Bitte nüchtern sein!
1. September 2009
EKG, Lunge abhorchen, Blutdruck messen, kleines Blutbild.
Tage können wirklich blöd anfangen, so ohne Kaffee.
Das fand auch mein Blutdruck, der ohnehin schon niedrig ist und während des Liegens auf der EKG-Pritsche auch nicht recht in Schwung kam. Als dann noch drei Röhrchen Blut geklaut wurden, plante er einen Abgang, konnte aber durch beherztes Tätscheln auf die Wange zum Bleiben überredet werden.
Der Ergebnisse gibt´s morgen, der Rest: kerngesund
(hört man gerne)
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Ich weiß nicht, wie oft sich der schlafende Mensch in der Nacht von einer Seite auf die andere wälzt. Ich vermute allerdings, dass er dies recht häufig tut. Und ich war jedesmal wach dabei.
(dieses Verhalten ist nicht zur Nachahmung zu empfehlen, da es zu dunklen Augenringen führt)
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Ich habe am Wochenende ein bißchen hin und her überlegt, ob ich das Bloggen sein lasse. Natürlich führen solche Gedanken direkt zu vielen, vielen Ideen, was ich demnächst mal schreiben könnte.
Auslöser dieser Gedanken war, dass ich derzeit eigentlich nicht so wahnsinnig fröhlich bin und viele, viele Gedanken und Sorgen mit mir herumschleppe, die hier keinen Platz finden. Mit vollem Kopf trotzdem nur Belangloses zu schreiben ist eher anstrengend.
Doch da mir die Sache mit dem virtuellen Kaffeeklatsch so sehr viel Freude bereitet, der beste Vater meiner Kinder gerade ein Programm geschrieben hat, mit dessen Hilfe ich nächste Woche ungefähre drei Jahre Archiv füllen kann und ich ab nächste Woche wieder seitenweise Jammercontent habe, verwarf ich den düsteren Schließungsgedanken.
(Sie müssen jetzt nicht schreiben, dass Sie froh sind, dass es weitergeht, denn dieser Absatz war kein „fishing for compliments“, sondern eher so ein „jetzt haste´s aufgeschrieben, jetzt ist es wahr“, für mich:)
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Töchterlein hat sich in der Kanu-AG angemeldet. Sie paddelt auf dem Rhein herum, in solch einem schmalen Bötchen und es ist beinahe leicht, nicht in helle Panik zu verfallen. Immerhin fahren da sehr große Schiffe, die sehr große Wellen vor sich her schieben.
„Und was macht ihr im Winter?“, fragt Frau … äh … Mutti selig lächelnd, weil im Winter isses zu kalt zum Paddeln.
„Wir sind dann in der Halle und üben Eskimorolle mit den Booten.“, strahlt die Tochter.
Eine neue Lieblingssportart ist gefunden.
Die Mittlere paddelt, der Große klettert und der Jüngste will zum Karate.
Fußball? Handball? Nix da.
(hat den Vorteil, dass die Wochenenden nicht an diversen Spielfeldrändern verbracht werden müssen)
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Kaffee leer, Blutdruck wieder da: ab ins Nähzimmer, ich hab da ´ne neue Stickdatei
1. September 2009 um 09:24
Ihre Worte im 9. Absatz von oben sind meinen Worten ähnlich, die Auslöser dafür waren, nicht mehr zu bloggen. Das ist viele Wochen her und inzwischen bereue ich es auf eine Weise. Auf eine andere Weise bin ich froh, dass ich nichts schreiben muss. Nur dann wieder gibt es Dinge, die man zu gerne einmal in alt bekannter Weise loswerden möchte – wie bei Ihnen der Kaffeeklatsch, etc.
So finde ich es schöner, wenn Sie dies hier nicht ganz beenden, sondern vielleicht einfach ein bisschen weniger schreiben. Aufhören ist immer so radikal…
1. September 2009 um 09:47
Als erstes Mal: drücke die Daumen für gute Ergebnisse der Untersuchung und freue mich, dass „der Rest“ kerngesund ist!
Und dann Gratulation zur neuen Lieblingssportart: die hört sich nach viel Spaß an!
