#allebekloppt
9. Dezember 2014
Ich hörte neulich, dass es nun sogar schon im Kindergarten an der Tagesordnung ist, sich gegenseitig wegen uncooler Kleidung auszugrenzen. Vor etwa zwei Jahren fingen die KINDERGARTENmädchen damit an, jetzt ziehen die KINDERGARTENjungen nach: „Wenn du keine Hose von Engelbert Strauss anhast, darfst du nicht mitbuddeln.“
Ich habe das nicht erfunden. Leider.
Im Stuhlkreis, bei der Frage, was sich die Kinder zu Weihnachten wünschen wieder: „Eine Hose von Engelbert Strauss, die ist toll.“, erzählt eine eher hilflose Erzieherin, die nicht weiß, wie sie in dieser Situation reagieren soll.
Mit dem #allebekloppt meine ich ganz sicher nicht die Kinder, sondern die Eltern, die um die „richtigen“ Klamotten einen derartigen Bohei veranstalten, dass KINDERGARTENkinder lernen: es gibt richtige und falsche Klamotten. Und ohne die richtigen Klamotten hast du keinen Spaß und darfst nicht mitspielen. Da ist ja die rosa-hellblau-Empörung fast schon lachhaft dagegen.
Jaja. Früher war alles besser. War es natürlich nicht, aber ich weiß noch sehr gut, dass die einzige Sorge meiner Kindergartenkinder der Frage galt: „Wer ist heute Chef der Kindergartenbande im Außengelände?“ Und meine einzige Kleidesorge war, ob wir womöglich die Buddelhose heil bis ans dritte Kind vererben können.
Was hat sich geändert? Und warum?
9. Dezember 2014 um 19:40
Das macht mir Angst, im Hinblick auf eigene Kinder!
Ich selbst hatte dagegen so viel Glück, die ganze Schulzeit ohne diesen Klamotten-Stress auszukommen. Irgendwie war ich in der „richtigen“ Schulklasse, in der das nie Thema war. (In der Parallelklasse dagegen schon). Dafür bin ich bis heute dankbar.
9. Dezember 2014 um 19:52
Die Antwort ist wahrscheinlich recht einfach – es geht uns zu gut.
Daraus ergibt sich #sonstkeineprobleme.
Ich grinse immer noch wegen #fleischwurstgate :-)
Kopfschüttelnde Grüße,
Kathrin
9. Dezember 2014 um 20:48
Naja…kommt auf die Kita an. Bei uns im Kinderladen ist das kein Thema…die Erzieherinnen achten auch bewusst darauf. Z.b. sagen sie nicht solche Dinge wie: „Du hast ja aber ne tolle neue Hose“ o.ä.
Ich habe da eher Bammel vor der Schule, da mein Kind soetwas überhaupt nicht kennt…
Vielleicht mal beim nächsten Elternabend ansprechen?
Liebe Grüße Carola
9. Dezember 2014 um 21:06
Liebe Carola, ich habe schon lange keine Kinder mehr im Kindergarten und gebe hier nur wieder, was man mir erzählte. Fein, dass es bei Ihnen läuft!
9. Dezember 2014 um 21:22
Ja, die Engelbert Strauss- Problematik haben wir hier auch :( und leider auch zu Hause, die Hose darf nämlich nicht mehr in die Wäsche…,
Viele Grüße,
Kristina
9. Dezember 2014 um 23:06
Eiweieiwei is ja dämlich…
Sein kleines Ego über die Klamotten oder sonstiges aufpolieren gibts bei uns (fränkisches Maintal) Gott sei Dank kaum/nicht.
Ich glaube, das sind eher Probleme größerer Städte oder den outskirts der Ballungsgebiete, wo jeder auf Teufel komm raus posen muss.
Die Kinder meiner Freundin, sie wohnt im Frankfurter Umland, müssen auch immer Chucks und ganz bestimmte Nikes und Louis Vuitton Täschchen etcpp. in der Schule und sonstwo zur Schau stellen.
Hier sind die Kinder noch auf andere Sachen, die Spaß machen gepolt, obwohl: letzte Woche wollte mein „Großer“ auch nicht mehr so gerne zu C&… Klamotten holen, dann gab´s eben New Yo…, sitzt passt, wärmt. Und einen schönen Menschen entstellt eh´ nix, der kann alles tragen.
Unmoderne Grüße an alle Junkies aus dem Frankenland
9. Dezember 2014 um 23:11
Nachtrag: mein Großer ist 14 und hat erst seit einem halben Jahr ein smartphone, das nur über AB funktioniert, wenn man ihn erreichen will…so ein Geäffel!
9. Dezember 2014 um 23:52
Hier 4 Kinder. 17, 10, 5 und 5 Jahre. Ich kenne solch „Probleme“ nicht und bin froh drum. Noch froher, wenn genug frische Hosen im Schrank liegen. Firmennamen sind mir und den Kindern dabei eher piepe.
