4.11. – gegen das Novembergrau
4. November 2016
Der einzige Frust der mich heute ereilte, kam vor genau zwei Minuten, als ich statt „speichern“ „verwerfen“ drückte und mein Text verschwand. Grmpf.
Von vorne, grob zusammengefasst: gegen den Novemberfrust hilft mir Kreativität und Tatendrang. Diese zu wecken schaffe ich, indem ich mich durch diese leidliche Haushaltssache kämpfe: aufräumen, Staub saugen und wischen, putzen. Schrecklich öde und sehr ungeliebt, aber hinterher ist es großartig. In einem aufgeräumten Nähzimmer will ich sofort mindestens fünf Dinge aufeinmal nähen, in einer blitzblanken Küche exotische Mahlzeiten zubereiten, Wintervorräte einmachen und für eine zwanzigköpfige Familie Plätzchen backen. Ein ordentliches Wohnzimmer verlangt nach neuen Kissenbezügen und Bildern an der Wand und ein sauberes Bad wäre noch toller, wenn die Schränke endlich lackiert wären. All diese Dinge stehen als lose Ideensammlung auf der Tafelfolie an der Nähzimmertür – als Aufräum- und Putzmotivation. Quasi ein Kreislauf um dem Tief zu entkommen. Vielleicht ein bißchen albern, aber mir hilft es.
Im heute aufgeräumten (und bereits wieder völlig zugerumpelten) Nähzimmer sind viele tolle Dinge entstanden, ich darf jetzt wohlverdient auf dem Sofa sitzen.
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Noch rasch eine sehr lehrreiche Übersicht, heute morgen in meiner Twittertimeline gefunden:
4. November 2016 um 23:09
Mein Mann versteht auch nach 10 Jahren Ehe noch nicht, warum ich „so gerne“ spüle, aufräume oder staubsauge.
Dabei ist es ja nicht so, dass ich das Spülen (Aufräumen usw.) mag, sondern ich mag’s halt, wenn es erledigt ist und ich frei bin.
Denn meine Kreativität tobt sich erst wirklich aus, wenn nicht das Damoklesschwert „ich muss aber noch …“ über ihr/mir schwebt.