Die Qual der Wahl
30. November 2012
Das Töchterlein steht vor einer wirklich schweren Entscheidung: die Wahl der Leistungs- und Grundkurse für die Oberstufe. Im Januar muss sie es wissen und bis dahin werde ich um viele Jahre gealtert, schlohweiß und ohne Nerven sein.
Es ist nämlich so, dass dieses Mädchen einigermaßen begabt in der Schule ist und obendrein auch noch vielseitig interessiert. Da aber nur drei Leistungskurse gewählt werden dürfen und die Kombination mit den Grundkursen auch noch ein paar Riegel vorschiebt, weiß sie nicht, wofür oder wogegen sie sich entscheiden soll. Das Ausschlussverfahren ergab immerhin: kein Musik, kein Religion, kein Sport und kein Französisch.
In der engeren Auswahl stehen naturwissenschaftliche Fächer und wir Eltern finden das sehr großartig, der beste Vater meiner Kinder deshalb, weil wenigstens eines seiner Kinder nach ihm kommt und ich, weil ich schlicht zutiefst beeindruckt bin. Mathe! Wow.
Unglücklicherweise haben die Lehrer an der Schule offensichtlich den Auftrag, angehende Abiturienten derart zu verunsichern, dass sie lieber doch abgehen und eine Ausbildung anstreben. Die Ansprüche sind äusserst straff und obendrein heisst es „… und das ist noch gar nichts im Vergleich zu dem, was euch erst in der Oberstufe erwartet!“ Die Intention will sich mir nicht recht erschließen.
Die Tochter jedenfalls ist verunsichert bis verzweifelt. Sie fragte den Physiklehrer, ob er ihr einen Physik-Leistungskurs zutraut. Niemals, sie könne nicht mal ein Verlaufsprotokoll schreiben. (was zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht gelehrt worden war.) Der Mathematiklehrer spricht von „blond“ und „Mädchen“, entschuldigt sich aber immerhin darauf für seinen verbalen Fehlgriff, kurz bevor ich auf den Tisch hauen wollte. Der Englischlehrer verlangt sehr viel, fast mehr, als zu bewältigen ist. Drei Arbeiten in der Woche, etliche Tests dazu, die besinnliche Weihnachtszeit ist nicht in der Schule angekommen.
Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich bin großer Fan von straffem Unterricht, von einem dem Gymnasium und der Klassenstufe angemessenen Niveau. Was ich nicht verstehe und mag, ist diese Demoralisierung der Schüler. Ich weiß, dass das Abitur hier in unserem Bundesland keinen allzu guten Ruf hat und dass es zu viele Abiturienten, zu viele „sehr gute“ Abiturienten gibt und vielleicht versucht man auf diesem Wege zu selektieren. Scheint mir eher ein falscher Weg zu sein.
Sei es wie es sei, die Tochter muss da jetzt durch. Mit Tränen, Wut und allergrößten Selbstzweifeln. Und ich kann ihr nicht helfen.
Kleine Kinder, kleine Sorgen. Große Kinder … sie wissen schon.
30. November 2012 um 21:45
Was soll denn der Unsinn? Ts. Lehrer. Die sollten sich freuen, wenn sich Schüler für ihr Fach interessieren.
Bei mir ist es jetzt auch schon fast 15 Jahre her, keine Ahnung, wie viel sich seitdem geändert hat, und es ist ja auch von Schule zu Schule unterschiedlich, aber einer der wesentlichen Unterschiede zwischen Grundkurs und Leistungskurse war für mich, dass man bereit sein musste, da mehr Zeit zu investieren. Und darauf hab ich auch meine Entscheidung basiert, also, was macht mir so viel Spaß, dass ich das gut finde, wenn ich davon doppelt so viele Stunden in der Woche habe und vermutlich auch mehr dafür lernen muss.
(Dazu muss man sagen, dass ich mir auch viel zugeflogen ist, die Entscheidung also wirklich eher auf der Interessens- als auf der Begabungsebene treffen konnte.)
Sind das die gleichen Lehrer, die sie später auch haben wird oder nur die, die sie jetzt gerade unterrichten? Ich mein, die Noten und das Gefühl deiner Tochter haben ja wohl auch eine gewisse Aussagekraft, da würd ich mich von solchen „Abratern“ nicht irritieren lassen.
