wolliges Seufzen

31. März 2006

Manch einer wird sich noch an mein spezielles Talent, Wolljacken (Konfektionsgröße M entspricht in etwa Größe 188) in Walklodenjacken (Konfektionsgröße 146) zu verwandeln, erinnern. Ja, nicht freiwiilig eingesetzt, dieses Talent, aber dennoch immer zur großen Freude des großen Kindes, dass die Walklodenjacke gerne zur Gartenarbeit oder bei Abenteuerausflügen mit dem Kumpel trägt („weil die sind ja eh schon kaputt, sozusagen“).

Der Große begann begehrliche Blicke auf meine relative neue braune Wolljacke zu werfen, als diese nicht mehr nur nach nach Schaf roch, sondern auch nach Parfum duftete, welches schärfere Gerüche, die sich auch durch nächtelanges Lüften nicht vertreiben ließen, überdecken sollte. (Kann noch jemand diesem Satz folgen? Ich nicht, insofern lasse ich auch das Korrekturlesen)
Die Jacke brauchte dringend eine Wäsche. Im Wollwaschgang, OHNE Schleudern, bei maximal 30°C. Idealerweise fand ich einen weiteren müffeligen Wollpulli und einen mit Joghurt bekleckerten Pullunder. Mit der Wolljacke zusammen fast eine volle Maschine.

Zweimal vergewisserte ich mich, dass die Schleuderumdrehung auf „0“ gestellt war, das Waschprogramm auf „Wollgang/ Kaltwäsche ohne spülen“ (vorsichtshalber) stand und dass ausreichend Wollwaschmittel im richtigen Waschmittelfach schwappte.

Todesmutig drückte ich auf Start.

Anderthalb Stunden später entdeckte ich, dass ich auf Knitterschutz, statt auf Start gedrückt hatte. Nein, das war nicht das erste Mal und wie bei den vielen Malen vorher konnte ich auch diesmal nicht herzhaft über meine Schusseligkeit lachen.

Weitere anderthalb Stunden später tobte der Bär, das übliche Chaos herrschte im und um das Haus, so dass ich mich erst knapp zwanzig Stunden später an meine Wollsuppe erinnerte. Vorsichthalber stellte ich das „Spülen“ Programm an, denn durch das Bullauge sah ich meine heiligen Wollsachen in milchiger Brühe treiben. Spülen OHNE Schleudern!

Zwanzig Minuten später musste die Maschine auf Abpumpen gestellt werden, OHNE Schleudern!

Zehn Minuten später öffnete ich die Maschine und zog klitschnasse Wollteile heraus. Zentnerschwer aber in Originalgröße! Mir innerlich auf die Schulter klopfend (braaaave Mutti, braaaav!) schleifte ich den Wäschekorb, den triefenden, kleckernden, schwappenden Wäschekorb, auf die Terrasse, um dort den Wäscheständer zu bestücken. (selbstverständlich wurden die edlen Wollstücke nicht gehängt, sondern gelegt! braaaav …)

Das war vorgestern.
Mittlerweile regnete es mehrmals heftig. Am klitschnassen Zustand hat sich somit nichts geändert. Ob ich meine geliebte, braune Wolljacke jemals wieder tragen werde?

Wahrscheinlich kommt es heute noch zu einem unglaublichen Wetterphänomen: ein sechzig Grad heißer Regen geht nieder, gefolgt von einem Wirbelsturm mit 1200 Umdrehungen.

HA! Dann hätte ich aber mal einen ECHTEN Grund, über das Wetter zu meckern!

erste Liebe

29. März 2006

Es ist leicht, ein paar lustige Sprüchlein über zwei acht- bzw. neunjährige Mädchen zu machen, die voller Ernsthaftigkeit von ihrer Liebe zueinander sprechen. Ich will aber mal ernst bleiben.

Immerhin besteht diese Liebe seit nun mehr fünf Jahren mit einer Intensität, an der sich manch „erwachsene Beziehung“ eine Scheibe abschneiden kann. Eine Liebe mit Höhen und Tiefen, voller Mädchengekicher und Zickenkrieg, voller Getuschel und Gekeife, Händchen halten, Arm in Arm laufend, küssend und an den Zöpfen ziehend.

