Abiferien

12. März 2012

und deshalb zwei Drittel der Kindelein daheim. Früher hätte mich das – zugegebenermaßen – sehr in meiner morgenlichen Routine gestört, heute kann ich das gut aushalten :)

Was zum einen wohl daran liegt, dass die Kindelein freiwillig nicht vor zehn aus den Betten kriechen und zum anderen an freien Tagen tolle Sachen in der Küche machen wollen. Die Tochter jedenfalls. Der große Sohn muss für Kursarbeiten lernen. Sollte er. Tut er vielleicht. Manchmal.

Töchterlein hatte sich mit den Freundinnen zu einem Übernachtungsdings verabredet, so ein „wir schauen Filme, kichern wie verrückt dabei, frisieren uns, lackieren uns die Fingernägel und essen lauter Köstlichkeiten“-Ding, bei dem auch die olle Muddi gerne mitmischen würde, wenn sie – naja – nicht die olle Muddi wäre. Töchterlein buk fiese Schweinereien aus einem Kilo Frischkäse, einer Packung Löffelbiscuits und einer handvoll Himbeeren. Das tat sie neulich schon mal und die Törtchen sahen in den Papierförmchen eher nicht hübsch aus. Zum Glück bin ich aber ein alter Hamster und kann diese -Gläschen auf keinen Fall wegwerfen. Wir haben wirklich viele dieser Gläschen, denn Oma Eis bringt der ausgemergelten, unterernährten Familie gerne Leckereien mit.

Man sieht dem Küchlein gar nicht an, dass sich vierzigtausendmillionen Kalorien darin befinden und im Rezept steht auch nix von Kalorien.(dafür so lustige Maßeinheiten wie „drei Esslöffel Butter“. Das kann ja nun alles und nix sein.)

Die eine Freundin der Tochter fastet Süßes und damit sie auch ein Gläschen zum Schlemmen bekommt, rührte ich heute morgen rasch einen „Spundekäs“ zusammen.Möglicherweise ist der Name „Spundekäs“ nur regional bekannt, ich traue mich auch nicht an eine Übersetzung. Obwohl „Käs“ oft für Quark steht, aber im Spundekäs ist kein Quark.

Ich habe 200 g Frischkäse mit einem Schuss Sahne (Sie sehen, ich kann auch merkwürdige Maßeinheiten) verrührt, bis er schön glatt und cremig war. Dann habe ich eine kleine, sehr fein geschnittene Zwiebel und eine gepresste Knoblauchzehe untergerührt. Gewürzt wird mit mildem Paprikapulver und ein bißchen Cayennepfeffer, bis der Spundekäs schön rosa ist und schmeckt. (und schmecken tut er am Besten nach drei, vier Stunden mit Salzstangen, Brezeln oder Crackern)

 

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In Nierstein ist ganz unbestritten Frühling. Mein Holunder hat Blütenansätze und die Wildbienen brummen wieder um den Bienenkasten herum. Franz findet es höchst aufregend, dass ich im Garten herumkrieche und raschelndes Zeug in große Säcke stopfe. Er springt dann in die Säcke, kippt sie um und freut sich, wenn das raschelnde Zeug wieder raus fällt und Frau … äh … Mutti schimpft.

 

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Schönste Situation des Tages:

Es klingelt. An der Tür steht ein etwa neunjähriges Mädchen, mir völlig unbekannt und spricht: „Meine Freundin Rosali sagt, dass ich hier Monsterchen kaufen kann. Ich will zwei. Für mich und meine Oma.“

Durfte sie kaufen, es gab noch ein paar Restbestände von Weihnachten. Und ich überlege, noch ein paar zu machen, denn das war jetzt das dritte Mal, dass Kinder klingelten und Monsterchen kaufen wollten.

(aber wenn sie dann da stehen und aus ihren klitzekleinen Kindergeldbeuteln ein paar Münzen klauben, dann will ich ihnen am Liebsten sagen: lass stecken, ich schenke es dir.)

