´nen guten Rutsch!

31. Dezember 2006

Man speiste hervorragend in der Grünen Villa, trug ein wildes Match am Kicker aus und amüsiert sich nun bei „Dinner for Bernd“.

Die ungeschlagene Kickerkönigin Frau … äh … Mutti musste zwei Niederlagen hinnehmen. Diese allerdings erst, nachdem der beste Vater meiner Kinder beim Abklatschen recht viel Schwung hatte und Frau … äh … Muttis zartes Handgelenk etwas unnatürlich verbog.

Werte Leser, Sie ahnen es schon: das Gelenk schwillt und verfärbt sich und warum sollte das neue Jahr nicht genauso weitergehen, wie es sich doch im alten Jahr bereits bewährt hat?

Auf ein Neues und Prost!

Man nehme

31. Dezember 2006

ein beliebiges anstehendes Fest, zum Beispiel Silvester.
Dazu das Bedürfnis, nach den kargen, asketischen Weihnachtstagen etwas wirklich Leckeres zu essen, zum Beispiel Fondue.
Obendrauf packe man eine Frau … äh … Mutti, die mit überzeugender Lässigkeit verspricht, etliche köstliche Soßen zu zaubern.

Frau … äh … Mutti lasse man zuerst ins Regal über der Mikrowelle greifen, denn dort stauben die uralten, von Ohr zu Ohr bei Vollmond weitergegebenen Fonduesoßenrezepte vor sich hin. („Oha, ich muss dringend Staub wischen!“, seufzt Frau … äh … Mutti). Die Rezepte sollten gründlich studiert werden und die Zutatenliste muss dem besten Vater meiner Kinder diktiert werden, auf dass dieser einkaufen gehen möge.
Nachdem alle Zutaten im Haus sind, lasse man Frau … äh … Mutti die Rezepte erneut lesen und schaudernd feststellen, dass die Basis all dieser Geheimrezepte Mayonnaise (Majonäse) ist. Das geht nun gar nicht, man kocht figurbewusst.

Schalten Sie Frau … äh … Mutti in den Improvisiermodus und reichen Sie ihr Quark, Naturjoghurt, Saure Sahne, Süße Sahne und Milch. Ketchup, Senf, Merrettich, Zitronen, Bananen, Knoblauch und Zwiebeln. Schnittlauch, Petersilie, Curry, Pfeffer, Salz und gerne auch ein wenig Zucker. Und dann verlassen Sie die Küche, schließen die Tür hinter sich und genießen Sie die durch die Tür gedämpfte Mischung aus Schüsselgeklapper, Fluchen, Klirren, auf den Boden scheppernde Löffel und obendrauf das Rührgerät.
Lauschen Sie Frau … äh … Muttis Kommentaren: „örx, das kann kein Mensch essen“ oder „Ha, noch ein Teelöffel voll Curry, wir HABENS ja!“ oder „Hab ich das jetzt schon gesalzen oder nicht?“

Nach etwa einer Stunde darf die Küche wieder betreten werden und die sechs auf dem Tresen stehenden Schüsseln bewundert werden. Für´s Auge schon ganz nett, ob auch der Geschmack befriedigt wird, wird sich heute abend zeigen.

Vorsichtshalber schiebt Frau … äh … Mutti zwei Brathühnern Zitronen in den Hintern und steckt sie in den Ofen. Für alle Fälle.

Jahresrückblick-Stöckchen

Hast du 2006 etwas gemacht, was du noch nie zuvor gemacht hast?

Ich bin mit der ganzen Familie in EINEM Flugzeug geflogen, obwohl ich das nie, nie, nie tun wollte. Ausserdem habe ich eine Gans in den Ofen geschoben und habe die Wände in einem frischrenovierten Zimmer NICHT bunt gestrichen. (weiße Wände! Jawoll!)

Hast du all deine guten Vorsätze aus dem Vorjahr beherzigt?

Oh, sicher. Ich habe sie im Herzen gedreht, gewendet und verschoben. Oder sie als einfach nicht zu mir passend dem Schweinehund umgehängt.

Hast du gute Vorsätze für das nächste Jahr?

