von Hauenstein nach Leinsweiler

19. September 2020

Zugegeben: es fiel mir nicht leicht, unseren wunderschönen Trekkingplatz zu verlassen. Ein Ruhetag hätte mir gut gefallen, ein Tag zum Gegend erkunden, Mittagsschläfchen halten und müde Beine sich erholen lassen. Doch auf den Trekkingplätzen ist nur einmal übernachten erlaubt, weswegen wir brav unser gesamtes Gerümpel zusammenpackten und losmarschierten. Zuerst zur Quelle, an der wir unsere Wasservorräte für den Tag wieder auffüllten und mein Rucksack auf einen Schlag plötzlich wieder sehr schwer wurde. Mich und den schweren Rucksack schleppte ich durch Hauenstein und ich sage Ihnen, auf Asphalt läuft es sich schwer bepackt gar nicht gut. Außerdem waren da plötzlich überall Menschen und Autos, das war sehr lästig.

Wir suchten und fanden den Käschdeweg, diesem folgten wir etliche mal schöne, mal weniger schöne Kilometer und gefühlt immer nur aufwärts.

Als wir Lug erreichten, hätte ich den Tag gerne für beendet erklärt, doch der Trekkingplatz dort war ausgebucht, wir mussten also weiter. Zum Glück fanden wir mitten im Ort eine hübsche Bäckerei, die einen Sitzplatz, Kaffee und köstliche Kaffeestückchen für uns hatte. Leidlich gestärkt wanderten wir weiter. Bergauf. Noch weiter bergauf. Bis ganz hoch auf den Hornstein und dann weiter zu den Geiersteinen. Aussicht, ein Lüftchen und diese bizzaren Sandsteinfelsen versöhnten mit den Anstrengungen!

Vor lauter Euphorie verloren wir unseren Weg und mäanderten etwas Planlos durch den Wald. Aber dank GPS fanden wir unseren Weg wieder, der uns über Felder und ein weiteres Waldstück zur Klettererhütte führte. Dort gönnten wir uns gleich zwei alkoholfreie Weizen und Pfälzer Saumagen mit Maronen. Eine kleine, leichte Mahlzeit. Nicht.

Weil wir allzu träge und vollgefressen waren, obendrein wieder mit vollen Wasserflaschen ausgerüstet waren, änderten wir kurzerhand die weitere Tour, um Länge und Höhenmeter zu sparen. Sehr viel brachte das nicht, weil es trotzdem steil runter und kurze danach wieder lange hoch ging. Um einen Berg herum, durch ein Tal und endlich, endlich zum Trekkingplatz. Über 20 Kilometer und dann zeigte sich, dass der Trekkingplatz längst nicht so schön wie der vorherige war.

Egal. Wir bauten unser Zelt auf und hofften, dass die E-Mountainbiker, die wir durch den Wald surren hörten, nicht in unser Zelt krachen würden. Taten sie nicht. Auch die Wildschweine, die den Boden überall aufgewühlt hatten, besuchten uns nicht. Dafür fegte der Wind sämtliche Eicheln aus den Bäumen und ließ sie auf das trockene Laub oder unser Zelt knallen. Das war laut und ein bißchen unheimlich.

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