Versuch:

29. Januar 2009

Die Kindelein trinken zu wenig. Morgens eine Tasse Milch, mittags ein, manchmal auch zwei Gläser Wasser und zum Abendessen auch nochmal ein, zwei Gläser Wasser. Manchmal nachmittags noch eine Tasse Milch.

Das ist zuwenig. Das große Kind reagiert auf zu wenig Flüssigkeitszufuhr genauso wie seine Eltern: er bekommt Kopfschmerzen. In letzter Zeit häufiger.

Die Mittlere hat extrem trockene Haut, ausserdem jammern sie und der Jüngste immer über trockene Lippen.

Ermahnungen brachten nichts, ausser dicke Luft und den ewigen Kontrollzwang.

Zum Glück spuckte der Tupperschrank der Frau … äh … Mutti drei Literkannen aus, noch aus der Zeit, als wir unsere Milch in diesen dünnen Plastikbeuteln kauften. Jedes Kind hat sich eine Kanne aussuchen dürfen. Die Kannen werden zum Mittagessen gefüllt und sollen bis zum Abendessen leer sein.

Ich bin gespannt.

(ich bin übrigens gutes Vorbild, ich trinke am Tag mindestens zwei Liter Tee, schon jahrelang.)

es sind die kleinen Dinge

29. Januar 2009

Manchmal reicht es aus, nach draußen zu sehen, um ein bißchen glücklich zu sein: im Kirschbaum sitzt ein Pärchen Eichelhäher und am Holunder, ganz oben an den Spitzen, entfalten sich die ersten Blätter.

Und im Garten spitzen die Zwiebelpflanzen aus der Erde. Da ich, wie jeden Herbst, relativ planlos, aber sehr eifrig,  Zwiebeln in die Wühlmausgänge Erde gesteckt und umgehend vergessen habe, was ich wohin gepackt habe, ist der Frühling auch immer ein Überraschungspaket.

Ausserdem schafft es die Nachmitagssonne beinahe schon, das Wintergärtchen aufzuheizen, was natürlich ein enormer Ansporn ist, dasselbe etwas aufzuhübschen. Das muss allerdings warten, bis ich brav die Pflichten der Hausfrau erledigt habe. Denn mit der Putzfrau wird es wieder nix, weil ich dummerweise vergessen habe, Lotto zu spielen. Nun denn, auf in den Kampf, Kühlschrank putzen. Wussten Sie eigentlich, dass der Kühlschrank in den meisten Haushalten seltener geputzt wird, als das Klo? Also bei uns trifft das zu und ich schäme mich.

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Kühlschrank sauber und leer. Entsorgt wurden eine ca. 400 Jahre alte Erdnußsauce, ein Becher Sahne, nicht mehr flüssig, dafür grün und der Fehlkauf: pfeffrige Mangosauce.

Interessant, dass ein bißchen strukturieren und ordentlich in „Themen-Fächern“ stapeln zu einem nahezu leeren Kühlschrank führen. Noch interessanter ist es zu beobachten, in welchem Tempo der Kühlschrank wieder zumüllen wird. (müssen diese kleinen Männchen sein, die auch immer das Licht im Kühlschrank anschalten, wenn man die Tür öffnet.)

Und jetzt? Spüle entkalken. Auch ein spaßiges Unternehmen.

(falls Sie sich wundern: der Laptop steht auf dem Tresen in der Küche und ich nehme jede eingehende mail und jeden Kommentar als willkommenen Vorwand, um mal eben zu unterbrechen.)

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Ich hatte mal ein dolles Schleudertrauma, deswegen gönnte mir die Krankenkasse eine Haushaltshilfe. Das war ganz schön kompliziert, denn ich musste mir ständig überlegen, was die Dame denn nun putzen könnte. Die konnte das nämlich richtig gut und war obendrein irrsinnig schnell. Während ich sie noch im Bad beschäftigt wähnte, wischte sie bereits die Treppe runter. Seitdem war mein Haus nie wieder so sauber. Dafür bin ich seitdem entspannt, was den Putz-Ehrgeiz anbelangt: man muss dafür talentiert sein. Oder eine gute Bezahlung kriegen.

(jetzt aber. Hintern hoch, Mutti)

Bluttest am Morgen

28. Januar 2009

vertreibt Kummer und Sorgen.

