mal eben,

1. Februar 2014

mal wieder.

Gestern abend, kurz vor elf, packte es mich. Ob das die Frühling-vorgaukelnde milde Luft von draußen war oder der vierteljährlich auftretende Umräumwahn – wer weiß das schon. Tatsache ist, dass ich unmöglich hätte ins Bett gehen können, ohne mal eben zwei Regale im Flur gegen zwei Regale aus dem Nähzimmer zu tauschen, rasch das wackelige Schuhregal rauszuschmeissen und Millionen von Handschuhem, Mützen, Buffs und Halstüchern auszusortieren. Gegen eins war ich fast fertig und konnte beruhigt schlafen gehen.

Heute morgen war es mir unmöglich weiterzuleben, wenn nicht sofort schmale Regalbretter im unnützen, weil von der anderen Seite zugebauten, Türrahmen angebracht würden. Ausserdem wollte ich diese hinter diesem netten Stoff aus dem blaugelben Möbelhaus verstecken, der mit dem knapp zwei Meter hohen Tannenbaum. Der hängt bereits in meiner Küche und ich mag ihn dort sehr, hatte deshalb einen guten Grund, mal wieder ins schwedische Möbelhaus zu fahren. (zwei Meter Stoff sind beinahe ein ausreichender Grund.)

Kurze Zeit später im Bad stellte ich fest, dass das eine Regal zu unpraktisch und dieser Schrank zu groß ist. Und überhaupt: das Bad ist wirklich kein Kinderbad mehr, das darf jetzt endlich mal hübsch gemacht werden. Und wenn wir doch sowieso Stoff für den Flur brauchen, könnten wir ja auch mal eben das Bad …

Während wir Kaffee trinkend den IKEA-Katalog wälzten, hatte ich die Idee, dass es wahrscheinlich sinnvoll wäre, wenn ich den Inhalt des Küchenvorratregals in den Schrank über der Spüle räume und dessen Inhalt in das Regal. Könnte ich mal eben tun, dachte ich, aber dann fuhren wir doch mal eben nach Badmöbeln schauen. Und weil es heute dauernd regnete, hatten viele, sehr viele und noch viel mehr Menschen die Idee, sich neue Badmöbel zu kaufen. Schon nach drei Stunden standen wir mit fünf Artikeln an der Schnellkasse und hatten trotzdem sehr viel Geld zu zahlen.

Auf der Heimfahrt knallte es fürchterlich gegen die Windschutzscheibe und ein Scheibenwischer war verschwunden. Zum Glück der auf der Beifahrerseite. Die Müdigkeit war damit schlagartig verflogen.

Daheim verabschiedeten wir die Kindelein, die sich zum Filmabend mit Freunden trafen und widerstanden nur sehr schwer dem Sofa. Doch im Nähzimmer stapelten sich ausgeräumte Stoffe auf dem Nähtisch, ein Vorhang wollte dort genäht werden und „mal eben“-Umräumaktionen verlangen eben auch immer gründliches Putzen an den Stellen, an denen vorher Schränke standen. Der beste Vater meiner Kinder schleppte sich in die Halle um ein weiteres Drittel der Saunateile zu grundieren. Zweimal müssen alle Teile grundiert werden, dann zweimal lasiert und zweimal imprägniert. (Immerhin soll die Sauna ja viele, viele Jahre in unserem Garten überstehen) Da ist es dann doch nicht schlimm, wenn es Bodenfrost gibt, zum Betonieren kommen wir sowieso nicht.

Morgen bauen wir mal eben ein paar Badmöbel zusammen, räumen aus und um und ein. Am Ende bleiben ein Regal und ein Schränkchen übrig, die dann in der Halle verstaut werden müssen. Es sei denn, mir fällt mal eben ein, wo beispielsweise das Schränkchen auch hübsch aussähe. Möbel-Tetris, immer wieder gerne. Immer spontan.

*****

Was Handarbeiten im Gartenhüttchen anbelangt (und ich weiß, dass Klöppeln nix mit Häkeln zu tun hat, das ist hier so ein Ausdruck für „selbst-/nachmachen“) – Wenn die Sauna steht, kommt das Hüttchen dran. Und heute fiel mir die perfekte Farbe ein!  Ich sage dann rechtzeitig Bescheid, wann ein Handarbeitskränzchen im Hüttchen stattfindet, dann können wir ja was planen. Es braucht auf jeden Fall Sommer und Wärme, weil da hinten im Garten ist es schattig.