30. November 2012 um 21:52
Es wird einen Lehrerwechsel zur Oberstufe geben, aber sie ist natürlich nicht gefeit, ähnlich tickende Lehrer zu bekommen. Ich versuche zu argumentieren, dass die Freude und das Interesse an einem Fach ausschlaggebend sein sollen, nicht die Sorge, ein Lehrer könnte ihr die Freude ganz und gar austreiben. Es könnte alles so leicht sein.
30. November 2012 um 21:49
Ach wie charmant von dem Lehrer, ich glaube, ICH wäre über den Tisch gesprungen. Glaubt man ja fast nicht so einen dämlichen Text. Hier ist ja beim Tochterkind noch Grundschule angesagt und ganz viel Zuckerguß und Hätschelei. Seufz. Mich gruselt es ja schon jetzt vor der weiterführernden Schule, aber ich fürchte, wir kommen wohl nicht drumherum ;-) Euch einen guten Weg und eine gute Entscheidung. LG, Nicole
30. November 2012 um 21:55
Nicole, genieße den Zuckerguss! Der wird allerdings spätestens ab Klassenstufe vier abgekratzt.
30. November 2012 um 22:01
Hallo Frau Mutti
Wir haben im letzten Jahr vor genau dem gleichen Problem gestanden. Mit dem Ergebnis, dass die Große Mathe, Physik und das ungeliebte geschichte genommen hat (den Vorgaben sei dank). Da hier im Norden ein kolossal kurzes Schuljahr zu bewältigen ist, sind es hier bis einen Tag vor den Ferien drei klausuren pro Woche, davon in der nächsten Woche ALLE LK! Und dann noch die kleine Seminarfacharbeit! Und das Töchterlein mit den mathenoten im Traumbereich schreibt plötzlich knappe dreier,a wirklich strenge Anforderungen! Und Freizeit ….. Findet am Freitagnachmittag für zwei Stunden statt!
Ich bin definitiv kein Fan dieses vermaledeiten G8!!!
30. November 2012 um 22:22
Oh mein Gott, da hat sich seit meiner Schulzeit scheinbar einiges geändert. Obwohl mir damals auch kein Leher zugetraut hätte, das ich mein Abitur bestehe und das auch noch mit 1,6 …
Aber das ist mal wieder typisch Lehrer, statt sich zu freuen, das ein Mädchen in die Naturwissenschaft einsteigen will, wird erst mal ordentlich dagegen geredet. Ich hatt damals Glück, das man noch einen 10 „Mann“ für den Geogarphy LK brauchte … sonst hätte ich mich für Geschichte entschieden und im Nachhinein muss ich zugeben – das hätte ich nicht geschafft.
Ich wünsche dem Tochterkind für Erfolg bei der Entscheidung und hoffe, das sich doch noch ein „vernünftiger“ Lehrer findet …
30. November 2012 um 22:34
Ich als in der Schweiz Wohnende kann zum heutigen deutschen Schulsystem nicht viel sagen. Mein Abi hab ich in Hessen gemacht, vor gefühlt 100 Jahren. Aber eines kann ich – aus der Sicht des Lieblingssohnes, der gerade jetzt am Abi in Zürich baut (keine Wahlfreiheit der LK’s, nur Wahlfreiheit ob das Abi eher naturwissenschaftlich, sprachlich oder musisch sein soll) – vielleicht beitragen: Neigungen sind wichtiger als gute Noten. Weil Noten immer auch Lehrer-abhängig sind, eine ziemlich gute Note bei einem Lehrer mit dem das Kind „kann“ ist nicht dasselbe wie eine mittelmässige Note bei einem Lehrer mit dem das Kind eigentlich nicht „kann“. Vor allem dann wenn die Jugendliche im Fach beim eher ungeliebten Lehrer eigentlich sehr viel interessierter ist. Das macht die Entscheidung kein bisschen leichter, weil das Fach von der Lehrperson zu trennen ist fast unmöglich.
Schwere Monate, die da auf Sie alle zukommen.
Aber eins kann ich sagen: ich hab’s geschafft, auch wenn ich heute vieleicht einige Entscheidungen (welche LK’s, wo Schwerpunkt legen) anders treffen würde. – Und ich war immer nur eine so zweikommairgendwas-im-Schnitt-Schülerin. Genau so ist auch mein Abi geworden. Und wenn ich ein bisschen mehr getan hätte (Pubertät und so) wär es wohl besser geworden.
