Sonntag halt,

20. September 2020

keine konkreten Pläne und trotzdem am Abend müde geschafft.

Die Walnüsse fallen von den Bäumen, deswegen können Hunderunden jetzt deutlich länger als sonst dauern. Und es ist wichtig, immer eine Tasche dabei zu haben. Und ein Taschenmesser, denn die Trauben sind auch reif und wenn die Lieblingssorten bereits gelesen sind, darf hemmungslos gestoppelt werden. Stoppeln bedeutet die hängengebliebenen Trauben (die der Vollernter nicht erwischt hat) zu ernten. Mit dem Messer sauber abgeschnitten, damit die Rebe nicht verletzt wird und kein Winzer wird schimpfen. Wir sammelten also jede Menge Nüsse, packten ein paar Zierkürbisse, die wir auf einem unbebauten Eckstück fanden, obendrauf und ganz zum Schluss noch ein Kilo Trauben. Jetzt habe ich den Herbst (samt Obstmücken) in der Küche stehen und das ist ja auch ganz schön.

Und weil ich so in Herbststimmung war, räumte ich meinen Kleiderschrank von Sommer nach Winter und entsorgte völlig durchgewetzte Shirts. Ich mag diesen Saisonwechsel im Kleiderschrank sehr gerne, weil es mir tatsächlich gelingt, völlig zu vergessen, welche Klamotten in den beiden Kisten verstaut wurden und ich mich dann sehr über gelbe Cordröcke und dicke Strickjacken freue! Passend zu den Wollpullis im Schrank sollen die Temperaturen Montag und Dienstag nochmals an den 30 Grad kratzen, aber danach ist Regen gemeldet. Und ich hoffe, hoffe, hoffe, dass der kommt und mindestens zwei Wochen bleibt. Was nämlich nach beginnender Herbstfärbung im und neben dem Wingert aussieht, ist schlicht vertrocknetes, sterbendes Grünzeug.

Für den Wintervorrat kochte ich weiteren Apfelmus, der Gatte pflückte Lageräpfel vom Baum und eine große Schüssel Äpfel auf dem Küchentisch wartet darauf, in Ringe gekurbelt und in den Dörrautomat gesteckt zu werden. Langsam aber sicher kann ich Äpfel nicht mehr sehen. Oder riechen. „Im Frühjahr hattest du noch Angst, dass es keine Äpfel geben wird, weil so viele runtergeweht wurden!“, lachte mich die Nachbarin gestern aus und tja. Wären doch noch ein paar mehr Äpfel runtergeweht worden. (dafür werden wir nächstes Jahr kaum Äpfel haben, der Baum trägt nur jedes zweite Jahr)

Der Gatte versuchte heute den Boden neben unseren beiden Bienenvölkern einzuebnen, damit wir Platz für das Oppenheimer Volk haben. Das wollen wir nämlich heimholen, bevor wir einfüttern. Die Beute würde sonst zu schwer für den wackeligen Tisch, auf dem das Volk derzeit steht. Und tragen könnten wir sie dann auch nicht mehr. Das war jetzt schon sein zweiter Versuch, den Boden dort zu bearbeiten. Jedesmal wird er von den Wächterbienen darauf hingewiesen, dass er dem Stock zu nahe kommt und er bitte verschwinden möge. Auch deshalb hoffen wir auf Regen. Bei Regen ist nämlich an der Beute nicht so viel Gewimmel und vielleicht kann er dann schnell Platz schaffen.

Unser Wanderzeug von letzter Woche ist gewaschen, gespült und gereinigt, außerdem haben wir gestern abend sehr viele youtube-Videos über Kocher und Schlafsäcke geschaut. Jetzt wollen wir einen neuen Kocher. Und zwei neue Schlafsäcke, das Influencen war also sehr erfolgreich. Im Oktober wollen wir nochmal zu einer Drei-Tages-Tour aufbrechen, außerdem haben wir beschlossen, jeden Monat mindestens eine Nacht im Zelt zu schlafen. Jetzt bin ich sehr aufgeregt, wie sich das in den Wintermonaten gestalten wird, denn ich bin eine fürchterliche Frostmotte (mit komischen Ideen).

Feierabend für heute, der Gatte hat gekocht und ich muss mich nur noch an den Tisch setzen. Perfekt.

2 Kommentare zu “Sonntag halt,”

  1. Jeannette sagt:

    Guten Morgen Frau Mutti,

    die Idee mit einmal im Monat im Zelt schlafen klingt großartig.

    Ich freue mich schon darauf, Ihren weiteren Erzählungen zu folgen.

    Viele Grüße und natürlich viel Spaß
    Jeannette

  2. Sabine sagt:

    Schlafen im Zelt ist auch bei Minustemperaturen (mit dem richtigen Schlafsack und wenn man nicht schon angefroren ins Zelt krabbelt) durchaus sehr kuschelig – doof ist nur morgens das Aufstehen (und noch dööfer wenn man nachts raus muss :-) ).

    Und ja – man kann bei der Ausrüstung seeehr viel Gewicht sparen – der Liebste meinte mal – jedes Gramm weniger kostet nen Euro extra :-) Wir haben bisher vor jedem Outdoorurlaub wirklich jedes Teil einzeln gewogen – da merkt man sehr schnell, wo man effektiv Gewicht sparen kann….

    Sabine