Abnabelungs-Gedöhns

26. Januar 2009

Der große Sohn ist gerade in so einer „ich mach mein eigenes Ding“-Phase, was bedeutet, dass er zu den Mahlzeiten sehr hungrig auftaucht und nach dem Essen wieder in seiner Höhle, pardon, seinem Zimmer verschwindet. Keine Ahnung, was er da macht. Eigentlich will ich´s auch gar nicht wissen.

Bei dem Gedanken, dass ich ihn jetzt mal hoch rufen könnte, habe ich mich ertappt. Komisch ist das. Vor etwa zehn Jahren wünschte ich mir, dass das Kind doch bitte wenigstens ZEHN MINUTEN, nur zehn klitzkleine Minuten, alleine in seinem Zimmer verbringen und mich nicht ohne Pause mit zugegebenermaßen lieblichen Stimmchen zutexten möge.

Apropos liebliches Stimmchen. Das Stimmchen brummt nur noch einzelne Worte in meine Richtung. Maximal Zwei-Wort-Sätze: „hab´Hunger.“ oder „Nix iss.“ gerne auch „Lass mich.“ Bin mir nicht sicher, ob das Kind derzeit die U5 bestehen würde.

(und dann sind da wieder diese Momente, in denen er durch die Küche wirbelt, die Spülmaschine ausräumt, einen Kuchen backt, den Tisch deckt und „endlich mal Ordnung schafft“. Oder seinem Bruder mit Engelsgeduld bei den Hausaufgaben hilft. Oder sich nicht mit seiner Schwester streitet.)

6 Kommentare zu “Abnabelungs-Gedöhns”

  1. Gabi K sagt:

    jede Wette, in ganz kurzer Zeit folgt jetzt auch die „ich komme aus dem Bad nicht mehr raus“ Zeit.
    Wünsche Gute Nerven!

    LG
    Gabi K

  2. fraumutti sagt:

    Gabi, im Moment freue ich mich noch auf diese Zeit, denn wir befinden uns in der „Duschen sind verdächtige Objekte die gemieden werden müssen“-Phase.

  3. Gabi K sagt:

    Sie werden sich zurücksehnen in diese Zeit, wenn das Tochterkind wütend keifend und fast in Tränen vor Ihnen steht, weil sie nicht ins Bad kommt. Wo sie ja soooo dringend rein muss…..

    LG
    Gabi K

  4. Monika sagt:

    Sie werden sich in sehr absehbarer Zeit, angesichts der dann utopisch hochen Wasserrechnungen, nach der ‚Duschen-sind-verdächtig‘-Phase zurücksehnen. Und nach Deo-losen Zeiten (Axe – ächz, das Zeug ist Folter. Zumindest für alle über 14…)

    Es tut ja gut dass es nicht nur mir so geht.

    Die Wechselbäder zwischen ‚ey Mann, was wotsch‘ (Schweizer Jugend-Atze-Türken-whatever-Slang, auf Deutsch etwa ‚ey Mann, was geht ab‘) und ‚kratz mir bitte den Rücken, liebe Mami‘ (beim ins-Bett-gehen, seine Art sich Streichel- und Kitzeleinheiten zu holen momentan) sind hetig, unvorhersehbar und nur mit viel Humor zu ertragen. Und mit viel ernsthafter Erinnerung an das eigene Gefühl damals, mit 13… – Da haben Sie ja auch Ihre Erfahrungen, vielleicht mit ein bissl älter, und anders, aber ich kann mich an einen Blogeintrag, noch gar nicht lange her, erinnern, wo die Frau … äh .. Mutti ganz tief ins Nähkästchen blickte. Auch was schulische Leistungen und vor allem das Interesse an der Schule betrifft7betraf. Seufz.

    Arme Kinder, die keine mehr sind und halt doch irgendwie noch.

    Sie verführen, zum kommentieren, liebe Frau Mutti :-)

    (so, und jetzt der Kampf mit dem Captcha)

    es grüsst
    Monika
    (die sonst nie kommentiert…)

  5. tante liesbet sagt:

    Jahaa, Pubertät ist halt, wenn die Eltern anfangen, schwierig zu werden. ;)
    LG Doris

  6. Gartenliesel sagt:

    Liebe Frau..äh…Mutti,
    wir sind hier gerade in der von Ihnen so trefflich beschriebenen Könntest-Du-mal-zehn-Minuten-in-Deinem-Zimmer-verschwinden-Phase. Unser Sohn ist vier und redet ohne Punkt und Komma (das hat er von der Mutter – ich gebs ja gerne zu!). Nach Ihrem Bericht bin ich aber sehr dankbar, dass sich die Zeiten ändern werden und ich freue mich trotzdem schon auf die Zwei-Wort-Zeiten – irgendwie.
    LG Gartenliesel