Bevor ich heute morgen die Rollläden hochgezogen hatte, hoffte ich leise auf Schnee. Meine Twitter- und Instagramtimeline prahlte nämlich mit Wort und Bild vom ersten Schnee. Hier in Nierstein dann keine weiße Überraschung, dafür aber sehr kalter Regen. Bis ich gegen acht mit dem gar nicht mehr so kleinen Hund loszog, hörte der Regen aber zum Glück auf.

Gegen Mittag schneite es nach „mildes Rheintal“- Art: Regen mit Halbgefrorenem. Eine Stunde später war der Himmel wieder blau, die Sonne schien. Kurz darauf wieder grau. Keine Zeit, sich auf das eine oder andere einzustellen.

Im Nähzimmer lief es heute zäh, das ist halt manchmal so. Schön ist es trotzdem nicht.

Ich sprang unter die Dusche, hatte kein heißes Wasser und auch das war nicht schön.

„Die Bahn hatte Verspätung, ich komme später“, teilte mir der beste Vater meiner Kinder mit und auch das war nicht schön, denn er sollte mich zu meinem Arzttermin fahren und das wurde knapp.

Wir kamen pünktlich zum Arzt und dann wurde der halbdoofe Tag doch noch richtig gut. Das Venengedöhns ist prima geheilt. In sechs bis acht Wochen dürften die letzten Gewebeknubbelchen unter der Haut verschwunden und das „reißende“ Gefühl beim Strecken des Beines vorbei sein. „Dann können sie wieder auf den Laufsteg!“, schmeichelte mir der Phlebologe, aber da will ich ja gar nicht hin. Ich mag endlich wieder in die Sauna. Und natürlich beschwerdefrei durch die Gegend marschieren.

Der einen Freud, des anderen Leid: den Stützstrumpf darf ich jetzt entwöhnen. Jeden zweiten Tag darf ich die Tragezeit um eine Stunde verkürzen. Der beste Vater meiner Kinder seufzt schwermütig, denn diese halterlosen Strümpfe mit Spitzenrand hatten ja durchaus eine erotische Komponente. (ich werde das nicht vergessen)

Zum Abschluss des doch noch guten Tages gibt es zwar keinen Schnee, dafür aber Käse aus dem Ofen und Schmuseeinheiten mit Hund und Kater auf dem Sofa vor dem Ofenfeuer.

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