Freitag morgen,
29. Mai 2009
neun Uhr.
Weitestgehend schmerzfrei.
Nach einer anfangs unruhigen Nacht mit Alptraum phantastisch geschlafen.
Orangensaft und Kaffee am Bett.
Langeweile.
Vorsatz für heute: ich werde eine brave Patientin sein. Nicht quengeln, nicht jammern, nicht aus dem Bett hüpfen, weil doch alles so viel besser ist.
(schwierig das, sehr schwierig. Bloggen Sie heute bitte viele interessante Dinge. Bloggen für den Seelenfrieden des besten Vaters meiner Kinder, sozusagen.)
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update: vor lauter Krückendämlichkeit meine Lieblingstasse, den roten KaffeeEimer zerschmissen. -> heulendes Elend.
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upupdate: erwäge meine Krücke aus dem Fenster zu werfen. Einfach so. Mal schauen, was dann passiert.
Eine gewisse Aggressivität macht sich breit, Sie interpretieren das schon richtig. Der Grund ist, dass ich seit anderthalb Stunden darauf warte, dass die Arzthelferin meines Nachsorgearztes endlich sagt, dass ich jetzt kommen kann. Sie sagt immer nur: „Vielleicht in einer halben Stunde!“ Nächster angedachter Termin: 11 Uhr. Somit ist der freitägliche, und heute so sehr für mich wichtige, Damenkaffeeklatsch sinnloser Warterei zum Opfer gefallen. Hmpf.
(bloggen ist klasse, verhindert zerbrochene Fensterscheiben und Krückenverluste)
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upupupdate: Termin beim Hausarzt zur Nahtkontrolle und wegen des Rezeptes für diese kleinen Thrombosespritzen. Obwohl ich ja sozusagen frisch operiert bin, musste ich zwanzig Minuten warten. Offensichtlich hat man mir bei der OP Geduld und Toleranz weggeschnitten, ich werde ein mieses Meckerweib. Der beste Vater meiner Kinder schlug vor, meine Kniereflexe mit diesem Hämmerchen zu testen, doch er erntete nur ein drohendes Knurren von mir.
Die Nähte sind großartig, das Knie ist von zwei neuen Pflästerchen geschmückt und die wirklich allerwichtigste Frage: „wie geht das grässliche Orange wieder ab?“ konnte nicht beantwortet werden.
In zehn Tagen sollen die Fäden raus. Das darf ich selbst machen.
Der beste Vater meiner Kinder schaute interessiert zu, wie das mit dieser Spritze in die Haut-nicht-Speckfalte geht, denn diesen Job darf er übernehmen. Ich kann viel, aber mir selbst Kram spritzen, das geht nur im allergrößten Notfall. „Tut mir wirklich nicht weh!“, versicherte ich dem besten Vater meiner Kinder. „Dann macht´s mir keinen Spaß!“, erwiderte dieser und ich schmolle jetzt ein bißchen.
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upupupupdate: wenn das Knie dick und heiß wird, liegt das bestimmt daran, dass die Wunde noch so frisch ist. (mistmistmistmistmist) Habe ich Ihnen jemals erzählt, wie das damals, bei meiner ersten Knie-OP vor zwanzig Jahren war? Als sich das Knie binnen 36 Stunden verdoppelte und rot glänzte und sehr heiß war? Es MUSS ja nicht wieder so kommen. Aber ich habe Ihnen auch noch nicht erzählt, dass es im OP folgenden Dialog gab:
„Sind Sie sicher, dass die Verpackung verschlossen war?“
„ja … eigentlich schon …“
Ich bin ein hysterischer Patient mit sehr viel Phantasie. Das ist nicht gut.
Während der OP ist übrigens auch der Absauge-Schlauch kollabiert, was für lustigen Wirbel sorgte.
Ach. Das wird schon. Bestimmt.
29. Mai 2009 um 09:12
Einen wunderschönen guten Morgen! Ich käme jetzt am liebsten vorbei und würde gerne den persönlichen Sklaven miemen „Hol dies, mach das“ würde ich gerne tun für Sie, Frau … äh … Mutti.
Schade, dass mich mein Scheffe dafür fressen würde.
Gute Besserung! Bring den Katern Künststückchen bei :)
Liebe Grüße
29. Mai 2009 um 09:36
Och… ich würd Ihnen gerne was abgeben zum Arbeiten, könnten Sie auch im Bett machen… ich hätte da ein Reiki-Schulungsskript für den Kurs an der Uni anzubieten (gell, da juckt es Sie in den Fingern?! – Dachte ich mir :))oder einen Gesprächsleitfaden für Reikilehrer? Auch nicht? Hmmm… dann bleibt mir nur: Ihnen Geduld zu wünschen und Ihnen eine herzliche liebe Umarmung zu schicken *Sendeknopf drück*
29. Mai 2009 um 09:38
Ich kann nicht versprechen heute was interessantes zu bloggen, aber ich lass mal einen Zeitverbringslink da. Macht ungefähr eine halbe Stunde tatsächlich Spaß! *g*
http://www.akinator.de
Lieben Gruß vom Platypus
29. Mai 2009 um 09:59
oh verdammt, die tasse …
(hm, jetzt denk ich über einen blogeintrag nach, hehe.)
