Draußen im Garten
27. Februar 2012
zieht der Frühling ein.
Und so wie der Frühling kommt, packt mich die Frühjahrsputzwut. Im Haus fallen die dunkelroten Samtvorhänge und die Spinnweben an den Decken, die im Winter nicht störten, werden weggesaugt. Für die Küche gibt es ein neues Farbkonzept, das nur noch seiner Umsetzung harrt, die Wohnzimmerwände, die unter dem Ruß aus dem Ofen leiden, warten auf die kommende Farbauffrischung und sogar die Halle ist wieder aufgeräumt. Und sowie die Luft nur ein bißchen lau ist, muss ich raus in den Garten. Gäste haben sich für ein kleines Gartenfest angesagt und nichts erhöht die Motivation für Gartenarbeit mehr, als die Aussicht mit freundlichen Gästen im schönen Garten sitzen zu können.
Im oberen Teil des Gartens steht, nein, seit Samstag STAND eine große Thuja. Schon vor Jahren hatte ein Blitz einen großen Teil des Baumes herausgeschlagen und der Baum war seitdem aus dem Gleichgewicht. Er neigte sich immer mehr nach vorne und begann an der Bruchstelle zu faulen. Zeit, den Baum zu fällen.
Es ist nicht leicht, einen großen Baum zu fällen. Ich spreche nicht von der Verletzungsgefahr oder von einer komplizierten Baum-fäll-Technik. Es ist vielmehr die Tatsache, dass solch ein Baum eben so lange braucht, bis er ein wirklich großer Baum ist. (nicht so wie diese vermaledeiten Kermesbeeren, die nur einen Sommer brauchen, um armlange Pfahlwurzeln in den Boden zu treiben, zu einem Busch von gut und gerne vier Metern Umfang samt Millionen von lila Beeren heranzuwachsen. Und obendrein giftig von Wurzel bis Beere, aufsteigend)
Unsere Thuja, ausgerechnet eine Thuja, die doch überall zu Hecken verkrüppelt werden und ich die nicht sonderlich mag, beschattete die Feuerstelle. Ständig fielen kleine, dürre Ästchen auf den Boden, die die Kinder mit Begeisterung verbrannten, weil sie hell auflodernd und dramatisch knisternd verbrannten. Jede Menge Meisen und manchmal auch ein Kleiber lebten in der ollen Thuja und, Mist – ja, ich mochte diesen Baum. Die blöde Thuja.
Am Samstag kletterte der beste Vater meiner Kinder in seine adrette Schnittschutzhose, warf die Kettensäge an
und zehn Minuten später lag eine Menge Baum im oberen Gartenteil.
Übernächstes Jahr werden wir nochmal liebevoll an sie denken. Dann wird sie uns ein paar gemütliche, kuschelige Abende vor dem Ofen bescheren.
Wenn man einen Baum fällt, sollte man einen neuen pflanzen. Es wird ein Walnußbaum sein, denn die halten angeblich die Mücken fern. Wäre ja schön, da an der Feuerstelle.
27. Februar 2012 um 21:50
Wie gut, wenn man die Axt, äähhh, Kettensäge im Hause und der beste Kindervater eine Schnittschutzhose hat! Schade um den Kleiber, aber der findet hoffentlich ein anderes Zuhause. Ab sofort: Viel Spaß an der Feuerstelle – und Samstag eine tolle Gartenparty!
Neidische Grüße aus HansensGasse, wo es für solche Unterfangen noch viiieeel zu kalt ist ..
