Fast zwei Jahre lang sah die Küche aus, als sei sie in Erdbeerjoghurt getunkt, fast zwei Jahre lang gefiel mir das auch ausgesprochen gut. Dann aber irgendwie nicht mehr und deshalb wusch ich alle Küchenmöbel sehr gründlich ab (auch von innen, denn wie sich zeigte, hatte der Große beim nicht so Festhalten des Cocktailshakers an Weihnachten, den Zombie nicht nur quer durch die Küche, sondern auch in die Schubladen verteilt), klebte Wände und Arbeitsplatte ab und „machte blau“. Zwei Anstriche später sieht die Küche jetzt so aus:

Jetzt bin ich wieder sehr glücklich und muss nur noch ein paar neue Bilder aufhängen. Oh ja, und neue Topflappen muss ich finden, da der Gatte das letzte intakte und farblich einigermaßen stimmige Paar in die Gasflamme unseres Herdes gelegt hat. Topflappen brennen übrigens sehr schnell. Gestern machte ich mich auf die Suche nach Topflappen und Abgründe taten sich auf. Es gibt nämlich nicht nur Shirts und Schürzen mit, ich sage mal vorsichtig „schwierigen Sprüchen“, sondern auch Topflappen. Ich klagte in einer (na gut, in einigen) Instagramstory mein Leid und bekam einige nette Tipps, unter anderem auch den, was ich in die Suchleiste eintippen soll, um ansprechende Suchergebnisse zu erhalten. („Bunte Topflappen“ Ach?!)

Vermutlich werde ich selbst nähen und damit ist jetzt aber auch wirklich Schluss mit diesem Thema.

Gestern Abend waren wir zum Grillen eingeladen und es ist ja tatsächlich so, dass dieses „sich mit Freundinnen draußen treffen“ zur Gewohnheit wird. Mittlerweile halten wir es im Freien genauso lange miteinander aus wie drinnen an Küchentischen oder auf Sofas. Obendrein haben wir endlich einen guten Grund, unsere wirklich dicken Wintersachen zu tragen, denn die brauchte es in den letzten Wintern bei Hunderunden oder Spaziergängen wirklich nicht mehr. Jeder Freundeshaushalt ist nun im Besitz einer Feuerschale oder einer Feuerstelle, der Schreinerfreund hat erfolgreich getestet, ob sich in einem alten Emaille-Einkochtopf ebenfalls Feuer machen lässt. Um das Feuer herum, auf Fellen sitzend und in Decken gewickelt, das eine oder andere heiße Getränk in der Hand, ist es dann eigentlich ganz schön. Mittlerweile harren wir auch stoisch aus, ob der leichte Regen vielleicht doch wieder verschwindet. Wir härten ab.

(Der Ordnung halber: Treffen nur mit maximal sechs Leuten, alle geboostert, frisch getestet und umarmt wird auch nicht mehr. Was ich wirklich vermisse, also das Umarmen. Hätte ich vor zwei Jahren noch vehement abgestritten und behauptet, dass ich nicht so „touchy“ bin. Bin ich aber wohl und ach. Es könnte doch jetzt einfach alles vorbei sein)

So lange wir unsere ausschweifendes Sozialleben (haha) nicht wieder aufnehmen können, räumen wir halt in der Grünen Villa rum. Die Halle, unsere gruselige „ich stelle da mal eben hier ab und vergesse es“-Hölle, wird langsam immer übersichtlicher! Wir haben nämlich Schwerlastregale im Gegenwert einer Maledivenreise gekauft und im Gegenzug alle alten Regale, Kommoden und Schränke, die auf „falls irgendwann ein Kind sie haben möchte“ (sie möchten alle drei nicht) warteten zum Sperrmüll gegeben, haben uns von wichtigen Dokumenten (z.B. der Fahrradführerschein des Gatten), jede Menge Betroffenheits-Lektüre (Der Tod des Märchenprinzen etc.) und Brettspielen getrennt und damit begonnen, das gut erhaltene Spielzeug zum Mitnehmen vor das Hallentor zu stellen. Es aufzuheben, weil vielleicht irgendwann mal ein Enkelkind damit spielen könnte, ist genau der Kern unseres Hallen-Hamster-Problems. Wir haben Kisten mit Lego, playmobil und Briobahn aufgehoben, außerdem das wirklich große, tolle selbstgebaute Puppenhaus samt Möbeln. Diese Sachen allein würden schon einige Enkelkinder glücklich machen. (nebenbei: ich finde ja dieses Enkelkinder-Thema genauso nervig und übergriffig wie früher jeden Kommentar zu unserer Familienplanung. Somit ärgert mich, möglicherweise auch überreagierend, jeder „Aber die Enkelkinder…!!- Spruch beim Erwähnen von entrümpelten Spielzeugkisten.)

