österliches Küchenfärben
29. März 2013
Was lange währt … wird dann endlich gelb gut. Viele, viele Bilder nach dem click!
Vor acht Tagen begann ich mit dem Abschleifen der Küchenmöbel, um einen guten Untergrund für leuchtendes Gelb zu schaffen. Abschleifen ist nicht schön. Es ist laut und verursacht eine Menge Dreck. Fieser Lackstaub, der durch sämtliche Ritzen in alle Schubladen dringt, den man mit der Kleidung im ganzen Haus verteilt. Doch eine weitere Lackschicht wollte ich der Küche nicht zumuten und deshalb schliff ich türkis ab, bis ich grün fand und dann noch ein bißchen mehr, bis das Weiß der originalen Front durchblitzte.
An einem Tag schaffte ich knapp die Hälfte der Möbel, danach vibrierten die Muskeln vom Abschleifgerät zu sehr. „Mache ich halt morgen weiter!“, dachte ich. Und vergaß, dass ein Termin beim Orthopäden wegen des Knubbels anstand. Der Knubbel ist nichts Schlimmes, erfuhr ich. Als Zufallsbefund entdeckte man zwei Knochenzysten in der Hand, wahrscheinlich verantwortlich für den Knubbel. Der Orthopäde stach mir kurzerhand eine gefühlt zwanzig Zentimeter lange Nadel in die Hand und zog eine gallertartige Masse aus dem Knubbel. Sehr schmerzhaft das Ganze und die Abschleiferei war für diesen Tag dann auch erledigt. Am nächsten Tag erbarmte sich der beste Vater meiner Kinder und schliff in der Hälfte der Zeit, die ich für eine halbe Küche gebraucht hatte, den Rest ab. Mir blieb nur den Staub wegzusaugen und die zu lackierenden Fronten abzuwaschen, um sie völlig staubfrei zu bekommen.
Am nächsten Tag öffnete ich eine Dose Acryllack, seidenmatt, in „Rapsgelb“. Leuchtendes Gelb, wunderschön. Begeistert begann ich den Lack auf die Möbel zu rollen (ordentlich mit einer Lackwalze) und vertraute darauf, dass nach dem Voranstrich schon noch alles gut würde.
Der zweite Anstrich allerdings zeigte, dass da gar nichts in Ordnung kommen würde …
… der Lack deckte nicht, das wunderschöne Rapsgelb gab´s nur auf dem Deckel und in der Dose. Auch ein Lack anderer Marke brachte einen Tag später kein besseres Ergebnis und mir dämmerte, dass ich um eine helle, deckende Grundierung nicht herumkäme.
Wagemutig kippte ich weißen Lack in den restlichen gelben und lackierte. Im Vordergrund sieht man es: vanillegelb ohne Schlieren. Nicht der gewünschte Farbton, aber immerhin ein gleichmäßiges Ergebnis.
Der beste Vater meiner Kinder hatte sich mittlerweile entschlossen, sein holdes Weib zu unterstützen und das war ungemein freundlich, denn ich war der Verzweiflung nahe. Ein erneuter Test mit „Rapsgelb“ auf dem gleichmäßigen Grundanstrich (im Hintergrund weiß, weil neue Lackdose :)) zeigte, dass Rapsgelb eine schmierige Angelegenheit ist, ein gleichmäßiges Ergebnis war nicht zu erwarten.
Erst als ich einen guten Schwapps weißen Lack zum Rapsgelb kippte, deckte die Farbe.
Und nach zwei Anstrichen erstrahlte die Küche der Grünen Villa heue Abend in sonnigem Gelb. Ich freue mich riesig auf das Tageslicht morgen, denn ich ahne, dass selbst der graueste Tag mir in meiner neuen Küche nichts mehr anhaben kann!
*****
Ich zeige Ihnen dann nochmal rasch, dass die Küche vorher auch recht hübsch war:
Vor dem Türkis aber auch:
Und vor dem Grün:
*****
Und warum ich ständig meine Küchenmöbel lackiere? Weil es mir Spaß macht! Weil ich nicht das Geld habe (oder ausgeben will), um ein ziemlich ramponierte Küche durch eine schicke neue zu ersetzen. Und weil ich mich jedesmal über das Ergebnis so sehr freue. Ich kann bunte Küchen nur empfehlen, trauen Sie sich!
29. März 2013 um 22:40
Wirklich total schön geworden.
Ich sehe mir ja nun schon alle Farben der Reihe nach an.
Bin gespannt auf die nächste Farbe.
Meine ist immer noch so weiß, wie Ihre am Anfang auch.