9. Dezember 2014 um 23:59
Ich habe jetzt erstmal geschaut, was das für eine Marke ist.
Aber davon ab, bin ich sehr froh, dass es sowas in unserem Kindergarten nicht gibt. Das Kind kommt zwar manchmal mit bestimmten Motiv-Wünschen nach Hause, aber die lassen sich entweder aussitzen oder günstig erfüllen. Solang der wächst wie Unkraut gibt’s eh keine teuren Marken.
10. Dezember 2014 um 07:34
Echt wahr?
Ich kanns kaum glauben…
10. Dezember 2014 um 07:42
Ging mir genauso. Ich war ein bißchen sprachlos.
10. Dezember 2014 um 07:53
Ohje. Das war schon bei der Großen vor Jahren nicht einfach. Da hatte ich kein Geld – und habe Sachen selber genäht. Einmal kam sie aus der Schule wütend heim, weil sich die Mitschüler irgendwie über sie lustig gemacht haben, und sie ihnen geantwortet hat, dass das, was sie anhat, die anderen für ihr ganzes Scheiß-Geld nicht kaufen können.
(Sie näht inzwischen selbst, weil es ihr Spaß macht, genauso wie die Lieblingshausziege sich ihr Ballkleid für den Tanzstundenabschlussball selbst genäht hat)
10. Dezember 2014 um 08:06
Oh weh, ich befürchte, ich bin total out. Ich kenne Engelbert Strauß nämlich überhaupt nicht. (Was für ein bescheuerter Name übrigens, es wundert mich, dass man damit auch nur eine einzige Hose verkauft bekommt *ggg*). Aber vielleicht besteht das Problem hauptsächlich in Upper-Class-Kindergärten? Ich kenne das jedenfalls nicht. Ok, bei Hello Kitty schon ab und zu, aber sonst? Und so dreckig und zerrissen, wie meine Jungs jeden Tag nach Hause gekommen sind, hätte man eh keine Klamottenmarke mehr an ihnen erkannt ;-)
LG und trotzdem eine schöne Adventszeit!
Regina
10. Dezember 2014 um 08:22
Engelbert Strauss verkauft eine Menge Klamotten, qualitativ sehr hochwertige sogar, er stattet nämlich Handwerker aus. Wir leben hier in einem Winzerstädtchen, viele tragen diese Kleidung. Einen upper-class Kindergarten gibt es nicht.
10. Dezember 2014 um 08:47
Aber da fängt es doch schon an.. Warum stellt ein Berufsbekleidungshersteller plötzlich Kinderbekleidung her? Ist doch vorprogrammiert. Alles, was aus einer „Nische“ kommt, wird zum Kultobjekt und ist dann natürlich keins mehr, weil alle Welt die Sachen trägt.. Ich kannte die Marke auch nur von meinem Mann, der auf der Kläranlage arbeitet und wußte gar nicht, dass da jetzt so ein Hype drum gemacht wird. Wie schrecklich… Bin ich froh, dass die Kinder groß sind.
Liebe Grüße aus Bonn rheinabwärts…
10. Dezember 2014 um 09:23
Bei allem Ernst aber – dass die Zwerge überhaupt schon Engelbert Strauss sagen können, *schmunzel*….ich warte auf -Not your mothers jeans- oder so, damit würden dann auch die vorschulischen Sprachkenntnisse aufgepeppt….
10. Dezember 2014 um 09:50
Muss hier (mangels anderer Möglichkeiten)kurz auf den Igel zu sprechen kommen: normalerweise ist Futter der Wahl Katzenfutter. Vielleicht ist diese homepage hilfreich:
http://www.igelberatung-hameln.de/futter.html
Hoffentlich hat er den Infekt bald überwunden!!!
Viele Grüsse Brigitte
P.S. Sind wir hier jetzt alle „hipp“? Hier tragen alle Engelbert Strauss (kleidsame Kasacks und beutelförmige Hosen, jaja ich weiß, dass E.S. viel Berufsbekleidung verkauft)
10. Dezember 2014 um 10:06
Hier meldet sich eine Engelbert-Strauss-Mutti zu Wort!
Mein Mann trägt diese Kleidung gerne zum Arbeiten, vor allem auf dem Holzplatz usw. Die Sachen sind unverwüstlich!
Natürlich hat unser Sohn dann auch eine bekommen, die gleiche Farbe wie der Papa und war mächtig stolz ;-)
Ebenso unverwüstlich, dreckig, ab in die Waschmaschine, trocknet schnell bzw. kann ich in den Trockner werfen,
hat keine durchgescheuerten Knie o.ä.
Tja, und auch von den Jungs im Kindergarten haben sehr sehr viele die Engelbert Strauss Kleider an, einfach weil sie robust sind, fast alles aushalten und nicht mal teuer sind.