(Brennt Thuja Holz eigentlich gut? Bei uns muss nächstes Jahr auch ein Baum weichen und der Ofen ist im Winter ständig hungrig)
27. Februar 2012 um 22:19
Thujaholz brennt super! Unsere Hausvorbesitzer haben und eine Thujahecke hinterlassen, die von den 15 Jahren, die sie dort stand, 9 Jahre lang nicht geschnitten wurde. Das ist ne super Sache, so eine Hecke aus 120 Thujas, das ergibt ne Menge Feuerholz… Leider brennen Thujascheite ziemlich schnell ab… aber zum Anzünden sind sie der Renner :-) (der burner, sozusagen)
Aber um Euren Thujasolitär ist es ja tatsächlich wirklich schade- aber plötzlich umkippende Bäume sind halt nicht das, was man in einem Garten haben möchte…
27. Februar 2012 um 23:06
Nie im Leben hält ein Walnußbaum Mücken fern. NIE IM LEBEN! Glauben Sie mir, ich wohne in der Elbaue, mein Feuer-, Liege- und Sitzplatz ist unter meinem Walnußbaum und neben Nuß- und Schattenspenden hat er genau einen Zweck: ich hänge mein Moskitonetz in ihm auf. Und zwar aus gutem Grund.
28. Februar 2012 um 00:44
Also die Aussicht auf eine mückenfreie Feuerstelle mag verlockend sein, aber bei uns hält der Walnussbaum zwar den Sonnenbrand fern wenn man drunter rum lungert allerdings tummeln sich auch dort die Staunzen(für den Rest der Welt: Mücken)!?
Aber nichtsdestrotz ist es der beinahe schönste Platz in unserer Wildnis und so ein paar Mücken ignoriere ich gekonnt! LG Frau B. aus D.
28. Februar 2012 um 05:42
Liebe Frau Mutti,
über Walnussbäume hat mein Opa immer geschimpft. Angeblich würden sie viel Wasser und Nährstoffe für sich und ihr Wachstum verwenden, welches anderen Bäumen und Pflanzen in der Umgebung dann fehlen würde. Er meinte immer, daß in der Umgebung (Radius=?) nichts Anständiges mehr wachsen würde. Es wären Schmarotzer-Bäume.
Ob das so stimmt oder ob es eine alte Opa-Weisheit war? Keine Ahnung.
Liebe Grüße
von der Roten
28. Februar 2012 um 08:01
Walnussbäume als Hausbäume haben eine lange Tradition.
Sie spenden nicht nur Schatten sondern liefern auch noch reichlich leckere Nüsse und sollen Blitz und Hexen fernhalten. zuhause habe ich ein über 70 Jahre altes Exemplar davon stehen, dass jedes jahr mehrere Säcke Nüsse produziert.
28. Februar 2012 um 08:27
Das mit dem Walnussbaum, sowie es die RoteNina und die Exilsaarländeringn beschreiben kenne ich auch – also beide Seiten… kommt wohl auf die Größe des Grundstücks an… aber die Größe der Thuja fand ich ja seeehr beeindruckend.
28. Februar 2012 um 08:34
Schade um die Thuja, aber es musste wohl sein.
Walnussbäume wachsen übrigens auch sehr schnell.
Das in ihrer näheren Umgebung kaum etwas wachsen will kann auch ein Vorteil sein.
Grüße von Katja
28. Februar 2012 um 09:43
Wir lieben unseren Walnussbaum. Er beschenkt uns jährlich mit reichlich Nüssen, sodass wir nicht nur die gesamte Familie, sondern auch sämtliche Nachbarn und Freunde damit versorgen können. Manchmal verwünsche ich ihn auch. Es wächst tatsächlich nichts, was in der Nähe steht, übrigens auch keine Obstbäume. Und das Laub… es verwest so schlecht.
Und das mit den Mücken, das ist ein Gerücht. Ich werde jedes Jahr tausenmal unter diesem Baum gestochen…
Liebe Grüße
Karoline
28. Februar 2012 um 10:28
Das mit dem Baum tut mir leid, kann mir gut vorstellen wie schwer es fällt ihn zu fällen, aber der Walnussbaum bringt bestimmt auch viel Freude. Bei mir beginnt auch die Gartensaison. LG
28. Februar 2012 um 13:39
Ein Walnußbaum hält leider keine Mücken fern, wie schon im einigen Kommentaren geschrieben wurde.