Sollten wir jemals mit der Halle fertig werden … und das kann sich noch sehr lange ziehen, denn wer viel entrümpelt, muss auch viel loswerden. Mülltonnen sind aber verflixt schnell voll, Sperrmüll darf nur zweimal beantragt werden und auch da gibt es eine Mengenbegrenzung und Wertstoffhöfe haben merkwürdige (Winter)Öffnungszeiten. Außerdem passt zu wenig auf den Fahrradanhänger. Ich träumte neulich von einem Container und das bereitet mir ernsthaft Sorgen. … also sollten wir jemals fertig werden, dann geht es mit der Wohnung für den Jüngsten weiter. Das kann natürlich nicht gleichzeitig passieren, da Wasserleitungen für seine Küche gelegt werden müssen und der Raum, durch den diese Leitungen laufen werden, noch mit Hallenkram zugestellt ist. Das führt jetzt aber hier zu weit.

Erstmal die Halle fertig machen. Und Topflappen nähen.

Küchengeschichten

17. Februar 2018

Übernächstes Wochenende wird in der Küche gestrichen. Die Wände und die Decke haben es sehr nötig! „Welche Farbe eigentlich?“, fragte der Gatte und war sehr überrascht, dass ich einfach nur weiß streichen möchte.

Im Baumarkt luden wir deshalb nur einen großen Eimer „weiß“ in den Wagen und ein neues Abstreifgitter.

Bei diesen Farben blieb ich zwar stehen …

allerdings nur um zu kichern. (Elfenbein-Rebellin! LOL!)

Ich überdenke jetzt eine Karriere als Farbtonnamenerfinderin …

Wobei … auf „Hüterin der Freiheit“ für einen Grünton zu kommen, das ist halt schon hohe Kunst.

Die Decke und die Wände werden (bleiben) weiß, das ist geklärt. Noch ungeklärt ist, wie wir die Regale anbringen. Wir haben derzeit zwei Oberschränke hängen, einen Zweitürer und einen einfachen. Dazwischen und daneben sind offene Regale. Die Oberschränke sollen nun ganz durch Regale ersetzt werden, doch das Schienen/Metallwinkelsystem finden wir nicht mehr. Ein anderes -ähnliches-, das wir gerade im Baumarkt sahen, ist nicht ganz so, wie wir uns das vorstellen. Immerhin fanden wir unsere gewünschten Regalböden: Buche, unbehandelt. Und weil Sie das neulich fragten: wir haben seit fast 19 Jahren offene Regale in der Küche, direkt über dem Herd (wir haben keine Dunstabzugshaube). Auf den Regalen steht das Geschirr, das täglich in Gebrauch ist. Es staubt oder schmaddert nicht voll. Die Regalbretter stauben ein und weil sie aus unbehandeltem (nur geöltem Holz) sind, ist das Reinigen ein bißchen aufwändiger aber nicht dramatisch.

Als wir das so durch den Baumarkt schlenderten, kamen wir auch an diesen wunderbaren Farbtonkarten vorbei und ich überlegte, ob die zart hellblauen Küchenschränke nicht doch eine Farbänderung brauchen.

Die eher violetten Töne habe ich hier daheim bereits aussortiert, die gefallen mir nicht zur Arbeitsplatte (geölte Buche). Der Rest ist sehr, sehr schön. Wobei ich minütlich zwischen sehr und kaum abgetönt schwanke. Sehr spannend! Außerdem habe ich gar keine Zeit zum Lackieren, denn am Wochenende nach der Küchensache ist das Wohnzimmer dran. Und das Wintergärtchen müsste auch. Und das Treppenhaus sowieso! Ach Zeit. Ach Gesundheit. Ach Kraft. Ach blödes Rumgejammere :)

haarsträubend

26. Januar 2018

Normalerweise wünscht man sich als Bloggerin eher selten Ratschläge und Tipps, vor allem keine ungefragten, doch heute frage ich Sie ausdrücklich danach!