In der Schule werden sie verspottet, von den doofen Jungs, die ihnen „ihr seid lesbisch!“ hinterherrufen. (wir sprechen hier von Drittklässern, am Rande angemerkt) Nachdem beide Mädchen erklärt bekamen, das lesbisch sein letztlich nur bedeutet, eine Frau statt eines Mannes zu lieben, bezeichnen sich beide gerne so. Denn sie lieben sich ja.

Es ist ein komisches Gefühl für mich als Mutter. Wie geht das weiter? Zeichnet sich hier vor meinen Augen bereits der L(i)ebenslauf meiner Tochter ab? Ab welchem Alter weiß man, welches Geschlecht der künftige Partner haben wird?
Wie und für wen auch immer sich meine Tochter entscheiden wird … diese Liebe, die sie gerade erlebt ist so zart und innig und unschuldig und stützend und sie soll so lange wie möglich andauern. Gegen den Spott.

Ich kann mich übrigens auch an meine erste Liebe erinnern. Leider unerwidert.

und NOCH ein Bild

28. März 2006

das wird ja ein Bilderblog hier. Aber dieses ist für
Frau Zwilobit, weil ich wollte doch mit den Ländereien um die grüne Villa protzen. Ganz hinten, hinter der etwas unmotiviert in der Gegend herumstehenden roten Rosenkugel und dem andeutungsweise rosafarbenen Kinderhaus soll die Schattenterrasse entstehen. Der Hang wäre rechts vom Kinderhaus, im oberen Gartenteil (leider nicht zu sehen)
Zu sehen ist hier lediglich Frau … äh … Mutti in adretten geblümten Gummistiefeln beim Rupfen der ersten Brennnesseln im Beet des größten Kindes.

Irgendwie sieht dieser Garten auf Bildern immer viel kleiner und noch wilder aus, als er in Wirklichkeit ist. Dafür sieht mein Hintern auf Bildern immer viel größer aus, als ich glaube, dass er ist, weswegen ich ein herzliches Danke an den/die Entwickler meines Bildbearbeitungsprogrammes sende. (uuuund: CUT!)

Die Gartensaison hat nun ganz offiziell begonnen, aber ich bemühe mich, nicht allzuviel Blümchengeknippse zu zeigen. Ich bemühe mich. Bin stets bemüht.

vorher – nachher

28. März 2006

die Burg wurde geschleift

jetzt arbeitet dort der Große.
(und der Kater wollte auch mal wieder ins Blog)

Sie fehlt mir, die Burg.

Hormongestammel

28. März 2006

Nie, nie und nochmals nie sollte sich Frau … äh … Mutti im PMS-Wahn und nach dem Genuss von zwei Gläsern Sekt und drei Gläsern Kilkenny (sehr *hicks*) mit einer schwangeren Frau unterhalten.
Am Besten sollte sie jetzt diese Eingabemaske schließen und ihre gesamte Wehmut mit unter die kuschelige, frischbezogene Bettdecke nehmen.

Ein Mädchen. Sie kriegt ein Mädchen. Im August. Und ich darf Baby sitten. Darf an einem Babynacken schnuppern, der so unsagbar süß duftet, darf ein warmes Bündel im Arm wiegen, bis dieses schwer wird und sanft einschlummert.

Wir haben von den sanften Momenten gesprochen, solche, die nur Mutter Kind gehören, Diese Momente nachts um drei, beim Stillen, kurz nachdem man sich selbst um die gestörte Nachtruhe bedauert hat. Dann, wenn das Baby friedlich an der Brust trinkt und nach oben blinzelt. Wenn man seinem Kind in die Augen schaut und ihm verspricht, dass man alles, alles, alles tun wird, damit es ihm gut gehen wird.

Wir haben von Geburten gesprochen und von dicken Bäuchen, die hin- und herwogen, weil ein Kind munter darin herumtobt.

Wir haben von gemeinen Tritten in die Rippen gesprochen, von Übelkeit, Kotzerei am Morgen, Mittag und Abend, Sodbrennen, dicken Fingern, schweren Beinen und Krampfadern,

Und von dem besonderen Glück, wenn müde Spermien doch noch ans Ziel gelangen.

Von meinem Neid habe ich nur beiläufig gesprochen, am Rande erwähnt. Um ihn nicht groß werden zu lassen und weil das Glück einfach an die erste Stelle gehört.