Die grauen Haare werden Euch allen nicht erspart bleiben, aber das kommt schon gut, irgendwie.
30. November 2012 um 22:34
Dann hoffe ich mal mit, daß sie sich für die richtigen Fächer entscheidet.
Lehrerwechsel können so einiges ausmachen.
Das haben wir dieses Jahr ziemlich stark beim Großen zum positiven gemerkt.
Wenigstens rechtzeitig im letzten Schuljahr so schlägt es sich immerhin aufs Bewerbungszeugnis.
Die Kleine hat dieses Jahr leider Pech und ist von super auf unterirdisch abgerutscht. Und das liegt ganz Gewiss nicht daran, daß wir etwa zu wenig lernen. Ich denke, da ist demnächst mal ein Gespräch mit der Lehrkraft fällig, eventuell hat sie ein paar Tipps.
Es kommt immer auf die Art und Weise an, wie der jeweilige Stoff rübergebracht wird. Natürlich auch auf das jeweilige Interesse, das einem jedoch manchmal auch schnell vergehen kann.
Mir ging es damals in Wahlfach Französisch so. Wollte es unbeding lernen und bin dann kläglich versagt. Wäre besser in Russisch geblieben…
In diesem Sinn viel Erfolg bei der Auswahl.
30. November 2012 um 23:13
es wäre leichter, wenn man wüsste, welche Lehrer dann in Frage konmmen, denn das ist letztendlich a und o.
vor fast 30 Jahren hatte ich LK Physik als eine von 2 Frauen im Kurs, das war wirlich cool, und wir hatten den besten Lehrer der Welt. Glück gehabt. In Physik hatte ich dann auch die beste Note im Zeugnis: 14 Punkte.
Man sollte Begeisterung für seine LK-Fächer mitbringen und die Chance auf wirklich gute Lehrer in diesem FAchbereich haben. Der Rest war damals pragmatisches berechnen der benötigten Noten.
Viel Erfolg und nicht entmutigen lassen von Macho-Sprüchen.
1. Dezember 2012 um 05:09
Das ist ein bißchen Imponiergehabe.
Man(n) will halt zeigen, wie oberwichtig das eigene Fach ist.
Und dann will man auch, dass die eigenen Kurse nicht so voll werden.
Aber dass man Mädchen abschreckt, das ist doch voll retro, so richtig 80 iger.
Ach, sie soll sich mal nicht so erschrecken lassen. Es wird überall nur mit Wasser gekocht. Das, woran sie Freude hat und worauf sie neugierig ist, das wird sie auch durchhalten.
1. Dezember 2012 um 07:03
Ach, Lehrer, das sind aber auch komische Gesellen. Ich würde immer wieder Mathe LK nehmen und dies selbstredend empfehlen, allerdings hört es dann auch auf. Generell tendiere ich aber auch dazu, sich was zuzutrauen und nach Neigung zu wählen. Viel Glück bei der Wahl!
1. Dezember 2012 um 07:54
Ich kann diese Bedenken und Zweifel sehr gut verstehen…wir haben diese Entscheidung auch hinter uns, wobei es bei meinem Sohn nicht ganz so schwierig war…er ist zwar blond…aber ein Junge…und in Mathe und Physik ein Ass…bei meinen Mädels stelle ich mir diese Entscheidung wesentlich schwieriger vor…aber da haben wir zum Glück noch viel Zeit…Die Frage ist für mich sowieso…müssen denn diese Leistungskurse wirklich sein??? Können nicht alle Schüler bis zu den Abiturprüfungen dasselbe lernen??? LG Lotta.
1. Dezember 2012 um 08:14
WEnn sie überall, auch in Naturwissenschaften gut ist, soll sie doch mal ruhig gefordert werden, und das in LK.
Wir hatten die Entscheidung letztes Jahr, es wurden die Naturwissenschaften.
Ich sehe ein plötzlich interessiertes, deutlich fleissigeres Kind (wenn auch immer noch nicht fleissig im eigentlichen Sinne), und die ganz ungeliebten Fächer sind weg.
Der Ehrgeiz ist geweckt und das finde ich gut.
Aber Schiss hatte ich trotzdem und habe ihn immer noch.
Nur ist dieses die letzte Chance, das Maximum aus unseren Kindern rauszukitzeln, und ich bin froh, dass mein Sohn die Herausforderung (endlich) annimmt.