 

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Für den Frühlingsmarkt, der übernächstes Wochenende in Hechtsheim stattfindet, habe ich das Pflichtprogramm absolviert. Zwei Tische lassen sich leicht mit allerhand Taschen und Täschelchen füllen. Alles weitere ist Kür und ich bin sehr erstaunt und auch ein bißchen stolz, dass ich es diesmal ganz ohne den letzten Drücker geschafft habe. Irgendein dickes Ende kommt da noch, das geht mir alles zu glatt hier :)

13 Kommentare zu “Abiferien”

  1. Caramellita sagt:

    Plöder Vehler! Ich hätte den Artikel nicht mit diesem riesengroßen Hungerloch im Bauch lesen sollen…

  2. moni sagt:

    Ich kannte Spundekäs auch nicht, kann aber lesen, tat dies mit Erfolg bei den Inhaltsstoffen und weiß deshalb, dass da wohl noch sowas wie Camenbert rein soll. Schmecken tut’s jedenfalls super, so ab und an und dann noch Selbstgerührt mit Sahneschlückchen, Schmatz!
    Für die Fete viel Erfolg,ebenso für den Frühlingsmarkt!
    Liebe Grüße
    moni

  3. fraumutti sagt:

    Nix da, Camenbert! Nur Frischkäse und Sahne! (sonst wird das ja so ein Obatzda-Ding)

  4. Fabulatoria sagt:

    Das mit den Monsterchen klingt echt süß. Ich kann mir das bildlich vorstellen und würde wohl auch mit mir ringen sie den Kindern nicht einfach zu schenken. Und Monsterchen ist ein echt süßes Wort. Ich will jetzt auch Monsterchen nähen. Einfach weil so ein Monsterchen ist bestimmt gut für alles mögliche ;o) Obwohl meine Monsterchen sicher anders wäre als die, die die Kinder gekaut haben. Ich erinnere mich nur dunkel… Monsterchen merk ich mir.

    Liebe Grüße, Carmen

  5. Zimtapfel sagt:

    Ich kenne und liebe den Spundekäs, aber vermutlich nur deshalb, weil ich Verwandtschaft in Ihrer Gegend habe. Lecker! (Besonders mit einem schönen Weißwein vom Winzer in der Nachbarschaft dazu.)

  6. Mary Blue sagt:

    „Bei Ihnen kann man Monsterchen kaufen“-diesen Satz möchte ich auch mal hören, schon beim Lesen ist mir das Herz gebrochen, zuckersüß!
    Einen schönen Frühling wünsche ich!
    LG

  7. MonikaZH sagt:

    Ich bewundere ja den Mut des ca. neunjährigen Mädchens an einer wildfremden Tür zu klingeln und Monsterchen kaufen zu wollen – da muss der Wunsch solch eines zu haben schon arg gross sein, oder? (Und wer in der Familie hat sich wohl daran erinnert dass da am Weihnachtsmarkt… – und den Namen der Verkäuferin auch noch gewusst… )

  8. MonikaZH sagt:

    (oh, und schenken wäre glaub ich grundfalsch, auch wenn’s mir wohl genauso ginge. Selbstgekauft und ehrlich bezahlt ist anders!)

  9. Hannah sagt:

    Monsterchen scheinen sich zu lohnen. Zwei Zielgruppen mit einem Monsterchen erreichen, das Geschäft sollten Sie ausbauen!

    Liebe Grüße
    Hannah

  10. Brigitte sagt:

    Ich finde als Mutter hat man’s wirklich nicht einfach: erst durfte man nix OHNE die Kinder machen und als sie größer waren, wollten sie einen nicht mehr dabei haben….voll blöd!
    Ich erinner mich, dass ich dem Kind mal einen Kommentar auf seine Pinnwand bei studivz geschrieben hab – war auch nicht recht. Dabei war er sehr lustig, der Kommentar :-(

  11. Jenny sagt:

    … das mit den Monsterchen ist eine süße Geschichte! Ach is das schön, wenn man einen Menschen mit etwas selbst genähtem so eine Freude machen kann! Das hat sie sicher eine riesen Überwindung gekostet!
    Liebe Grüße Jenny

  12. Ruthy sagt:

    Liebe Frau…äh…Mutti,

    was waren denn da für Bilders in diesem Post? Ich seh hier nur was mit „Bilderklau…“???

    Liebe Grüße, Ruthy

  13. alsheimerin sagt:

    Liebe Frau…äh..mutti

    jetzt muss ich so kurz vor meinem sonntäglichen spätdienst noch schnell einen spundekäs anrühren,der innere jeeper verlangt dies nach lesen ihres blogs unverzüglich…
    liebe grüße aus gar nicht weit weg von der alsheimerin