übermütig geworden schraubte ich die Unterfadenspannung eins HOCH, das Ergebnis zeigt sich am „Ästchen“  der Ranke, noch schlimmer.

Es liegt also irgendwie an der Spannung. Aber auch das „Festzurren“ des Unterfadens bringt nix.

Das Unterfadenspulchen habe ich mit dem Faden nach links eingelegt, dann mit dem Faden nach rechts, man weiß ja nie. Keine Änderung.

Von unten sieht´s übrigens so aus:

Die vielen Fadenenden zeugen von meinen vielen Versuchen, da noch irgendwas zu retten.

Der allergrößte Witz dabei ist, dass die Maschine gestern nach einem holperigen Anfang absolut sauber arbeitete. Der holperige Anfang war wahrscheinlich einem „falschen“ Unterfaden geschuldet, ich hatte eine Spule mit Stickgarn eingelegt, um genau DAS zu vermeiden, dass man den Unterfaden sieht. Das Ergebnis war Schlinge an Schlinge. Ein fertig gespultes Spulchen brachte dann das saubere Ergebnis. Komisch, das.

Noch komischer ist, dass es mal klappt, mal nicht. Und ich einfach keine Regel ableiten kann. Bewährte Stickmuster sehen plötzlich aus wie Hund, obwohl sie tags zuvor noch großartig waren, es kann also auch nicht an der Programmierung liegen. Gleiches mit Stoff, mal werden selbst schwierige Stoffe anstandslos bestickt, dann wieder, wie heute, Murx auf einfacher Baumwolle.

Ich bin mit meinem Latein am Ende und hoffe auf den entscheidenden Hinweis von Ihnen. Denn ich weiß ganz genau: schleife ich das Maschinchen zum Fachhändler, wird dieser es starten und es wird schnurren, wie ein verwöhntes Kätzchen. Vorführeffekt nämlich, alles schon gehabt.

Verzweifelte Grüße aus dem Nähzimmer, immer die Ihre. Schluchz.

Darf man mit fester Spange auf den Zähnen abbeißen? oder muss man sich stets mundgerechte Häppchen zuschneiden?

Der Große besuchte gleich zweimal heute den Kieferorthopäden, nachdem bei einem herzhaften Biss in eine reife Banane das erste Metalldingens vom Schneidezahn brach. „Das sollte die Spange eigentlich aushalten“, sprach der Kieferorthopäde. Leider war ich nicht dabei und konnte nicht fragen, was die Spange eigentlich NOCH alles aushalten sollte.

Bevor ich dort anrufe, frage ich eben das allwissende Kleinbloggersdorf.

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Vom Ärztemarathon heute bleibt noch zu berichten, dass der Jüngste hervorragend hört und somit entlarvt ist: wenn er nichts hört, dann WILL er nichts hören, der Schuft.

Mir wurde Material für ein paar Dutzend Christbaumkerzen aus den Ohren gezogen, doch das wollen Sie wahrscheinlich gar nicht so genau wissen. Jedenfalls höre ich jetzt wieder alles und stelle erstaunt fest, dass auch meine Nase plötzlich nicht mehr zugeschwollen ist. Und dass es gar nicht normal ist, dass es bei jedem Schlucken im Ohr knackst. Faszinierend :)

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Beim Verbandswechsel zeigte sich, dass sowohl Antibiotikum als auch Betaisodona tun, was sie tun sollen. Die Wunde heilt, der Eiter ist verschwunden. Aber die Narbe wird wirklich beeindruckend. Der Große hat das Ozkay des Arztes für aufregendes Felsklettern in den Herbstferien und das freut mich sehr, sehr.

Donnerstag werden die letzten Fäden gezogen und dann ist die Schonzeit vorbei.

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Genug des Jammercontents. Obwohl ich eigentlich noch erzählen könnte, dass meine Knie, Hüften und Handgelenke seit zwei Wochen lustige Lieder singen. Aber das liegt am Wetter und am Alter und an der Bauart der Gelenke, davon lass ich mir den Spaß nicht verderben.

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Jetzt: entscheiden, ob die knallroten Samtvorhänge, die ich eigentlich zum Vernähen kaufte und die nur ganz zufällig auf die Gardinenstange im Wohnzimmer hüpften, dort hängen bleiben werden oder doch als pompaduras enden. Immer diese schwierigen Entscheidungen.