Der Tag davor

12. September 2020

Der steilen Spannungskurve die ich hier zeichne nach, steigen wir morgen ins Basislager 1 auf, wo wir dann darauf harren, den Nanga Parbat erklimmen zu können. Es ist mir fast schon peinlich, wenn ich auf Nachfragen „Pfälzerwald“ und „knapp eine Woche“ antworte. Aber egal. Wir haben relativ kurze Tagesetappen geplant. Ich bin zwar dank der Hunderunden sehr fit, allerdings trage ich den Hund ja auch nicht auf dem Rücken dabei. Babysteps.

Morgen früh setzen wir uns in den Zug, haben in Mannheim kurz Aufenthalt um uns einen Kaffee zu kaufen und den Hund mit Frühstück zu versorgen, bevor es weiter nach Bad Bergzabern geht. Zweieinhalb Stunden mit dem Zug, dreimal umsteigen. Lola ist völlig entspannt im Zug, wir haben das oft geübt und ihre längste Fahrt ging ja sogar bis nach Österreich. Kein Grund für mich nervös zu werden, aber ich tue es natürlich trotzdem.

Für kühle Abende habe ich mir noch ein Paar Leggings eingepackt, außerdem die Wanderstöcke an den Rucksack geschnallt. Der Gatte schwört auf Wanderstöcke und empfiehlt mir sehr dringend, meine Abneigung zu überwinden. Ich werde also morgen üben, mit Stöcken zu gehen. Ohne darüber zu stolpern, ohne mich selbst kirre zu machen, weil es eben einen bestimmten Rhythmus braucht, um entspannt mit Stöcken wandern zu können. Sobald mir bewusst wird, dass ich „rechtes Bein-linker Arm, linkes Bein-rechter Arm“-Abläufe einhalten muss, versuche ich beide Arme gleichzeitig nach vorne zu werfen oder stolpere mit sehr wenig Eleganz aber sehr originell vorwärts. Ich werde berichten.

Überhaupt: die Sache mit dem Berichten. Das theme meines Blogs ist hoffnungslos veraltet und reagiert sehr kreativ, wenn ich per Handy blogge. Auch das Einfügen von Bildern klappt nicht so recht. Und wie es mit einer Internetverbindung im Wald aussieht, das weiß ich halt auch nicht. Ich versuche jeden Abend zu schreiben, ein bißchen was zum Weg, über unser Ausrüstungsgedöhns und unsere Befindlichkeiten, muss aber eventuell Bilder nachreichen. Oder Sie schauen bei Instagram :)

Wir wären dann startklar.

4 Kommentare zu “Der Tag davor”

  1. Mareike sagt:

    Tolle Sache, die Sie da machen! Ich wünsche viel Spaß und dass alles gut klappt!

  2. Simone Schaaf sagt:

    Viel Spaß beim Abenteuer. Falls sie mal in einen See springen wollen, gibt es bei Erlenbach/Dahn den Seehof. Das ist zwar kein Trekkingplatz aber ein Campingplatz im Wald mit schönem Badesee und er ist eine Tagestour vom Trekkingplatz „P01/Burgruine Gutenberg“ entfernt. Aber wahrscheinlich ist ihre Route schon geplant und sie sind selbst auf die besten Touren gekommen. Ich wünsche ihnen auf jeden Fall eine gute Zeit im Pfälzerwald.

  3. PaulineM sagt:

    Ich wünsche viel Freude und Ausdauer auf der Testtour und das mit Kinder aus dem Haus, Midlife Crisis und Trennung ist total überbewertet. Man rauft sich und dann rauft man sich wieder zusammen. Ende der Krise. Viel Spaß!

  4. Anja Teubner sagt:

    Wir haben festgestellt, dass wir beide besser mit jeweils nur einem Wanderstock laufen. Bei zweien stolpern wir auch mehr als wir wandern. Und da der Gatte Links- und ich Rechtshänder ist/bin, brauchen wir praktischerweise nur 1 Paar Stöcke.
    Viel Spaß bei Ihrer Tour, ich verfolge es gespannt. Hier war immer mal eine mehrtägige Hüttentour um den Königssee angedacht, aber erst kam ein Knöchelbruch und dann eine Kreislauferkrankung dazwischen und mittlerweile ist die Angst vor der eigenen Courage größer, als einfach die Ausdauer zu verbessern und es dann zu machen.