24. November

24. November 2015

Gerade komme ich von einer Informationsveranstaltung zum Thema „Flüchtlinge in der Verbandsgemeinde“. Neben einigen trockenen Zahlen wieviele wo untergekommen sind und wieviele in den nächsten Wochen noch kommen werden, wurde die Arbeit der Integrationslotsen vorgestellt. Und welche Hilfsorganisationen mit im Boot sind. Noch gibt es Raum für alle Flüchtlinge, Massenunterkünfte sollen so lange es nur geht vermieden werden. Sollten diese doch nötig werden, ist es wirklich prima, dass in letzter Zeit gleich zwei Schulen geschlossen wurden. Die Gebäude stehen zur Verfügung und vermutlich ist eine Schule eine bessere Unterkunft als eine Halle oder ein Zelt.

Bei der sich anschließenden Fragerunde zeigte sich, dass sehr viele Menschen gute Ideen haben, wie sie sich einbringen können. Großartig.

Nach dem offiziellen Ende der Veranstaltung traf ich die Frau, die mich mit zwei Sätzen zur „Patentante“ meines Sprachschülers gemacht hatte. Sie spricht arabisch und steht in engem Kontakt zu meinem Schüler (und den Onkeln, bei denen er lebt). „Er ist sehr glücklich und lernt viel“, erzählte sie mir und diese Rückmeldung lässt mich strahlen! Dann läuft es ja richtig!

Und weil es so gut läuft und ich mich anscheinend nicht allzu doof anstelle, kommt am Donnerstag ein Onkel mit zum Lernen. Ich habe jetzt also eine minikleine Schulklasse, die nächstes Jahr sicherlich noch wächst, das zeichnet sich bereits ab. Auch der Onkel spricht weder Deutsch noch Englisch, aber das bereitet mir keine Sorgen mehr, immerhin kann ich ja schon sieben Worte Arabisch! :)

(Ein weiteres Wörterbuch ist bestellt, Block und Schreibmaterial liegt im Fundus und Kekse sind schon gebacken. Ich bin vorbereitet.)

6 Kommentare zu “24. November”

  1. irreshuhn sagt:

    Super klingt das!

    Bei uns in der Gemeinde ist es praktisch, dass ein Ortsteil dem Braunkohletagebau weichen muss und abgebaggert wrd… weil das erst so im Jahr 2014 sein soll stehen da jetzt viele leere Wohnhäuser zu Verfügung… die die RWE gerne an die Gemeinde vermietet… (Einerseits gut, andererseits… grrrr. Man mag RWE hier nicht sooo gerne…)

  2. Barbara sagt:

    Ich hab mich die Tage sooo gefreut, als ich sah, dass es hier weitergeht :O)))
    Ganz viel Freude beim Deutsch-Unterricht !!! Ich find das klasse !
    LG Barbara

  3. Barbara sagt:

    Ich finde das richtig gut was Sie tun. Ich habe bis jetzt nur einen Verein mit Sachspenden unterstützt. Hier in der Großstadt ist alles so bürokratisiert. Und ich bin etwas scheu, das gebe ich zu.
    Eine schöne Adventszeit wünsche ich Ihnen.

    LG Barbara (ohne blog)

  4. MonikaZH sagt:

    Toll was Sie da tun, liebe Frau … äh … Mutti.

    Ich habe sehr giggeln müssen als ich mir Sie arabisch sprechend vorstellte. Meine/unsere Versuche dahingehend – also mit einer nicht-lateinisch- oder germanisch-stämmigen Sprache – mit einem afganischstämmigen Asylbewerber der im Iran aufgewachsen ist und der bei uns zum Essen eingeladen war – endeten mit haltlosem Gelächter auf beiden Seiten. Und ich habe nix behalten von den Wörtern. Hut ab also, Frau … äh … Mutti, sieben Worte arabisch. Wow. :-)

  5. Frau JuB sagt:

    Arabisch zu sprechen stell ich mir sehr schwierig vor,… ;-)
    Bei uns im Kreis wurde eine Turnhalle der Grundschule als Massenunterkunft umgebaut,… eine zweite Turnhalle (in einer anderen Stadt) diente vorübergehend als Unterkunft. Alte leerstehende Kasernengebäude wurden zu Flüchtlingsunterkünften umgebaut, das finde ich persönlich besser, als diese Massenunterkünfte in Turnhallen, ein wenig Privatsphäre möchte doch jeder haben ;-)… Eine Stadt hat sich den Winter über bei einem Großbauern eingemietet, zu Erntezeiten leben dort Erntehelfer, wie sich das ab dem Frühjahr entwickelt weiß noch keiner so genau…
    Es läuft also auch hier auf dem Land. ;-)

    LG Frau JuB

  6. Sigrid sagt:

    Schön, dass bei Ihnen derzeit Massenunterkünfte vermieden werden konnten. Hier in Sachsen scheint es immer wieder auf Hallen hinauszulaufen und bei einem ehemaligen Pionierlager, dass von seiner Bauweise her geeignet wäre, laufen die Anwohner Sturm.
    Da erfreuen so kleine positive Nachrichten wie bei Ihnen