(Den virtuellen Kaffeeklatsch finde ich auch klasse, kann mich aber nicht so recht überwinden, mich auch anzumelden. Aber trotzdem verfolge ich den Weg des kleinen Tässchens gerne!)
So long,
Corinna
1. September 2009 um 09:55
…ich sehe es nur eigennützig, mir würde was fehlen, wenn hier nicht mehr gebloggt wird…schöne Woche noch…
1. September 2009 um 10:06
Liebe Frau Mutti,
ich kenne diese „keine Lust und nix zu schreiben“ Phasen auch, in über 7 Jahren kamen die häufig, insbesondere wenn ADS-Sohn-Kind mal wieder total neben der Spur lief. Da ich davon ausgehe, dass viele mich mittels Feadreader lesen gabs dann halt Pausen, auch mal 2 Monate am Stück. Die taten gut, die Leser trudelten danach immer wieder ein …. aber viel schöner ist es natürlich meine MorgenkaffeeLeserunde in gewohnter Manier bei Ihnen beginnen zu können.
Ich drücke die Daumen fürs Knie, mir wäre total gruselig bei dem Gedanken einer Vollnarkose wenn ich ehrlich bin, und ich bewundere Ihren Mut, alles ein 2. Mal über sich ergehen zu lassen. Das muss jetzt einfach alles gut werden!!!!!!
Lieber Gruß
Wollbiene
1. September 2009 um 10:28
na aber beim karate dürfen sie dann wochenende bei verschiedenen wettkämpfen am mattenrand verbringen und sich über diverse sachen wunder, wie… die elter packen die kinder fett ein und lassen sie rennen und schwitzen(was dem guten geruch in den hallen nicht zuträglich ist) um die gewichtsklasse zu halten??? sehr seltsam.
1. September 2009 um 10:37
Bin keine Bloggerin und frage mich: Könnte man nicht auch über einige Gedanken und Sorgen schreiben und sich ein bisschen Zuspruch abholen? Keiner ist nur immer locker flockig drauf, und das auch mal auszusprechen, wirkt vielleicht schon befreiend…
1. September 2009 um 10:56
Alles hat seine Zeit – eben auch die Tatsache irgendetwas mal ruhiger laufen zu lassen! Restsonne genießen!
Und der Jungpaddlerin viel Spaß beim neuen Lieblingssport. Meine Herrschaften sind auch ganz eifrig dabei und immer wenn ich im Kajak sitze, denke ich: Was für ein toller Sport!! Der Rhein mit seinen Schleppern ist natürlich schon beeindruckend für die, die am Rande zuschauenden Eltern. Diese winzig kleinen Paddlerkinder jedoch, fahren einfach dran vorbei;-)).
Liebe Grüße,
Kathrin
1. September 2009 um 11:59
Irgendwie geht da im Moment die Aufhörseuche rum…
Wenn ich Sorgen habe, die nicht blogbar sind (weil zu privat), schreibe ich private Beiträge. Davon haben zwar die Leser nix, aber ich kann mein Herz ausschütten und es geht mir besser. Und manchmal wird dann ein paar Tage später doch ein öffentlicher Beitrag daraus.
Tun Sie, was Ihnen gut tut, Sie schreiben für sich, nicht für uns.
1. September 2009 um 12:43
Wirklich schlimm wäre es erst, wenn sie mit Kanu-Polo anfängt und sich dann auf dem Wasser mit anderen Bekloppten um einen Ball prügelt…
;-)
Könnte also schlimmer sein. Vielleicht belässt sie es ja beim rumpaddeln.
1. September 2009 um 12:46
Karate für den Jüngsten! Supi. Ich hab hier auch ein ADS-Kind, das seit 2 1/2 Jahren Karate macht – und es tut ihm wirklich gut. Sein Selbstbewusstsein ist seither enorm gestiegen.
LG Bettina
1. September 2009 um 13:36
Ich hätte es auch sehr schade gefunden, wenn dieser Blog im Sande verlaufen wäre, wo ich ihn doch gerade erst entdeckt habe und mich nun seit Tagen köstlich dabei amüsiere.