Es ist nämlich so, dass meine Haare mittlerweile überschulterlang sind und ich sie aus Bequemlichkeitsgründen gerne in einem Pferdeschwanz, zwei Zöpfen rechts und links oder – ganz im Trend, glaube ich – als messy bun am Hinterkopf oder oben auf dem Kopf trage.

Verzeihen Sie die schlechte Qualität des Bildes, ich will nur veranschaulichen, was „oben auf dem Kopf“ bedeutet. Diese Frisur mag ich ganz gerne, sie hat was Fröhliches, weil sich irgendwann feine Strähnen aus dem Haarknüddel stehlen. Gefällt mir.

Aber! Nach spätestens zwei Stunden mit Knüddel auf dem Kopf „tun mit die Haare weh“. Also natürlich nicht die Haare, sondern die Kopfhaut. Egal was, das schmerzt fies, besonders dann, wenn ich den Knüddel aufmache und die Haare sich wieder „aushängen“. Das tat ich vor fünf Stunden, ich kann mir noch immer nicht auf den Kopf fassen, das schmerzt wirklich fies.

Und nun?

1. Mache ich was falsch mit dem Knüddel? Ich mache mir einen Zopf, drehe diesen bis er sich in eine Schnecke legt. Darum wickele ich einen zweiten Haargummi. Fertig.

2. Gibt es Tricks, die den Aushäng-Schmerz, sollte er eben dazugehören, verkürzen?

3. Würde ich mich sehr ärgern, ließe ich mir die Haare wieder kurz schneiden? (weil diese Mähne hat schon was! Vor allem Gewicht.)

Jetzt also Sie! Ich bin wirklich eine Langhaar-Anfängerin. Das letzte Mal hatte ich sie vor 15 Jahren lang. Da trug ich immerimmerimmer einen langweiligen Pferdeschwanz. Gähn.

Fensternmalkreiden, Baby!

22. Januar 2018

Der wohl schönste Grund, um endlich wieder meine Fenster zu putzen, fand sich neulich bei Instagram! Bine Brändle (@binebraendle) zeigt dort nämlich ihre mit Fensterkreide bemalten Fenster und ich habe mich ganz spontan verliebt. Und da die Grüne Villa sowieso im „ohne Weihnachtsschnickeldi ist alles so kahl“-Loch hängt, gab ich ein bißchen Geld aus. Ich erstand:

„Fensterdeko durchs Jahr mit dem Kreidemarker“ von Bine Brändle aus dem Topp-Verlag.

Sieben Vorlagebögen mit unterschiedlichen Motiven von Ostern bis Herbst, Weihnachten ist nicht dabei, das gibt es als Extraheft.

Kostet 14,99€ und das finde ich für so viele Motive und Inspirationen in Ordnung!

Außerdem erstand ich:

Chalk Markers (= Kreidemarker) von „Stationery“ für 10,99€. Amazon bietet eine recht große Auswahl. Ich las ein paar Bewertungen quer, letztlich sind aber Stifte aller Marken gleich gut bewertet.

Mit großer Vorfreude putzte ich meine Schlafzimmerfenster, klebte einen Vorlagenbogen mit Masking Tape von außen an die Scheibe und begann zu zeichnen.

Ein Rie-sen-spaß! Wirklich! Nachdem ich verstanden hatte, dass es wirklich Sinn macht, als Rechtshänderin konsequent von links nach rechts zu zeichen, klappte es ohne Verwischen. Flächig ausmalen kann man mit Kreidestiften nicht, man muss Linie neben Linie setzen, wenn Flächen mit Farbe gefüllt werden sollen. Das ist erstmal ungewohnt, aber nachdem ich mir zum dritten Mal beim Übermalen bestehender Linien diese weggewischt hatte, ging es :)

Das Ergebnis ist wunderschön geworden und ich freue mich darauf, auch das zweite Fenster des Schlafzimmers zu verschönern. Diesmal dann ohne Vorlagebogen, denn abzeichnen kann ich ganz gut, ich brauche nur immer eine Vorlage zum Abschauen. Leider fehlt mir jegliches Talent für eigene Motive.