Eine geringer, aber immerhin feststellbarer Eisenwert! Ob´s von den Linsen kommt oder doch nur von den Eisentabletten – wer weiß. Ich mache mit beidem weiter.

Andere Frage: Hat eine der Leserinnen hier sich mal die Schleimhäute in der Gebärmutter veröden lassen und kann mir dazu positive oder negative Erfahrungen schreiben? Gerne auch per mail: ichbin@frau-mutti.de

(ich persönlich finde die Vorstellung, dass da mit einem Lötkolben in mir herumgestochert werden soll, ausgesprochen grauenhaft.)

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Vielen Dank für die doch sehr persönlichen Mails mit sehr intimen Details. Ich schaffe es leider nicht, auf jede Einzelne einzugehen, obwohl sie es verdient hätten.

Das Thema vorerst hier im Blog abschließend: ich habe ein Vierteljahr Zeit zum Denken.

meine Kindelein sind witzig, schlagfertig und einfach nur toll.

Macht ´ne Menge Spaß mit ihnen zusammenzuleben.

Wehe wenn sie losgelassen,

27. Januar 2009

die Stoffschnäppchenjägerinnen.

„Nimm zwei Meter zahl einen“ ist ein allzu verlockendes Motto. Oma Eis und Frau … äh … Mutti hatten ihren Wagen vollgeladen, Oma Eis zahlte. (so kauft es sich ganz prima ein)

Es war faszinierend zu beobachten, wie ganz Stoffballen auf Wagen geladen wurden und der eine oder andere beliebte Stoff einem direkt aus der Hand gerissen wurde. Rosalie gab´s übrigens keinen. Find ich persönlich nicht so tragisch, denn ich habe den in letzter Zeit einfach zu häufig in den Blogs gesehen. Und schäbig finde ich ihn obendrein.

Für mich gab´s ´ne Menge Meter in orange, blau und grün. Somit ist klar, welche Farben dieses Jahr im Mutti´schen Garten vorherrschen. (ich erzähle Ihnen das jetzt schon, damit Sie ihre Garderobe passend zu den Kissen im Garten wählen können, für diese Gartenparty, Sie wissen schon. Grün, orange, blau. Und weiß.)

Ausserdem ist genau das passiert, womit ich schon seit langem rechne. Ich wurde angesprochen. Nein, nicht von einer Castingfirma, die meine Modellqualitäten sofort erkannt hat, sondern von einer Frau: „Sie sind Frau … äh … Mutti, oder? Ich lese täglich Ihr Blog!“

Wow. Das war irre. Und irritierend, weswegen ich eigentlich sprachlos war. Und verlegen. Und sinnloses Zeug gestammelt habe. Chrissie, herzliche Grüße auf diesem Weg und Entschuldigung für das hölzerne Gequatsche. Ich bin schüchtern aber eigentlich nicht doof.

Dreimal wurde ich gefragt, was ich denn mit diesem Stoff nähen will. Beim Lacktischdeckenstoff konnte ich mein schickes Täschchen vorzeigen. Aus dem Samt will ich mir einen Rock nähen und dieser schwarze Stoff mit den bunten Blumen und Schmetterlingen … das wird eine Tasche. Vielleicht für mich. Warum fragen Frauen, was sie nähen sollen? Das ist doch irgendwie Bedarfsfindung: „Wow, toller Stoff! Was könnte ich nur daraus nähen? Ich frag mal die Frau mit den komisch grauen Haaren.“

In der Fundgrube lagen zwei Vorhänge in Wunschfarben und ein wunderhübscher, original verpackter und trotzdem sehr reduzierter Bettbezug in weiß mit kleinen Röschen. Kein Rosalie :-) Diese Funde landen ebenfalls noch auf dem Wagen. Oma Eis zahlte dreistellig und das Auto der Freundin, die nie Zeit hat, wurde recht voll.

Mein IKEA-Bedarf ist jetzt gedeckt. Ausserdem bin ich mal wieder enttäuscht, denn es gab keine Schokoladentorte zu kaufen. Dabei hatte ich die den Kindern versprochen. Stattdessen gab´s eine Kiste Kekse, wobei cih die, sind wir mal ehrlich, mittlerweile leckerer selbst backen kann. Und die Chipstüten sind auch geschrumpft.
Geschrumpft ist auch mein Energiepegel. Noch sieben Stunden, dann darf ich ins Bett.