Zum Thema „Jugend treibt Sport“ kann ich den Kanusport auch nur begrüßen. (Eigentlich sollte ich das meinen Jungs auch mal vorschlagen. Man ist – wenn man es dann kann – vor allem im Sommer immer schön draußen an der frischen Luft, wird braun dabei und hat Dank Gruppendynamik immer etwas um die Hand. Sehr schön…
Wir haben hier nämlich auch schon alle möglichen Sportarten durch, weil ich immer krampfhaft versucht habe, meinen Jungs (14 und 12) Sport schmackhaft zu machen. Wochenlang habe ich mir in der Tat an irgendwelchen Spielfeldrändern die Beine in den Bauch gestanden oder mir den Popo abgefroren, nur um dann zu hören, dass genau dieser Sport, den man jetzt gerade betreibe nicht nur uncool sondern auch noch blöd obendrein sei. Das sehe nur im Fernsehen cool aus, wenn man es könne.
So belaufen sich unsere sportlichen Aktivitäten im Moment nur auf den regelmäßigen Skiurlaub. Ansonsten sind die Kinder beim Wiii-Bowling einfach unschlagbar. (Dabei kann man sich übrigens auch ganz prima Tennisärme holen. Ich wollte es ja gar nicht glaube, ist aber so.)
Also, nicht den Kopf hängen lassen…
Das Leben geht weiter, auch wenn man mal nicht so gute Laune, bzw. Probleme hat.
In der Regel lässt sich alles regeln.
In diesem Sinne „think pink“, liebe Grüße von
Perle
1. September 2009 um 13:37
zur Eskimorolle fällt mir aber auch garnix neues ein: http://skizzenblog.clausast.de
1. September 2009 um 13:42
Und ich habe gestern abend noch gedacht: „Der Frau…äh…Mutti scheint es nicht gut zu gehen, sie schreibt so wenig.“
Erstaunlich, wie gut man jemanden nur durch lesen in bestimmten Dingen dann doch einschätzen kann. Und irgendwie auch erschreckend (in meinen Augen spricht das dafür, eben wirklich genau zu überlegen, was man veröffentlicht).
Ich würde Sie vermissen, wenn sie aufhörten.
1. September 2009 um 13:44
Hut ab vor der Tochter. Allein der Gedanke, festgeschnallt in so einem Boot mit dem Körper unter Wasser zu sein, versetzt mich in akute Platzangst mit Schnappatmung. Buah.
Ansonsten: „Mit vollem Kopf trotzdem nur Belangloses zu schreiben ist eher anstrengend.“ Ja. Kenne ich sehr gut und verstehe das.
Frau Lakritze winkt andeutungsweise mit dem Goodshine, falls Sie was brauchen.
Und: können wir Blutdruck ausgleichen? Ich hab zuviel, Sie zuwenig… passt doch! Her damit!
1. September 2009 um 15:31
Angeblich dreht sich der Mensch zwischen 20 und 60 Mal in einer Nacht. Bei mir waren es ca. 12 Mal, aber es fühlte sich viel öfter an.
Der Liebste war auch mal Kanufahrer und erzählt immer noch „gern“ von seinen Eskimorollen in der Elbe. Zu seiner Zeit war da allerdings noch chemieverseuchte Schlammplörre drin.
LG Anja
1. September 2009 um 18:12
upps……
Schließungsgedanken, das war knapp.
Danke für´s weiter lesen dürfen.
1. September 2009 um 18:43
Liebe Frau Liebe,
bitte bloggen Sie weiter!
Ich finde Ihre Text erfrischend und möchte Sie nicht missen. Schon jetzt bin ich auf die Erzählungen über die sportlichen Aktivitäten gespannt. Und ich hoffe, das das Knie bald all dies wieder mit macht.
Frauke
2. September 2009 um 17:09
nüchtern betrachtet – ist ja auch einiges bei Ihnen in der letzten Zeit zusammen gekommen!! Es ist doch ganz natürlich, wenn der Kopf so voll ist, dass man nicht locker flockig ein bisschen schreibt. Lassen Sie sich einfach Zeit – es wäre so schade wenn Sie aufhören würden. Für mich gilt „in guten wie in schlechten Zeiten“ werde ich , wenn ich darf, Sie lesend begleiten
Seien Sie ♥-lich Gegrüßt