Oh sonniger Morgen,

6. August 2009

du bringst mir einen von der Wand abgerückten Schrank im Flur, denn dahinter, im Kabelkanal versteckt sich eine Maus. Die Staubmäuse, die ihr Gesellschaft leisteten, sind im Staubsaugerbeutel gelandet. So kann ich reinen Gewissens behaupten, dass bei mir auch hinter den Schränken geputzt wird.

Martin hat übrigens das Interesse an seiner Beute verloren. Er liegt auf der Terrasse und streckt seinen Bauch in die Sonne. Nun ist es an mir, eher argwöhnische Blicke in den Flur zu werfen, um die Spitzmaus fangen zu können. Katzen sind doof.

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Im Mailfach landete nach langer Zeit mal wieder die Bitte des afrikanischen Geschäftsmannes, ihm umgehend mein gesamtes Vermögen zu überweisen, damit es ihm besser als mir gehen kann. Niedlich.

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Statt der ursprünglich geplanten vier Kinder schlief heute Nacht kein einziges Kind in der Grünen Villa. Sturmfreie Bude sozusagen. Leider sind wir wohl aus dem Alter heraus, um diese Tatsache für ein paar hemmungslose Orgien zu nutzen. Stattdessen der Arztserienmarathon im Fernsehen mit ein paar intensiven Gedanken darüber, ob ein Besuch der Uniklinik angebracht ist, weil das Knie nach einem merkwürdigen, sehr schmerzhaften Knacken sich nur noch eingeschränkt und unter weiteren komischen Knirschgeräuschen biegen ließ. Einzig der Umstand, dass es beinahe Mitternacht und ich viel zu müde für einen längeren Aufenthalt im eitergrünen Uni-Wartezimmer war, brachte uns von der Idee ab. Heute morgen hat sich am Zustand des Knies nicht viel geändert, aber es ist weder dick noch bunt verfärbt, so dass ich mir den Weg und die Zeit sparen kann.

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Der Schwager hat mir aus den Staaten, neben einem allerliebsten quietschgrünen iPödchen, eine Packung Oreos mitgebracht. Das ist gemein. Auf eine liebevolle Art gemein. Ich kann diesen Dingern nämlich nur sehr schwer widerstehen. Dabei habe ich doch heute morgen auf der Waage etwas höchste Erfreuliches gesehen.  Ob ich mir einen einzigen zum Kaffee holen soll … ? Oreos muss man übrigens ganz genauso wie diese Kekse mit der Schokofüllung dazwischen essen, wobei Oreos natürlich besser schmecken. Die Creme ist dabei nicht so wichtig, ich mag die dunklen Kekse. Das wäre also nix für mich, doch die Idee ist nett :-)

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Gestern abend am See das Schwimmpensum veranderthalbfacht (<- gibt es dieses Wort? Kein anderes scheint besser zu passen), wie geplant. Mittlerweile kennt man uns dort am Kiosk. Wir sind die beiden, die immer kurz vor der Strandreinigung und damit „Schließung“ des Sees scheinheilig nachfragen, ob wir noch Parkgebühr entrichten müssen. Darauf bauend, dass wir das nicht müssen, weil sowieso nur noch eine knappe Stunde Schwimmzeit ist. Seit gestern weiß ich wieder, wie dieses Langstreckenschwimmen funktioniert. Das konnte ich früher richtig gut, jetzt erinnern sich die Muskeln wieder daran.

Das Schlimmste am Schwimmen im See ist eigentlich, dass nur die obersten zwanzig Zentimeter des Wasser eine angenehme Temperatur haben. Das Wasser darunter ist so kalt, dass einem gar nichts anderes übrig bleibt, als sich zu bewegen. Und warum manche Stellen des Sees besonders kalt sind, mag ich mir nicht vorstellen. (und habe natürlich dennoch solche Vorstellungen von kilometertiefen Spalten, in denen finstere Seeungeheuer lauern)

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Morgenkaffee getrunken, auf in den Kampf.

5 Kommentare zu “Oh sonniger Morgen,”

  1. Toschka sagt:

    Aber Oreos gibt es doch auch in D.? Und lecker sind sie, ja! Yummi!

  2. Simone sagt:

    Vor diesen eingebildeten Seeungeheuern fürchte ich mich auch total. Meistens hat dann mein Schwimmen mehr was mit hetischem ans Ufer-Gepaddel zu tun. Ganz schlimm sind irgendwelche Pflanzen (*hoff), an die man mit dem Fuß stößt. Phantasie …

  3. Frau_Mahlzahn sagt:

    Am allerallerbesten schmecken die Oreos, wenn man sie in Milch tunkt. Voll toll.

    (Erinnert sich vielleicht noch jemand an Magnum? Tom Selleck aß immer Fig Rolls, die er in Milch tunkte. Auch sehr köstlich).

    Ansonsten: werde ich gleich mal Ausschau halten nach einer Laura, vielleicht gibt es die ja in Österreich. Wie wurde man auf Dich aufmerksam? Schönes Bild übrigens!

    So long,
    Corinna

  4. Sabine sagt:

    Stellen Sie sich doch einfach ganz leichte Strömungen vor. Strömungen helfen, dass Sie nicht im Pi.pi.wasser von anderen schwimmen müssen, es wird also durchgerührt *kicher* Aber Strömungen (und Strudel daraus resultierend) haben immer was von Stöpfeln und Abflüssen – also immer fleißig schwimmen, dass Sie nicht im Abfluss verschwinden ;-)

    Sport frei!
    Sabine

  5. Astrid sagt:

    Schon mal das Oreo-Rezept von Frau Barcomi ausprobiert? Die sind noch viel besser, als ‚die aus der Packung‘!

    Ich glaub, ich muß morgen mal wieder backen;0)