Ich glaube, ich nehme mir mal vor, keine Vorsätze zu haben. Aber fragen Sie mich morgen.

Welche Länder hast du besucht?

Spanien und ein paar Bundesländer

Was wünschst du dir für 2007?

Einen glatten Übergang für die Mittlere von der Grundschule zum Gymnasium, einen glatten Übergang für den Großen von der Unterstufe zur Mittelstufe und ein weiteres Jahr besondere Schule für den Jüngsten. Dem besten Vater meiner Kinder viel Spaß bei diversen Schulungen, Seminaren und Lehrgängen in diversen Ländern an interessanten Orten (Disneyland, er schult in Disneyland!) und mir wünsche ich im Großen und Ganzen eine Wiederholung des Jahres. Mit ein paar Abstrichen natürlich.

Welches Datum aus 2006 wirst du nie vergessen?

vielleicht den 03.03., weil es da plötzlich wieder schneite und ich mit Erschrecken mein Entzücken darüber bemerkte.

Welches Lied wird dich immer an 2006 erinnern?

„Fein gemacht“ aus Ritter Rost geht zur Schule.
Dicht gefolgt von „Ich konnte nicht lernen weil …“

Verglichen mit heute, warst du im letzten Jahr dicker oder dünner?

Mal dicker (am Anfang), mal dünner (in der Mitte). Ich neige zu saisonalen Rundungen.

Welches war dein Lieblingsfilm in diesem Jahr?

Ach, immer diese Frage. Ich mag doch viele und nicht nur für ein Jahr. Dieses Jahr erneut, mal wieder, immer wieder gerne, gesehen: „Die Braut des Prinzen“ (hach, die RVAGs!), „Stirb langsam I, II, III“ (hach, Feinripp-Unterhemden!), „Fluch der Karibik“ (bisher nur Teil I, aber hach, Jack oder Johnny oder wie auch immer!) und noch ein paar Filmchen mehr.

Wie alt bist du geworden?

36 (zweimal volljährig, viermal so alt wie meine Tochter)

Wie würdest du dein persönliches Modekonzept von 2006 beschreiben?

Sehr kurz am Bein, eher schmal im oberen Bereich und Leder bis knapp unters Knie. Im Sommer ohne Schuhe und Ärmel. Bunt und einfarbig, im Winter eher dunkel, im Sommer gerne quietschig.

Ich verteile keine Stockschläge, sondern empfehle die Selbstkasteiung.

Das Abendkleid,

30. Dezember 2006

das eine Tasche wird:

Töchterlein trägt das Kleid mit Fassung und mit vier Wäscheklammern im Kreuz … weil der Reißverschluß explodierte, als Frau … äh … Mutti „DAS GEHT ZU!“ durch die Zähne quetschte, die Luft anhielt und mit Gewalt zog.
Es fehlen also nicht nur mindestens fünf Kilo Gewichtsabnahme, sondern auch ein neuer Reißverschluß. Und der Anlass, ein solches Kleid zu tragen.

(Vielleicht bleibt genug Stoff für einen Rock übrig.)

Dilemma

30. Dezember 2006

In der Halle hinten rechts, im alten Schlafzimmerschrank, liegt ein altes Abendkleid. Irgendetwas französisches, von der ehemaligen Arbeitgeberin meiner Omi, von Ersterer höchstens einmal, von Letzterer keinmal getragen. Aus streichelzartem, tiefschwarzem Samt, mit grünen, lilafarbenen und roten Blumen und Schnörkeln. Ziemlich Seventies, aber auch ziemlich schön.
In Konfektionsgröße 38, ich kriege es fast zu. Wenn ich die drei Kilo abnehme, die ich seit acht Jahren abnehmen will, passt es wie angegossen. (Wenn ich gleichzeitig eine Brustreduktion um zwei Körbchengrößen vornehmen lasse).

Lange Rede, kurzer Sinn: ich werde es nie tragen, bewahre es aus Nostalgiegründen auf und auch, weil es so wunderschön ist.
Ich könnte es aber auch zerschneiden und eine Tasche daraus nähen.

Könnte ich?