Und ich ärger mich ständig, dass ich die gekauft hab.
Die Rillen putzen ist nicht mein liebstes Hobby.
Viel Spaß in der neuen Küche.
LG
Claudia
29. März 2013 um 22:43
Das wird wohl auch die Lösung für unsere Küche werden.
Ich bewundere ihren Mut und mittlerweile kann ich mir es auch vorstellen.
Hoffe für sie auf Sonnenschein morgen
Liebe Grüße
29. März 2013 um 22:52
Also: ich finds gut !!! Auch wenn ich finde, dass es ganz schön viel Arbeit ist, davor würde ich mich vermutlich drücken, aber ich sagte ja schon, dass lackieren nicht zu meinen Lieblingstätigkeiten gehört… türkis und grün find ich zu dunkel…. weiß ist auch seehr nett, weil man da alle Farben dazu kombinieren kann und GELB ? Ja sieht sonnig aus !!! Und da sitzt man bestimmt gerne !!
LG
NETTE
30. März 2013 um 01:34
Wow – eine ware Sonnenflut wird sie jetzt morgens begrüßen … auch wenn es im wirklichen Draussen mal wieder schneit.
Jetzt noch ein dicker Strauß rote Tulpen und der Frühling ist in der grünen Villa eingezogen.
Hut ab vor so viel Arbeitseifer
LG Masch
30. März 2013 um 07:30
Wunderschön, all diese Küchenfarben!
Ich beneide sie ja schon um ihren Renovierwillen und die Tatkraftp
Wir haben hier schon Probleme, den richtigen Zeitpunkt für s Wieder-mal-Streichen der Wände zu finden.
Den Vanilleton der Küchenmöbel fand ich auch nicht schlecht.
Frohe Ostern, Frau..äh..Mutti!
♥
30. März 2013 um 07:37
Mir gefällt’s auch! Küche streichen hat in der Familie meines Mannes schon Tradition: Schwiegermutter war auch so farbenfreudig wie Sie. Als wir die Küche übernommen haben, haben wir dann das Aralblau in ein Schweinchenrosa verwandelt, auch die Brotschneidemaschine bekam etwas Farbe ab, weil das Siebzigerjahreorange nicht zum Rosa passte.
Die Besucherkommentare ob unserer Schweinchenküche waren göttlich :-D.
Heute haben wir eine Küche aus Buche natur – da wird nichts mehr lackiert, nur hin und wieder geölt.
Frohe Ostern
Jorin
30. März 2013 um 08:26
Wirklich schön! Das haben sich die Arbeit und der zwischenzeitliche Ärger gelohnt. Jetzt muss nur noch die Sonne durch die Fenster „kanllen”.
Euch fröhliche Ostern!
30. März 2013 um 08:40
*wow*… tolles Ergebnis! Aber all die Arbeit so kurz vor Ostern… ich wäre irre geworden!
Viel Spaß in der „neuen“ Küche… :-)
schöne Ostern…
30. März 2013 um 09:01
Morgens Frau-äh-Mutti,
ich bewundere Ihren Tatendrang und Ihren Farbenmut – ob mit und ohne Knubbel! Ich habe es 33 Jahre mit einer „Eiche-hell“-Küche ausgehalten und war sehr oft sehr nahe dran, es mit Farbe zu versuchen. Jedesmal schaffte es aber mein Göttergatte, mich daran zu hindern. Nun habe ich eine neue Küche „Magnolie mit grau“ und dekoriere fleißig in wechselnden Farben (z. Zt. gerade rot-weiß getuppst), denn zum streichen bin ich einfach zu faul und zu unbegabt.
Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie sonnige Ostern und schöne Stunden in der gemütlichen freundlichen Küche – Frauke
30. März 2013 um 09:12
Freu mich auf das Ergebnis im Original!!!
30. März 2013 um 09:22
Sooo eine Arbeit. Puh.
In gelb gefällt mir die Küche am besten. Schön sonnig.
Auf dass jetzt drinnen UND draußen die Sonne scheine!
Schönes Osterfest!
30. März 2013 um 10:03
Ich finds auch toll! Chapeau!!
Lila war die Alternative?
Vielleicht dann nächstes Jahr ;-)
Viel Spass beim kochen und backen im sonnigen gelb!