Und vor allem weil von den meisten auch die Väter diese Kleidung tragen (ist hier als Handwerkskleidung, egal ob privat oder geschäftlich sehr verbreitet)
Wir leben hier auf einem Dorf, nix Upper-Class.
Und ich sage mir dann ob ich ein T-Shirt von H&M kaufe, oder ein T-Shirt von Strauss (was preislich fast gleich liegt) ist mir egal, und der Bub hat seine höchste Freude wenn der Strauss drauf ist.
So wie sich wahrscheinlich die Mädels über ein Hello Kitty Shirt freuen.
In seiner Gruppe dürfen allerdings alle mitspielen, egal ob Strauss gekleidet oder nicht, da drauf wird nicht geachtet. Und sogar Mädels tragen hier Strauss Hosen!
viele Grüße
10. Dezember 2014 um 12:40
Hihi. Zum Leidwesen der Hersteller wahrscheinlich lässt sich jede Hose ja nur einzeln tragen. Ich warte somit auf den Tag, wo die angesagten Teile dann mit 486 unterschiedlichen Labeln bedruckt sind, ähnlich wie die Autos, mit denen manche sozialen Einrichtungen herumfahren. Kann ja nicht mehr lange dauern ;-)
10. Dezember 2014 um 12:54
Ach je! Jetzt habe ich erst erfahren, dass unser Großer total hip ist, weil er so eine Hose hat. Er selbst wusste das auch nicht! ;-) Er zieht sie zum „Arbeiten“ in Haus und Garten an und findet sie total toll, weil unser Schreiner auch so eine hat. Im Kindergarten trug er sie noch nie. Wäre vielleicht aber gut, da es die einzige Hose ist, in die er es noch nicht geschafft hat, Löcher zu kriegen.
Im Ernst: Bei uns im Kindergarten ist das zum Glück kein Thema. Ich hoffe, es bleibt so und denke und vermute, dass es doch im Wesentlichen an den Eltern liegt, die den Kindern vorleben, wie „wichtig“ sowas ist. Im Job hatte ich schon Drittklässler, die ihre Freunde nach den Vorlieben „Ed Hardy-Fan“ oder nicht auswählten. Dazu gehören aber auch Eltern, die ihren achtjährigen Kindern sowas kaufen.
Vielleicht sollten Sie eine Henry the Weight-Kollektion rausbringen? Mein Großer wäre ein todsicherer Kunde. *lach*
LG von der Löcherhosenfront.
Anja
10. Dezember 2014 um 15:49
Meine Güte – wenn ich das gewusst hätte… Meine Mädels (zumindest die drei kleineren) laufen alle in E&S durch die Gegend, weil uns die „echten“ Markenklamotten (die mit der Pfote z.B.) viel zu teuer sind. Ich bin ganz erschüttert, denn ich hab die zu heiß gewaschenen Bauarbeiterklamotten bisher immer für antitrendig gehalten. Man lernt nicht aus. Das Preis-Leistungsverhältnis finde ich übrigens wirklich überzeugend, und zum Abstandnehmen von diversen rosa Rollenklischees sind die Kleider auch bestens geeignet. Und einfach superrobust. Wir bleiben denen auf jeden Fall treu…
LG,
Susanne
10. Dezember 2014 um 16:03
Hallo Frau Mutti,
jetzt muss ich auch mal meinen Senf dazu geben, so als frisch gebackene Erzieherin. Ich kenne auch einige Jungen die im Kiga besagte Hosen tragen, sie finden es einfach toll, dass sie eine richtige Arbeitslose anhaben und sind stolz darauf so wie Papa bei der Arbeit auszusehen. Ich habe allerdings noch nie beobachtet, dass Kinder die eine andere Hose anhaben ausgegrenzt werden. Meine eigenen Jungen 12 und 17 Jahre alt tragen übrigens am liebsten Zimmermannhose und dazu Metallshirts. Ich finde das sehr cool, da die meisten doch eher Markenklamotten tragen, finden meine Jungs doof.
LG Frauke
10. Dezember 2014 um 16:22
Wir haben 8 Kinder, die von klein auf daran gewöhnt waren, geerbte oder selbstgemachte Klamotten (im schlimmsten Fall sogar beides) bzw. welche aus dem Mittelgang eines Discounters zu tragen. Das hat ihnen Gott-sei-Dank nie etwas ausgemacht, eher im Gegenteil: wenn sie endlich so groß waren, dass ihnen der tolle Pulli des großen Bruders passte, waren sie „stolz wie Oskar“. Unsere Nummer fünf hat als etwa achtjähriger sogar gesagt (nachdem wir phantasiert hatten, was man mit ´nem Milliönchen alles so anfangen könnte):“Aber Mama, die Hosen würden wir doch weiter bei A… kaufen!“
Deswegen wurden unsere Kinder niemals ausgegrenzt – eher im Gegenteil. Egal, was man trägt – es kommt darauf an, wie man es trägt – und das können Eltern ihren Kindern auch vermitteln.
LG, Anke