Fastnacht

11. Februar 2013

und ich passen nicht zueinander.
Beinahe.

Grundsätzlich finde ich es nämlich schon toll, tief in die Verkleidungskiste und den Schminktopf zu greifen und jemand anderes zu werden. Und immerhin ist ja eine der Fastnachtshochburgen hier quasi um die Ecke.

Fastnacht bedeutet vielen, insbesondere Jugendlichen, vor allem: saufen bis zum Kotzen.
Am Samstag, beim Wochenendeinkauf, leisteten uns die Simpsons, das Krümelmonster und Jack Sparrow an der Supermarktkasse Gesellschaft. Sie hatten Zutaten für die wirklich tolle Party im Wagen: Pizzafleischkäsebrötchen, Cola und drei Flaschen Rum.
Im Supermarkt übrigens auch alles für das tolle Fest gerüstet, in der Obstabteilung frische Minze und Zuckerrohschnaps neben den Limetten. Und eine Palette „kleiner Feigling“ daneben.
Heute morgen im Zug viele lustige Menschen auf dem Weg zum Mainzer Rosenmontagszug. Eifrig „vorglühend“ mit Bier, morgens um neun. Jetzt, kurz vor Köln im Zug, neben mir zwei Frauen, die mittlerweile bei der zweiten Flasche Sekt und dementsprechend fröhlich sind. Fremdschämen setzt ein. Auch für den Mann im Bienenkostüm, nicht niedlich, übrigens, der sich stolpernd auf meinen Schoß setzte und mir liebreizend „Ennschulligung!“ ins Gesicht rülpste. Es ist elf Uhr, im Zug stinkt’s wie in einer Kneipe.

Fastnacht ist schrecklich.

20 Kommentare zu “Fastnacht”

  1. Tellerränder sagt:

    Give me five Warum muss man sich Karneval schön trinken? Ich rede nicht über ein Glas Sekt oder auch mehrere , aber warum Saufen bis zum Umfallen? Wo ist der Reiz? Ich werde es nie verstehen.
    Und übrigens, ich wohne in Köln, habe mir das auch schon angeguckt und es kann durchaus nett und lustig sein. Aber zwischen ANGEHEITERT und sturzbesoffen ist halt ein grosser Unterschied. LG

  2. Frische Brise sagt:

    OH ja!

  3. Uschi sagt:

    Falls es Sie beruhigt…da wo Sie aussteigen werden herrscht eisiger Ostwind, der den „Kneipenmief“ ganz schnell aus den Klamotten und dem Kopf wehen wird!

    Und hier sind Sie ja dann sicher:-)

    Lieben Gruß Uschi

  4. frau elch sagt:

    Nein, ist es nicht. Maßlose Menschen sind schrecklich, und da ist es egal, wann und wo die Auswüchse stattfinden: Silvester, Weihnachten, Tanz in den Mai usw. Das hat nichts mit Karneval an sich zu tun. Der dient nur als Ausrede.

  5. Frau Mutti sagt:

    Frau Elch, Sie haben ganz und gar recht.

  6. Sabine sagt:

    Wenn mir die Karnevalisten zeigen, dass sie OHNE Alkohol über ihre Büttenreden usw. lachen können, fröhlich am Zug teilnehmen und ihre Schlager und Witze ertragen können (wie gesagt, OHNE Alkohol), dann, ja dann, mache ich vielleicht auch mal mit. Ich finde Karneval auch doof Frau Mutti, und zwar so richtig – für die Mehrzahl ist es nur ein Grund mehr, sich gründlich daneben zu benehmen.

  7. Marie Sturm sagt:

    Ich fühle mit Ihnen, liebe Frau Mutti! Aber wir haben es fast geschafft! Am Aschermittwoch ist alles vorbei. – Wobei dann in Bayern immer noch Ferien sind. Und dem einen oder anderen Mitbewohner reicht schon das, um weiter kräftig Party zu machen :( .

    Herzlichst
    Marie

  8. Sandra sagt:

    .. ich bin auch kein Faschingsfan und feiere nur mit den Kindern in der Schule (für 2 Stunden), weil es ihnen so viel Freude macht.
    Ansonsten – weiter Bogen! Maßlosigkeit kann ich auch nicht leider !!!
    Schönen Montag trotzdem,
    Sandra

  9. Sandra sagt:

    Heute Morgen auf dem Weg vom Brötchen holen um 8.30 Uhr: Auf dem Fahrradweg ein älterer Mann, leidlich verkleidet, stützte seinen Kopf vorn über gebeugt auf einen Straßenbegrenzungspfosten und schien zu schlafen, unter sich eine große Pfütze…. Da hat man keine Lust mehr auf warme Brötchen und ein schlechtes Gewissen, weil man keine Polizei/Feuerwehr/Krankenwagen/wasweisichwas gerufen hat.

  10. Sternenzauber13 sagt:

    Ich mochte das mit dem verkleiden auch noch nie.
    Bin echt froh, daß ich das beruflich nur mit den kleinen Menschen mitmachen muß und da auch nur so am Rande mitbekomme.

    Auf die Idee in so eine Hochburg zu fahren, wie andere das machen, würde ich nie im Leben kommen.

    Kann ihre Befremdung nachvollziehen.

