29. Juni 2020

29. Juni 2020

Die Familie fährt demnächst in eine einsame Berghütte, um dort mit drei weiteren Menschen so ein Kletterübungsdings zu machen und auch wenn das Ganze vermutlich weitestgehend unkritisch ist, finde ich es ziemlich doof. Gestritten haben wir auch schon ein bißchen, aber letztlich wurde ich überstimmt und jetzt bin ich halt diejenige, die „wieso müssen eigentlich alle Menschen dauernd in Urlaub fahren?“ schimpft, während ihre eigene Familie … tja…in Urlaub fährt. Lange Rede, wenig Sinn und um es kurz zu machen: ich habe heute einen Schwung Masken genäht, passend zum Wanderthema mit Edelweiß, Wanderschuh und Rucksack auf dem Stoff.

Apropos Berge: die Wäscheberge werden hoffentlich demnächst schwinden. Und zwar mittels einer niegelnagelneuen Waschmaschine, denn die jetzige hat etwas mit der Elektronik und das scheint ihr den Todesstoß versetzt zu haben. Die neue Maschine ist bestellt und kommt vielleicht noch diese Woche. Ich bin sehr gespannt, denn sinnigerweise hat die neue Maschine noch mehr Elektronik, die kaputtgehen kann. Sie dosiert nämlich das Waschmittel selbst und das kann vielleicht auch was zum Familienfrieden beitragen, denn wir diskutieren sehr gerne über die Menge des benötigten Waschmittels.

Hm. Jetzt habe ich gleich zwei unharmonische Situationen geschildert, doch Sie können mir glauben, alles ist gut. Wir können uns ganz gut leiden.

Jetzt aber: Bienen. Zwei Fragen gab es und ich versuche mal, die zu beantworten.

1. grob zusammengefasst: wie kommt es zu sortenreinem Honig, denn wieso sollten die Bienen beispielsweise nur auf dem Rapsfeld sammeln?

Hundertprozentig „sortenrein“ ist ein Honig nicht, aber er muss dann aber in Farbe und Konsistenz, natürlich auch Geschmack zur etikettierten Sorte passen. Wenn der Raps blüht und die Beuten dort in der Nähe aufgestellt werden, dann sammeln die Bienen auch bevorzugt dort. Wenn das Futter vor der Haustür ist, gibt es keinen Grund, weiter weg zu fliegen.

2. Wie stark ist momentan das Vorkommen der Varroamilbe? Gibt es durch konsequentes Behandeln Erfolge bei der Bekämpfung?

Die Frage bezog sich auf das allgemeine Vorkommen.

Es gibt kein Bienenvolk ohne Varroa, die Varroa ist übrigens auch schuld daran, dass es keine wilden Bienenvorkommen mehr gibt. Es kommt schon vor, dass es sich ein Bienenschwarm in einer passenden Höhle gemütlich macht, doch ohne Varroabekämpfung wird das Volk sehr schnell sehr geschwächt und stirbt.

Jeder Imker ist bestrebt, die Gesundheit seiner Bienen zu erhalten und da gehört eben auch die Varroabehandlung dazu. Da gibt es unterschiedliche Ansätze und Ideen, mal mehr, mal weniger erfolgreich. Allgemein kann ich da nicht bleiben, aber ich kann sagen, dass es unseren Bienen gut geht. Wir behandeln mit Oxal- und Ameisensäure, nutzen die Zeit, wenn es unverdeckelte Brut im Ableger gibt, schneiden Drohnenbrut und machen regelmäßig Windelkontrollen. Es gibt Varroen in unseren Völkern, aber sie sind keine Bedrohung. Ließen wir die Behandlung schleifen, sähe das sehr schnell anders aus.

Kurz noch: die Varroa ist eine Milbe, die sich auf den Bienen festsetztund an ihnen saugt. Um sich vorstellen zu können, wie das Grrößenverhältnis ist…das wäre so, als säße Ihnen ein Kaninchen im Nacken. Die Bienen sterben nicht, weil sie ausgesaugt werden, sondern weil sie schwach werden und damit anfällig für verschiedenste Bienenkrankheiten.

Genug Bienenkurs für heute, morgen gerne wieder.

3 Kommentare zu “29. Juni 2020”

  1. Anja Teubner sagt:

    Ganz herzlichen Dank.

  2. Roop Kaur sagt:

    Letztes Jahr ist meine Familie eine Woche ohne mich nach England geflogen, und obwohl ich mich insgeheim doch etwas vor dem Alleinsein gefürchtet hatte, habe ich es dann sehr genossen.Ich wünsche Ihrer Familie einen schönen Urlaub und Ihnen erholsame Tage. Ich freue mich sehr, dass Sie wieder schreiben.

  3. Brigitte sagt:

    Merci für die Info. Mir tut es immer leid, wenn ich eine Biene mit „rotem Punkt“ sehe, aber im Moment scheint „eindämmen“ das Mittel der Wahl zu sein. Vielleicht gibt es ja irgendwann mal Varoa-resistente Völker.
    Grüße aus Mittelhessen, Brigitte