29. Mai 2009 um 10:07
Liebe Frau … äh … Mutti, ich wünsche Ihnen gute Besserung und einen schönen, erholsamen Tag ohne Langeweile! Ich bin mir sicher, sie werden im großen Blog-Universum genug zu lesen finden. Ich für meinen Teil kann da Stunden verbringen …
29. Mai 2009 um 10:10
Warte ein paar Tage, ja? Ich hab da was gesehen und war mir mit dem Kaffee nicht sicher, aber das ist ja nun ne Steilvorlage. Ich schick was auf die Reise.
29. Mai 2009 um 10:14
Soso, Sie schmeißen also Dinge runter.
29. Mai 2009 um 10:27
[…] … äh … Mutti, damit Ihnen die Zeit nicht zu lang wird, können Sie (oder auch Sie) ein wenig rätseln. Wenn Sie HIER klicken, sehen […]
29. Mai 2009 um 10:58
Ich wünsche Ihnen weiterhin gute Besserung. Was mich tröstet ist, dass wer so schimpft wie Sie, schon wieder gut „auf den Beinen“ sein muss!
Schimpfen Sie weiter, dann wissen wir, dass es gut geht!
Ms. Figino
29. Mai 2009 um 10:59
Bloggen für den Seelenfrieden? Kein Problem, gucken Sie einfach mal bei mir vorbei. ;-)
Gute Besserung, Geduld und Stärke ;-)
29. Mai 2009 um 11:04
[…] 2009 in Allgemeines und Besonderes | Tags: Blogger unter sich, Reise.Reise, Seelenfrieden von Herrn Frau… äh… Mutti. Kein Problem, liebe Frau Mutti, bitte bleiben Sie im Bett, lesen Sie sich durch die […]
29. Mai 2009 um 12:56
Das Orange geht nicht schnell ab. Rubbeln hilft etwas, aber abwarten hilft fast ebenso (war mein Eindruck).
Gute Besserung!
29. Mai 2009 um 13:22
Erinnert mich an meine erste selbstgespritzte Thrombose-Spritze: Gaaaanz langsam hab sie mir in den Bauch gedreht, weil ich
a) „-kann das. Muss das können!“ und
b) Angst hatte, es könnte beim schnellen Reinrammen weh tun….
Meine Freundin (Arzthelferin) konnte gar nicht hinsehen: LASS mich das machen schrie sie dauernd! ;-)
Liebe Grüße und jute Besserung Frau Mutti!
Eva
29. Mai 2009 um 15:34
Tasse kaputt? Das ist äußerst Ärgerlich! Magst Du meine haben? (Die selbstgemachte, mit der ich vor einiger Zeit mal so angegeben habe, ich habe festgestellt dass ich doch nicht so gerne aus Ihr trinke). Is zwar nicht Rot, aber dafür Gelb, Blau, Orange, Türkis, Lila gesprenkelt und es passt über ein halber Liter rein…
29. Mai 2009 um 16:46
Geduld. Nach über einer Woche habe ich nun auch alles Orange ab.
Nur die blauen Flecken von den Thrombosespritzen, die bleiben noch ein Weilchen (ich habs aber trotz Krankenhaus selbst getan) :)
29. Mai 2009 um 16:46
ach ja, Gute Besserung :)
29. Mai 2009 um 17:24
Ich glaub ich bin ganz froh, dass ich Vollnarkose hatte… Wird alles!
29. Mai 2009 um 17:27
Frau…Mutti… das ist ja hier wie bei GA…
Ich wünsche jedenfalls schnelle Genesung und alles Gute!
29. Mai 2009 um 17:30
Achso… Das Angebot meines geliebten Brüderchens kann ich nur empfehlen – wir können hier eine äußerst schöne, von ihm selbstgemachte Obstschale unser Eigen nennen.
Die Farbkombination hört sich jedenfalls vielversprechend an, würd ich zu gerne mal sehen.
29. Mai 2009 um 17:53
Wassn fürne Verpackung?
29. Mai 2009 um 18:02
keine Ahnung, Frau Antonmann, aber die Phantasie, die zeigt mir verschiedenste Verpackungen mit verschiedenen Schläuchen und Nadeln.
29. Mai 2009 um 17:54
Ach, und ja, wird wieder. Natürlich.
29. Mai 2009 um 18:28
Hätten Sie sich nicht mal kurz aufsetzen und gucken können? Das sind doch Sätze und Bilder, die bekommt man nicht wieder aus dem Kopf.
(Haben Sie schon die Folge GA von gestern geguckt? Da waren auch nette Bilder dabei.)
29. Mai 2009 um 18:35
aufsetzen ging nicht, weil ich war die Dame ohne Unterleib und war ausserdem mit einem blauen Tuch verhängt. Das wurde nur ab und zu zur Seite gezogen, damit ich einen Blick auf den Monitor werfen konnte.
(noch kein aktuelles GA, ich arbeite drauf zu)
29. Mai 2009 um 18:39
Ich dacht’s mir schon:) Und fragen mag man ja in so einer Situation auch nicht.
6. Juni 2009 um 17:19
[…] Folgendes: die rote Tasse, die, die ich damals aus der großen Stadt mitgebracht hatte, fiel einem Krückenattentat zum Opfer. Besorgte Blogleser sorgten zwar für Licht im Jammertal, doch -ach!- der Kummer war zu […]