8 Kommentare zu “mal eben,”

  1. Leseratte37 sagt:

    Ich hätte hier noch so einen elektrischen Heizstrahler vom Wickeltisch, den könnte ich Ihnen für ihr Gartenhäuschen spendieren, wenn ich dann auch mal zum Stricken vorbeikommen darf. Häkeln kann ich nur in Grundkenntnissen, wenn das reicht zeige ich auch das gerne.
    Liebe Grüße
    aus Eppelheim

  2. Nähfrosch sagt:

    Danke dass Sie ein Grinsen auf mein Gesicht bezaubert haben!
    Mein Mann streicht heute die Wand mal eben blau. Denn bei meiner spontanen Aktion „Das Bild da muss weg“ viel auf dass das Bild von hinten mit Schimmel befallen war weil das Dach am Kamin undicht und so weiter. Gestern hat er tapeziert und heute eben blau. Denn das weiss kann ich nicht mehr sehen. Die anderen Wände will er aber partou nicht verändern… Da muss ich mir noch was überlegen ;)
    LG
    Katja

    PS: kennen sie schon meine Linkparty für Werke die nach kostenlosen (auch eigenen) Schnittmustern genäht/geklöppelt wurden? Falls da bei Ihnen mal ein passendes Werk verbloggt wird (Gartenhütte???) würde ich mich sehr freuen wenn Sie es verlinken auf http://www.naehfrosch.de

  3. Nane sagt:

    Möbel-Tetris klingt großartig – wer kennt das nicht… Meinen Sie, Sie, Sie könnten vielleicht ein paar klitzkleine Fotos vom Endergebnis zeigen? Nun, wo wir alle gedanklich mitgeräumt haben und Stoffmuster vor Augen haben? Dann schlaf ich besser…
    Graue Grüße aus Berlin ♥

  4. Graugrüngelb sagt:

    Ich bin jedes Mal wieder beeindruckt von Ihren spontanen Umgestaltungen. Was in der grünen Villa „mal eben“ geschieht, geschieht bei uns nicht mal nach Jahren.

    Bei „Möbeltetris“ frage ich mich allerdings, ob sich auch gelegentlich Möbel in Nichts auflösen?! ;-)

  5. Wiebke sagt:

    Wenn ich mich auch mal ungefragt einmischen darf, was für eine Farbe bekommt denn das Häuschen? Aus erster Hand (Hozhäuschenland) kann ich sagen, die Häuser die diese Saison gestrichen werden bekommen oft „powder blue“ (von Karen Walker) mit weissen oder cremefarbenen Fenstern. Aber ich will ja jetzt nicht zusätzlich verwirren ;-).

  6. Sternenzauber13 sagt:

    Scheint wohl ein allgemeines Möbel Tetris/ Umräum/ Aufräum Wochenende gewesen zu sein. Hier ebenso und glauben sie mir, ich kann auch nicht schlfen, bevor sowas nicht sofort erledigt ist.

    Wochenende fast vorbei Erholung gleich Null, dafür ist die „Hütte“ schick.

    Lieben Gruß

  7. Anna sagt:

    Liebe Frau Mutti,
    Als stille Leserin muss ich Ihnen bei diesem Thema unbedingt einmal meine Bewunderung ausdrücken, spätabends mal spontan umräumen. Toll!
    Bei uns erinnern mich unsere Umräumaktionen weniger an Tetris, eher an dieses Schiebespiel (das man als Trostpreis auf der Kirmes überreicht bekommt).Doch leider mit einem kleinen Unterschied, mir fehlt bei meinem „Umräumschiebespiel“ immer das eine freie Feld.
    So, jetzt gehe ich mal schnell weiter unsere Küche im Atelier weiterbauen, heute kommt die neue Arbeitsplatte vom blaugelben Möbelhaus und der alte Küchenschrank steht noch im Haus meiner Eltern und der Schreibtisch in unserem späteren Schlafzimmer und unser Schlafzimmer im späteren Kinderzimmer und das Kinderzimmer im späteren Jugendzimmer und…
    Sie wissen bestimmt was ich meine.

    Liebe Grüße

  8. Evi sagt:

    dann ist bei Ihnen klöppeln das, was bei uns zusammenzimmern ist. Die Oberpfälzer sind da rustikaler. :-)