Gartenschuftereien

4. Januar 2014

Einerseits finde ich es äußerst schade, dass kein Frost klirrt und es nicht schneit. Andererseits kommt uns dieses merkwürdige, milde Wetter gerade sehr gelegen, denn wir müssen im Garten alles für die Sauna vorbereiten. Die wird nämlich hoffentlich in den nächsten zwei Wochen geliefert und soll dann recht schnell in Betrieb genommen werden können. (ein bißchen spannend bleibt die Sache mit der Anlieferung noch, denn Sauna und Gartenhüttchen sollen mit einem wirklich großen LKW geliefert werden. Ortskundige wissen: die Grüne Villa steht in einer eher schmalen Straße, die ein wirklich großer LKW zwar hinunterfahren kann, aber mangels ausreichend Platz zum unten um die Ecke fahren, muss er rückwärts wieder hoch. Ich stand schon desöfteren staunend am Fenster und habe beobachtet, wie sehr große Lastwagen samt Anhänger rückwärts die Straße hochfuhren.)

Die Sauna soll in das Eckchen, das immer ein bißchen ungenutzt ist, vom Brückchen runter, links. Diese Ecke entstand, als wir die Hauswand freigruben und das war exakt der Zeitpunkt, an dem diese Ecke optimal genutzt wurde: von den Kindern die in riesigen Erdhaufen buddelten. Wir dachten den Kindern einen großen Gefallen zu tun und kippten nach der Wandisolierung einen Kubikmeter Sand in die Ecke. Leider ist Sand langweilig, wenn es einen großen Garten gibt, in dem immer wieder irgendwelche Löcher gegraben werden können. Und so legten wir Holzplanken auf den Sand, sorgten für Sitzgelegenheiten und nannten die Ecke fortan hochtrabend „Schattenterrasse“.

Leider besteht nicht die ganze Wand hinter der Schattenterrasse aus alten Ziegelsteinen und deshalb passte es ganz prima, dass der jüngste Sohn damals in der Schule versuchte, wie Hundertwasser zu malen. Sein Bild im A4 Format gefiel so gut, dass er es zusammen mit anderen auf einen Bauzaun malen durfte, der die Hundertwasserausstellung im Museum begrenzte. Nach der Ausstellung kauften wir also das Stück Bauzaun und schraubten es an die Wand der Schattenterrasse. So gar nicht die Farben, die ich im Garten bevorzuge, aber die hässliche Wann war versteckt und nicht nur der Jüngste platzte vor Stolz.

Wie nicht schwer zu erkennen ist, gab es da eine weitere Wand, die eher unschön aussah. Der Versuch, da etwas mit einem Stück Stoff zu kaschieren kann getrost als gescheitert bezeichnet werden. Die Bank rückte an eine andere Stelle und eine alte Zinkwanne wurde mit Wasser befüllt und Seerosen bepflanzt.

Der begrenzende Flieder musste aus Altersgründen weichen, an seine Stelle kam ein Holzunterstand. Und die Zinkwanne wurde mit Funkien bepflanzt. Wir saßen trotzdem eher selten auf der Schattenterrasse.

Als wir den perfekten Platz für unsere Sauna suchten, war die Schattenterrasse gar nicht unsere erste Wahl. Wir standen vor dem Gartenschuppen und überlegten, wie wir ihn verkleinern können, um Platz zu schaffen und wurden uns einig. Beim Gang zurück ins Haus … kam die Idee. Passt das Saunafass eigentlich in diese Ecke? Sie passt und zwar perfekt. Und jetzt muss geschuftet werden.

Alle Sitzgelegenheiten, Blumentöpfe und -wannen mussten raus, das Holzdeck ebenfalls, denn die Sauna braucht ein gescheites Fundament.

Meine mühsam gepäppelte Korkenzieherweide muss ebenso weichen, wie die Walderdbeeren, die als Bodendecker angepflanzt worden waren. Und als es fast so aussah, als könnte das Fundamnet vorbereitet werden, stellten wir fest, dass die das Erdreich zum Hang stützenden Holzpflöcke und -bretter durchgefault waren. Um ein Kullern des Fasses durch den ganzen Garten zu verhindern, muss da etwas Ordentliches her. Und vorher musste gegraben werden.

