Dieser Mai

21. Mai 2013

 

macht mich fertig. Mal so verallgemeinernd dahergeschwätzt.

Er begann mit dem Abschlussball der Tochter, der übrigens wirklich schön war. Brav tanzte ich mit dem besten Vater meiner Kinder unter dem gestrengen Blick der Tochter ein paar Schritte ChaChaCha und DiscoFox, bevor mich fehlende Anmut und Rhythmusgefühl wieder auf meinen Platz verschwinden ließen. Von dort aus beobachtete ich nicht ohne Neid die über´s Parkett wirbelnden Paare, die das wirklich können, dieses Tanz-Ding, und offensichtlich auch noch Spaß daran haben. Der beste Vater meiner Kinder tanzte mit seiner Tochter Polka und holte sie samt fünf ihrer Freundin nachts um vier von der After-Party in der Tanzschule ab.

Nun kann ich also mitreden, ich war auf meinem ersten Abschlußball. (und wahrscheinlich auch auf dem letzten, denn die Söhne wollen nicht zur Tanzstunde und die Tochter wird keinen Aufbaukurs besuchen. Erledigt.)

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Zu Berlin und der re:publica habe ich auch noch nichts geschrieben, mag ich jetzt auch nicht mehr. Nur so viel: es war deutlich schöner und entspannter als letztes Jahr, was ich zu einem sehr großen Teil der wunderbaren Frau Brüllen verdanke, die schräge Marotten mit mir teilt. Obendrein kann ich eine bedingungslose Empfehlung für die Motel-One-Kette aussprechen. Hübsch türkis, sauber, die Betten sind gemütlich und das Frühstücksbuffet in Ordnung. Ebenfalls empfehlenswert: der Verbrauchermarkt Ullrich am Bahnhof Zoo. Im Tiefkühlschrank, in dem die Pizza liegt, lässt sich relativ schnell eine Flasche Sekt runterkühlen.

Dank der momentan sehr roten Haare war ich dieses Jahr kein bißchen inkognito unterwegs und ich habe mich wirklich gefreut, dass so viele Menschen Hallo sagten!

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Nach Berlin kam Jever, auf dem Weg dahin hatte ich mir irgendwelche Viren eingefangen, die zuerst einen Herpes an meiner Lippe blühen ließen und dann für einen grippalen Infekt vom Feinsten sorgten. Der Herpes heilt gerade ab, die Viren habe ich an den Gatten weitergegeben, der sie brav kultiviert. In Jever gab es deutlich zu wenig Schlaf, dafür ein zusammengebrochenes Bett. Das war aber nicht meinem Gewicht geschuldet, sondern der Tatsache, dass die Sprungrahmen einen Tick zu schmal für´s Bettgestell waren und der von irgendeinem klugen Menschen in die Lücke geklemmte Korken rausgefallen war. (ich fand ihn zerdellt unter den Trümmern des Bettes wieder und konnte somit rasch reparieren. Trotzdem bleiben Hohn und Spott an mir kleben)

Den Lagerverkauf von farbenmix überstand ich glänzend. Treue Leser wissen, dass ich mich etwas schwer tue, wenn mich große Menschenmassen umgeben. Scheinbar lenkten mich bunte Stoffe ausreichend ab oder ich war durch die re:publica, bei der ich durchaus an meine Grenzen ging, abgehärtet. Ich habe mich jedenfalls sehr gefreut, die Frau hinter den Stoffen und einige ihrer MitarbeiterInnen kennengelerntzu haben und freue mich auf ein baldiges Wiedersehen. Weil so viele Menschen bei Facebook über die weite Entfernung zum Lagerverkauf schimpfen mussten, habe ich mir etwas Tolles ausgedacht: der farbenmix-Truck! Ein großer Lastenwagen mit bunt bemaltem Anhänger und vielen blinkenden Lichtern, der von Stadt zu Stadt reist und Restetüten verkauft. Genial, was?

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Ansonsten ist dann im Mai nichts mehr passiert. Ich lag eine Woche krank im Bett herum, aß den ersten Rharbarberkuchen und die ersten Spargel, feierte den achtzehnten Hochzeitstag mit der ersten Schwarzwälder Kirschtorte, die der beste Vater meiner Kinder je gebacken hat und jammere seit zwei Tagen ununterbrochen über das Wetter. Wissend, dass das nix nutzt und für irgendwas ist der viele Regen bestimmt gut und sei es für eine rege Schneckenpopulation zwischen meinen Erdbeeren und den Kürbistrieben.