Die Sitzbank find ich auch klasse – sowas käme hier auch gut bei meiner Großfamilie…
Liebe Grüße,
Claudia
30. März 2013 um 11:17
Alles sehr schön, aber das Gelb ist am sonnigsten. Kann man ja momentan gebrauchen. Ich bewundere deine Geduld. Sie hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Liebe Grüße,
Andrea
30. März 2013 um 20:07
Also mir hat das Türkis auch sehr gut gefallen, nur das Grün wäre so gar nicht meins gewesen. Ich wünsche Ihnen aber auf jeden Falls viel Spaß in der neuen Küche.
LG, Sophia
30. März 2013 um 20:50
Ich finds toll! Und ich kann nur sagen, gelb scheint eine Diva zu sein, der Versuch einen Spiegel in „Maisgelb“ zu steichen war auch mehr als zweifelhaft. Es bracuhte vier Anstriche ehe das Ding halbwegs ansehnlich war…
Frohe gelbe Ostern!
Gruß
Sandra
30. März 2013 um 21:56
Wow, was ne Arbeit, Respekt, aber auch ein tolles Ergebnis.
Ob das auch bei Kunstoffoberflächen geht?
Schöne Ostern wünsch ich.
LG Birgit
31. März 2013 um 07:41
Ich würde sooo gerne auch mal meine Küche streichen, leider ist der Untergrund aber eine leicht rubbelige Kunststofffläche, und der sonstige Zustand einfach zu schlecht, als dass sich die Arbeit lohnen würde. Vor zwei Jahren haben wir bei einer Freundin eine dunkle Küche in Eiche Brutal mit Acrylfarben aus der Künstlerkiste gestrichen. Das Ergebnis war ein Cremeton mit goldenen, gelben und roten Akzenten (sparsame Akzente, aber dennoch). Einmal abschleifen, zweimal weiß vorstreichen, zweimal hinterher die endgültige Farbe drauf und zum krönenden Abschluss die alten Holzknäufe, aufgearbeitet und farblich (alle unterschiedlich) passend angemalt wieder dran. Viele Gelbtöne decken sehr schlecht, manche Grüns auch. Weiß hilft da, weil es opak ist, leider ist damit der sonnige Eindruck oft weg.
Ihre Küche ist ein Traum! Die Arbeit hat sich auf jeden Fall gelohnt. Und, wie Sie schon sagten: Eine neue Küche ist viel zu teuer, wenn die alte noch so gut in Schuss ist…
31. März 2013 um 12:30
Oha, sehr mutig, Frau Mutti. Aber: Der Mut hat sich gelohnt, jedes Mal auf’s Neue – genial erfrischend tolle Farben der Küche, WOW!
Liebe Ostergrüße
die Alltagsheldin
31. März 2013 um 15:37
Also ich gebe zu, ich war skeptisch. Ich mochte das Türkis. Türkis ist eine schöne Farbe-aber das GELB, das hat was! Macht direkt Sonne im Gehirn! Aber was haben Sie mit dem ganzen Kruschpelkram, den man in der Küche so hat, in der Zwischenzeit gemacht? Wenn ich an meine Küche denke, befällt mich da das blanke Entsetzen ob eines solchen Aufwands.
1. April 2013 um 10:58
Ich finde, das Ergebnis ist toll geworden.
Liebe Grüße
Susanne Schmidt
1. April 2013 um 13:37
Total hübsch!
Beim ersten Bild dachte ich zuerst „Türkis, schreck.“
Aber ne, auch die Türkis-farbene Küche sah echt super aus.
2. April 2013 um 06:25
Supergut!
2. April 2013 um 17:42
Toll! Wirklich schön. Aber diese Arbeit… ich glaube ich wäre schon auf halber Strecke total entnervt gewesen.
Eine Frage hätte ich aber: haben Sie Massivholzfronten oder ist da Pressspan drunter? Es würde mich ja auch reizen, meine Fronten mal zu verändern aber ich habe furniertes Pressspan, ich fürchte da geht das nicht, oder?
9. April 2013 um 11:20
Was für ein Durchhaltevermögen! Respekt. Bei mir wäre es maximal der Vanilleton geworden :o)
(Wir lackieren hier auch oft Selbstbaumöbel, und spätestens das Spaceshuttlebett in Nachtblau/Weiß hat uns einiges an Geduld gelehrt. Dabei hatten wir eine Profiwerkstatt mit kompletter Ausrüstung zur Verfügung …)
Wir suchen gerade eine Farbe für die erste „eigene“ Küche. Passend haben wir jetzt gleich Farbanschauungsmaterial. Entscheiden kann man sich trotzdem kaum, selbst das Türkis ist überraschend hübsch, aber stimmt, mit dem Gelb ist man doch sonnenunabhängiger :o)
Viele Grüße
Andrea