Es ist eine wahre Freude,

25. September 2007

ein krankes Kind daheim zu haben.

Natürlich tut mir das große Kind leid, wenn es hustend und schniefend, mit roten Augen und etwas blass um die Nase, in die Küche kriecht.
Selbstverständlich verwöhne ich es und schimpfe auch nur ganz leise (wegen der wehen Ohren), wenn es seine angerotzten Taschentücher auf den Küchentresen legt.

Aber. Seufz.

Nicht krank genug, um sich gesundschlafenderweise ins Bett zu legen, aber auch nicht gesund genug, um irgendetwas zu tun.
Beim Lesen brennen die Augen, die Nase tropft in die Legosteine und beim Husten tun die Rippen weh, deswegen können auch keine Vokabeln gelernt werden.

Und so streichele ich ab und zu wehmütig meine Nähmaschine und widme mich mit halber Energie dem Haushalt. Die andere Hälfte brauche ich zum Argumentieren: „Wer nicht lesen/spielen/lernen kann, weil die Nase tropft/die Augen brennen/die Rippen weh tun, kann auch nicht fernsehen/Computer spielen/Gameboy spielen.“

Mann, ich bin echt hart. (zu mir)

Wenn es einem verhältnismäßig gut geht, ging es einem vorher bedeutend schlechter.
Wenn etwas verhältnismäßig unwichtig ist, gibt es Vieles, das bedeutender ist.

Wenn etwas, im Verhältnis gesehen, keinen Handlungsbedarf hat, dann ist das besorgniserregend.

Wer öffentlich, im pösen, pösen Internet schreibt, muss mit blöden Reaktionen rechnen.
Wer einen Minirock trägt, weiß ja auch, was passieren kann.

Wetter: Sonnig
Stimmung: im Keller

wird dieses Wochenende das letzte sonnige dieses Jahres sein.
Da uns somit Regen, Sturm und Schnee für den Rest des Jahres erwarten, ziehen wir in der Grünen Villa unsere Konsequenzen und verbringen das Wochenende im Garten.

Das erzähle ich Ihnen nur, damit Sie sich nicht wundern, warum ich so wenig schreibe.

Eins noch: das jüngste Kind ist genervt, weil ich im ständig sagen muss, wie stolz ich auf es bin. Und da ich es ihm nicht mehr sagen darf, schreibe ich es hier: Kind, ich bin unsagbar, unendlich, riesig stolz auf Dich. So, haste nun davon.

Ein schönes Wochenende Ihnen da draußen, genießen Sie die Sonne.

Stellen Sie sich mal vor,

20. September 2007

Sie wären stets im Zweifel bezüglich der Entwicklung, sogar der Intelligenz Ihres Kindes.
Stellen Sie sich desweiteren vor, dass Ihnen Erzieherinnen, pädagogische Fachkräfte, Lehrerinnen stets bescheinigen, dass Ihr Kind ungemein liebenswert, freundlich und wohlerzogen ist. Aber … leider …
Stellen Sie sich vor, dass Sie an sich selbst zweifeln, dass Sie Ihre Erziehungsmethoden in Frage stellen, dass Sie sich womöglich vorwerfen, beim dritten Kind zu lasch, zu schlurig, zu abwesend, zu beschäftigt, vielleicht zu ausgebrannt gewesen zu sein.

Ja – das alles stellen Sie sich mal vor. Ganz egal ob Sie Kinder haben oder wieviele von der Sorte.

Weil JETZT stellen Sie sich mal vor, dass Sie beim Elternabend sitzen. Sie erfahren so nebenbei, dass fast alle Eltern bereits Einzelgespräche mit der Klassenlehrerin hatten und warten bis ganz zum Ende des Elternabends, um endlich auch einen Einzelgesprächstermin zu vereinbaren.
Stellen Sie sich mal vor, die Klassenlehrerin sagt: „Na, dann besprechen wir doch jetzt gleich.“
Es ist kurz nach 22 Uhr und eigentlich sind Sie müde, aber doch auch sehr neugierig.

Stellen Sie sich vor, die Klassenlehrerin sagt: „So etwas habe ich noch NIE erlebt.“
Stellen Sie sich vor, die Klassenlehrerin erzählt Ihnen, dass Ihr Kind zu den Besten der Klasse gehört. Dass es zu den Kindern gehört, die sich am Besten konzentrieren können. Dass es zu den „schnellen“ Kindern gehört. Dass es Mathematik versteht, logisch denken, gute Diktate schreiben kann. Dass seine Schrift sich so sehr verbessert hat. Dass es keinerlei Bedenken bezüglich einer Beschulung im Regelbereich ab nächstem Sommer mehr gibt, weil keine Einschränkung mehr da ist. Dass die Sprachstörung nur noch ein Lispeln ist, aber hey! Da fehlen ein paar Zähne!

Wenn Sie sich DAS alles vorgestellt haben (und obendrein noch, dass Sie sich heute eine wundervolle, knallrote Röhrenjeans gekauft haben), dann wissen Sie so ungefähr, wie es MIR gerade geht.

Glücklich. SO SEHR.

ausgefeiert

19. September 2007

Wir brauchen wohl in den nächsten Jahren einen größeren Tisch.