Die Kreidemarker lassen sich übrigens ganz leicht mit einem feuchten Tuch abwischen. Danach das Fenster wie gewohnt und bevorzugt putzen.

*****

Dieser Artikel enthält zwar Werbung, ich bekomme aber keinen Cent dafür, auch keine Waren/Bücher zur Verfügung gestellt. Ich teile hier nur schiere Begeisterung und beantworte die vielen Fragen, die mir auf Instagram gestellt wurden.

Der Gatte hat gestern die Küchenarbeitsplatte geölt (Leinöl auf Buche) und deshalb musste vorher das gesamte Geraffel abgeräumt werden. Eine frischgeölte Arbeitsplatte ohne Geraffel darauf inspiriert …

Während der Gatte heute morgen den Hund lüftete, wischte ich final über die Arbeitsplatte und nahm danach mit meinem Kaffee (jaaaa! Kaffee ist erlaubt!) darauf Platz und ließ den Blick durch die Küche schweifen. Ein kritischer Blick, ein Blick, den der Gatte fürchtet. Jetzt habe ich nicht nur einige Ideen, sondern auch Pläne für die konkrete Umsetzung. Der Gatte nickte resigniert und letztlich ist es ja so, dass er nach meinen Umräum- und „alles wird jetzt anders“-Aktionen hinterher mehr oder weniger zähneknirschend zugibt, dass das gute Ideen waren.

In der Küche wird Folgendes passieren:

– das ganze „ich bin gerüstet, falls plötzlich Thorin, Bifur, Bofur, Fili, Kili, Dori, Nori, Ori, Oin, Glóib, Balin, Dwalin und Bombur samt aller Verwandten zum Essen kommen“-Geschirr kommt aus dem Schrank und wird in die Halle geräumt. Dort kann es ja jederzeit wieder hervorgeholt werden, falls Bedarf ist.

– Der Schrank des Grauens aka der Tupperschrank (zwei! Unterschränke voll) wird erneut entrümpelt. Das habe ich vorletztes Jahr schon mal getan und keine der ausgemisteten, ach so unentbehrlichen Schüsseln wurde je vermisst. Ich sortiere aus und lagere in der Halle, denn falls wir doch die Schüssel, in die exakt anderthalb Eigelb passen vermissen sollten, können wir sie uns wieder aus der Halle holen. Erfahrungsgemäß geschieht das nicht und der Kram aus der Halle kann entsorgt werden.

– der hoffentlich gewonnene Platz wird umgehend mit den Vorräten befüllt, die sich in den Hängeschränken befinden. Die kommen nämlich ab und weg. An die gesamte Wand über Spüle und Herd kommen dann durchgehend offene Regale. Über dem Herd haben wir das schon seit Jahren und entgegen aller Unkenrufe schmutzt das dort stehende Geschirr nicht zu sehr ein. (es ist unser Alltagsgeschirr und somit sowieso ständig im Spülkreislauf)

– das alte, dunkelgraue Kunststoff-Spülbecken, dass schlimm verkalkt und ganz schön eklig ist, wird gegen ein weißes Keramikbecken getauscht. So wie wir eines gefunden haben, das uns gefällt und das wir uns trotzdem leisten können.

– ein neuer Kühlschrank muss her, der alte hat mit seinen neunzehn Jahren jetzt erste Ausfallerscheinungen. Am Liebsten würde ich auch die deckenhohen Einbauschränke, in denen Backofen und Kühlschrank stecken, gegen etwas dreiviertel Hohes austauschen, doch dafür muss ich erst ein bißchen nähen. (und wieder ein Gewerbe anmelden/andere Baustelle)

– Decke und Wände streichen, idealerweise bevor die Regale an die Wand geschraubt werden.

– überlegen, ob die verbleibenden Küchenschränke eine neue Lackierung vertragen. Ich habe da so eine Idee.

Was jetzt noch fehlt: ein Wochenende Zeit und noch ein bißchen mehr Gesundheit.