Alles Gute für Euch, schönes Wochenende.
LG Kathrin
1. Dezember 2012 um 08:28
Aber Nein, die gläserne Decke gibt es nicht, das ist alles Erfindung der Frauen… /traurige Ironie off
Ich empfehle bei den Neigungen, auf bessere Lehrer zu hoffen und die Sache mit Physik durchzuziehen, grade um.es diesem Chauvi zu beweisen. Als Frau, die nun Ingenieur ist, musste ich mir jede Menge solcher Sprüche anhören. Zum Aufbau ihrer Tochter hat eine Nobelpreisträgerin (deren Name mir nicht einfällt, ich meine für Medizin) mal folgendes gesagt: um für halb so gut gehalten zu werden wie ein Mann, muss man doppelt so gut sein wie er. Zum Glück ist das nicht schwer.
Nicht umsonst versucht man, Mädchen für die MINT Fächer zu begeistern, die werden da händeringend gesucht!
1. Dezember 2012 um 08:30
Den Mathelehrer möchte ich für seine Bemerkung genau so politisch unkorrekt verhauen…
Mathe- und Physik-LK sind sehr gute, eigentlich notwendige Voraussetzung für technische Studiengänge. Ich habe mich damals auch ohne blöde Bemerkungen abschrecken lassen durch den hohen Jungs-Anteil im LK und das lange bereut (im Mathe-Studiums-Versuch war mit dem Grundkurswissen nach 6 Wochen Ende der Fahnenstange…).
Viel Erfolg!
1. Dezember 2012 um 08:56
Liebe Frau äh Mutti und Tochter,
auch ich stand vor einigen Jahren vor dieser Wahl und auch ich/wir haben uns das nicht leicht gemacht.
Jetzt habe ich gerade mein Studium angeschlossen und glücklicherweise auch einen Job gefunden. Ich kann nur sagen; ich bin froh, dass ich mich nicht habe einschüchtern lassen, sondern das gewählt habe, was mir lag. Das waren dann auch die Fächer von denen ich mir vorstellen konnte, dass ich mich intensiv damit auseinandersetzen kann und will.
Mit Blick auf das Abi hat sich bei mir eine Kombi aus „Auswendiglernfächern“, in denen stark Wissen/Formeln abgerufen wird/werden (z.B. Bio, Geschichte, ggf. auch Physik) und z.B. Sprachen bewährt.
Und wenn ihre Tochter vielleicht sogar schon weiß, in welche Richtung es beruflich gehen soll, dann kann ja auch das vielleicht ausschlaggebend sein?
In keinem Fall von den Lehrern beeindrucken lassen. Alles, was hier gespielt wird ist Spreu-vom-Weizen-Getrenne. Klar will jeder nur die Super-Brains in seinem Kurs. („also MEIN Lk hat ja das Formelproblem XY innerhalb von nur einer Sitzung gelöst“) Aber das heißt ja nicht, dass Ihre Tochter das nicht auch schaffen kann. Wenn sie bisher mit dem Stoff klarkam und einigermaßen selbstorganisisert lernt, wird sie das sicherlich auch in der Oberstufe machen.
Hach, ich drück die Daumen und würd gern helfen!
Viele Grüße
Sarah
1. Dezember 2012 um 09:54
Die Tochter meiner Freundin mag auch Naturwissenschaften und hat dementsprechend ihre Leistungskurse gewaehlt und ist sehr erfolgreich. Aber auch sie wurde von den Lehrer als die Entscheidung anstand, absolut demotiviert und zwar auch und insbesondere wegen ihrem Geschlecht! Sogar Saetze wie: „Bedenke, außer dir ist dann nur noch ein weiteres Maedchen in der Klasse“ fielen. Ich finde es unglaublich und absolut unverschaemt, dass im Jahre 2012 immer noch Saetze wie „blond und Maedchen“ fallen.
1. Dezember 2012 um 09:56
Ach Mensch…., und ich hatte so gehofft, dass sich in den letzten 30 Jahren bei den Lehrern auch eine gewisse Weltoffenheit institutionalisiert hätte!
So liest es sich eher wie ein Atavismus in viktorianische Zeiten.
Bin auch für die Wahl nach Neigung/Spaßfaktor/Neugierde unter Berücksichtigung der zur Verfügung stehenden Lehrer. Wenn alle Physiklehrer an der Schule so ticken, nutzt einem der beste Spaßfaktor nichts.
