Mittlerweile dürfte es hinlänglich bekannt sein: die Grüne Villa ist eigentlich keine, richtiger wäre es, sie Grüne Ruine zu nennen. Aber das ist so lieblos.
Ab und zu spendieren wir ihr ein paar Erneuerungen, doch das ist etwa so, als würde man jemandem, der friert, eine warme Socke schenken.

Nägel mit Köpfen müssen her und im Zuge der Ressourcen-Verknappung und daraus resultierender steigender Energiekosten soll die Grüne Villa ein neues Mützchen bekommen, am Liebsten eines, das sich mit Solarkollektoren schmückt und schön warm gefüttert ist. Ein neues Gewand darf es auch sein oder wenigstens ein paar ordentliche Flicken für das alte. Und eine neue Farbe. Oder besser: hinten und vorne die gleiche Farbe. Und neben an der Hauswand ein schnuckeliger Kamin angemauert, damit das Wohnzimmer und die Küche auch mal mit Holz geheizt werden können (und dank großartiger Technologie ein Ofen gleichzeitig auch Wasser erwärmen könnte, das im Heizkreislauf fließt)

Knapp zwei Stunden saß der freundliche Mensch von der Solarplattenfirma bei uns, hörte sich unsere Ideen und Träume an, zeigte, erklärte und überzeugte. Und dann rechnete er zusammen. Natürlich wird da Geld gespart. Und Energie. Und was weiß ich. Aber ach. Neue Heizung, irgendwelche Pufferdinger, ein riesiger Wassertank, Solarplatten auf dem Dach, das nicht so ganz hundertprozentig geeignet ist … und noch kein neues Dach in der Rechnung, nicht die Entsorgung der fiesen Eternitplatten, geschweige denn die Fassadensanierung.

Das sind die Momente, da ich mich in eines dieser Reihenhäuser sehne. Die sind einfach fertig. Die haben Dämmung und keinen blätternden Putz, die Dächer sind hübsch gedeckt und der Keller ist nicht feucht.

Als wir die Grüne Villa kauften war uns klar, was da auf uns zu kommt. Aber Mensch. Es konnte ja keiner ahnen, dass sich der reiche Erbonkel noch immer nicht melden will.
Der beste Vater meiner Kinder allerdings hat die Lösung aller finanziellen Engpässe: „Du musst“, so schlägt er seinem holden Weib vor, „einfach nur zweitausend pompaduras nähen und verkaufen.“
Dass ich darauf nicht von allein gekommen bin?!
(pro Tag maximal drei pompaduras …)

11 Kommentare zu “Die Grüne Villa und das liebe Geld”

  1. sandrachen sagt:

    Du, dann sieh mal zu. Ich hätte ja gerne mal wieder eine.*lach*

  2. Guido sagt:

    Eventuell sollen Sie noch mal einen unabhängigen Energieberater zu Rate ziehen! Der kostet zwar so ca. 800 Euro, ist aber von der Steuer absetzbar und offeriert speziell für Ihre Villa mehrere Möglichkeiten, die jeweils dem Geldbeutel und den staatl. Förderungsvarianten Rechnung tragen.
    Vor allem ist er kein Verkäufer!
    (Stehe gerade vor der gleichen Problematik…) ;)
    Linktip:
    Hier klicken

    LG: Guido

  3. Palominostar sagt:

    Ich würde gerne eine kaufen! :-))

  4. sandrachen sagt:

    Du, dann sieh mal zu. Ich hätte ja gerne mal wieder eine.*lach*

  5. Peer sagt:

    Hi
    wir haben hier auch eine ähnliche Problematik. So wie es momentan aussieht wird wohl vorerst nur die Heizung ausgetauscht bzw um einen Holzvergaser erweitert ( Hier klicken Projekt 2006 ) die Pufferspeicher werden so ausgelegt das man da a
    später auch eine Solaranlage dranhängen kann. Das neue Dach mit Isolierung wurde erstmal ganz nach hinten geschoben..Die Isolierung spart zwar Geld aber das fressen die Gaspreiserhöhungen ja gleich wieder auf :( Statt nach einem wasserführenden offenen Kamin schaut euch mal die Stückholzvergaser an oder alternativ einen Grundofen, die sollen bis zu 12 Stunden die Wärme vom Abbrand wieder abgeben.. Es soll auch schöne holzbeheizte Küchenherde geben :D Blättert ruhig mal im obigem Forum vielleicht reichen dann tausend pompaduras :D
    Gruss
    Peer

    P.S.: Sehr schönes Blog und ein genialer Schreibstil. Ich habe die letzen Tage kaum etwas anderes gelesen und sehr viel Spass gehabt. Jetzt bin ich durch und warte auf neues :ok:

  6. ris sagt:

    würde ja auch gerne zum neuen Dach beisteuern ;-)
    Aber immer, wenn ich es dann endlich mal in den Blog schaffe, sind die zu mir passenden Pompaduras bereist mit „verkauft“ bezeichnet…

  7. yvonn sagt:

    ja, das mit dem Immobilienbesitz ist schon ein zweischneidiges Schwert… Aber ich kann Ihnen aus eigener Erfahrung sagen mit „Solar-Wasser“ duscht es sich noch einmal so gut wie mit gasbeheiztem.

    Nett fände ich die Vorstellung, wenn Sie der grünen Villa selbst ein Mützchen nähen könnten. Am besten noch mit einem hübschen „schnickeldi“ am Kamin. Oder so.

    Ich wünsche alles gute für die Pompadura-Produktion und dass Sie in Sachen Grüne Villa nur die richtigen Entscheidungen treffen mögen.

  8. Nicole sagt:

    Also ich würde auch eine pompadura nehmen. Da wären schon vier weg und die restlichen 1.996 kriegen Sie sicher auch noch los ;)

  9. Regina trunseo sagt:

    Ach ja.
    Wir warten auf den Lottogewinne :D
    und sparen.
    Es wird weiterhin die Küche + WZ mit dem Holzküchenofen geheizt und in den anderen Räumen gefroren.
    Ich mag den Sommer :D

  10. blixum sagt:

    kommt mir alles sehr bekannt vor. wir träumen gerade von einfachen fenstern.
    lg
    christine

  11. SannA sagt:

    Guten Morgen, Frau Mutti –
    also, das Entsorgen der gräßlichen Eternitplatten ist nicht mehr so teuer, wie noch vor Jahren – wir haben gerade unsere Fassade hinterm Haus neu eindecken lassen Entsorgen und knappe 50 m² neue Platten waren der günstigste Posten bei der ganzen Sache.
    Bilder -Vorher-nachher- gibts in meinem Blog – allerdings schon im Archiv Anfang August.
    Grüße – SannA