Nüße ja die gibt es reichlich, aber erst nach 15 (fünfzehn) Jahren, so alt müßte der Baum schon sein.
Blätter bekommt er als letzter im Sommer und wirft sie im Herbst als Erster wieder ab.
Eine Edelkastanie wäre das meine Wahl, aber es ist Ihr Hof.
LG
28. Februar 2012 um 13:42
Bitte ein s streichen und ein ja einsetzen. Danke :-)
28. Februar 2012 um 15:31
Nee, Mücken hält Walnuss nicht ab. Dafür lässt sie ihre Blätter im Herbst immer schön in Etappen fallen, also wenn man gerade gefegt hat, kommt die nächste Runde. Und Blätter haben Walnüsse viele. Aber die Nüsse entschädigen.
28. Februar 2012 um 17:07
Meine Nachbarsfreundin beherbergt auf ihrem Landsitz einen großen alten Nussbaum; ich kann mich nicht erinnern, von ihr jemals etwas Schlechtes über diesen Baum gehört zu haben, denn er spendet Schatten und Unmengen köstlichster Nüsse !
(Zerriebene Nussbaumblätter helfen übrigens sehr wohl gegen Mücken, möglicherweise auch der Baum selber; ich würde auf jeden Fall auf eine robuste, alte Sorte zurückgreifen.)
28. Februar 2012 um 19:15
Oh, ich dachte Kermesbeere wäre vielleicht so ein anderer Ausdruck für Eibe, meine ganz persönliche Hasspflanze: düster-dunkel mit roten matschigen Beeren, die reingetragen alle Teppiche auf das allertrefflichste färben.
Aber die Geschmäcker sind verschieden: jemand meinte auch beim Blick in das düstere Dunkel vor unserem Fenster: „oh so viel schönes Grün vor dem Fenster“….wie gesagt, verschieden.
Mein Favorit wäre eigentlich ein Avocadobaum, klimatisch bedingt aber dann doch die Walnuss.
28. Februar 2012 um 19:46
Jetzt, wo ich den dicken Martin sehe – wir hatten schon lange nichts mehr von Ringelfranz gehört/gesehen/gelesen…. Ist er etwa nach der Entmannung ausgezogen?
Walnüsse brennen auch sehr nett!
Herzliche Grüße!
28. Februar 2012 um 20:07
Ja, das mit dem Walnussbaum ist eine gute Idee; und er hält tatsächlich Mücken fern (und nebenbei auch so ziemlich sonst alles Grüne, das in seiner Nähe wachsen mag..;-) )
Und wie, bitte, schaut denn der dicke Martin drein? Etwa auch traurig?
LG E.
29. Februar 2012 um 08:10
Ich glaube mit der Wahl des Baumes solltet ihr es nicht überstürzen. Wir haben einen sehr großen Walnussbaum und dieser macht jede Menge Dreck! Die Nüsse schmecken echt lecker, aber die Schalen dieser, färben alles in ein undefinierbaren brau-schwarz, leider oft für immer. Nur mit Handschuhe die Nüsse schälen,sonst sehen die Finger wie bei einer Frisörin aus, die tagelang Haare gefärbt hat. Wie wäre es mit eier Akatie, die duftet im Frühling und im Herbst fallen ihre kleingliedrigen Blätter unscheinbar zu Boden . LG Ela
29. Februar 2012 um 09:08
Hallo Frau Mutti,
Walnuss hört sich super an…. wobei ich mir nicht sicher bin, ob sie 15 Jahre warten möchten bis es die ersten Nüsse gibt. Warum viel die Wahl denn gerade auf Walnuss???
Viele Grüße aus dem Nebel
Biene
29. Februar 2012 um 18:19
So ein großer Baum, der Jaaaahre brauchte, dann auf einmal weg, das sieht doch jetzt so leer aus.
Aber was sein muss, muss eben.