Ich selber hatte Mathe und Bio; war eine gute Konstellation für mich. Versemmelt habe ich es trotzdem wg. anderer Dinge.
Allerdings wäre ich bei den Sprüchen, Entschuldigung hin oder her, auch schon bei der Schulleitung gewesen. Lehrer sind auch nur Menschen und nicht immer gut drauf, aber wenn jemand fragt, dann kann er doch von einem Pädagogen eine vernünftige Antwort bekommen, oder?
Toi, toi, toi,
Pfiffika
1. Dezember 2012 um 12:10
Liebe Frau…äh…Mutti und vor allem liebe Tochter von Frau…äh…Mutti,
mir ging es genauso. Daher kann ich nur den Tipp geben: auf die eigenen Stärken vertrauen. Egal, was der Lehrer sagt. Mir wurde von ALLEN Seiten von Maschinenbau abgeraten, am Ende habe ich die zweitbeste Prüfung geschrieben. Wenn man Spaß und Interesse für den Stoff mitbringt, dann kann man vieles ausgleichen. Und wenn der/die Lehrer merken, dass man wirklich Talent für ein Fach hat, dann ändert sich in der Regel auch die Meinung (schlimme Ausnahmen gibt es leider immer wieder, aber davon darf man sich nicht abhalten lassen, meist kommt es eh anders, als man denkt.)
Also nur zu, auf zu den Naturwissenschaften. Das öffnet so viele Möglichkeiten für die Zeit nach dem Abitur!
Grüße aus Berlin
FrauEff
1. Dezember 2012 um 14:49
Boah watt blöde Lehrer, ehrlich! Bei uns wurde damals ermutigt wenn jemand fragte „meinste ich kann in deinem Fach LK machen?“ gut, bei Mathe hätte man mir sicher abgeraten :D aber auf diese Idee wäre ich eh nie gekommen.
Mathe-LK haben bei uns (in NRW) übrigens viele Mädels gemacht, das war gar kein Problem und unsere Lehrer standen auch über so einem Blödsinn, wie ihn der Ihrer Tochter verzapft hat.
Nicht entmutigen lassen, den Lehrern beweisen dass sie es kann und bei der Abizeugnisvergabe in der Abschlussrede mit den blöden Lehrern abrechnen.
1. Dezember 2012 um 14:56
Genau diese Masche der Verunsicherung wenden viele LehrerInnen an, in der Hoffnung, dann weniger arbeiten zu müssen (weniger zu Betreuende).
Und ja, ich finde es genau so mies wie Sie; statt den jungen Talenten Auftrieb zu geben, wird genörgelt und abgewertet – schlimm.
Viele Grüße + Mut an die Tochter (und Sie); und das Mädchen soll nehmen, wonach ihr ist! Naturwissenschaftliches ist ganz besonders toll ;-)
Liebe Grüße
E.
1. Dezember 2012 um 19:21
Liebe Frau_Mutti Tochter,
ich hatte vor nicht allzu langer Zeit auch Mathe und Physik LK, die Lehrer waren zwar nicht ganz so schrecklich dafür die Mitschüler umso blöder. Aber wenn es das ist was dich interessiert und begeistert mach es! Ich habe mich oft über blöde Kommentare geärgert aber letztendlich war ich dann die einzige aus dem ganzen Kurs die später dann auch Physik studiert hat. Den Jungs war es dann auf einmal zu schwer (aber in der ganzen Oberstufe die Klappe ganz weit aufreißen). Lass dich nicht einschüchtern, du schaffst das!
1. Dezember 2012 um 20:11
Naja, wir kenne deine Tochter ja nicht. Vielleicht haben die Lehrer einfach die Wahrheit gesagt? Wer weiß?
Tja,….
1. Dezember 2012 um 23:31
Ich habe damals als eines von zwei Mädchen Mathe und Physik LK gewählt… und niemanden dazu befragt, insbesondere nicht die Lehrer. Wenn ihr die Fächer liegen und die Noten gut bis sehr gut sind – was spricht dagegen? Würde ihr ein Lehrer aufgrund ihrer Leistungen von einem gewissen Fach abraten, wäre das etwas anderes, aber das Argument „blond“ und „Mädchen“ ist wirklich unterste Schublade. Wenn sie auch nur ansatzweise darüber nachdenkt, ein Studium in einem technisch-naturwissenschaflichen Studiengang aufzunehmen, dann sollte sie jetzt auf jeden Fall Mathe wählen.