Immerhin: der Starkstromanschluss liegt!

Heute regnete es den ganzen Tag leise vor sich hin, aber wer saunieren will, muss schwitzen. (haha.) Der beste Vater meiner Kinder schleppte sein Werkzeug und die von meinem Opa geerbten Maurerkellen nach draußen.

(kurz noch mal ein Blick auf die künftige Saunaecke)

Und als er ein paar Stunden später wieder reinkam, war das Erdreich mit diesen leider hässlichen Betonpfeilern abgestützt. (ich lasse Moos drüber wachsen, dann wird es nicht mehr so fies aussehen.)

Es wäre ganz entzückend, wenn Schnee und Frost noch ein, zwei Wochen fernblieben. Bis morgen hat der Beton an den Pflöcken soweit angezogen, dass die Erde wieder zurückgeschaufelt werden kann. Aber für das Betonieren des Fundaments braucht es weiterhin mildes Wetter.

Ich war heute übrigens auch nicht faul! Ich habe einen sehr großen Schmetterlingsflieder runtergschnitten (ausgraben darf ihn morgen eines der Kinder) und sehr, sehr, sehr viel verdörrtes Melissengestrüpp ausgerupft, meterweise Efeuranken aus dem Gras gezupft und mich kräftig an winterfesten Brennnesseln verbrannt. Fast ganz hinten im Garten, da wo das Hüttchen hin soll. Darüber berichte ich dann demnächst mal.

8 Kommentare zu “Gartenschuftereien”

  1. Lily sagt:

    Wie ich diese Megaaktionen im Herbst und im Frühjahr geliebt habe… Da ist das Wetter gerade richtig, nicht mal der Regen stört. Und man weiß 2 Tage später erst richtig, was man getan hat.

  2. Eva-Maria sagt:

    Oarrrrr! Das Bild vom Sohn ist so toll! Und eine Gartensauna erst recht! !!
    Ein frohes neues Jahr !
    Lg Eva
    Ps. Die Tasche und das kleine Stoff Portemonnaie sind IMMER noch in Gebrauch. Meine Töchter haben beides einkassiert
    ……!!!!

  3. Marc sagt:

    Was für eine Aktion – und das noch im Winter! Ich fühle mich jetzt fast genötigt, auch noch was im Gärten zu tun, wenigstens das Unkraut zu zupfen oder so. Offensichtlich taugt die Tatsache, dass wir Januar haben, nicht als Universalentschuldigung zum Dauerprokrastinieren… Oder doch?

  4. Sandra sagt:

    Ich musste erstmal „Fassauna“ googeln, denn meine Phantasie zauberte ein Bild von Ihnen in einem beheizten Weinfass steckend, wo oben nur der Kopf raus schaut……

    Jetzt habe ich Bilder gefunden und bin sehr begeistert. Ich überlege gerade, wo bei uns ein Plätzchen dafür wäre….

  5. oma macht das schon sagt:

    Und wenn die Sauna dann steht —-
    Kein Alkohol, ihr wisst ja
    was sonst passieren kann.

    Viel Spass noch und erst recht,
    wenn das Fässchen steht.

    Liebe Grüße
    Nähoma

  6. Frische Brise sagt:

    Aaahhhh, Kind vor Kunstwerk ❤

    Ich wünsche viel Freude mit der Sauna!

  7. Blogolade sagt:

    Das ist ja ein fleißiger Nichtwinter bei Ihnen! Berichten Sie bitte weiter über den Saunabau und große Laster in kleinen Straßen.

  8. zwerg sagt:

    So schlimm finde ich die Betonpfeiler gar nicht. Aber machen Sie doch mal einen Besichtigungs-Film vom Garten (ein Vorher-Film). Wenn schon nicht für die breite Öffentlichkeit hier, dann zumindest von sich selbst, als Schreckens-Erinnerung oder so…