11 Fragen

13. Januar 2016

Mir wird heute ganz nostalgisch ums Herz, denn Frau Brüllen warf mir ein Stöckchen zu. Ein STÖCKCHEN! So wie früher, als Blogs noch Internettagebuch hießen und alles besser war.

Elf Fragen:

1. Wovor hast Du Dich als Kind am meisten gefürchtet?

Hinter dem Spielplatz  (der regelmäßig von den Hells Angels verwüstet wurde) gab es einen verwilderten Garten. Wilde Gerüchte rankten um dieses Grundstück. Ein großer Hund sollte angeblich jeden Eindringling verjagen, ein Mörder sich dort verstecken und irgendwas mit Monstern. Was Kinder sich gerne bei strahlendem Sonnenschein ausdenken, wenn sie auf dem umgeworfenen Kletterturm sitzen und sich wagemutig fühlen. In der Abenddämmerung fühlten sich die ausgedachten Geschichten sehr echt an und die Furcht setzte ein.

Irgendwann wagten wir uns tatsächlich zu dritt auf dieses Grundstück. Ganz hinten, vor einem halb verfallenem Gartenhaus war eine Feuerstelle gegraben, neben der vier Schweinefüße lagen. Geschrieen haben wir nicht, aber sehr schnell gerannt sind wir. Und fürchteten uns von Stund an noch mehr vor dem Garten und seinem möglichen Bewohner.
2. Und jetzt?

Mittlerweile bin ich ziemlich furchtlos. Aber ich sorge mich oft. Um die Zukunft der Kinder oder wenn eines sehr spät heimkommt. Ich sorge mich, ob der sehr alte, sehr große Kirschbaum bei einem Sturm auf unser Haus fällt, ich sorge mich um meinen Schwiegervater, der jetzt 82 wird und uns bitte noch sehr, sehr lange erhalten bleiben muss. Ich sorge mich (ein bißchen hypochondrisch), wenn irgendetwas zwickt, was noch nie gezwickt hat. Fürchten muss ich nichts. Nur letzten Sommer, als die Familie auf dem Klettersteig war (und ich mich sorgte, weil sie könnten ja abstürzen), hatte ich ein bißchen Angst alleine im Dunkeln auf der Terrasse zu sitzen. Ich hatte nämlich gerade eine Staffel „The Walking Dead“ inhaliert und jedes Rascheln im Garten hätte ja auch ein Zombie sein können.
3. Worüber hast Du das letzte Mal aus vollem Halse gelacht?

Vorhin, beim Abendessen, als die Tochter schilderte, wie das heute beim Schreiben der Abiarbeit war. Und gestern abend, als ich versuchte ein paar Pilates-Übungen zu turnen und der gar nicht mehr so kleine Hund unbedingt mitspielen wollte.
4. Wenn Du den Rest Deines Lebens nur noch ein Gericht essen dürftest, was wäre das?

Mit Ei überbackener Reis. Mit einem Schuss Sojasauce. Das geht immer, morgens, mittags, abends, auch ein paar Tage hintereinander. Der Rest meines Lebens wäre vermutlich dann gar nicht so lange, weil ich schnell an Beriberi sterben würde.

5. Wenn Du Dein früheres Ich besuchen könntest und ihm einen Rat geben, in welchem Lebensabschnitt würdest Du Dich besuchen und was würdest Du sagen?

Die 45jährige Pia zur 19jährigen Pia: Dieser Mann ist zwar zehn Jahre älter als du, aber auf dem Stand eines pubertären Knaben. Laß die Finger von ihm.

6. Was meinst Du, würde Dein früheres Ich diesen Rat befolgen?

Die 19jährige Pia zur 45jährigen Pia: Von so alten Frauen lass ich mir doch gar nix sagen.

7. Gummibärchen oder Schokolade?

Schokolade. (am Liebsten mit Nuss. Oder Salz.)

8. Baden oder Duschen?

Duschen.

9. Chips oder Flips oder Nüsse?

Seit Neuestem: Flips. Danach Chips. Am Allerliebsten allerdings Nacho Cheese, der Vollständigkeit halber.

10. Was war die bisher weitreichendste Entscheidung Deines Lebens?

Jetzt müsste ich vermutlich über die Ehe oder die Kinder schreiben, aber das ergab sich ja irgendwie. Dann ist es wohl der Kauf der Grünen Villa, die damals eher eine Ruine war. („Abreissen und was Neues auf das Grundstück bauen“, empfahl mein Schwiegervater.)
11.Welches fandest Du die schwierigste Frage?

Nummer 5. Oma Eis liest mit und ein paar Geheimnisse muss ich mir vor ihr noch bewahren. Nicht dass ich nachträglich Hausarrest bekomme oder so.

*****

Das Stöckchen bleibt hier stecken, denn ich bin zu müde für elf weitere Fragen. Frau Brüllen hat aber bestimmt nichts dagegen, wenn jemand ihre Fragen ebenfalls beantworten mag.

3 Kommentare zu “11 Fragen”

  1. nuxi-popuxi sagt:

    Sehr sehr cool.
    Darf ich fragen wie du den mit ei überbackenen Reis machst? Und welchen Reis?

    Danke und Grüsse, nuxi

  2. Frau Mutti sagt:

    Äh. Eine Tasse Basmati Reis mit zwei Tassen Wasser kochen bis das Wasser weg ist und der Reis im Topf „Löcher“ hat. In einer Pfanne Öl (ich mag Sesamöl) erhitzen. Den Reis reinkippen, ein oder zwei Eier drüber, verrühren, backen. Mit Sojasauce abschmecken. („aufwändiger“ mit Zwiebeln und/oder Lauch, Paprika …)

  3. Elke sagt:

    Ich bin froh, das Sie wieder da sind :)

    Sehr gerne lese ich Ihre Beiträge und finde mich oft darin wieder.

    Liebe Grüße Elke