2. Dezember 2012 um 00:36
Wir haben die Demoralisierung bereits in der Grundschule…meine Tochter hat in 3,5 Jahren zwei mal eine drei geschrieben aber sie ist laut Lehrerin kein Gymnasialkind da sie beim Ansprechen immer zusammenzuckt und keine Ellenbogen zeigt…Gott sei es gepfiffen habe ich bereits ein Kind im Gymnasium und weiss, was zu tun ist…und nochmal gepfiffen: in Niedersachsen gilt der Elternwille!
2. Dezember 2012 um 09:14
ach ja, ich erinnere mich noch gut an diese Leistungskurs Entscheidung!
Der Kurs, de bei unserem Mädel an erster Wunschstelle stand, nämlich Kunst, fand nicht statt, weil sich zu wenig eingetragen hatten…
Also musste dann auch nach anderen Möglichkeiten gesucht werden…
Am Ende siegten dann die Kompromisse….
Jetzt ist alles vorbei,und sie studiert ihr Wunschgebiet.
Auch ich hatte in dieser Zeit blanke Nerven…..
Ich denke, das Gespräch mit Mama und Papa und den Klassenfreundinnen war damals eine große Stütze !
2. Dezember 2012 um 13:03
Da man hinterher immer schlauer als vorher ist ;) , sollte ihre Tochter das auswählen, was sie wirklich machen will. Egal, was die Lehrer sagen.
Falls tatsächlich irgendwas schief gehen sollte (ich weiß, wie wichtig die guten Noten sind), kann man besser zu der Entscheidung stehen und diese verteidigen, als wenn es nur die Entscheidung aus Pflichtbewußtsein ggü guten Noten wäre.
2. Dezember 2012 um 16:29
Ich bin selbst Mathe-Lehrerin.
Der Spruch des Kollegen – unter aller Kanone.
Mein Senf zur Entscheidungsfindung:
– Es gibt Lehrer, mit denen kann man einfach nicht. Dann lieber „nur“ als Grundkurs nehmen – man kann das Fach hinterher trotzdem studieren ;-) (Und auch da gibt es Professoren, die fragen, was die Frauen eigentlich in seiner Vorlesung machen!?!)
– Je nach Studienwunsch überlegen, welche Kurse einem später weiterhelfen. Für mein Biologiestudium war es SEHR hilfreich, dass ich Chemie NICHT abgewählt habe.
– „Wenn es egal ist“ nach Neigung und/oder guten Lehrern entscheiden. Eventuell sind die Noten ja für einen guten NC auch wichtig.
2. Dezember 2012 um 18:30
Hallo auch,
diese frage stellte sich bei uns vor einiger zeit auch. kind wählte mathe/physik und ich kann dieses merkwürdige unterrichtssystem bis heute nicht verstehen, denn bei uns wurden keine klassen und kurse aufgeteilt und zerissen. alle hatten zusammen unterricht und fertig… aber das war ja auch DDR.
die lehrer wurden übrigens erst nach festlegung der kinder auf eine richtung ausgeknobelt, was zu mancher enttäuschung führte.
übrigens: genau in der woche, als der unterricht am freitag wegen lehrerstreik ausfiel (man streikte für weniger unterrichtsstunden und vorruhestand) hatte herr sohn von 35 geplanten unterrichtsstunden 22 stunden ausfall. das ist doch mal effiziente vorbereitung aufs abitur… dieses schulsystem ist irgendwie ziemlich unbrauchbar!
2. Dezember 2012 um 23:25
Das kann doch wohl nicht wahr sein!
Da setzt der Lehrer was voraus, das sie gar nicht leisten konnte.
Keine feine Art der Lehrer!
Dem Töchterchen wünsche ich die richtigen Entscheidungen ♥
3. Dezember 2012 um 15:14
Hallo, gibt es bei euch tatsächlich die Entscheidung für oder gegen LK Mathe ? Hier (BaWü) müssen alle Mathe machen und zwar alle LK. OK, das hilft euch jetzt nicht weiter in der Entscheidung, aber vielleicht sollte Tochter einfach auf sich selbst vertrauen.Manche Lehrer sind echt unmöglich !Liebe Grüsse. Petra
3. Dezember 2012 um 18:26
Tja, da kann ich mich den Vorrednerinnen nur anschließen. Unterste Schublade.