  11. Doris Schmidt sagt:

    Ich bin bekennender nicht Faschingsfan, das ist ihrgendwie für mich Norddeutsche unverständlich . Aber macht ja auch nichts, Andere sehen es anders.
    Nun zum Thema saufen, die die das brauchen saufen zu jeder Gelegenheit. Wenn man am Wochenende hier in Hamburg mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln fährt stolpert man über eine Schnapsleiche nach der Anderen. #Und bei uns ist nun wirklich kein Fasching. Ich finde es einfach Schade, da saufen sich welche das Leben fort.
    Wenn mein Mann am Wochenende mal wieder durch die Gegend fährt ( Lokführer), und uns dann morgens erzählt was so im Zug los ist, bewusstlose Schnapsleichen, Mädels die sich nackt ausziehen weil sie so besoffen sind das sie denken sie sind daheim.

    Mich macht das unendlich traurig ! Was soll ich da unserem fast 15 jährigen Sohn sagen. Nun wir sprechen oft drüber und Gott sei dank hat er seine Meinung, gegen Alkohol, vielleicht ist das Vorbild der Eltern kein Alkohol am Ende doch das Beste. In diesem Sinne,
    lieber ohne Alkohol lustig! Genießt Euren Fasching ihr habt ihn euch verdient !
    Alles liebe Doris

  12. Wiebke sagt:

    Ich geb auch Frau Elch recht :o)) Und außerdem „gestehe“ ich hier und jetzt, daß ich den Karneval jedes Jahr herbeisehne, weil er für mich die schönste Zeit im Jahr ist. Nein, ich mag auch keine Betrunkenen, aber wie Frau Elch schon sagte, die gibt es zu jeder Zeit! Mein Mann und ich lieben das verkleiden und das unbeschwerte Gefühl, daß sich jeden Karneval irgendwie einstellt…wo wir hingehen, gibt es komischerweise nicht soviel Alkoholleichen… vielleicht kommen Sie mal zu uns und gehen mit uns raus? Wir trinken auch garantiert nicht und ich versichere Ihnen, daß Sie Ihre Meinung ein kleines Bißchen revidieren ;o))
    lg Wiebke
    PS: ich leih Ihnen auch mein Känguruh-Kostüm, das Angebot kriegt nicht jede :o)

  13. Birgit B. sagt:

    Ich find es auch ganz furchtbar, den Karneval an sich und die Sauferei noch zusätzlich und das, obwohl ich kurz vor Düsseldorf wohne.
    Selbst gestern am Waldrand meiner Gassirunde um 13 Uhr standen 6 Jugendliche zusammen und hatten div. Alkopops, Bierflaschen etc vor sich stehen und übten sich in Karnevalsgesängen, da der Zug in unserem Städchen ja um 15 Uhr beginnen sollte.
    Ob sie das noch erlebt haben, bin ich mir nicht so sicher?!
    Ich hoffe Sie hatten einen schönen Tag abseits des Karnevalgetümmels!
    LG Birgit

  14. Mel sagt:

    Ich oute mch als Karnevalsfan, aber wegen der Verkleidung und der Umzüge. Ansonsten bin ich bei Frau Elch, den Leuten kommt jede Ausrede recht.

  15. Frau Liebesluchs sagt:

    Frau Mutti, ich kann sie so gut verstehen!
    Genau um solch unangenehmen Begegnungen im Zug zu vermeiden bin ich gerade nicht am Rosenmontag oder Faschingsdienstag zum Schatz gefahren.
    Hatte einmal das Vergnügen während der Erlanger Bergkirchweih oder auch mit Fußballfans die schon vorher soviel „tanken“ dass ich mich frage ob die vom Spiel überhaupt noch was mitkriegen.
    Manchmal hab ich Lust auf Fasching (kommt auf die Gesellschaft an), manchmal nicht.
    Schöne Grüße aus Oberfranken :)

  16. Gabi K sagt:

    die ganz „harten“ Karnevallisten trinken nichts oder kaum was, weil sie sonst das Programm gar nicht schaffen.
    Die anderen nutzen ihn, wie schon oben festgestellt, als Ausrede. Wie auch Fußballfans etc… Ich reihe mich ein in die Reihen derer, die das unmöglich finden.

  17. Klaudia sagt:

    Wir haben es mal wieder geschafft, heute beginnt die Fastenzeit und so manchem Kollegen riecht man es noch an, dass er gestern gefeiert hat. Gut, dass ich nicht dabei war, ich will selber nicht trinken und …. den anderen schon gar nicht beim Saufen zuschauen (und das in nüchternem Zustand). Lieber gemütlich zuhause eine nette Faschingssenung geschaut :-)

  18. Anke sagt:

    Ich durfte die Schönheit des Karnevals in Köln kennen lernen – nette Menschen, miteinander Spaß haben, neue Menschen kennen lernen und zusammen feiern. Das geht, das geht sogar sehr gut. Und dabei ohne bzw. mit sehr wenig Alkohol. Dafür muss man nur ein bißchen von der City weg gehen in die Veedel. Ich würde Ihnen derartige Erfahrungen wünschen!

  19. Petra sagt:

    Wir haben es leider noch nicht geschafft, bei uns in der Gegend fängt am Wochenende die „Burefasnet“ an. Also, alles noch mal von vorne.Aber dieses Jahr war die Stimmung wg. des kalten Wetters etwas gedämpft, Schnee und Eis sind die Narren am Oberrhein nicht so gewöhnt und hatten wohl auch keine richtige Lust zum Feiern.

  20. Bele sagt:

    Karneval kann großartig sein, bunt, kreativ und anarchisch… und das geht prima ohne oder mit gemäßigtem Alkoholkonsum. Ich ärgere mich allerdings sehr über diejenigen, die Karneval mit Komasaufen und Jemanden-abschleppen gleichsetzen und so das Feiern in einigen Vierteln hier inzwischen echt unangenehm machen. Insofern hätte mir ihre Zugfahrt auch Verdruß bereitet.
    Gute Besserung mit dem „verrutschten Gehirn“!