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So weit die unspektakulären Neuigekeiten aus der Grünen Villa. Ich würde so gerne noch über blöde Nachbarn schreiben oder über den seit zwei Wochenen andauernden Versuch, mein Blog zu hacken oder mein Unvermögen, mit diesem Twitter-Ding zurecht zu kommen, aber ach. Gerade scheint die Sonne und warum nicht lieber mit dem kranken Gatten einen Kaffee trinken.

14 Kommentare zu “Dieser Mai”

  1. Tagpflückerin sagt:

    Den FM-Truck finde ich genial! Und ich sehe die Farbenmixmitarbeiter schon ballenweise „Restetüten“ zurechtmachen ;-)
    Einen passenden Song dazu – perfekt!
    glg Petra

  2. Antje sagt:

    Ja also aus einem FM-Truck würde ich auch kaufen, kaufen, kaufen … :D
    Ob die re:publica auch mal nach FfM kommt und vielleicht mal übers WE geht … ;)
    Ich habe im Mai einfach zu viel zu tun – jedes Jahr – Saisongeschäft … da kann ich leider nicht weit weg fahren – auch wenn ich es gerne wollte *seufz*
    Das Wetter ist doof!!!

  3. Brigitte sagt:

    Ich bin dabei….wenn es um Wetter-bashing geht!!! Zumal ich feststellen muss, dass mein Auto undicht ist und sich Wasser ganz putzig in einer Pfütze UNTER dem Reservereifen gesammelt hat. Und ich krieche durch den Kofferraum und finde das Leck nicht. Sch……
    Vielleicht sollte ich auch lieber Kaffee trinken. Herzliche Grüsse und gute Besserung dem Gatten.

  4. chatts sagt:

    Motel One Hotels kann ich auch empfehlen, nachdem ich mehrere bewohnt habe. Mal eine echt gute Idee.

    LG chatts
    (die sonst immer nur liest)

  5. Blogolade sagt:

    Gute Besserung an den Gatten und alles Gute nachträglich zum Hochzeitstag!

  6. Miest sagt:

    Tja, so unfair ist die Welt: Ich bin mindestens einmal im jahr in Jever – und mich interessieren die Stoffe genau Null ;)

  7. Uschi sagt:

    Hey, der Mai hat noch zehn Tage…geben Sie ihm doch noch eine kleine Chance!

    Die Viren gaben Sie übrigens nicht nur an Ihren Mann weiter…nach fünf Tagen krächzendem Schweigen kann ich nun endlich wieder einigermaßen reden;-)

    Zur Volljährigkeit Ihrer Ehe wünsche ich alles Gute…nicht, dass sie jetzt eigene Wege geht?!

    LG Uschi

  8. Schwiegermutter inklusive sagt:

    Kann mich Uschi nur anschließen, genau das habe ich auch gedacht: Der Mai ist noch lang und hat eine Chance verdient, bevor er in die Anstalt für schwer erziehbare Monate kommt!

  9. Debbie sagt:

    Hm, ich glaube ich hake den Mai wettertechnisch auch ab.

    Und ja, auch ich würde hemmungslos zuschlagen, wenn es einen Farbenmix Truck gäbe :-)

  10. Maria sagt:

    als sonst immer „stille Mitleserin“ muss ich jetzt meinen Senf dazu geben. Aufmerksam gemacht durch
    Ihren hinweis auf die roten Haare habe ich mir mal die Bilder angeschaut und ich muss sagen, das sind die besten roten Haare, die sie je hatten:-) Farbe passt, wie extra für Sie gemacht!
    Und auch sonst, bitte weiter so, Ihre Berichte sind immer ein kleiner Lichtblick in meinem trüben Arbeitsalltag:-)…

  11. Rike sagt:

    Es fühlt sich unwirklich an, wenn Frau Mutti (aus der Welt in meinem PC) sich in meine alte Heimat begibt (an die Nordsee)…Darauf muss ich erstmal klarkommen ;)

  12. creezy sagt:

    Ich erlebe Dich von außen übrigens ganz anders als Du Dich selbst. ,-)

  13. Trude sagt:

    Hallo, heute muss ich auch mal meinen Senf dazu sagen. Machen Sie es wie Sie wollen und müssen und nehmen Sie keine Rücksicht auf Irgendwem. Alles so wie es ist – so ist es gut und richtig. Ich lese soooo gern bei Ihnen.
    Danke dafür und LG von Trude.

  14. Lily sagt:

    Frau…äh…Mutti: Sie haben mich mit diesem Twitter-Zeugs. Ich bin da echt mit überfordert. So. Schönen Sonntag!