Wenn Töchterchen nicht das Gefühl hat, Physik und Mathe deutlich weniger als die anderen LK-Kandidaten zu können (und das hat sie ja offensichtlich nicht), dann soll sie das machen. Und vermutlich darf man auch jetzt noch innerhalb der ersten zwei Wochen wechseln (das habe ich gedurft).
Und man darf sich ruhig auch ein wenig von Freunden/innen und deren Wahl beinflussen lassen, denn man verbringt ja doch viel Zeit mit Schule und den Mitschülern. Und wer dieselben LKs hat, hat dann oft auch den anderen Unterricht zusammen.
LG, Pia Pessoa
3. Dezember 2012 um 23:05
liebe frau-mutti- tochter,
ich hab dich ja bei der katzenübergabe kennengelernt und erlaube mir, auch wenn es nur ein kurzer moment war, zu sagen:du kannst alles und du musst niemand mehr werden, du bist schon wer!
kopf aus, herz an- nimm die fächer die sich gut anfühlen und bei denen du dir vorstellen kannst, dass du dich 3 jahre damit beschäftigen willst.
dich interessieren die fächer und das ist das wichtigste!
ich bin heute noch froh über meine wahl und kann heute noch aus dem wissenstöpchen der lk`s schöpfen, auch wenn ich da nicht immer die hellste kerze im leuchter war.
ich wünsch dir vor allem viel freude bei der auswahl der fächer und lass dir die nicht nehmen von solchen beknackten lehrerkommentaren. du gehst ja zur schule um etwas neues zu lernen und nicht weil du schon alles weisst.
liebe grüsse an deine familie, den franz und den martin!
Mareike
5. Dezember 2012 um 10:16
Machen wir uns nix vor. Die gymnasiale Oberstufe ist nicht mehr das, was sie vor 10 Jahren war, und erst recht nicht mehr das, was sie vor 25 Jahren war. Meine beiden Ältesten sind in der 12. Klasse/8.Klasse Gymnasium (Baden-Württemberg), da wurden übrigens schon seit Klasse 5 bis zu 3 Klasenarbeiten pro Woche geschrieben (plus Tests). Die Große hat die Unter- und Mittelstufe lässig mitgenommen und ist durchgängig mit Auszeichnugn in die Oberstufe gekommen. Sie lernt und lernt und lernt, trotzdem rutscht der Durchschnitt weil die Anforderungen zT irre hoch sind. Man muss sich also darauf einstellen, dass man in der Oberstufe mehr Arbeit investieren muss und nicht so erfolgreich ist wie zB in der Mittelstufe.
So what? Wenn man Abitur hat (selbst ein mittelprächtiges), dann stehen einem andere Wege offen. Dem doofen Physiklehrer kann man dann eine lange Nase drehen, der dreht zurück, weil der Physikunterricht in der Schule (auch im LK) im Studium keine 4 Wochen vorhält, dann kommt Neuland.
Deshalb: Neigung berücksichtigen. Bereit sein, Arbeit zu investieren. Demotivierende Lehrer so gut es geht ignorieren: die kann man hinter sich lassen.
Viele Grüße, Ulrike
10. Dezember 2012 um 14:05
Liebe Frau Mutti, Liebe Tochter,
vor vielen vielen jahren stand auch ich vor dieser Entscheidung, drei Leistungskurse, die in dieses seltsame System passen müssen, was sich die Pfälzer Philologen da ausgedacht haben, nach langem hin und her fiel meine Wahl auf Physik, als einsame Damen zwischen 15 pubertierenden Jungs: nie im Leben habe ich dort ein Verlaufsprotokoll geschrieben, ein bisschen schwergetan habe ich mir schon, aber toll war es trotzdem, Deutsch und Kunst.
Klasse Wahl oder? Seltsam sagen die anderen, was willst du denn damit machen? Was ich damit mache? Studieren, deutsch und Sozialkunde auf Lehramt in Bayern, hier kommen sie dann wieder die Nörgler, ein Studium hin zum schleichendem Selbstmord sei dies, Arbeitslosigkeit inclusive.
Lass sie reden!
Wähle was du willst, genieße die Zeit!
vielen Liebe Grüße nach Nierstein sendet Mrs.de-elfjes